DE53100C - Spülheber - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 8S: Wasserleitung.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Heberapparat, welcher als selbstthätiger, absetzender, d. h. intermittierend wirkender Spülapparat für Schmutzwasserkanäle und auch als Closetspüler Verwendung findet, dessen Kasten sich bei einem Zug an der Zugleine völlig entleert.

In der beiliegenden Zeichnung ist dieser Apparat in den Fig. 1 und 2 in seiner Anordnung als Spülapparat für Schmutzwasserkanäle dargestellt, wobei die Fig. 1 einen Verticalschnitt nach den Linien mn op in der Fig. 2 und die Fig. 2 einen Grundrifs zeigt. Die Fig. 3 zeigt im Verticalschnitt die Anordnung des Apparates als Closetspüler.

Der wesentliche Theil dieses Apparates ist ein bewegliches Steigrohr α c, welches an seinem oberen festen Ende (bei a) an ein in der Trennungswand gegen den Kanal eingemauertes Fallrohr α b aus Gufseisen oder starkem Zinkblech oder an die Abflufsleitung ab nach dem Ciosetbecken anschliefst, während das untere Ende desselben, welches durch Einschalten eines Rohrstückes e aus Gummi oder dergleichen in verticaler Richtung beweglich gemacht ist, an einen oben offenen Schwimmer d anschliefst. Der Inhalt dieses Schwimmers ist derart bemessen, dafs der Auftrieb desselben um ein Geringes gröfser ist als das an dem beweglichen Ende c wirkende Eigengewicht, so dafs das Steigrohr ac mit dem im Reservoir R steigenden Wasser, welches bei dem Kanalspülapparat fortwährend zuläuft, sich aufwärts bewegt. Diese Bewegung wird nun durch eine in der Wand des Reservoirs eingemauerte Traverse oder einen sonstigen Anschlag/ dann unterbrochen, wenn die obere Oeffnung des Schwimmers über den Heberscheitel (bei a) gestiegen ist, so dafs das im Reservoir weitersteigende Wasser nunmehr in den oben offenen Schwimmer d überläuft. Sobald nun so viel Wasser in den Schwimmer bezw. das Steigrohr übergelaufen ist, dafs der Auftrieb kleiner wird als das Eigengewicht, welches Moment durch die entsprechende Wahl des Schwimmerinhalts eher eintritt, als der Wasserstand im Schwimmer bezw. dem Steigrohr die Ueberlaufkante (bei a) erreicht, wird der Schwimmer bezw. das 'Steigrohr sinken und der Heber sich in Thätigkeit setzen. Da der weitere Wasserzulauf nun geringer ist als der Ablauf, so wird nach Entleerung des Reservoirs auch eine sehr schnelle Entleerung des Schwimmers eintreten, dieser als solcher wieder in Wirksamkeit treten und der ganze Vorgang sich wiederholen.

Bei der Verwendung des beschriebenen Apparates als Closetspülapparat mufs noch der Zulauf des Wassers nach vollendeter Füllung des Reservoirs unterbrochen werden, damit der Apparat bei Bedarf durch einen Zug an einer Leine in Wirksamkeit treten kann. Hierfür wird, wie aus der Fig. 3 ersichtlich, das Weitersteigen des Schwimmers in seiner höchsten Lage statt durch die Traverse f durch einen Verschlufshebel h des Absperrventils i der Wasserzuflufsleitung verhindert.

Der Inhalt des Schwimmers wird nun hierbei derart bemessen, dafs der überschüssige Auftrieb hinreichend ist, um das Absperrventil völlig zu schliefsen, bevor ein Ueberlaufen in den Schwimmer d eintritt. Durch einen Zug

an der Leine bezw. dem Hebelarm k wird der Schwimmer unter den Wasserspiegel des Reservoirs gedrückt, so dafs das Wasser plötzlich einstürzt; der Schwimmer bezw. das Steigrohr sinkt infolge dessen und der Heber setzt sich in Thätigkeit, während der Hebel h das Ventil i behufs erneuerten Wasserzuflusses wieder freigiebt.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ' ι. Spülheber, dessen absetzende Wirkung dadurch erzielt ist, dafs der kurze Schenkel um den feststehenden Heberscheitel schwingt und am unteren Ende mit einer Aufbiegung versehen ist, welche, als Schwimmer wirkend, bei steigendem Wasserstand den kurzen Heberschenkel hebt, bis er, in Höhe des Heberscheitels angehalten, mit Wasser sich füllt und infolge dessen untersinkt.

   Bei Verwendung des unter ι. gekennzeichneten Apparates als Closetspüler der Ersatz des Anschlags f durch einen das Zuflufsventil für die Flüssigkeit abschliefsenden Hebel h, zum Zweck, den Wasserzuflufs zu unterbrechen, wenn der Kasten gefüllt ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.