DE88446C

DE88446C -

Info

Publication number: DE88446C
Application number: DE189688446D
Authority: DE
Priority date: 1896-02-19
Filing date: 1896-02-19
Publication date: 1896-09-03

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 85: Wasserleitung.

Wasserfilter.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 19. Februar 1896 ab.

Die vorliegende Erfindung besteht in einem Wasserfilter von solcher Einrichtung, dafs das Ablassen von filtrirtem Wasser aus dem die Filtrirvorrichtung umgebenden Gefäfs einen Rückflufs aus letzterem durch das Filter zum Zwecke der Spülung desselben veranlafst. Ferner ist ein zur Kühlhaltung des Wassers in letzteres eingesetzter Eisbehälter so in Verbindung mit dem Abflufsrohr für das Spülwasser gesetzt, dafs durch Vermittelung des letzteren das Schmelzwasser abgehebert werden kann.

Die Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung in einer Ausführungsform veranschaulicht.

Fig. ι stellt das Filter in der Vorderansicht dar.

Fig. 2 ist ein waagrechter Schnitt durch die Ventile zum gleichzeitigen Oeffnen und Schliefsen des Ablafsrohfes und Spülwasserablaufes.

Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt nach 3-3 (Fig. 2) und

Fig. 4 ein senkrechter Schnitt nach 4-4

(Fig. ι)·'

Fig. 5 giebt die Oberansicht des Filters.

Fig. 6 zeigt einen Schnitt nach 6-6 (Fig. 4), in gröfserem Mafsstabe gezeichnet.

Fig. 7 ist ein ebenfalls in gröfserem Mafsstabe gezeichneter Schnitt nach j-j (Fig. 4) zur Veranschaulichung der im Zuflufsrohr behufs Verminderung der Zuflufsgeschwindigkeit angeordneten Düse.

Die eigentliche Filtrirvorrichtung besteht aus einem Filtrirstein oder -Block 2, der in den Boden 4 eines behufs Vorräthighaltens von filtrirtem Wasser in gröfserer Abmessung hergestellten Gefäfses 1 eingesetzt ist. Zur Kühlhaltung des Wasservorrathes wird das Gefäfs 1 zweckmäfsig mit einem schlechten Wärmeleiter 3 ummantelt.

Der Filterstein ruht auf einem mittels Schrauben 6 am ringförmigen Boden 4 befestigten umgestürzten Hohlkegel 5 und ist auf demselben mittels Bolzens 8 in der Art befestigt, dafs derselbe oben in den Deckel 9 des Steines und unten in einen innerhalb des Kegels befestigten Steg 7 eingeschraubt ist.

Das Gefäfs 1 ruht auf einer von Beinen 11 getragenen Unterlage 10.

Das Wasser wird dem Innern des Filterblockes durch ein Rohr 12 zugeführt, indem dasselbe vermittelst eines T-Stückes 16 mit einem unten in den Kegel 5 eingeschraubten kurzen Rohr 17 (Fig. 4 und 6) verbunden ist. Auf der Zeichnung (Fig. 1) ist angenommen, dafs das Speiserohr 12 mit dem Rohr 13 einer Wasserleitung verbunden ist, und zwar innerhalb des Hahnes 15, so dafs, wenn letzterer geschlossen ist, im Rohr 12 Wasserdruck vorhanden ist.

Das filtrirte Wasser wird dem Gefäfs 1 vermittelst des Hahnes 18 (Fig. 1) eines vom Boden des ersteren, .in 19, ausgehenden Rohres 20 (Fig. 5) entnommen.

Von dem T-Stück 16 führt auf der dem Speiserohr 12 entgegengesetzten Seite ein Rohr 21 nach dem Ausgufs 14. Die beiden Rohre 20 und 21 sind so zu einander angeordnet, dafs sie bei paralleler Lage in geringem Abstande von einander aus der Unterlage 10 nach aufsen treten. Der Hahn 18 des Abflufsrohres 20

wird von einem Stopfen 22 gebildet, dessen Stiel mit dem gekröpften Ende 23 einer mittels Griffes 25 zu drehenden Welle 24 verbunden ist. Mit ihrem anderen ebenfalls gekröpften Ende 26 reicht diese Welle in das Spülrohr 21, wo mit ihr der Stiel 27 eines Stopfens 28 zusammenhängt. Stopfbüchsen 29, 30 sichern den dichten Schlufs an der Aus- und Eintrittsstelle der Welle. Je nach der Drehung des Griffes 25 werden also beide Rohre gleichzeitig geöffnet bezw. geschlossen. Sind die beiden Stopfen in der Schlufslage, so dringt Wasser durch das Speiserohr 12 und das Filter 2 so lange in den Behälter 1 ein, bis in letzterem infolge der Compression der in ihm enthaltenen Luft der Druck so angewachsen ist, dafs er dem Druck im Rohr 12 das Gleichgewicht hält, worauf der Wasserzuflufs aussetzt. 31 (Fig. 4) deutet den verbliebenen", mit comprimirter Luft gefüllten Raum an.

Bewegt man die Stopfen 22 und 28 in die Oeffnungslage, so fliefst einerseits .Wasser durch den Ablafshahn 18, und wird andererseits Wasser unter dem Druck der zusammengeprefsten Luft 31 zurück durch das Filter und durch das Rohr 21 nach dem Ausgufs gedrückt. Die in dieser Weise beim jedesmaligen Abzapfen sich einstellende Rückströmung durch das Filter reinigt dessen Poren und Innenseite von den abgesetzten Verunreinigungen und befördert dieselben nach aufsen. Der Apparat reinigt sich somit selbstthätig.

Damit das durch das Speiserohr dem Filter zugeführte Wasser dieses mit langsamer Bewegung durchdringe, und um ferner zu verhindern, dafs der Druck im Rohr 12 die spülende Rückströmung nach dem Ausgufs beeinträchtige, diese vielmehr kräftig sich vollziehe, ist im Rohr 12 eine Verengerung (Fig. 7) vorgesehen, welche zweckmäfsig durch Einsetzen einer Düse 32 hergestellt wird, derart, dafs der Wasserweg sich zunächst verengert und dann wieder erweitert. Hierdurch wird die Kraft des Wassers auf der Zuflufsseite des Filters so herabgemindert, dafs ersteres mit nur geringer Geschwindigkeit letzteres durchdringt, dagegen der Rückflufs mit bedeutend erhöhter Kraft erfolgt.

In den Behälter 1 ragt vom Deckel her ein mit Eis gefülltes Kühlgefäfs 34 herein. Vom Boden des letzteren steigt ein Rohr 35 auf, um wieder niedersteigend in 36 in den Spülwasserablauf 21 einzumünden, welcher zwischen Rohr 35 und dem Ausgufs 14 mit einem Ventil oder Hahn 37 versehen ist. Schliefst man letzteren bei geöffneten Stopfen 22 und 28 eine Secunde lang, so füllt sich das Rohr -35 mit Wasser, welches dann nach Oeffnung des Hahnes 37 mit durch Rohr 21 abfliefst.

bedeutet einen im Deckel des Behälters 1 angeordneten Lufthahn zur Versorgung mit frischer Luft.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Ein Wasserfilter, bei welchem das Filter innerhalb eines einen Vorrath an fütrirtem Wasser enthaltenden, luftdicht geschlossenen Gefäfses angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dafs die Oeffnung des der Wasserentnahme dienenden Hahnes die Oeffnung eines mit dem Filterinnern zusammenhängenden Abflusses zur Folge hat, wodurch der im Behälter herrschende Luftdruck eine spülende Rückströmung von fütrirtem Wasser durch das Filter veranlafst.

2. Eine Ausführungsform des unter 1. geschützten Wasserfilters, dadurch gekennzeichnet, dafs durch Verengung des Zuleitungsrohres ermöglicht ist, das Spülen unter kräftigerem Druck als das Filtriren zu bewirken, sowie Zuleitungsrohr und Spülwasserableitungsrohr durch einen gemeinsamen Stutzen mit dem Filterinnern zu verbinden.

3. Bei einem mit eingesetztem Eiskühler versehenen Wasserfilter nach Anspruch 1 bezw. 2 die Einrichtung, dafs zum selbstthätigen Abziehen des Schmelzwassers Eiskühler und Spülwasserablafsrohr durch ein Heberohr 35 in der Art verbunden sind, dafs letzteres in ersteres zwischen Spülventil und einem beim Spülen für eine Secunde zu schliefsenden Hahn (37) einmündet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.