DE13264C

DE13264C - Wasserkloset

Info

Publication number: DE13264C
Application number: DENDAT13264D
Authority: DE
Original assignee: F. GUILLEAUME in Bonn a./R

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 85: Wasserleitung.

FRANZ GUILLEAUME in BONN a. Rh. Wassercloset

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. Mai 1880 ab.

Das auf beiliegender Zeichnung dargestellte hydraulische Closet wirkt bei geöffnetem Zuflufs ohne jede mechanisch bewegten Theile allein durch den Druck der Wasserleitung und schliefst nach geschehener Wirkung und abgesperrtem Zuflufs selbstthätig mit reinem Wasser geruchlos ab. Das Closet besteht aus drei Theilen: dem oberen Trichter A, dem unteren Trichter B und dem Wasser- oder Spülkasten C. Der Trichter A sitzt mit seinem Bund c luftdicht auf dem Trichter B und ragt mit seiner Verengerung α in die Schale b des Trichters B hinein. Diese Schale b ist in der Zeichnung mit dem Trichter B aus einem Stück bestehend dargestellt, jedoch kann dieselbe auch gesondert oder beweglich, z. B. als Kippbecken, eingesetzt werden. Die Form derselben ist derart zu wählen, dafs der von d herkommende Wasserstrahl die in ihr aufgefangenen Excremente leicht herausspülen kann, welchem Zweck die gezeichnete Form gut entspricht. Da die Verengerung α in diese Schale hineinreicht, so findet bei voller Füllung der letzteren mit Wasser ein geruchloser Abschlufs der Abfallröhre statt. Der Trichter B ist zu gleichem Zwecke oben geschlossen, nach unten hat derselbe den Abfallstutzen e. An die Schale b schliefst sich nach aufsen der Zuflufsstutzen d an, mit welchem das Zuflufsrohr h verbunden wird.

, Der Spülkasten C ist ein einfacher geschlossener Kasten, an dessen einer Seite die beiden Spülrohre g und h, auf dessen anderer Seite das mit der Wasserleitung verbundene Zuflufsrohr/anschliefst. Damit die Füllung der Schale mit reinem Wasser eine vollständige ist und während des Spülens der Kasten C stets gefüllt bleibt, mufs einestheils der Inhalt dieses Kastens wenigstens gleich sein dem Inhalte der Schale b und anderntheils müssen die Querschnitte der Rohre g und h zusammen kleiner sein, als der Querschnitt des Rohres f.

Das Zuflufsrohr / wird durch einen Hahn oder ein Ventil (als unwesentlich hier nicht gezeichnet) beim Gebrauch geöffnet und geschlossen.

Das Closet arbeitet nun in folgender Weise: Nach Oeffnen vorerwähnten Hahnes oder Ventiles in irgend welcher üblichen Art tritt das Wasser durch die Rohre f in den Kasten C, aus welchem die Luft durch das Rohr g entweicht. Das Wasser behält dort bei dem andauernden Zuflufs die Spannung der Hauptleitung und spült durch die Röhren g und Ji gleichzeitig die Trichter A und B. Bei ersterem kann die Spülung beliebig eingerichtet werden; bei Trichter B stöfst das Wasser in der Richtung des Pfeiles, Fig. 1 und 7, in die Schale b, welche vorher durch Wasserfüllung den Luftabschlufs bildete, und spült die aus dem Trichter A in die Schale b gestürzten und gespülten Excremente unter dem Druck der Wasserleitung hinaus, wobei gleichzeitig das in der Schale b befindliche unreine Wasser mit hinausgetrieben wird. Wird nun das Rohr f abgeschlossen, so fliefst das in dem Behälter C befindliche Wasser ohne Druck durch das Rohr h in die Schale b, füllt dieselbe und schliefst so den oberen Trichter bei α mit reinem Wasser luftdicht ab. Dieses Abfüefsen ist wegen des Zutritts der Luft durch das Rohr g in den Kasten C ermöglicht.

Unter Beibehaltung dieser Anordnung kann die Gestalt oder Form und die Gröfse der

Trichter A und B, des Beckens b und des Kastens C eine beliebige sein und vorhandenen Verhältnissen angepafst werden. Das Material der Trichter A und B mit Zubehör ist zweckmäfsig Fayence oder Porcellan oder eine sonstige Masse, die der Zerstörung durch Rost nicht unterworfen sein kann. Der Kasten C kann auch mit dem Trichter A oder auch mit dem Trichter B aus gleichem Material und einem Stück gefertigt sein, so dafs die Rohrübergänge g und h ganz wegfallen, und endlich kann Trichter A B und Kasten C, also das ganze Closet, aus einem Stück angefertigt sein.

Claims

Patent-AnSpruch:

Der Kasten C zur Spülung und zur Regulirung des Wasserzuflusses unter dem Druck der Wasserleitung, für sich und in Combination mit der Schale b und dem Stutzen a des oberen Trichters A zur Erzielung eines gezwungenen geruchlosen Abschlusses mit reinem Wasser, getrennt, wie dargestellt, oder mit dem Trichter A oder B oder mit beiden zusammen aus einem Stück bestehend, in beliebiger Form und aus beliebigem Material.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.