DE402913C

DE402913C - Selbsttaetig sich schliessendes Spuelventil mit Luftbremse

Info

Publication number: DE402913C
Application number: DEST35757D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1922-05-20
Filing date: 1922-05-20
Publication date: 1924-09-23

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 23.6EPTtIVIbBH 1924

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47g GRUPPE 6

(St 35757 XUl47g)

Sverre Johan Steensen in Ullevaal Haveby pr. Kristiania.

Selbsttätig sich schließendes Spülventil mit Luftbremse.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Mai 1922 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft ein selbsttätig sich schließendes Spülventil mit Luftbremse für Wasserklosetts u. dgl. Die Erfindung besteht darin, daß vor dem Absperrventil in der Zuleitung noch ein zweiter Ventilkörper so eingebaut ist, daß beim Heben des Ausflußventilkörpers das unmittelbar darauf folgende öffnen des Zuflußventils durch eine an der Spindel angeordnete Keilflärhe herbeigeführt wird.

Die Vorteile der zweifachen Ventilanordnung liegen im wesentlichen darin, daß das Ventilgehäuse von dem Leitungfdruck entlastet wird, so daß ein Nachsehen der beweglichen Teile des Ventils ohne Absperren der Wasserleitung geschehen kann. Das Ventilgehäuse läuft ferner nach jeder Spülung leer, so daß dasselbe . nicht dem Einfrieren ausgesetzt ist. Sollte durch eine zu starke Spülung des Klosetts ίο der Spülkasten leer laufen, so wird das in dem Gehäuse übriggebliebene Wasser genügen, um ihn wieder zu füllen.

Der Gegenstand der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt:

Abb. ι einen Längsschnitt durch das Ventil und

Abb. 2 einen teilweisen Schnitt, rechtwinklig zu Abb. i.

Das Spülventil besteht aus einem Gehäuse, das zweckmäßig aus mehreren miteinander verschraubten Teilen i, 5, 12 zusammengesetzt i t. Das Zwischenstück 5 ist mit einer Zulauflutung 6 verbunden. Es enthält ein Absperrventil 7 mit der Ventilstange 8, die einerseits in einer Querwand 9 der Zuflußleitung 6 und anderseits in einem Bügel 10 des Gehäusezwischenstückes 5 geführt wird. Oberhalb des Zwischenstückes 5 befindet sich eine geschlossene 1 Bremskammer 12, in der sich ein mit einer j Lederdichtung versehener Bremskolben 16 bewegt, der eine Regulieröffnung 22 besitzt, welche durch eine durchbohrte Stellschraube 25 eingestellt werden kann. Hierdurch kann der Luftdurchlaß von der unteren Seite des Kolbens nach der oberen Seite zweckmäßig geregelt werden, wodurch sich die Bremswirkung des Kolbens beliebig ändern läßt. Der Bremskolben 16 ist mittels Gewinde mit der Ventilstange 18 verbunden.

Die Ventilstange 18 ist durch den Bremszylinderboden 13, durch eine Stopfbüchse abgedichtet, geführt. Am unteren Ende der Ventilstange 18 ist ein Absperrventilkörper 26 angebracht, der sich gegen den zugehörigen Sitz 2 im unteren Gehäuseteil 1 legen kann. Absperrventilkörper 26 besitzt einen konischen Drosselansatz 28, der in der Querwand 3 seine zugehörige Drosselstelle findet.

Die Ventilstange 18 verbreitert sich oberhalb des Absperrventils zu einer Keilfläche 29, die im Steg 11 im Gehäuseteil 5 geführt ist.

I Wenn die Ventilstange 18 angehoben wird, so· drückt die Keilfläche die Ventilführungsstange 8 des Ventils 7 zurück, wodurch das Zulaufventil 7 schnell geöffnet wird, um eine Spülung einzuleiten. Zur Anhebung der Ventilstange 18 dient ein Handgriff 32, der in einer Erweiterung des Gehäuseteils 5 gelagert ist. Der Handgriff ist mit einem Finger 31 versehen, der in einen Schlitz 30 der Ventilstange 18 eingreift. Der Finger 31 ist so gekrümmt, daß, wenn der Handgriff gedreht wird, eine gleichmäßige Hebung des Ventils 26 sowie des Bremskolbens 16 erfolgt. Während dieses Hebens wird die Luft aus dem oberen Teile der Bremskammer an der Bremskolbendichtung vorbei ohne nennenswerten Widerstand in den unteren Teil derselben geleitet.

Nach Loslassen des Handgriffes 32 wird das Ventil 26 dadurch geschlossen, daß das Wasser auf seine obere Fläche stößt. Eine zu schnelle Schließbewegung wird aber durch die Luftbremse verhindert, wobei die zum Schließen nötige Zeit sich einerseits nach dem Wasserdruck in der Leitung und anderseits nach dem Durchlaßquerschnitt für die Luft der eingestellten Stellschraube 25 im Bremskolben 16 richtet. Wenn also der Druck infolge der gleichzeitigen Spülung mehrerer Klosetts, die ein und derselben Wasserleitung angeschlossen sind, sich vermindert, so wird die Durchflußzeit verlängert, so daß die Menge des durchgelassenen Wassers für jede Spülung ungefähr dieselbe bleibt.

Wenn das Ventil 26 sich beim Schließen seinem Sitz nähert, so wird der Drosselkonus 28 in die Querwand 3 eintreten, wodurch ein Gegendruck im Ventil hervorgerufen wird, der einen sanften, stoßfreien Ventilschluß ergibt.

Sobald die Keilnäche 29 die Ventilstange 8 des Zulaufventils 7 freigibt, schließt sich auch dieses infolge des Wasserdrucks. Das Ventil 7 schließt sich kurz vor dem Ventil 26. Hierdurch kann das Ventilgehäuse 1, 5 leer laufen, so daß ein Einfrieren verhindert ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Selbsttätig sich schließendes Spülventil mit Luftbremse, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Absperrventil in der Zuleitung noch ein zweiter Ventilkörper eingebaut ist, der durch eine an der Spindel angeordnete Keilfläche geöffnet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.