DE20284C - Spülvorrichtung für Klosets mit bemessener Wassermenge - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 8S: Wasserleitung.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom l. Februar 1882 ab.

Die Erfindung bezweckt den Wasserzufluss und -Abflufs zur Spülung des Ciosetbeckens in bemessenem, beliebigem Quantum.

Die Einrichtung besteht hauptsächlich aus einem drehbaren, am hinteren Ende mit einem Gewicht versehenen Sitzbrett, einer Führung mit Führungsstange und einem Wasserkasten mit den Ventilen.

Fig. ι ist ein Grundrifs der Closetanlage,
Fig. 2 ein verticaler Querschnitt in der Richtung a-b, Fig. i,

Fig. 3 ein theilweiser Schnitt und Vorderansicht,

Fig. 4 ein verticaler Längenschnitt durch den Wasserkasten,

Fig. 5 eine Oberansicht desselben,
Fig. 6 ein Detailschnitt des Ventils,
Fig. 7 ein Detailschnitt des hinteren Endes des Sitzbrettes.

α ist das Sitzbrett mit Deckel «', den beiden eisernen Zapfen β² und a^s, welche durch die Zapfenlager und Deckel a* und a⁵ festgelegt sind; an dem hinteren Ende des Sitzbrettes befindet sich eine Oese b, Fig. 7. Diese Oese dient zur Aufnahme des Gewichtes c und der Stange d, welch letztere in dem Rohr e, das ihr als Führung dient, auf- und niedergleiten kann. Die Stange d ist an ihrem oberen Ende, Fig. 2, gabelförmig, und hält, vom Gewicht c abwärts gezogen, mittelst des Bügels /, Fig. 2, welcher auf der Ventilstange g mittelst des Bolzens h, Fig. 4, befestigt sitzt, das Ventil des AVasserzuflusses i geschlossen. Die Ventilstangeg ist durch den gleicharmigen Hebel k, welcher seinen Stützpunkt in / hat, mit der Ventilstange m des Wasserabflufsventils η verbunden. Die Ventilstangen g und m sind durch Stopfbüchsen im Deckel des Wasserkastens A gedichtet.

Am oberen Ende des Wasserkastendeckels ist ein kleiner Hahn ο angebracht, durch welchen beim Oeffhen des Ventils i zuerst die Luft, dann Wasser 'entweicht.

/ und p^l, Fig. 2, 3 und 4, sind Stützen, auf welchen der Wasserkasten ruht. S, Fig. 6, ist eine Gummi- oder Lederdichtung · des Ventils; t ist der Ciosettrichter, u der Wasserabschlufs und ν das Abfallrohr.

Die Wirkungsweise des Mechanismus ist folgende:

Bei der Benutzung des Closets wird durch das Körpergewicht das Sitzbrett a mit seinem vorderen Ende niedergedrückt, indem sich dasselbe in den Drehzapfen α² α³ dreht; es hebt sich infolge dessen der hintere Theil des Sitzbrettes und mit ihm das Gewicht c. Die Stange d wird in ihrer Führung e nach oben geschoben und nimmt durch den Verbindungsbügel/' die Ventilstange g mit, hebt das Ventil i, welches den Wasserzutritt bisher verschlossen hielt, von seinem Sitz, und das Wasser tritt in den Kasten A. Gleichzeitig mit dem Hochgehen der Ventilstange g senkt sich aber die Ventilstange m und verschliefst das Ventil n, d. h. den Wasserabfiufs.

Verläfst der Benutzende das Sitzbrett, so wird Gewicht c, nach unten wirkend, in entgegengesetzter Weise, wie vorbeschrieben, das Ventil i schliefsen und η öffnen, worauf das

Wasser frei abfliefst und die Spülung des Closets vollzieht.

Zur Erzielung eines stetigen, leichten Wasserabflusses während der Benutzung des Closets und eines continuirlichen Benetzens der inneren Wandung des Ciosettrichters ist der kleine Hahn ο angebracht.

Nachdem der Kasten sich mit Wasser gefüllt und die darin enthaltene Luft herausgedrängt ist, wird sich ein kleiner, regulirbarer Wasserstrahl in den muldenförmigen Deckel ergiefsen und durch die durchbohrte Ventilstange m abfliefsen, event, kann auch der Hahn ο direct durch einen Schlauch oder in irgend einer anderen Weise mit der Oeffnung q, Fig. 4, dem oberen Austritt der Durchbohrung r, Fig. 6, verbunden werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: An Spülgefäfsen mit bemessenem Wasserzuflufs und zweien von einem Hebel bewegten Ventilen:

1. Bei Anbringung der beiden für Ab- und Zuflufs dienenden Ventile im Boden des Gefäfses der luftdichte Verschlufs desselben.

2. Die Anbringung des Lufthahnes 0 in Verbindung mit dem schalenartig gestalteten Deckel und der durchbohrten Ventilstange des Abfiufsventils zu dem beschriebenen Zweck.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.