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Abwasserheber Die Erfindung bezieht sich auf schwimmergesteuerte,
mit Druckluft betriebene Abwassierlieber mit einem durch einen Zwischenbaden in
zwei Räume geteilten Kessel, von denen der obere Raum die Vorgrube für das zufließende
Abwasser und der untere Raum den Förderraum bildet, und bei welchem die Steuervorrichtung
für die Luftpumpe außerhalb des Kessels gelegen ist.
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Es sind Druckluftwasserheber bekannt, bei denen die Steuervorrichtung
innerhalb des Kessels liegt. Hierbei tritt jedoch der Nach: teil auf, daß die empfindliche
Steuerung dem Wrasen der in dem Kessel befindlichen Abwässer ausgesetzt ist und
aus diesem Grunde häufigen Störungen unterliegt. Um diesen Nachteil zu vermeiden,
ist man dazu übergegangen, die Steuervorrichtung auf den Kessel zu setzen und sie
durch einen im Kessel befindlichen Schwimmer zu betätigen. Die Einwirkung auf die
Steuerung erfolgt durch die Schwimmerstange.
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Für die Steuerung gibt es verschiedene Ausführungsformen. Bei einer
dieser bekannten Steuerungen besitzt der Schwimmer eine Durchgangsöffnung, durch
die die Schwimmerstange hindurchgeht, so daß der Schwimmer an der Schwimmerstange
auf und nieder gleitet. -Diese Stange hat oben und unten einen Anschlag, gegen den
der Schwimmer in seiner oberen und unteren Endstellung anschlägt, die Schwimmerstange
mitnimmt und bei dieser Bewegung die eigentliche Steuerung betätigt. Diese Einrichtung
bedingt .einen verhältnismäßig geringen Hub der Schwimmerstange.
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Bei einer anderen Ausbildung der Steuervorrichtung ist der Schwimmer
mit der Schwimmerstange fest verbunden und tritt durch den Kopf der Steuervorrichtung
hindurch.
Diese Schwimmerstange hat einen Schlitz. In diesen Schlitz
greift eitle Zunge, welche die Steuerung betätigt, ein, die von der Schwimmerstange
in ihrer oberen und unteren Endstellung betätigt wird. Bei dieser Steuervorrichtung
wird die Bauhöhe durch den entsprechend längeren Hub der Schwimmerstange gegenüber
der erstbeschriebenen Steuervorrichtung erheblich größer.
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Bisher hat man die Steuervorrichtung oben auf dem Förderkessel angeordnet,
so daß die Bauhöhe der Anlage um den zusätzlichen Betrag der Höhe dieser Steuervorrichtung
größer war als die eigentliche Höhe des Kessels. Diese Anlagen erforderten somit
verhältnismäßig hohe Räume, so daß die Baukosten, insbesondere dann, wenn es sich
um dickwandige, unter der Erde liegende Räume handelte, verhältnismäßig groß waren.
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Die Erfindung bezweckt es, die notwendige Bauhöhe solcher Räume für
Abwasserheber auf ein Mindestmaß herabzusetzen bzw. bei gegebener Höhe des Aufstellungsraumes
die Möglichkeit zu haben, den Heber höher ausbilden zu können. Auf diese Weise lassen
sich bei gegebener Höhe des Drucklufthebers die Herstellungskosten der Gesamtanlage
wesentlich senken, da die Räume niedriger gemacht werden können als bisher, so daß
Ausschachtungs- und Materialkosten gespart werden. Anderenfalls läßt sich bei gegebener
Höhe des-Aufstellungsraumes ein Druckluftheber größerer Leistung unterbringen.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß der Förderraum
des Heberkessels mit einem etwa gleich hohen, in an sich bekannter Weise den Schwimmer
enthaltenden Kessel kommuniziert, der zugleich an die Druckluftleitung angeschlossen
ist, und daß sich auf diesem Kessel die nicht über den oberen Rand des zweiteiligen
Kessels hinausragende Steuervorrichtung befindet.
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Es ist an sich bereits bekannt, den Kessel eines Drucklufthebers mit
einem zweiten kommunizierenden Behälter zu verbinden und in diesem den Schwimmer
für die Steuervorrichtung anzuordnen.
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Bei einer Anlage dieser Art ist die Steuervorrichtung innerhalb des
kommunizierenden Behälters angeordnet. Der die Steuerungseinrichtung und den Schwimmer
enthaltende kommunizierende Behälter hat in diesem Falle den Zweck, als ganzes Aggregat
an den Pumpenkessel angesetzt werden zu können, damit die Steuerungsvorrichtung
nicht in den Pumpenkessel eingebaut zu werden braucht. Auf diese Weise soll eine
bessere Zugänglichkeit zur Steuerungsvorrichtung erzielt werden. Die bekannte Anlage
läßt sich nicht für die Förderung von stark wrasenhaltigen Abwässern benutzen und
ist im übrigen wegen der Empfindlichkeit der Steuerung für das Fortdrükken von dickstoffhaltigen
Abwässern nicht geeignet. .
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Bei einer anderen dieser bekannten Anlagen ist in dem kommunizierenden
Behälter lediglich der Schwimmer angeordnet, der über ein Gestänge auf die auf dem
Förderkessel befindliche Steuerung einwirkt. Bei dieser Anläge wird also die Bauhöhe
des Förderkessels um die Höhe der Steuerung vergrößert. Außerdem eignet sich die
Einrichtung nicht für die Förderung von dickstoffhaltigen Abwässern, da der den
Schwimmer enthaltende Kessel lediglich mit dem oberen Teil des Förderkessels kommuniziert,
so daß die Möglichkeit besteht, daß sich Dickstoffe am Boden des Förderkessels ansammeln,
ohne fortgedrückt zu werden.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Die Abwässer laufen mit natürlichem
Gefälle durch den Zulaufstutzen i in die Vorgrube 2 des Drucklufthebers 3. Von hier
gelangen sie über den Umlauf ¢ über einen offenen Absperrschieber 5 und eine _Rückschlagklappe
6 in den unten befindlichen Förderraum 7. Der Kessel 3 ist also durch einen Zwischenboden
in zwei Räume 2 und 7 aufgeteilt. Der Raum 7 ist nahe am Boden durch eine Rohrleitung,
in der sich der Absperrschieber 8 befindet, mit einem Nebenkessel 9 verbunden, in
dem sich der Steuerschwimmer io befindet, der die auf dem Kessel befindliche Steuervorrichtung
i i betätigt. Der Schwimmer i o besitzt eine Bohrung 12, durch die die Schwimmerstange
13 hindurchgeht. An der Schwimmerstange befinden sich die beiden Hubbegrenzungsanschläge
14. Die Schwimmerstange 13 wird in bekannter Weise in einem Rohr 15 geführt, das
gegen die Außenluft luftdicht abgeschlossen ist. Durch die Schwimmerstange wird
die Steuervorrichtung i i für die Luftpumpe in der oberen und unteren Endlage des
Schwimmers betätigt.
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Der Schieber 8 ist während des Betriebes der Anlage ständig geöffnet,
so daß sich in den Kesseln 7 und 9 die gleiche Spiegelhöhe einstellen kann. Wenn
das Abwasser durch den Zulaufstutzen i und die Vorgrube 2 sowie durch den Umlauf
¢ in den eigentlichen Förderraum 7 eintritt, und wenn durch das Ausspiegeln der
Raum 7 und der Kessel 9 gefüllt sind, so betätigt der Schwimmer i o die Steuervorrichtung
i i, wodurch eine nicht gezeichnete Luftpumpe mit Elektromotor eingeschaltet wird.
Die Druckluft geht nunmehr über die Preßluftleitung 16 in den Raum 7 und in den
Kessel g. Dadurch schließt sich im Umlauf
4 die Rückschlagklappe
6, und das Abwasser wird aus dem Kessel ? und dem Kessel 9 über die Rückschlagklappe
17 und der. Absperrschieber i S in die Abwasserdruckleitung i 9 befördert.
Die Abwasserdruckleitung ist nicht an den Förderkessel 7, sondern etwa in Bodenhöhe
dieses Kessels an den Neblenkessel 9 angeschlossen. Hierdurch wird selbsttätig eine
gute Durchspülung und Reinigung des Kessels 9 erzielt, und es werden alle sich in
dem Förderkessel ? ansammelnden Dickstoffe fortgedrückt. Sind der Förderkessel?
und der Nebenkesselg entleert, so schaltet der Schwimmer io durch die Steuerung
i i die Luftpumpe aus, und .es werden gleichzeitig durch die Steuerung i i die Räume
und 9 entlüftet. Dadurch schließt sich die Klappe 17, während die Klappe
6 das inzwischen in dem Raumi 2 angesammelte Ab= Wasser wieder in die Räume 7 und
9 eintreten lädt, wonach sich der gleiche Fördervorgang wiederholt.
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Die Preßluftleitung 16' mündet in den Raum 7 und in den Raum 9, so
daß über beiden Wasserspiegeln dieser Räume stets der gleiche Förderdruck herrscht.
Die Vorgrube 2 hat, wie bekannt, den Zweck, beim Fördern eine gewisse Pufferwirkung
zu erzielen, dergestalt, daß die Abwässer auch dann ununterbrochen über den Zulaufstutzen
i zulaufen können, wenn der Raum 7 bzw. der Raum 9 unter Druck steht. Die Bauhöhe
der Steuervorrichtung entspricht etwa der Bauhöhe dieser Vorgrube, so daß die Steuervorrichtung
nicht über die Oberkante des Kessels 2 hinausragt. Demzufolge kann die Decke 2o
des Aufstellungsraumes dicht über der Oberkante des Drucklufthebers liegen, wodurch
der Aufstellungsraum eine geringere Höhe erhält. Bei gegebener Höhe des Aufstellungsraumes
dagegen kann der Hauptkesse) 2, 7 bis dicht unter diese Decke gezogen werden, so
daß z. B. die Vorgrube eine bedeutend höhere Fassungskraft bekommt, was dann von
Wichtigkeit ist, wenn etwa bei vorübergehendem Ausbleiben des elektrischen Stromes
das ankommende Abwasser in den Behältern selbst aufgefangen werden soll.