-
Vom Wasserstand besinfluBte Vorrichtung zur Betätigung des Schalters
einer . elektrischen Antriebsvorrichtung von Schleusentoren Die Erfindung betrifft
eine vom Wasserstand beeinfiußte Vorrichtung zur Betätigung des Schalters einer
elektrischen Antriebsvorrichtung von Schleusentoren und ähnlichen Wasserbauanlagen.
-
Bei Wasserbauanlagen, insbesondere bei Schleusen und ähnlichen Bauwerken,
wird häufig die Forderung gestellt, daß bei Erreichung eines bestimmten Wasserstandes
ein elektrischer Schalter oder ein mechanisches Triebwerk o. dgl. betätigt werden
soll. Meist sind hierfür Einrichtungen vorgesehen, die in Abhängigkeit von einem
Schwimmer arbeiten, der mit dem schwankenden Wasserstand auf und ab bewegt wird
und bei der Erreichung des gewünschten höchsten oder tiefsten Standes die Schaltvorrichtung
inGangsetzt.DerartigeSchwimmereinrichtüngen können nur beschränkte Kräfte ausüben,
und ein Schwimmer ist gegen Störungen sehr empfindlich.
-
Durch die Erfindung soll eine Einrichtung zur Betätigung des Schalters
derartiger beispielsweise mit elektrischem Torantrieb versehener Wasserbauenlagen
geschaffen werden, - die eine größere Betriebssicherheit gewährleistet.
-
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der Schalter der
Torantriebsvorrichtung z. B. durch ein Gestänge o. dgl. . mit der Verschlußklappe
eines vom Ober- zum Unterwasser führenden Druckrohres in Verbindung steht, in das
auf der Unterwässerseite eine Pumpe eingebaut ist, deren Druckstrahl die Verschlußklappe
hebt, solange der sich aus dem Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser ergebende
Wasserdruck auf die Klappe den Pumpendruck unterschreitet.
-
An Stelle der Verschlußklappe kann auch ein anderes dem Pumpen- und
Oberwasserdruck ausgesetztes Glied, z. B. ein im Druckrohr der Pumpe eingebauter
Kolben, verwendet werden.
-
Die neue Einrichtung läßt sich in verschiedener Weise ausbilden und
bei einer wasserbaulichen Anlage zu verschiedenen Zwecken verwenden. Sie kann den
bei Schleusenanlagen vorliegenden Bedingungen besonders günstig angepaßt werden.
Hier wird beispielsweise verlangt, daß die Betätigung des Schalters für das Ingangsetzen
der Schleusentore oder für das Anlassen oder Abstellen von Schiebern usw. erfolgt,
wenn ein gewisser Unterschied zwischen dem Wasserstand im Oberwasser und der sich
füllenden Schleuse oder demUnterwasser und der sich entleerenden Schleuse erreicht
ist. Die Vorrichtung kann nicht nur in Abhängigkeit von einem in einer bestimmten
Höhe sich einstellenden Wasserstand, sondern auch von einem jeweils erreichten Wasserstandsunterschied
benutzt werden.
-
Die Zeichnung zeigt die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel.
-
Es ist dort ein Schleusentor a gezeichnet, welches die Oberwasserseite
b von der Unterwasserseite c trennt. In das Tor ist eine Kreiselpumped eingebaut,
derart, daß das Saugrohr e auf der Unterwasserseite und das Druckrohr f auf der
Oberwasserseite mündet. Der Antriebsmotor g
ist auf einem Aufbau
des Schleusentores untergebracht, der auch den elektrischen Schalter h trägt, zu
dessen Betätigung die ganze Vorrichtung dienen soll.
-
Im vorliegenden Fall soll der genannte Schalter h in Abhängigkeit
von dem steigenden Unterwasser bei Erreichung eines bestimmten Standes desselben
bedient werden. Zu diesem Zwecke ist die Pumpe d bzw. deren Schaufelrad i an dem
Tore a in einer solchen Höhenlage eingebaut, daß eine Förderung erst beginnen kann,
wenn der Wasserstand das Schaufelrad erreicht, so daß dieses Wasser ansaugt. In
der gezeichneten Höhenlage wird dieses erfolgen, und der auf der Druckseite der
Pumpe erzeugte Druck wird die vor dem Druckrohr angeordnete Klappe k öffnen und
mit Hilfe des Gestänges Z den Schalter h betätigen. Die Pumpe selbst ist schon längere
Zeit vorher im Betrieb. Sie kann beispielsweise in Abhängigkeit von der Betätigung
der in dem Tor a befindlichen Ausgleichschützen oder von deren Antriebsvorrichtungen
durch an und für sich bekannte Einrichtungen in Betrieb gesetzt werden. Solange
das steigende Unterwasser das Schaufelrad i noch nicht erreicht hat, kann auch auf
die Klappe k kein Druck ausgeübt werden, so daß also die Höhenlage der Pumpe bzw.
ihres Schaufelrades eindeutig für den Zeitpunkt der Betätigung des Schalters h maßgebend
ist.
-
Wenn, wie in der Zeichnung angedeutet, die Pumpe gegen den Druck des
Oberwassers fördern muß, bestimmt sich der Beginn der Förderung außer durch die
Höhenlage des Unterwassers auch noch durch die Höhenlage des Oberwassers. Der Grund
hierfür ist der, daß die Pumpe nur imstande ist, eine ganz bestimmte Druckhöhe zu
überwinden. Treten also irgendwelche Schwankungen im Wasserstand auf der Wasserseite
b ein und steigt hier beispielsweise der Wasserspiegel, so wird die Pumpe erst später
zu fördern beginnen, nämlich dann, wenn der Wasserstandsunterschied zwischen Ober-
und Unterwasserseite so gering geworden ist, daß die Pumpe die vom Wasserdruck belastete
Klappe k öffnen kann.
-
Das in der Zeichnung. dargestellte Beispiel kann auch dazu dienen,
die Arbeitsweise der neuen Vorrichtung zu erläutern, wenn sie benutzt werden soll,
um einen Schalter o. dgl. in Abhängigkeit von einem sinkenden Wasserstand zu bedienen.
In diesem Fall bedeutet a beispielsweise ein Unterwassertor einer Schleuse, b den
schwankenden Wasserstand innerhalb der Schleuse und c den meist gleichbleibenden
Unterwasserstand. Jetzt kann die ständig laufende Pumpe g erst dann anfangen zu
fördern, wenn der Wasserstand b tief genug herabgesunken ist. Zunächst muß die Pumpe
gegen den ganzen Höhenunterschied zwischen dem hochstehenden Oberwasser und dem
Unterwasser arbeiten, wofür Ihre Druckhöhe aber nicht ausreicht. Erst wenn das Wasser
in der Schleusenkammer auf einen bestimmten Stand abgesunken ist, kann die Pumpe
den auf der Klappe k lastenden Druck überwinden, die Klappe öffnen und damit den
Schalter lt betätigen. Auch hier kann das Ingangsetzen des Purripenantriebsmotors
selbsttätig in Abhängigkeit von den in dem Tor a befindlichen Ausgleichschützen
erfolgen.
-
In manchen Fällen kann es vorteilhafter sein, die Einrichtung so zutreffen,
daß bei ständig laufender Pumpe nicht der Beginn, sondern das Aufhören der Förderung
und das damit einsetzende Nachlassen des Druckes den Schalter o. dgl. betätigt.
In diesem Fall würde bei geöffneter Klappe der Schalter in Ruhe sein, während er
betätigt wird, sobald die Klappe herabsinkt. Dieser Fall könnte in dem in- der Zeichnung
dargestellten Beispiel angewendet werden, wenn der Wasserstand auf der Oberwasserseite
b ansteigt und wenn der Schalter lt in Tätigkeit treten soll, sobald auf
"dieser Seite eine bestimmte Wasserhöhe erreicht ist.
-
Das Stillsetzen des Pumpenautriebsmotors kann gegebenenfalls auch
selbsttätig erfolgen, indem beispielsweise eine entsprechende Ausschaltvorrichtung
betätigt wird, sobald das Schleusentor seine Öffnungsbewegung beginnt..