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Beschreibung
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"Klosett mit Luftaustauschvorrichtung." Die Erfindung betrifft ein
Klosett mit Luftaustauschvorrichtung.
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Es sind Klosetts mit Wasserspülung und mit einer Einrichtung zum
Abführen von Luft aus der Kbsettschüssel bekannt, bei der an einer Rohrmündung innerhalb
der Schüssel ein Unterdruck erzeugt und die Luft in einer außerhalb des Klosettraums
verlaufende Leitung gefördert wird. Alle bekannten Klosetts dieses Typs arbeiten
mit einem elektrischen Sauggebläse zur Erzeugung des Unterdrucks, das mittels eines
Zeitschalters für bis zu 60 min.
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einschaltbar ist (FaO Schwab, Reutlingen) oder durch einen Sitzkontakt
eingeschaltet wird (Fa. Po Emmerich KG, Hückeswagen) oder auch mittels Lichtschranke,
Türkontakt usw. in Betrieb gesetzt wird (Fa. EUOSMON GmbH, Stuttgart).
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Bei der erstgenannten Bauart ist das Gebläse in den Wasserkasten eingebaut,
natürlich oberhalb des Füllstandspiegels im Wasserkasten.
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Bei allen bekannten Systemen muß man einen Kompromiß zwischen einander
teilweise widersprechenden Forderungen finden: Die unvermeidliche Geräuschentwicklung
begrenzt die
Saugleistung des Gebläses, die man installieren darf;
deshalb muß die Laufdauer des Gebläses entsprechend lang eingestellt werden; dies
wiederum bedingt Motoren, die für Dauerbetrieb oder zumindest Langzeitbetrieb ausgelegt
sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Klosett mit den eingangs genannten
Merkmalen zu schaffen, bei dem die hygienischen Erfordernisse erfüllt werden, der
Aufwand aber dadurch verringert wird, daß auf den Geräuschpegel keine Rücksicht
genommen zu werden braucht.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die den
Unterdruck erzeugende Einrichtung automatisch nur während der Dauer der Wasserspülung
wirksam ist. Das bedeutet, daß man eine große Saugleistung installieren kann, der
Antriebsmotor aber als Kurzzeitmotor ausgelegt werden darf, weil die Geräuschentwicklung
des Gebläses ohnehin durch das Spülgeräusch überdeckt wird.
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überraschenderweise genügt eine solche Anordnung aber auch den hygienischen
Erfordernissen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Schlechtluft im wesentlichen
erst durch das beim Spülen herabstürzende Wasser aus der Klosettschüssel verdrängt
und im Raum ausgebreitet wird.
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Läßt man in dieser Zeitperiode die Absaugeinrichtung wirksam werden,
so genügt dies für die hinreichende Reinhaltung der Luft.
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Bei einem Klosett mit Druckspüler kann dies einfach dadurch realisiert
werden, daß der Betätigungsknopf für die Druckspülung mit dem Schalter für ein elektrisches
Gebläse zwangsgekoppelt wird; es versteht sich, daß dies sinngemäß auch bei einer
Wasserkastenspülung möglich ist.
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Für Klosetts mit Wasserkasten ist jedoch in einer besonders zweckmäßigen
Weiterbildung der Erfindung die Anordnung so getroffen, daß überhaupt kein elektrisches
Gebläse mehr benötigt wird; man macht vielmehr von der
Tatsache
Gebrauch, daß durch die Entleerung des Wasserkastens in diesem ein Leervolumen entsteht,
daß zur Erzeugung des Unterdrucks herangezogen werden kann. Hier kann man also folgenden
Aufbau wählen: Die Rohrmündung führt von der Klosettschüssel zu einem Standrohr
innerhalb des Wasserkastens und dieses mündet oberhalb des Füllstandspiegels. Die
obenliegende Mündung des Standrohrs ist mit einem Rückschlagv-entil versehen, das
nur den Luftdurchtritt in den Wasserkasten gestattet. Der Wasserkastenraum oberhalb
des Füllstandspiegels ist über ein Abluftrohr mit der außerhalb des Klosettraums
verlaufenden Leitung verbunden, und das Abluftrohr ist mit einem Rückschlagventil
versehen, das nur den Luftdurchtritt in diese Leitung gestattet. Im übrigen ist
der Wasserkasten abgedichtet.
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Daraus ergibt sich klar die Wirkungsweise. Bei Betätigung der Spülung
entleert sich der Kasten, wie üblich, innerhalb weniger Sekunden. Die das Kastenvolumen
vorübergehend auf füllende Luft wird aus der Klosettschüssel über das Standrohr
angesaugt, ist also Schlechtluft. Beim Volllaufen des Kastens aus der Wasserleitung
wird diese Schlechtluft dann über das Abluftrohr herausgedrückt, wobei die Rückschlagvnetile
dafür sorgen, daß keine Schlechtluft wieder in den Raum gedrückt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Er-Erfindung wird nachstehend
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
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Die einzige Figur der Zeichnung stellt, stark schematisiert, ein
Klosett mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3 dar.
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Hinter der Klosettschüssel 1 ist der Wasserkasten 2 angeordnet; er
kann an der Wand 3 befestigt sein oder aber auch mit der Schüssel 1 zusammen eine
Baugruppe bilden. Hier ist er der Deutlichkeit halber getrennt von dieser dargestelltU
Vom
Wasserkasten 2 führt in üblicher Weise das Fallrohr 4 zu Wassereintrittsöffnungen
der Schüssel, die unterhalb von Luftabsaugöffnungen liegen, Von diesen führt eine
Leitung 5 - ihr Durchtrittsquerschnitt ist mindestens so groß wie der des Fallrohrs
4 - zu einem im Wasserkasten senkrecht hochstehenden Standrohr 6, dessen obere Mündung
oberhalb des Füllstandsspiegels 7 im Wasserkasten liegt. Ein leichtgängiges, unter
Schwerkraft oder geringem Federdruck schließendes Klappenventil 8 gestattet den
Luftdurchtritt nur aus dem Standrohr 6 in den Raum 9 des Wasserkastens oberhalb
des Wasserspiegels 7. Es versteht sich, daß anstelle eines Klappenventils auch irgendeine
andere Rückschlagventilbauart vorgesehen sein kann.
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Von diesem Raum 9 aus führt ein Rohrstück 10, dessen Durchmesser
unkritisch ist, in einen Ablfiuftkanal 11, der üblicherweise in der Wand 3 hinter
dem Klosett verläuft. Dieses Rohrstück enthält ein Rückschlagventil 12 -das hier
als Kugelventil dargestellt ist, aber jede andere Bauart haben kann - zur Verhinderung
des zuftdurchtritts aus dem Kanal 11 in den Raum 9. Gegebenenfalls würde es genügen,
ein sehr dünnes Rohrstück 10 mit verhältnismäßig hohem Strömungswiderstand zu verwenden.
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Der Wasserkasten 2 ist mit der üblichen Auslaßbetätigung 13 versehen,
die sich in nichts von der herkömmlichen Bauart unterscheidet; ebenso ist die übliche
Füllautomatik mit einem schwimmergesteuerten Zulauf vorgesehen, die hier nicht dargestellt
ist.
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Der Wasserkasten ist an allen Stellen, wo er normalerweise mit der
äußeren Atmosphäre Verbindung hat, abgedichtet, nämlich am Deckel 14 mittels einer
Dichtung 15 und am Betätigungsknopf 16 mittels einer Manschette 17.
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Bei Betätigung der Wasserspülung mittels des Knopfes 16 entleert
sich der Wasserkasten 2 sehr schnell durch das Fallrohr 4. Dadurch vergrößert sich
der Luftraum 9 oberhalb des Wasserspiegels, und er kann nur durch Luft aufgefüllt
werden, die aus dem Standrohr 6 zugeführt und demgemäß aus der Klosettschüssel 1
abgesaugt wird.
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Nach Beendigung des Spülvorgangs läuft wieder Wasser zu und der Raum
9 verkleinert sich wieder. Die eingeschlossene Schlechtluft wird demgemäß unter
Druck gesetzt, kann jedoch nicht wieder durch das Standrohr 6 entweichen, weil das
Ventil 8 schließt. Sie entweicht demgemäß über das Rohrstück 10 in den Abluftkanal
11, da dann das Kugelventil 12 unter Druck öffnet.
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Es ist möglich, aus Gründen des vereinfachten Einbaus das Fallrohr
4 und die Leitung 5 zu einem Doppelrohr zusammenzufassen und die Verzweigung erst
im Innern des Wasserkastens 2 vorzunehmen.
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(Patentansprüche:)
L e e r s e i t e