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Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichtes von Flüssigkeiten in Lagergefässen.
Den Gegenstand des Patentes Nr. 38769 bildet eine Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichtes von Flüssigkeiten in Lagergefässen mit einem in das Gefäss eintauchenden, gewichtsbelasteten Schwimmer, bei welcher der Schwimmer durch ein Gegengewicht so ausgeglichen ist, dass er bei tiefstem Flüssigkeitsstande mit seiner unteren Grundfläche das Niveau dieses Flüssigkeitsstandes, d. h. den Nullpunkt des Gefässes erreicht und dessen sämtliche Querschnitte bei dieser Eintauchtiefe in bezug auf die in gleicher Höhe liegenden Querschnitte des Gefässes ein konstantes Verhältnis haben.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Vorrichtung ist, dass der in die Flüssigkeit tauchende Schwimmer und der diesen tragende Ständer aus gleichem Material bestehen und ihre Längsausdehnung ungehindert ist, so dass beim Ausdehnen oder Zusammenziehen dieser Körper die untere Grundfläche immer ihre Lage behält.
Die Wage, so wie dieselbe im Stammpatente Nr. 38769, ferner in den Zusatzpatenten Nr. 47377 und 49995 enthalten ist, kann nur für Flüssigkeiten verwendet werden, welche in offenen Gefässen lagern, also unter der unmittelbaren Einwirkung des Druckes der Atmosphäre stehen.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist der Gegenstand des Stammpatentes so weitergebildet dass die Wage je nach dem Fall gemäss des Stammpatentes oder der Zusatzpatent oder der Kombination dieser Patente ausgeführt, jedoch auch für geschlossene Gefässe verwendet werden kann, in welchen der Druck auf die Flüssigkeit von dem Druck der Atmosphäre abweicht, a) so entweder grösser oder kleiner als dieser ist. Solche Gefässe sind : grössere Lagergefässe in Brauereien, welche unter Kohlensäuredruck stehen, in Gasometer eingebaute Behälter für Karburierflüssigkeiten, Kochgefässe, welche unter Druck oder Vakuum stehen und dgl.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Wage ist in der Zeichnung schematisch in einem Längsschnitt dargestellt, dieselbe ist, wie im zweiten Zusatzpatente, ausserhalb des Behälters
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seiner Nullpunktstellung frei ausdehnen können, dieselben sind zu diesem Zweck, wie im Stammpatente, aus gleichem Material angefertigt. Seitlich am oberen Teile des Rohres 2 befindet sich ein katenartiges Gefäss 16, welches durch eine Trennwand 13 zu einem gleichschenkligen Siphon ausgebildet wird ; der Plunger 5 hängt, wie bekannt, an einem doppelarmigen Gewichtshebel ; unten im Siphon befindet sich ebenfalls ein doppelarmiger Wägehebel, während ausserhalb des Siphons und oberhalb des Flüssigkeitsstalldes desselben, ein römischer Balkenarm mit Laufgewicht oder angehängter Schale angebracht ist.
An den Schnäbeln 10 kann, wie im Stammpatente, die Nullstellung des Plungers 5, welche zugleich die Nullstellung des römischen Wagearmes 8 anzeigen, abgelesen werden, ein Laufgewicht 9 dient dazu, das ganze System bei leerer Wage in die Nullstellung zu bringen, während durch Verschiebung dieses Laufgewichtes, wie bekannt, das Gewicht der Flüssigkeit im Behälter gewogen werden kann.
Die drei Wage balken 1, 3, 8 sind durch die Zugstangen 6,7, welche auf Messerführungen und Messerlagern laufen, untereinander zwangläufig verbunden. Zum Wägen unter Druck wird der Raum des Siphons 16 mit einer Flüssigkeit, wie Wasser, Glyzerin, Quecksilber oder dgl., gefüllt, und die Wage wird unter denjenigem Druck, unter welchem der Betrieb der Wage zu erfolgen hat, auf Null eingestellt, und zwar kann zu diesem Zweck das Einlaufrohr 14 durch eine Blindflansche geschlossen werden, während *) Erstes Zuaatzpatent Nr. 47877, zweites Zusatzpatent Nr. 49995
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durch die obere Flansche 18 der Druck bis in die Betriebshöhe durch irgend ein Medium, Gas, atmosphärische Luft, Dampf oder bei Vakuum durch Absaugen usw. eingestellt wird ;
bei dieser Gelegenheit steigt die Flüssigkeit im Siphon von A'auf auf hll oder sie fällt bei Vakuum entsprechend und die Höhe h entspricht dem Betriebsdruck oder Vakuum, unter welchem die Wage im Betrieb gehalten wird.
Diese Einstellung der Wage auf Null unter dem Betriebsdruck hat unter anderem auch den bestimmten Zweck, dasjenige Stück der Stange 7, welches durch den Auftrieb der um die Strecke A auf sie mehr einwirkenden Flüssigkeit gegenüber der Stange 6 leichter, bezüglich wenn das Wägen unter Vakuum geschieht, schwerer wird, wie die Stange 6, bei dieser Einstellung in bezug auf ihr deplaciertes Gewicht zu berücksichtigen.
Um bei etwaiger Änderung der Höhe h das Resultat der Wägung möglichst wenig zu beeinflussen, sollen die Querschnitte der Stange bei 7 und 6 möglichst klein sein, so dass eine etwaige Entlastung über diejenige hinaus, welche bei der Nulleinstellung unter dem Betriebsdruck berücksichtigt worden ist, in Praxis wenig oder gar nicht in Frage kommen kann.
Es kann jedoch aber auch, wenn mit derselben Wage bei wechselndem Druck gewogen werden soll, falls in Praxis nötig, die Differenz durch ein kleines Taxiergewicht 19 dem jeweiligen Druck entsprechend eingestellt werden, wozu eine besondere Skala am Wäge- hebp) nötig ist. Die Wage wird beim Betrieb an das Gefäss, in welchem sich die zu wägende Flüssigkeit befindet und welches in bezug auf den Schwimmer in dem im Stammpatente angegebeneu Verhältnis steht, so angeschlossen, dass die zu wägende Flüssigkeit durch das Rohr 14 in das Rohr 2 eingeführt wird, während der über der Flüssigkeit befindliche Raum im Gefäss durch ein Rohr mit der Flansche 18 der Wage verbunden wird, wodurch in der Wage selbst,
da sie bis auf den Siphon allseitig geschlossen ist und nur über denselben mit der Atmosphäre in Verbindung steht, derselbe Druck herrscht, wie in dem zu wägenden Gefäss, es wird also durch diese Anordnung mit einem verhältnismässig einfachen Mittel und ohne jeden Reibungswiderstand erreicht, dass mit der Wage Flüssigkeiten auch unter Druck oder Vakuum gewogen werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Wägevorrichtung nach Patent Nr. 38769, dadurch gekennzeichnet, dass die Wage in einem geschlossenen Raum untergebracht ist, welcher einerseits mit dem Flüssigkeitsraum des Behälters, andererseits mit dem unter Druck oder Vakuum stehenden Mittel, welches über der Flüssigkeit befindlich ist, in Verbindung steht, während das Übertragungsorgan, das die Schwimmerbewegung auf das Wägeorgan überträgt, durch einen, mit Fliissigkeit gefiillten Siphcn einerseits mit der Atmosphäre, andererseits mit dem den Plunger enthaltenden Raum in Verbindung steht, um eine Flüssigkeit unter Druck bzw. Vakuum wägen zu können.
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