DE541520C - Mehrmotoriges Grossflugzeug von hoher Flaechenbelastung mit Mitteln zur Leistungssteigerung - Google Patents

Description

Bekanntlich wird die Zuladung von Flugzeugen nicht durch ihre Schwebefähigkeit in freier Luft, sondern durch ihre Startfähigkeit beschränkt, denn auf der Erdoberfläche ist die Beschleunigung und damit die Geschwindigkeit infolge des hohen Laufwiderstandes auf dem Boden oder dem Wasser begrenzt, während in der Luft leicht und schnell höhere Geschwindigkeit und damit wiederum größere Tragfähigkeiten erreicht werden können.

Diese Beziehung ist von besonderer Bedeutung bei den großen Zuladungen, die der Brennstoffvorrat für Flüge über weite Strecken mit sich bringt, so daß dabei durch die verminderte Tragfähigkeit beim Start unmittelbar die Reichweite der Flugzeuge beeinträchtigt wird. Es entsteht hier also die technische Aufgabe, für den Start die Vortriebsleistung des Flugzeuges möglichst zu steigern, dabei aber das Mitführen

ao einer großen Kraftreserve, welche gleichzeitig totes Gewicht darstellen würde, während des Fluges selbst zu vermeiden.

Für Großflugzeuge kann das erfindungsgemäß in der Weise geschehen, daß außer den fest mit der Zelle verbundenen Motoren und Propellern weiterhin solche Motoren nebst Propellern angebracht werden, welche nur beim Start mitwirken, nach erfolgtem Start aber vom Flugzeug losgelöst und als entbehrlich von diesem abgeworfen werden können. Es sind Flugzeuge bekannt, bei denen der Motor im Notfalle aus seiner Lagerung gelöst und abgeworfen werden kann, doch muß hierbei selbstverständlich mit dessen Zerstörung gerechnet werden.

Um die Motoren vor Zerstörung zu bewahren, müssen sie mit Vorrichtungen verbunden sein, welche den Fall verzögern. Die einfachste Vorrichtung dieser Art ist ein Fallschirm: Eine andere Lösung besteht in der Anbringung eines Tragflügels an dem den Motor umschließenden Gehäuse, so daß jedes Zusatzaggregat nach erfolgtem Start des Großflugzeuges als Gleitflugzeug zur Erde niedergehen kann. Es ist selbstverständlich, daß zur Gewährleistung einer einigermaßen guten Landung eine einfache Landevorrichtung, weiche in einer Kufe bestehen kann, angebracht und das Ganze auch schwimmfähig ausgeführt werden muß. Ferner ist es naheliegend, dem derart ausgestatteten Zusatzaggregat eine Steuervorrichtung zu geben, so daß es von dem es begleitenden Motorwart zum günstigsten Landungsplatz gesteuert werden kann. Durch die Anbringung des Tragflügels, einer einfachen Landevorrichtung und eines Steuers werden die Zusatzaggregate aber keinesfalls zu selbständigen Flugzeugen, da sie nicht in der Lage sind, nach ihrer Landung selbst zu starten oder zu dem von ihnen verlassenen Großflugzeug zurückzukehren. Die Erfindung hat daher auch nichts gemein mit den bekannt gewordenen Transportflugzeugen, welche die

Aufgabe hatten, kleinere Flugzeuge zum Verwendungsort zu transportieren und sie nach Erledigung ihrer Aufgabe zum Rücktransport wieder aufzunehmen. Bei derartigen Konstruktionen stehen auf oder hängen unter dem Transportflugzeug Flugzeuge, welche auch ohne das Transportflugzeug verwendbar sind und ohne dieses start- und landefähig sind, was bei den Zusatzaggregaten nach unserer Erfindung niemals der Fall ist.

Die Abbildungen zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele.

In Abb. ι und 2 ist ein frei tragendes Hochdeckerflugboot mit zwei auf den FlügelhäLften aufgesetzten, abwerfbaren Vorspann- oder Zusatztriebwerken dargestellt. Die inneren Propeller α sind fest mit dem Großflugzeug verbunden, die äußeren Triebwerke b sind leicht lösbar auf die Flügel aufgesetzt und selbst mit

ao verkümmerten Tragflügeln versehen. Die Rümpfe der Zusatztriebwerke sind schwimmfähig gedacht.

Abb. 3 zeigt ein Landgroßflugzeug mit fest eingebauten Triebwerken α und abwerfbaren Triebwerken b. Letztere sind mit verkümmerten Tragflügeln, Steuer und entsprechend dem Großflugzeug mit Landungsrädern versehen, aber nicht fähig, selbst zu starten, sondern nur nach Lösung vom Großflugzeug zur Erde niederzugehen und zu landen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Mehrmotoriges Großflugzeug von hoher Flächenbelastung mit Mitteln zur Leistungssteigerung, dadurch gekennzeichnet, daß außer normalen Motoren vorzugsweise auf oder unter den Tragflügeln noch ablösbare, nur die Leistungsbelastung des Flugzeuges vorübergehend erhöhende Aggregate angeordnet sind, die aus einem Motor mit einer verkümmerten, jedoch eine Notlandung noch sicherstellenden Schwebe-, Steuer- und Landevorrichtung bestehen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen