-
Start- und Landehilfe für Flugzeuge Die Erfindung bezieht sich auf
eine Start-und Landehilfe für Flugzeuge, die aus einem oder mehreren am Hauptflugzeug
durch Verbindungsglieder befestigten, insbesondere während des Fluges an- und abkuppelbaren
Hilfsflugzeugen besteht, ,deren. Fahr- oder Schwimmwerk für das Gewicht des Hauptflugzeuges
berechnet ist.' Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß es besonders bei
Verkehrsflugzeugen, die ohne Zwischenlandung lange Strecken zurücklegen müssen,
vorteilhaft ist, nicht nur den schädlichen Luftwiderstand herausragender Teile auf
sein Mindestmaß zurückzubringen, sondern außerdem auch das Leergewicht ,des Flugzeuges
so klein wie möglich zu halten. Diese Erwägung hat zu: der Erkenntnis geführt, daß
sowohl aus einem Gesichtspunkt des schädlichen Luftwiderstandes rund der Verkehrswirtschaftlichkeit
(Herabsetzung des Leergewichtes) seine Verbesserung erzielt werden kann,- wenn man
das Fahrwerk oder bei einem Wasserflugzeug die Schwimmkörper entbehrlich macht.
Die vielfach zur Anwendung gelangten einziehbaren Fahrwerke tragen wohl den mit
Rücksicht auf schädlichen Luftwiderstand zu stellenden Anforderungen Rechnung, nicht
jedoch der gewünschten Verminderung des Leergewichtes des Flugzeuges.
-
Erfindungsgemäß ist das an- und abkuppelbar ausgeführte Fahr- oder
Schwimmwerk durch Auf- und Vortriebsmittel flugfähig gestaltet, so :daß das ohne
Fahr- oder Schwimmwerk fliegende Hauptflugzeug nur bei der Landung oder während
des Starts oder in beiden Fällen durch ein oder mehrere Fahr-oder Schwimmwerke unterstützt
wird, welche für sich flugfähige Vorrichtungen, Hilfsflugzeuge, darstellen und genügend
widersta=ndsfähig gebaut sind, um außer ihrem Eigengewicht auch .das Gewicht des
Hauptflugzeuges aufnehmen zu können.
Bei Flugzeugen, welche große
Entfernungen ohne Zwischenlandung zurücklegen und dazu eine große Menge Betriebsstoffe
mitführen müssen, hat man zwecks Erleichterung des Starts bereits ein zweites vollständiges
Flugzeug mit dem Hauptflugzeug gekuppelt.
-
Hierbei handelt es sich also darum, den Start eines schwer belasteten
Flugzeuges zu erleichtern, indem @es vorübergehend mit einem Hilfsflugzeug verbunden
wird. Nach Überschreiten einer vorausbestimmten Größe der aerodynamisch herbeigeführten
Trennkraft kommt das Hilfsflugzeug vom Hauptflugzeug frei. Hierbei sind jedoch sowohl
das Hauptflugzeug wie auch das Hilfsflugzeug mit einem Fahrgestell oder Schwimmkörpern
versehen. Dementsprechend wird der im. vorliegenden Falle beabsichtigte Zweck nicht
erfüllt, denn während des ganzen Fluges bleibt das Gewicht (evtl. auch der Luftwiderstand)
des Fahr- oder Schwimmwerkes des Hauptflugzeuges bestehen.
-
Es sind ferner auch schon abwerfbare Fahrgestelle für Flugzeuge bekannt,
welche eine Notlandung des Flugzeuges auf dem Wasser erleichtern sollen. Auch hierbei
sind Zweck und Ausführung von dem Erfindungsgegenstand verschieden.
-
Bei Anwendung der Erfindung ist das Hauptflugzeug, wie aus obigem
hervorgeht, nicht mit dem üblichen festen oder einziehbaren Fahr- oder Schwimmwerk
versehen, sondern :es benutzt ein nach dem Start abkuppelbares oder vor der Landung
ankuppelbares, flugfähiges Fahr- oder Schwimmwerk (d. h. ein oder mehrere Hilfsflugzeuge).
Ein in dieser Weise ausgeführtes Hauptflugzeug kann auch mit Hilfe einer Schleuder
oder in anderer Weise in die Luft geschossen werden und, - nachdem es die zu fliegende
Entfernung zurückgelegt hat, in der obenerwähnten Weise beim Landen durch :ein oder
mehrere flugfähige Fahrschwimmwerke (Hilfsflugzeuge) wieder aufgefangen werden.
-
Bei Anwendung der Erfindung fällt demnach der sonst durch das Fahr-
oder Schwimmwerk ausgeübte schädliche Luftwiderstand fort, während andererseits
das Leergewicht beträchtlich vermindert wird, weil während des Hauptfluges das Fahr-
oder Schwimmwerk fehlen. Infolgedessen wird _ die Wirtschaftlichkeit der Beförderung
verbessert.
-
Die gegenseitige Kupplung zwischen Hauptflugzeug und dem flugfähigen
Fahr- oder Schwimmwerk (Hilfsflugzeugen) kann @erfolgen unter Verwendung von zu
diesem Zwecke bereits bekannten Mitteln, wie z. B. durch Anwendung von einem oder
mehreren am Hauptflugzeug angeordneten. Kabeln, die während des Fluges durch an
den Hilfeflugzeugen angeordnete gabelartige Greifer aufgefangen werden können, wonach
die endgültige Kupplung bewirkt werden kann.
-
Ein oder mehrere Hilfsflugzeuge können an der Stelle, wo der Start
des Flugzeuges erfolgt, sowie an der Stelle, wo die Landung stattfindet, verwendet
werden. Nach stattgefundenem Start und etwaiger Entkupplung der Hilfsflugzeuge (die
dann zum Ausgangspunkt zurückkehren) bewegt sich das Hauptflugzeug, das kein eigenes
Fahr- oder Schwimmwerk besitzt, selbständig nach seinem Bestimmungsort. In dessen
Nähe angekommen, wird :es .durch ein oder mehrere Hilfsflugzeuge, die mit ihm in
gleicher Richtung und in kurzer Entfernung unter ihm fliegen, aufgefangen und gekuppelt,
so daß es dann wieder mit einem Fahr- oder Schwimmwerk versehen ist und die Landung
mit Sicherheit bewirken kann.
-
Bei Anwendung der Erfindung werden im oben an erster Stelle erwähnten
Falle sozusagen fliegende Fahr- oder Schwimm«-erke verwendet, die nach dem Start
des Flugzeuges nach dem Ausgangspunkt zurückkehren, während das Hauptflugzeug in
der Nähe des Bestimmungsortes durch ein oder mehrere dieser fliegenden Fahr- oder
Schwimmwerke aufgefangen wird, um sodann die Landung sicher zu bewirken. Die Erfindung
ist auf der Zeichnung an Hand eines Ausführungsheispieles schematisch dargestellt;
die Zeichnung ist-eine Vorderansicht eines Verkehrsflugzeuges ohne eigenes Fahr-
oder Schwimmwerk, das durch zwei flugfähige Fahr- oder Schwimmwerke (Hilfsflugzeuge)
unterstützt wird.
-
Die Zeichnung bedarf nach der obigen Beschreibung nur noch geringer
Erläuterung. Das Hauptflugzeug (Verkehrsflugzeug) i kann von jeder gebräuchlichen
Flugzeuggattung sein. Es ist nicht mit dem üblichen Fahrgestell versehen, sondern
mittels in der Zeichnung nicht dargestellter Kuppeleinrichtungen mit zwei darunter
befindlichen flugfähigen Fahrwerken (Hilfsflugzeugen) 2,3 verbunden. Diese
besitzen die erforderliche Widerstandsfähigkeit und Tragkraft, um auch das Gewicht
des Hauptflugzeuges beim Start und bei der Landung aufnehmen zu können, und die
Kupplung ist auf das übertragen aller Gewichts- und Fahrkräfte eingerichtet.
-
Es kann zweckmäßig sein, in bekannter Weise die Motorleistung der
Hilfsflugzeuge höher - zu wählen, als für den normalen Gebrauch erforderlich, um
beim Start das Hauptflugzeug in kürzerer Zeit auf die gewünschte Höhe bringen zu
können, oder um ihm die erforderliche Geschwindigkeit zuerteilen.
-
Die Zeichnung zeigt die Hilfsflugzeuge als Landflugzeuge ausgeführt.
Es bedarf keiner
näheren Erläuterung, :daß dazu auch Wasserflugzeuge,
z. B. Flugboote, dienen können, ohne daß der Grundsatz der Erfindung eine Änderung
erfährt.