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Kampfflugzeug mit Tragflügelendgondeln Der militärische Wert eines
Kampfflugzeuges hängt 'außer von, seinen' Flugeigens c 'hafte n-wesentlich. davon
ab, welches Sicht-und Schußfeld es seiner Bemannung bietet. Aus diesen Gründen ist
es üblich geworden, Kampfflugzeuge mit- Beöhachtungs- und Gefechtsständen im Büg-
und vielfach auch im Fleck zu versehen,. Aber diese Anordnung ist nicht befriedigend,
weil das aus dem Bug sich bietende Sicht- und S.ehußfeld sehr stark durch die Tragwerksflächenbeschränkt
wird und weil das Sicht- und Schußfeld aus dem Heck durch das Leitwerk begrenzt
ist. Es kommt hinzu,. daß es Schwierigkeiten bereitet, vom Bug nach rückwärts' zu
beoba^lhten und zu schießen. Die Gefechtsstände im Bil#g und Heck werden daher -gewöhnlich
noch durch je einen Gefechtsstand an der Ober-und Unterseite des Rumpfes ergänzt,
um so jeden Punkt in dem das Kampfflugzeug kugelförmig umgebenden Luftraum unter
Be öbachtung halten,und- -unter Feuer nehmen zu körnen. Die günstigsten Sicht- und
Schußfelder ergeben sich dagegen an den Tragflügelenden. Sie betragen beide je eine
Halbkugeldes umgebenden Luftraumes, lediglich abgesehen von der Hälfte Beines Doppelkegels,
dessen Spitzen nach vorwärts und rückwärts in - geringen Entfernungen voneinander
auf der Längsachse des Flugzeuges liegen. Es ist bereits bekannt, Gefechtsstände
nicht nur im Rumpf, sondern auch am äußeren Rande des Tragwerks vorzusehen, wobei
dieses Tragwerk aber, nicht, wie jetzt üblich, aus zwei Flügeln mit- größerer Spannweite
als Tiefe besteht, sondern sich längs des ganzen Rumpfes erstreckt. Weiterhin ist
es auch bekannt, an den Tragflügelenden, und zwar über. sowie unter den Tragflügeln
Kuppeln mit - ferngesteuerten Schußwaffen anzuordnen. Die bekannten Gefechtsstände
sowie auch- Waffenstände. liegen nicht unmittelbar am Tragflügelende, sondern sind
von diesem noch durch schmale Streifen der Flügelfläche getrennt, bilden also nicht
die Tragwerks- oder Flügelenden.
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Erfindungsgemäß. werden Kampfflugzeuge mit als Gefechtsstände dienenden
Tragflügelgondeln versehen, die auch in der Querrichtung des Flugzeuges, das ist
in Richtun_.g der Spannweite, die Tragflügel überragen. -Diese Tnagflügelendgondeln
wirken dann wie Endscheiben.- Sie verleihen dem Tragwerk, wie bekannt, in aarodynamisch@er
Beziehung günstige Eigenschaften. Da ein Tragwerk mit , Tragflügelendgondeln außerdem
weg :en deren Endscheibenwirkung über . die ganze Spannweite mit gleichbleibender
Tiefe und gleichbleibendem Änstellwinkel ausgeführt werden kann, woraus schön eine
Vereinfachung der
Konstruktion und, somit eine Verringerung des
Tragwerksgewichtes folgt, und .da auch die Verteilung der Last über die ganze Spannweite
hin, wie sie bei einem Flugzeug mit Tragflüge:endgondeln vorliegt, erheblich geringere
statische und dynamische Beanspruchungen des Tragwerks im Fluge erbringt als bei
einem Flugzeug mit stärker zusammengedrängter einseitiger Belastung, woraus sich
wiederum die Möglichkeit eüner Verminderung des Tragwerkgewichtes ergibt, so wird,
im ganzen, genommen, ein Kampfflugzeug mit Tragflügelendgondeln, so von vornherein
entworfen, bei guten Flugeigenschaften nicht schwerer sein als .ein Verglechsflugzeug
ohne Tragflügelendgondeln.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, das Tragwerk eines Flugzeuges mit
zu .bemannenden Tragflügelendgondeln zu versehen. Aber diese amerikanische Patentschrift
sieiht nicht vor, die Tragflügelendgondeln als Endscheiben zur Wirkung zu bringen.
Das war schon deswegen nicht möglich, weil die physikalische Wirkungsweise von.
Endscheiben überhaupt erst ungefähr zur gleichen Zeit erl@annt -%vtunde !, und weil
wohl zunächst, jedenfalls in der Technik, angenommen wunde, daß eine Endscheibe,
;um als solche wirken zu können, ein plattenförmiger Körper ohne wesentliche Ausdehnung
in der dritten Richtung sein müsse. Es bleibt fraglich und ist zum mindesten nicht
nachweisbar, ob in der Folgezeit erkannt worden ist, daß auch Trragfiügelend-;g
ondeln bei zweckmäßiger Gestaltung 'wie Endscheiben: wirken.- Jedoch sind bei der
biekannten Anordnung die Tragflügelendgondeln nicht als Gefechtsstände ausgebildet.
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Wenn ,die Tragflügelendgondeln'aber sehr schwer durch die in sie aufgenommenen
Waffen und außerdem durch Bemannung .belastet werden, so .erhält das betreffende
Kampfflugzeug .dadurch ein ungewöhnlich großes Tragheitsmoment sowohl um .die Längs-
wie um .die Hochachse und wird sich daher mit einer Steuerung gebräuchlicher Art
nur beträchtlich langsamer steuern lassen, als eben für ein Kampfflugzeug erwünscht
ist. Dieser Maingel hat aber nur geringe Bedeutung, weil bei einem Flugzeug mit
bewaffneten Tragflügelendgondeln der ungewöhnlich große Schußbereich und die damit
verbundene ungewöhnlich große Wendigkeit der Bewaffnung einen Mangel an Flugwendigkeit
bei weitem aufwiegen. Er ist im übrigen @dadurch zu beheben, daß die Luftschrauben
in an sich bekannter Weise entweder an den beiden Tragflügelendgondeln oder aber
am Tragwerk in unmittelbarer Nähe der Tragflügelendgondeln angeordnet und durch
Vorrichtungen zur Einzelregelung ihrer Drehzahlen oder irrer Anstellungen zur Steuerung
benutzt oder mitbenutzt werden. Es wird überdies vorgesehen, in bekannter Weise
die Vorrichtungen zur Einzelregelung .des Luftschrawbenschubes. oder der die Luftschrauben
antreibenden Motoren derart mit den Organen zur Seitensteuerung zu kuppeln, daß
bei einem Seitenruderausschlag nach der einen Seite sinngemäß diese und bei einem
Seitenruderausschlag nach der anderen Seite- jene Luftschraube eine Verminderung
derDrehzahl oder Anstellung erfahren. Dadurch kann das Flugzeug beim Übergang vom
Motor- in -den Gleitflug ohne Wechsel der Bedienungsmittel gesteuert werden.
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Die Kampfkraft eines Flugzeuges mit bewaffneten Flügelendgondeln kann
noch verstärkt-werden, indem man das Flugzeug mit einer bekannten -Doppelsteuerung,
nämlich mit j'e einer Steuerung in jeder Tragflügelendgondel, ausrüstet. Die zwei
weit voneinander getrennt sitzenden -und daher .durch einen Treffer nicht gleichzeitig
verletzbaren Flugzeugführer können sich dann in der Füh-Führung des Kampfflugzeuges
ablösen. Die beiden Steuerungen werden mit Einrichtungen bekannter Art ausgerüstet,
welche diese wahlweise und, gegebenenfalls selbsttätig mit den Steuerungsmitteln
verbinden oder von ihnen trennen. Die Betätigung oder Nichtbetätigung einer Steuerung
wird durch eine Signalanlage an, den Führersitz in der anderen Tragflügelendgondel
gemeldet.
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Weiterhin kann die Kampfkraft auch dadurch noch gesteigert werden,
daß man das Flugzeug mit Tragflügelendgondeln in der bekannten Form eines Nuzflügelfiugzeuges
ausführt. Bei einem solchen Nur lügelflugzeug mit Tragflügelendgondeln schrumpft
der obenerwähnte, mit den Waffen nicht zu bestreichende Doppelkegel an seiner Rückseite
außexondentlich zusammen. Denn der schmale Raumausschnitt, den das an der einen
Tragflügelendgondel angebrachte Seitenleitwerk für das Feuer aus dieser Gondel verdeckt,
ist dem Feuer aus der anderen, Tragflügelendgondel-ausgesetzt.
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Die Abbildungen, zeigen Grundrisse von zwei Beispielen eines Kampfflugzeuges
mit Tragflügelendgondeln.
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Die in, Abb. z dargestellte Ausführungsform besitzt einen Rumpf a
.mit daran befestigtem Höhen- b und Seitenleitwerk c. An den Enden der beiden das
Tragwerk bildenden Flügel d, d sind die Tragflügelendgondeln Bund e angeordnet.
Die inu nmittelbar.er Nähe der Tragflügelendgondeln angeordneten Luftschrauben f
und f bespülen die ebenfalls an die Tragflügelendgondeln angrenzenden Querruder
g und g. Diese Luftschrauben sind von der im Rumpf untergebrachten Motorenanlage
h angetrieben. Der Führersitz i befindet
sich im Bug des Rumpfes.
Jede Trägflügelendgondel ist mit einem Geschützturm "h, k und einem Maschinengewehrstand
»a, m
ausgerüstet. -. Die gestrichelt gezeichneten Winkel kennzeichnen die
Lage des mit den Waffen nicht zu bestreichenden Doppelkegels. Zur Landung dienen
die mit j bezeichnetem Räder, je .eines unter Bug und Heck des Rumpfes und je eines
unter der Tragflügelendgondel.
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Das schwanzlose und stark pfeilförmige Flugzeug der Abb. 2 besitzt
neben. den beiden an den Emden der Flügel n, rt angeordneten Tragflügelendgondeln
o, o keinen Rumpf, sondern .nur eine Tragwerksmittengondel p. Das Heck jeder Tragflügelendgondel
trägt ein Seitenleitwerk g, g. Die Luftschrauben r, r^ sind hier ebenfalls an den
Tragflügelendgondeln angebracht. Sie werden durch die Motorenanlagen s, s der. Tragflügelendgondeln
getrieben und bespülen das Seitenleitwerk. Um eine Ablösung in der Führung zu ermöglichen,
ist in jeder Tragflügelendgondel ,ein Führerraum tt, u vorgesehen, in dem-
je ;eine durch dies Luftschraubennabe schießende Maschinenkanone zur Verfügung steht.
Die Bewaffnung umfaßt im übrigen noch eine, Geschützturm v in der-Mittengondel und
je einen Maschinengewehrstand w, w in den Tra.gflügelendgondeln. Die gestrichelten
Winkellinien. bringen zuri_z Ausdruck, daß> bei dem Nurflügelfiugzeug- mit Tfagflügelendgondeln
der den unbestrichenen Raum Doppelkegel an seiner. Rückseite wesentlich kürzer ist
als bei einem Rumpfflugzeug. Das Flugzeug läuft auf drei Rädern x, je einem unter
dem Heck der Tragflügelendgandeln und einem unter der Tragwerksmittengondel.