DE1217791B - Fluggeraet mit flexibler Fluegelflaeche zwischen zwei Traegern - Google Patents

Fluggeraet mit flexibler Fluegelflaeche zwischen zwei Traegern

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DE1217791B
DE1217791B DEJ23067A DEJ0023067A DE1217791B DE 1217791 B DE1217791 B DE 1217791B DE J23067 A DEJ23067 A DE J23067A DE J0023067 A DEJ0023067 A DE J0023067A DE 1217791 B DE1217791 B DE 1217791B
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flexible wing
hulls
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Kurt Reiniger
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Airbus Defence and Space GmbH
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Messerschmitt Bolkow Blohm AG
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Description

  • Fluggerät mit flexibler Flügelfläche zwischen zwei Trägern Die Erfindung betrifft ein Fluggerät, vorzugsweise für die Raumfahrt, mit flexibler Flügelfläche zwischen zwei Trägern.
  • Die grundsätzliche Aufgabe eines Luft- bzw.Raumfahrtgerätes ist der Transport von Lasten oder Treibstoff, die üblicherweise in dem durch einen Rumpf zur Verfügung gestellten Ladevolumen untergebracht werden. Bei einem Raumfahrtgerät sind die an dieses Ladevolumen zu stellenden Anforderungen auf Grund der hohen Anteile -der Treibstoffe am Gesamtgewicht des Gerätes besonders dominierend. Der Wunsch, diese Flugkörper wiederzugewinnen, ergibt die Aufgabe, durch zusätzliche Flügel den Körpern beherrschbare Gleitflugeigenschaften zu geben. Die hierfür bekannten Lösungswege sind folgende: Es wurde bereits vorgeschlagen, durch auswerfbare und ausspreizbare Membranflügelkonstruktionen die bekannten Eigenschaften eines Fallschirmes dahingehend zu verbessern, daß flache und steuerbare Gleitflugbahnen für das Rückkehrmanöver verwirklicht werden. Die auf dieses Prinzip abgestellten Vorschläge sind dadurch gekennzeichnet, daß der Flugkörper als Last unterhalb dieser Hilfsfläche angehängt ist. Ein weiterer Vorschlag besteht darin, an den Rumpf des Flugkörpers ausspreizbareHolme als Rahmenkonstruktion für einen zwischen Rümpf und Holmen auszuspannenden Faltflügel vorzusehen. Der klassische und in der Luftfahrttechnik generell beschriebene Weg, einen Rumpfkörper flugfähig zu machen, ist die Anordnung starrer Tragflächen, die selbst biegesteif ausgeführt werden müssen. Die biegesteife'Konstruktion ist immer mit nennenswertem Gewichtsaufwand verbunden, insbesondere- gilt das für die Einleitung der Querkräfte und Biegemomente in den Rumpfkörper.
  • Bei Raumfluggeräten besteht der Rumpfkörper im wesentlichen nur aus der Behälterschale für die Treibstoffe. Aus bekannten Zusammenhängen der Raketentechnik sind diese Behälter äußerst dünnwandig und im allgemeinen nur nach Belastungsfällendes Raketenaufstiegs bemessen. Die Einleitung und Durchführung von Querkräften und Biegekräften stellt dabei besondere Probleme dar, die ohne nennenswerte Beeinträchtigung der Raketenmission nicht beherrscht werden können.
  • Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wurde darin gesehen, einen als reinen Nutzungsbehälter ausgebildeten Rumpf mit sehr leichten Flächen zu versehen, die in ihrer Ausbildung und insbesondere in ihren Anschlußkräften keine nennenswerte Gewichtserhöhung des Grundkörpers zur Folge haben. Als -weitere Zielsetzung wurde dabei angestrebt, mit dieser Lösung gleichzeitig eine Variation für die Geo-: metrie des gesamten Flugzeuges zu verbinden. Die Bedeutung einer solchen Lösung liegt in den unterschiedlichen Anforderungen eines Raumflugkörpers, bei dem der Aufstieg im wesentlichen ballistisch,' d. h. ohne nennenswerte Ausnutzung eines aerodynamischen Auftriebs erfolgt, bei dem aber bei der Rück= kehr unter Ausnutzung einer aerodynamischen Gleitzahl ein ausreichender Auftrieb und eine flugmechanische Beherrschung möglich sein muß. Ähnliche Pro= bleme stellen sich heute bei Überschall- und Hyperschallflugzeugen, für -die auch auf Grund der sehr unterschiedlichen Anforderungen bei Start-, Schnell-, Langsamflug und Landung eine variable Geometrie erwünscht ist, die bekannterweise mit schwenkbaren Starrflügeln zwar beherrschbar ist, dies aber auf Kosten eines beträchtlichen konstruktiven und ge-: wichtlichen Mehraufwandes.
  • Die Erfindung löst die erstgenannte Aufgabe durch Ausgestaltung des Nutzungsrumpfes als Rahmensystem für den flexiblen Flügel; .die Erfindung ist also gattungsmäßig ein Fluggerät mit flexibler Flügelfläche, die zwischen zwei Trägern ausgespannt ist, die in Flugrichtung pfeilartig zusammenlaufen, mit der besonderen Maßgabe, daß die beiden Träger der flexiblen Flügelfläche als Rümpfe ausgebildet sind.
  • Der besondere Fortschritt gegenüber einer separaten Hilfseinrichtung besteht in der organischen Kombination vom Nutzungsraumkörper mit dem Tragsystem.
  • Die zweitgenannte Aufgabe der Schaffung einer variablen Tragflächengeometrie löst die Erfindung durch das Merkmal, daß Mittel zur Veränderung der' Pfeilung der Rümpfe angeordnet sind. Weitere Merkmale der Erfindung und die durch diese Merkmale erzielten Effekte sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, die sich an Hand der Zeichnung mit einer Ausführung der Erfindung befaßt. Als besondere Vorzüge der Erfindung seien erwähnt, daß die bei dem an sich bekannten, nur ein Hilfsgerät darstellenden Membranflügel erzielten Vorteile in vollem Umfang erhalten bleiben, unter anderem das geringe Gewicht der eigentlichen Fläche, die Gewichtsvorteile durch Vermeidung der Einleitung von Biegemomenten, Vermeidung von Wärmespannungen innerhalb des Flügels als auch des Flügelrumpfverbands, ferner die schon erwähnte Anpassungsfähigkeit der Flächengeometrie an wechselnde flugmechanische Anforderungen. Bei einer Konstruktion gemäß der Erfindung bildet jeder Rumpf eine starre Einheit, während der Flügel nicht biegungssteif ist, wobei die Membran sich vielmehr nach den Zugspannungen einrichtet. Auf diese Weise werden in die Rümpfe keine Biegemomente eingeführt. Die Rümpfe können daher wesentlich leichter gebaut werden, als dies bei starren im Rumpf verankerten Flügeln der Fall ist. Insbesondere soll die Fläche des Membranflügels derart gewählt werden, daß die Flügelenden im gespannten Zustand der Membran an den Anschlußstellen tangential zur Rumpfwand gerichtet sind. Es werden dann an diesen Stellen lediglich in Richtung der Rumpfhaut verlaufende Zugkräfte in den Rumpf eingeleitet.
  • Die Erfindung ergibt die generell schon erwähnte Möglichkeit, die Flächenbelastung und das Auftriebs-und Widerstandsverhältnis (die reziproke Gleitzahl) des Flügels den jeweiligen Flugaufgaben dadurch anzupassen, daß man den Pfeilwinkel der vorzugsweise kegel- oder kegelstumpfförmigen Rümpfe durch Schwenken um zu den Rumpflängsachsen vertikalen Achsen verändert. Bei dieser Schwenkung wird sich die Membran teilweise an die Rumpfwandung anlegen, so daß die Zugkräfte weiterhin tangential in die Rumpfwandung eingeleitet werden. Wird auf diese Weise die Pfeilung der Doppelrumpfanordnung verringert, so wird sich die Membran höher nach oben auswölben. Um diesen aerodynamisch ungünstigen Effekt zu vermeiden, kann man die Rümpfe nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung zugleich mit der Verschwenkung drehen, so daß die Membran an ihren Befestigungsstellen von beiden Seiten her um die Rümpfe :aufgewickelt wird. Rein konstruktiv läßt sich die Schwenkung und die Drehung der Rümpfe durch eine Drehung der Rümpfe um schräg zu den Rumpfachsen verlaufende Achsen erreichen. Bei einer derartigen Bewegung werden die Rümpfe zwar in bezug auf die schrägen Achsen (bei einer Verringerung des Pfeilwinkels) nach oben geschwenkt; praktisch kommt es aber wegen der aerodynamischen Gegenkräfte und gegebenenfalls durch zusätzliche Steuermanöver nicht zu einer Änderung der Fluglage, so daß .das Fluggerät bei der beschriebenen Pfeilwinkeländerung seine Richtung im Raum beibehält.
  • An Hand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung nachfolgend beschrieben werden. In den F i g. 1 und 2 ist ein Fluggerät nach der Erfindung in zwei Schrägansichten und in der F i g. 3 in der Draufsicht dargestellt.
  • Die kegelstumpfförmigen Rümpfe 1 und 2 sind im wesentlichen durch Brennstoffbehälter ausgefüllt und weisen an ihren rückwärtigenEndenRückstoßd-üsen3, 4 auf. An der Spitze des Fluggerätes befindet sicheine Kabine 5. Zwischen den Rümpfen 1, 2 ist ein flexibler Flügel 6 ausgespannt, der bei Raumfahrzeugen und Hochleistungsflugzeugen zweckmäßig aus einem Metallgewebe besteht, sonst aber auch aus Textilgewebe (Segeltuch) sein kann. Die Figuren zeigen das Fluggerät mit maximaler Pfeilung und daher größter wirksamer Flügelfläche für Start und Landung. In der F i g. 3 ist gestrichelt angedeutet, wie der Pfeilwinkel und damit die aerodynamisch wirksame Fläche des flexiblen Flügels für den Schnellflug vermindert werden kann.
  • Die Rümpfe 1, 2 können in nicht dargestellter Weise zugleich gedreht und geschwenkt werden, indem sie um zu ihren Längsachsen schrägliegende Achsen gedreht werden. Es ist möglich, diese Schwenkachsen durch entsprechende Wahl des Kegelwinkels aus konstruktiven Gründen in die Nähe der Rumpfaußenwandung, z. B. zwischen die beiden Kegel,zu verlegen.Einfacher gestaltetsich dieLösung, wenn die Membran nur einmal pro Flug vor dem Landevorgang (z. B. dem Wiedereintritt eines Raumfahrzeuges in die Atmosphäre) ausgespannt werden soll, d. h. auf ein Einziehen während des Fluges, also auf ideale Anpassungsfähigkeit, verzichtet wird. Für diese Lösung brauchten die beiden Rümpfe lediglich um zu ihren Längsachsen senkrechte Achsen gegenemander geschwenkt zu werden. Die Tatsache, daß dann der Aufstieg ausschließlich bei größerer Flächenbelastung erfolgt, -wird man in vielen Fällen in Kauf nehmen können, weil in dieser Flugphase keine optimale Gleitzahl, dafür aber ein minimaler Widerstand gefordert wird.
  • Das Fluggerät zeigt eine gute Roll- und Seitenstabilität und stellt auch ohne einen Verstellmechanismus wesentliche technische Vorzüge auf, die nachfolgend zusammengefaßt seien: 1. Der Flügel wird lediglich auf Zug beansprucht (keine Übertragung von Biegemomenten); 2. der Flügel leitet keine Biegemomente in den Rumpfkörper ein; 3. die Kräfteeinleitung (Zug) in den Rumpfkörper kann tangential erfolgen, was statisch einfacher ist und zu leichteren Behälterkonstruktionen führt; 4. .der Flügel ist verhältnismäßig leicht; 5. der Flügel besteht aus einer einwandigen Membran, so da13 gegenüber einem profilierten Hohlflügel die Kräfteübertragung und thermischen Spannungen zwischen Oberhaut und Unterhaut entfallen;-6. die wärmeleitende Flügelmembran stellt sich auf Mitteltemperatur zwischen Druck- und Saugseite ein. Die auf der Druckseite beim Wiedereintritt um etwa 500° C höher als auf der Saugseite auftretende Temperaturbeanspruchung der Membran ist damit niedriger als diejenige einer Druckseitenbeplankung; 7. die scharfe temperaturempfindliche Flügelvorderkante entfällt. Die mit starkem Pfeilwinkel angeströmten Rümpfe mit großen Radien sind hinsichtlich .der thermischen Beanspruchung günstig.

Claims (6)

  1. Patentansprüche: 1. Fluggerät mit flexibler Flügelfläche, die zwischen zwei Trägem ausgespannt ist, die in Flugrichtung pfeilartig zusammenlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Träger der flexiblen Flügelfläche als Rümpfe ausgebildet sind.
  2. 2. Fluggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Flügel (6) an den Rümpfen tangential zur Rumpfwand befestigt ist.
  3. 3. Fluggerät nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch Mittel zur Veränderung der Pfeilung der vorzugsweise kegelförmigen oder kegelstumpfförmigen Rümpfe (1, 2).
  4. 4. Fluggerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch Mittel zur gegenläufigen Drehung der Rümpfe (1, 2).
  5. 5. Fluggerät nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehung der Rümpfe (1, 2) um zu den Rumpfachsen schrägliegenden Achsen erfolgt.
  6. 6. Fluggerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachsen der Rümpfe außerhalb der Rumpfkegel bzw. -kegelstümpfe und zwischen beiden Rümpfen (1, 2) liegen.
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