DE486051C - Einrichtung und Verfahren zur Stabilisierung und zur Verhinderung des Absturzes von Rotorluftfahrzeugen - Google Patents

Einrichtung und Verfahren zur Stabilisierung und zur Verhinderung des Absturzes von Rotorluftfahrzeugen

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DE486051C
DE486051C DEG68807D DEG0068807D DE486051C DE 486051 C DE486051 C DE 486051C DE G68807 D DEG68807 D DE G68807D DE G0068807 D DEG0068807 D DE G0068807D DE 486051 C DE486051 C DE 486051C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64CAEROPLANES; HELICOPTERS
    • B64C27/00Rotorcraft; Rotors peculiar thereto
    • B64C27/82Rotorcraft; Rotors peculiar thereto characterised by the provision of an auxiliary rotor or fluid-jet device for counter-balancing lifting rotor torque or changing direction of rotorcraft

Description

  • Einrichtung und Verfahren zur Stabilisierung und zur Verhinderung des Absturzes von Rotorlaftfahrzeugen Zweck der Erfindung ist es, bei Rotorluftfahrzeugen mit einer größeren Zahl von waagerecht liegenden Rotoren die Einrichtung so zu treffen, daß einerseits nicht nur bei Ausfall von Rotoren, sondern auch bei normalem Flug ein stabiles Fliegen gewährleistet und daß andererseits bei Ausfall von Rotoren während des Fluges der Absturz verhindert wird.
  • Die Gefahr einer Störung der Stabilität bei Ausfall eines Rotors entsteht dadurch, daß der Auftrieb des stillstehenden Rotors fortfällt und daher der Auftrieb, der dann das Fahrzeug noch tragenden, weiterarbeitenden Rotoren nicht mehr in der durch den Schwerpunkt des Fahrzeuges gehenden senkrechten Achse, sondern :einseitig zu dieser angreift und daher ein Schrägstellen des ganzen Fahrzeuges hervorrufen würde, wenn dagegen-- nicht Maßnahmen getroffen werden. Dieser Gefahr soll durch die Erfindung dadurch vorgebeugt werden, daß in demselben Augenblick, wo ein Rotor während des Fluges plötzlich stillsteht, ein in bezug auf die Längs-und Querachse symmetrisch dazu gelegener zweiter Rotor ebenfalls außer Betrieb gesetzt wird, so daß der Auftrieb der weiterarbeitenden Rotoren in derselben senkrechten Achse bleibt wie vorher.
  • Aber nicht nur durch Störung der Stabilität kann die Gefahr eines Absturzes herbeigeführt werden, sondern auch dadurch, daß beim Stillstehen eines Rotors oder Propellers der Auftrieb zum Tragen des Fahrzeugs zu klein wird.
  • Die Gefahi, die durch das Stillstehen der Propeller entsteht, kann leicht dadurch beseitigt werden, daß man eine größere Zahl von Propellern, als für den normalen Betrieb nötig, anordnet, so daß immer ein Teil von ihnen in Reserve stillstehen kann und erst in Betrieb gesetzt wird, sobald andere Propeller ausfallen.
  • Das gleiche Mittel auch bei den Rotoren anzuwenden und also ihre Zahl ebenfalls so groß zu machen, daß ein Teil von ihnen für gewöhnlich in Reserve außer Betrieb bleiben kann und erst beim Stillstehen anderer Rotoren in Gang gesetzt wird, ist nicht ohne weiteres angängig, weil das Aussetzen der Rotoren so plötzlich erfolgen kann, daß es unmöglich ist, zur Verhinderung des Absturzes angenähert ebenso schnell andere Rotoren aus dem Stillstand so in Gang zu setzen, daß sie die zum Tragen erforderlichen hohen Umdrehungen erhalten. Ehe die durch -das Stillstehen von Rotoren verlorengegangene Tragkraft durch Ingangsetzen anderer Rotoren ersetzt werden kann, würde also der Absturz unvermeidlich sein. Aus diesem Grunde ist auch bereits vorgeschlagen worden, an Rotorluftfahrzeugen noch Tragflächen, wie bei Flugzeugen, anzubringen, um mit ihnen im Gleitfluge herunterzugehen. Aber auch dieses Mittel ist untauglich, weil dann die Tragkraft der Tragflächen so groß sein müßte, daß sie imstande wären, im Gleitfluge mindestens diejenige Last aufzunehmen, die durch das Ausfallen von Rotoren verlorengeht. Dazu kommt, daß auch bekanntlich mit Tragflächen nur dann ein größerer Auftrieb erzeugt werden kann, wenn die Fluggeschwindigkeit eine sehr große ist. So nützlich aber auch eine sehr große Fluggeschwindigkeit an sich ist, so stehen dem Zwang, hiervon zur Erzielung einer größeren Tragfähigkeit Gebrach machen zu müssen, wegen der damit verbundenen Gefahren doch auch sehr große Nachteile gegenüber, die nur unter bestimmten Bedingungen durch die Vorteile aufgehoben werden können. Jedenfalls sind für den gewöhnlichen Verkehr derart hohe Geschwindigkeiten, wie sie von den modernen Riesenflugzeugen gefordert werden müssen, für Rotorluftfahrzeuge unmöglich, und es kann zweifellos schon als ein außerordentlicher Fortschritt angesehen werden, wenn Fahrzeuge geschaffen werden, die die Durchschnittsgeschwindigkeit der Eisenbahnen und Schiffe ganz erheblich überschreiten und dabei den Vorteil haben, Lasten von solcher Größe zu tragen, daß selbst die größten Flugzeuge und Luftschiffe nur einen kleinen Bruchteil davon aufzunehmen vermögen. Daß aus diesem Grunde hohe Flug-, ,r eschwindigkeiten bei Luftfahrzeugen in Fachkreisen nicht als notwendig erachtet werden, beweist die Tatsache, daß England in größtem Umfange den Bau von Luftschiffen von etwa i 5o ooo cbm für den Überseeverkehr. geplant hat, von denen nur eine Marschgeschwindigkeit von 9o km Std. gefordert wird. Wie weiter unten angegeben, kann ein verhältnismäßig kleines Rotorluftfahrzeug mit Rotoren von 2,5 m und 12,5 m Länge bei einer Fluggeschwindigkeit von etwa 95 kmlStd. und einem Eigengewicht von etwa i oo t einschl. Brennstoff für io Stunden, 45 Mann Besatzung und Ausrüstung. 66 t und, wenn mit geringerer Sicherheit geflogen wird, sogar noch erheblich mehr tragen. Wenn derartig große Lasten auch nur zum Teil von Tragflächen getragen werden sollen, um mit ihnen im Gleitflug heruntergehen zu können, müßten sie Abmessungen erhalten., die sich wegen ihrer übermäßiger. Größe ganz von selbst verbieten. Außerdem würden so große Tragflächen, abgesehen von anderen wesentlichen Nachteilen, die Baukosten von Rotorluftfahrzeugen derartig vergrößern, daß sie in keinem Verhältnis zu dem Nutzen stehen würden.
  • Wesentlich bei der Erfindung ist nun die Erkenntnis, daß die Rotoren von Luftfahrzeugen nicht zu ihrem eigentlichen Zweck, nämlich zum Tragen in der Luft, verwendet werden können, sondern daß man sie sogar dazu benutzen kann, um die Absturzgefahr bei einem plötzlichen Stillstehen von Rotoren abzuwenden und zugleich die Stabilität aufrechtzuerhalten. Zur Lösung dieser Aufgabe müssen die Rotoren in solcher Zahl und Anordnung vorhanden sein, daß, wenn einer der arbeitenden Rotoren unbrauchbar wird, wie weiter oben gesagt, mindestens noch ein zweiter in bezug auf die Längs- und Querachse symmetrisch dazu liegender Rotoraußer Betrieb gesetzt und dadurch die Stabilität aufrechterhalten werden kann und daß gleichzeitig durch Erhöhung der Umdrehungen der anderen, weiterarbeitenden Rotoren auf ein bestimmtes Maß unter Zusammenwirkung mit der dazu passenden höheren Fluggeschwindigkeit auch die frühere Tragfähigkeit trotz Ausfalls zweier Rotoren aufrechterhalten werden kann. Bei genügend großer Zahl der Rotoren kann dieses Verfahren bei Ausfall noch weiterer Rotoren natürlich in derselben Weise, wenn nötig, weiter fortgesetzt werden. Die Erfindung besteht also nicht nur in einer besonderen Anordnung und Zahl der Rotoren, d. i. in einer Einrichtung, sondern, zugleich in einer besonderen Art der Regulierung der Rotorumdrehungen und der dazu passenden Fluggeschwindigkeit.
  • Die erforderliche Erhöhung der Umdrehungen der bei Ausfall zweier Rotoren weiterarbeitenden Rotoren ist eine verhältnismäßig so geringe, daß es nur eines Augenblickes bedarf, um sie zu erreichen. Daß die Propeller von Luftfahrzeugen mit ihren Motoren selbst aus dem Stillstand zum Arbeiten mit den höchsten Umdrehungen in Gang gesetzt werden können, ist bekannt.
  • Wie oben gesagt, verbietet es sich, bei einem plötzlichen Ausfall von Rotoren zur Herstellung der alten Tragfähigkeit stillstehende Rotoren zu dem Zweck in Reserve zu halten, um sie .erst im Augenblick der Gefahr aus dem Stillstand in Gang zu setzen. Trotzdem aber kann es von Vorteil sein, doch solche stillstehenden Reserverotoren vorzusehen, wodurch an dem Wesen der Erfindung nichts geändert wird. Sind solche Reserverotoren vorhanden, so kann man sie nach Ausfall von Rotoren und Herstellung der alten Tragfähigkeit der weiterarbeitenden Rotoren ebenfalls mit ganz allmählich größer werdenden Umdrehungen in Betrieb setzen, indem man in demselben Maße die Umdrehungen der anderen Rotoren allmählich so vermindert daß die Tragfähigkeit immer ungefähr dieselbe bleibt.
  • Zum Nachweis dafür, daß die gestellte Aufgabe lösbar ist, ist ein Fahrzeug mit zwölf Rotoren von 2,5 m Durchmesser und 12,5 m Länge angenommen, die immer zu zweien auf einer gemeinsamen, durchgehenden Achse in einem rahmenartigen Gerüst von kastenförmiger Gestalt so gelagert sind, daß immer je zwei Paare übereinanderliegen und also in der Längsrichtung drei Gruppen von je zwei Rotoren hintereinanderliegen. Zehn der Rotoren sollen bei normalem Flug in Betrieb sein, während zwei in Reserve stillstehen.
  • Bei einem im Jahre 1926 auf einer deutschen Werft fertiggestellten Rotorschiff wirkt auf jeden der Rotoren von ¢ m- Durchmesser und 17 m Länge bei i 5o Umdrehungen und einem Wind von 9,8 m/Sek. eine Kraft von 5ooo kg. Die an einem Rotor von 2,5 m Durchmesser und 12,5 m Länge wirkende Kraft würde daher bei demselben Winde 2 30o kg betragen, wobei die Umdrehungen, um dieselbe Umfangsgeschwindigkeit zu bekommen, = 262 sein müssen. Bei dreimal so großer Fluggeschwindigkeit (Wind), also bei 3.9,8 = 294 m,ISek. = 105,8 km/Std., wobei die Umfangsgeschwindigkeit = 102,9 m/S.ek. ist, erhöht sich der Auftrieb an jedem Rotor bei einem Luftfahrzeug auf 32 230o kg = 2o,7 t, so daß also acht Rotoren bei 29,4 m./Sek. Fluggeschwindigkeit = 165, 6 t Auftrieb haben würden, weil festgestellt ist, daß die nach dem Magnuseffekt entstehende .Kraft am Rotor im Quadrat mit der -'Windgeschwindigkeit wächst. Bei einer Fluggeschwindigkeit von 26.3 m/Sek. = 95 km/Std. mit zehn arbeitenden und zwei in Reserve stillstehenden Rotoren tragen diese, wie leicht berechnet werden kann, ebenfalls 165,6 t. Fallen nun von den zehn Rotoren zwei aus, so ist also nach der Erfindung nur nötig, die Fluggeschwindigkeit auf 29,4 m/Sek. und die Umdrehungen der acht in Betrieb bleibenden Rotoren von 703 auf 3#262 = 786 zu erhöhen; denn dann haben die acht Rotoren, wie vorstehend angegeben, einett Auftrieb von 165,6 t.
  • Sollen alsdann die beiden bis dahin unbenutzten Reserverotoren mit in Betrieb gesetzt werden, so werden sie ganz allmählich in Gang gesetzt und in demselben Maße, wie der Auftrieb dadurch wächst, die Umdrehungen der acht in Betrieb gebliebenen Rotoren allmählich herabgesetzt.
  • Der Absturz kann also verhütet werden, wenn .von den zwölf vorhandenen Rotoren vier ausfallen und während des Fluges nichtrechtzeitig genug wieder betriebsfähig gemacht . werden können. Aber auch wenn nur noch acht Rotoren betriebsfähig sind, kann der Absturz nur dann eintreten, wenn einer von den arbeitenden acht Rotoren selbst oder seine Getriebeteile zusammenbrechen. Ein solcher gänzlicher Zusammenbruch mehrerer Rotoren kann aber, unter normalen Verhältnissen als ausgeschlossen erachtet werden. Dagegen ist es no @h möglich, daß bei einem der acht betriebsfähig gebliebenen Rotoren der Antriebsmotor versagt. Damit hierdurch keine Gefahr entsteht, kann bei jedem Rotor zum Antrieb noch ein Motor in Reserve vorgesehen werden, oder :es kann auch für je zwei auf einer Achse liegende Rotoren ein gemeinsamer Reservemotor angebracht werden.
  • Geht man zur Feststellung des Flugwiderstandes und der zu seiner überwindung erforderlichen Maschinenkraft von einem der Marine der Vereinigten Staaten Amerikas im Jahre 1926 vorgeschlagenen Entwurf eines Luftschiffes aus, das einen größten Querschnitt von 2822 qm hat und bei einer Fluggeschwindigkeit von 28 m/Sek.= tot km/Std. 1700 PSe erfordert, so würde ein Querschnitt von 375 qm, wie ihn die zwölf Rotoren bei den als Beispiel angenommenen Rotor-Luftfahrzeug im Längsschnitt haben, 215 PSe erfordern. Berücksichtigt man nun, daß der Widerstand eines Luftschiffes gleich ist dem Widerstand einer Kreisscheibe von etwa 1/2:2 des Querschnittes des Luftschiffes, und daß sich ferner der Widerstand eines Zylinders, dessen Länge : Durchmesser= 5 ist, zu dem einer Kreisscheibe wie 0,74: 1,1 verhält, so ergibt sich, daß die zwölf Rotoren bei dem angenommenen Fahrzeug im ruhenden Zustande bei 28 m/Sek. Fluggeschwindigkeit 3182 PSe erfordern würden.
  • Bei einer Fluggeschwindigkeit von 26,3 m/Sek. = 95 km !Std. erfordern daher die beiden in Reserve befindlichen. Rotoren 467 PSe. Nimmt man nun an, daß der Luftwiderstand beim Rotieren um das Vierfache wächst, was in Wirklichkeit zweifellos nicht der Fall sein wird, so erfordern die zehn arbeitenden Rotoren bei 26,3 m/Sek. Fluggeschwindigkeit 4#2340=936oPSe und zusammen mit dem Widerstand der in Reserve stillstehenden zwei Rotoren von 467 PSe einen Arbeitsaufwand von 9827 PSe. Rechnet man für jeden Rotor zum Drehen 70 PSe, so erfordern die zehn arbeitenden Rotoren zusammen 70o PSe. Die gesamte beim Fliegen mit 26,3 m/Sek.0aufzuwendende Arbeit beträgt daher 9827 + 700 = 10 527 PSe. Da der Brennstoffverbrauch je Stunde und -je PSe o,18 kg beträgt, so ergibt sich für t o Stunden ein Verbrauch von 18,95t.
  • Bei einer Marschgeschwindigkeit von ä8 m/Sek. = 1o1 km/Std. erhöht sich die nötige Leistung der Propeller auf 11 107 PSe. Zusammen mit den 700 PSe für den Betrieb der zehn arbeitenden Rotoren sind also t 1 807 PSe aufzuwenden. Der Brennstoffverbrauch ist dann je Stunde 2125 kg für zehn Rotoren, also 21,2t. Wird hierbei die Propellerleistung von 11 1o7 PSe auf neun Propeller verteilt, so hat jeder von diese 1234 PSe zu leisten. Werderi außer den neun Propellern noch in Reserve drei weitere Propeller in gleicher Stärke angeordnet, so ist die Leistung aller fünf Propeller 14 81 o PSe. Da man das Gewicht der modernen Motoren für Luftfahrzeuge mit 2 kg je PSe annehmen kann, so beträgt hiernach das Gewicht der Motoren für die zwölf vorhandenen Propeller 29 620 kg= 29,62 t. Nimmt man für jedes Rotorpaar drei Motoren an, so daß je Paax ein Reservemotor vorhanden ist, so sind zusammen 18 Motoren .einzubauen, die 18-# 70 = 126o PSe leisten und mithin ein Gewicht von 2. 126o= 252o kg= 2,52t haben. Das Gewicht jedes Rotors wird etwa 2 t betragen, so daß also alle 12 Rotoren zusammen 24 t wiegen.
  • Das Tragegerüst zum Lagern der Rotoren, deren Drehachsen als die Hauptquerverbände des Tragegerüstes benutzt werden, wird etwa ein Gewicht von 16 t haben, und zwar zusammen mit den Anbauten für Unterbringung von Ladung, Menschen, Motoren usw.
  • Als Besetzung werden -etwa 45 Mann erforderlich sein, die bei roo kg pro Person ein Gewicht von 4,5 t haben.
  • Die Zusammenstellung aller vorstehend angegebenen Gewichte ergibt dann, wenn noch 4 t als Reserve hinzukommen, als Gewicht des voll ausgerüsteten Fahrzeuges einschließlich Brennstoff und Öl für io Stunden bei 95 km/Std. Fluggeschwindigkeit und mit 45 Mann Besatzung rund 99,6 t. Voraussetzung ist hierbei, daß zum Bau selbstverständlich in ausgedehntestem Mäße Leichtmetall benutzt wird.
  • Da als Auftrieb oben 165,6 festgestellt waren, so bleiben für nützliche Zuladung t 65,6 - 99,6 = 66 t (66o Menschen zu 1 oo kg). Bei 3ostündigem Flug, bei dem 30-95 ---285okm zurückgelegt werden, würden für Brennstoff noch weitere .3 7,9 t als Last hinzukommen, so daß für nützliche Zuladung noch 28,1 t (281 Menschen zu 1 oo kg) übrigbleiben.
  • Bemerkenswert ist hierbei, daß die Bauart der neuen Fahrzeuge, also des Traggerüstes und der Rotoren nebst ihrer Drehachsen, ebenso wie der Anbauten für Ladung usw. von solcher Einfachheit ist, daß es in der Technik kein anderes Beispiel dafür gibt. Die Baukosten werden infolgedessen so gering, daß das beschriebene Fahrzeug für höchstens 700 000 J$ herzustellen ist. Dabei vermag es ein Vielfaches dessen zu tragen, was von dem Luftschiff erwartet wird, das z. B. für den Verkehr zwischen Spanien und Amerika gebaut wird und das nur 3o Fahrgäste aufnehmen soll. Dabei sollen' die Baukosten 4 Millionen Mark, also fast das Sechsfache dessen erfordern, was für das beschriebene und viel kleinere Rotorfahrzeug nötig ist.
  • Schon die oben angegebene Strecke von 2850 km bei 3ostündigem Flug genügt, um von Deutschland sowohl nach Süd-Amerika wie auch nach New York zu fliegen, wenn man auf dem Wege dorthin öfter neuen Brennstoff an Bord nimmt. Im letzten Fall wird dies in Lissabon, auf den Azoren und St. Johns auf Neufundland geschehen können und im ersteren Falle auf den Kanarischen und Kapverdischen Inseln.
  • Sowohl das Landen als auch das Beladen wird zweckmäßig :auf dem Wasser vorgenommen, weil beim Beladen mit besonderer Sorgfalt darauf geachtet werden muß, daß der Schwerpunkt des flugbereiten beladenen Fahrzeuges genau unter dem Angriffspunkt des beim Fluge an den Rotoren wirkenden Auftriebes liegt. Am genauesten, einfachsten und schnellsten läßt sich dies im schwimmenden Zustande ausführen. Um dies zu ermöglichen, lassen sich die seitlich und evtl. in der Mitte an dem Traggerüst für die Rotoren in einfachster Weise anzubauenden Räume für Ladung und Menschen so herrichten, daß sie mit ihrem Boden etwas tiefer als die Rotoren liegen, und daß sie in ihrem unteren Teil wasserdicht hergestellt werden, so daß das ganze Fahrzeug auf ihnen schwimmen kann, wozu wegen ihrer großen Länge eine ganz geringe Tauchung genügt. Zum Starten werden schräg in das Wasser herunterlaufende Slipanlagen nötig sein, die sich wegen des geringen Gewichtes der Fahrzeuge fast immer ohne besondere Fundamente durch einfache Erdanschüttungen mit Schienengleisen in billigster und schnellster Weise herstellen lassen. Auf solchen Slipanlagen würden die in richtiger Weise -beladenen und mit Rädern versehenen Fahrzeuge in derselben Weise, wie es bei Schiffen bekannt ist, aufgeschleppt werden müssen, was in kürzester Zeit geschehen kann. Beim Ablaufen von der Slip kann den Fahrzeugen dann durch ihre Propeller eine solche Geschwindigkeit erteilt werden, daß die in Drehung versetzten Rotoren sie zu tragen vermögen. Selbstverständlich müssen die Slips dazu eine hinreichende Länge haben, wozu zwei bis drei Schiffslängen zweifellos genügen werden.
  • In bezug auf die Stabilität ist endlich noch hinzuzufügen, daß die weiter oben bereits beschriebene Art der Stabilisierung durch eine besondere Art der Bedienung der Rotoren allein noch nicht genügend ist, um einen gefahrlosen Flug zu sichern; vielmehr muß schon bei normalem Flug durch besondere Mittel für eine hinreichende Stabilität gesorgt werden. Wenn auch die Erzeugung der tragenden Kraft zur Erzielung des Auftriebes durch das Arbeiten der Rotoren, also dynamisch, erfolgt, so ist doch die Wirkung des Auftriebes in demselben Sinlie eine statische wie bei Luftschiffen. Ein Unterschied, der aber für die Wirkung nebensächlich ist, besteht nur darin, daß die Auftriebskraft sich bei Rotorluftfahrzeugen aus zwei Kräften zusammensetzt, und zwar einerseits aus den an der Unterseite der Rotoren wirkenden überdruckkräften und andererseits aus den an der Oberseite wirkenden Unterdruckkräften, die man sich etwa in der Mitte der Rotoren zu einer einzigen Kraft vereinigt denken kann, während bei Luftschiffen und U-Booten nur eine hebende Kraft vorhanden ist, die im Schwerpunkt des verdrängten Meliums (Luft bzw. Wasser) angreift. Die Folge hiervon ist, daß, zum Unterschied von Flugzeugen, bei getauchten U-Booten, Rotorluftfahrzeugenund Luftschiffen nur dann Stabilität vorhanden ist, wenn ihr Schwerpunkt unter dem Angriffspunkt der Auftriebskraft liegt, so daß sie also kentern, sobald durch eine Lastverschiebung ihr Schwerpunkt über dem Angriffspunkt der Auftriebskraft rückt.
  • Luftschiffe haben nun die Eigenschaft, daß ihr Schwerpunkt verhältnismäßig sehr tief unter dem Angriffspunkt ihres Auftriebes liegt und daß daher nicht nur ihre Querstabilität, sondern auch ihre Längsstabilität eine sehr große und daher auch ihr Flug schon von selbst ein so stetiger ist, daß einfache, fest angebaute, waagerechte Flächen genügen, um ihn vollkommen zu gestalten. Anders sind die Verhältnisse bei U-Booten. Da bei diesen der Schwerpunkt nur wenig unter dem im Schwerpunkt der verdrängten Wassermasse #liegenden Angriffspunkt der Auftriebskraft liegt, ist die hierauf beruhende, statisch wirkende Längsstabilität eine so geringe, daß es bis zum Jahre i 9o 5 unmöglich war, brauchbare U-Boote zu schaffen. Erst im Jahre igo5 wurde eine Erfindung bekannt (vgl. Deutsche Patentschrift 15 7 96¢), durch die eine so große, dynamisch wirkende Stabilität erzeugt wurde, daß sich eine völlig genügende Stetigkeit der Fahrt auch bei Gewichtsverschiebungen an Bord ergab. Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist nun die Erkenntnis, daß sich Rotorluftfahrzeuge der neuen Art bezüglich der Stabilität in derselben Lage befinden wie getauchte U-Boote, und daß daher auch für sie dasselbe Mittel zur Erzeugung einer dynamisch wirkenden Stabilität angewendet werden kann. Dieses Mittel besteht, wie in der öbengenannten Patentschrift beschrieben, darin, daß an beiden Enden des Fahrzeuges geneigt stehende Flossen angebracht sind, und daß der Auftrieb des Fahrzeuges in demselben Maße größer oder kleiner gemacht wird als der bei der Fahrt an den Flossen entstehende, nach unten oder oben gerichtete Druck ist. Die vorderen Flossen werden gleichzeitig als Höhenruder benutzt. Die hinteren Flossren gleichzeitig zum Steuern zu benutzen, hat sich als unzu. lässig erwiesen, weil ein gutes Kurshalten dabei ausgeschlossen ist. Sie müssen deshalb bei der Fahrt festgesetzt werden. Um aber ihre Wirkung nach Bedarf ändern zu können, müssen sie entweder verstellbar sein, oder es müssen in ihnen, ebenso wie es nach der obengenannten Patentschrift geschehen kann, kleine Hilfsruder angeordnet werden, mit denen sich die Wirkung verändern läßt. Die gleiche Einrichtung wird man also auch bei Rotorluftfahrzeugen unbedingt anzuwenden haben, denn erst hierdurch werden sie, ebenso wie es bei U-Booten der Fall gewesen ist, brauchbar gemacht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: t. Einrichtung und Verfahren zur Stabilisierung und zur Verhinderung des Absturzes von Rotorluftfahrzeugen mit einer größeren Zahl von Rotoren bei Stillstand eines Teiles derselben,- dadurch Bekenn: zeichnet, daß die Rotoren in solcher Zahl und Anordnung vorhanden sind, daß, wenn einer der in Betrieb befindlichen Rotoren unbrauchbar wird, in demselben Augenblick nicht nur mindestens noch ein zweiter in bezug auf die Längs- und Querachse des Luftfahrzeuges symmetrisch dazu liegender Rotor ebenfalls außer Betrieb gesetzt, sondern auch zugleich die Umdrehungszahl der anderen weiterarbeitenden. Motoren auf ein bestimmtes Maß erhöht wird, so daß unter Zusammenwirkung mit der dazu passenden Fluggeschwindigkeit auch die Tragfähigkeit (Auftrieb) trotz Ausfallens zweier Rotoren aufrechterhalten wird. z. Stabilisierungseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftfahrzeug, das während des Fluges einen Überschuß oder ein Minus an Auftrieb haben - muß, am vorderen und hinteren Ende in derselben Weise wie bei U-Booten derart schräg eingestellte Flossen besitzt, daß durch sie infolge des Fluges ein nach unten oder oben gerichteter Druck erzeugt wird, der gerade so groß ist, daß er den Überschuß oder das Minus an Auftrieb der Rotoren ausgleicht.
DEG68807D 1926-11-30 1926-11-30 Einrichtung und Verfahren zur Stabilisierung und zur Verhinderung des Absturzes von Rotorluftfahrzeugen Expired DE486051C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102019120258A1 (de) * 2019-07-26 2021-01-28 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Multikopter-Fluggerät mit Rotorschutz und Sicherheitsrotoren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102019120258A1 (de) * 2019-07-26 2021-01-28 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Multikopter-Fluggerät mit Rotorschutz und Sicherheitsrotoren

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