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Schwimmendes Fahrzeug Die Erfindung bezieht sich auf schwimmende Fahrzeuge
und ist besonders zur Verwendung als Flugzeugträger sowie als Passagierfahrzeug
geeignet. -Als Flugzeugträger werden bisher durchweg normale. Schiffe mit einem
glätten Deck verwendet, auf welchem- die= Flugzeuge landen und abfliegen. Solche
Fahrzeuge sind-wie alle Überwasserschiffe den Einflüssen.. der See -ausgesetzt und
-schlingern und stampfen bei Seegang. Bei -schlechtem Wetter ist es für Flugzeuge
bisweilen gefährlich, wenn nicht unmöglich, vom Deck dieser Schiffe abzufliegen
oder darauf zu landen: - - ---Derartige Flugzeugträger können durch Minen-oder Tärpedotreffer
.versenk - werden. Beschädigungeh können Schlagseite verursachen und- das Landen
und Abfliegen - von Flugzeugen unmöglich machen: --Die--bekannten Flugzeugträger
haben Kessel, Mäsehinen; Brennstoff und- andere-- Einrichtungen unterhalb der Wasserlinie;
so daß bei Unterwassertreffern-- ein: Teil-- der- Besatzung gefährdet- ist.
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Weiterhin-können bei solchen Flugzeugträgern 01, , Explosivstoffe
=-usw. im Falle -der Gefahr nicht sofort abgestoßen werden.- -_. _ - _--LTin--ällen
Anforderungen zu genügen, müßten Flugzeugträger folgende Bedingungen erfüllen:.
Sie -müssen -mit hinreichender Geschwindigkeit beweglich sein; so daß sie in Geleitzügen
fahrende Schiffe begleiten können. Zum Starten und Landen
müssen
breite und lange sowie glatte Decks vorlianden sein. Diese Decks müssen in hinreichender
Höhe über dem Wasser liegen und nicht vom Seegang beeinfiußt werden, so daß Flugzeuge
auch bei schlechtem Wetter landen und starten können. Außerdem müssen sie wirksam
gegen Torpedotreffer gesichert sein.
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Die bekannten Flugzeugträger entsprechen den vorstehenden Anforderungen,
mit Ausnahme der Beweglichkeit und Geschwindigkeit, nicht. Länge und Breite der
Schiffe genügen nicht. Das Landedeck liegt nicht ausreichend hoch über dem Wasserspiegel,
um das Überkommen der See zu verhindern. Vor allem aber schlingern und stampfen
Flugzeugträger der bisherigen Bauart mit größerem Winkelhereich als gewöhnliche
Schiffe, so daß sie als FlugzIugstützpunkte nur bei verhältnismäßig ruhiger See
zu gebrauchen sind.
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Zweck der Erfindung ist es, eine fahrbare Plattform zu schaffen, die
obigen Bedingungen genügt und weitere Vorzüge hat, welche sie als Marinefahrzeug,
als Fahrgastbeförderungsmittel lind als schwimmenden Stützpunkt für Flugzeuge geeignet
macht, welcher selbst bei schwerem Wetter stabil und ruhig schwimmt.
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Das schwimmende Fahrzeug gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen
aus einem Paar parallel zueinander angeordneter, völlig eingetauchter, länglicher
Schwimmkörper, auf denen senkrecht nach oben Hohlräume mit geringerer Breite als
die der Längsschwimmkörper als Reserveauftrieb angeordnet sind. In den Längsschwimmkörpern
befinden sich Auflager für ein Tragwerk, dessen Querverbände zu einem geschlossenen
Aufbau ausgebildet sind, der höher liegt als die höchsten zu erwartenden Wellen
sind.
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Dieser Aufbau ermöglicht bei Flugzeugträgern die Schaffung eines glatten,
ausgedehnten Decks zum Landen und Starten von Flugzeugen. Der Raum innerhalb des
Aufbaus dient als Hangar und als Ausrüstungsplatz. für Flugzeuge sowie zur Unterbringung
von Personal, Vorräten, :Maschinen usw. Der Aufbau bildet den oberen Längsverband
des Fahrzeuges. Der Querverband des Aufbaus, der gleichzeitig die Hohlkörper miteinander
verbindet, wird von einer Portafkonstruktion gebildet.
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Die vertikalen Hohlräume für den Reserveauftrieb sind an ihrem unteren
Ende von rundem oder anderem zweckmäßigem Querschnitt, so daß sie auf den getauchten
horizontalen Schwimmkörpern eine Auflagefläche bedecken, welche teilweise den Druckunterschied
ausgleicht, der sich bei getauchten Körpern an deren Unterseite und Oberseite infolge
der Veränderung der Wellenhöhen ergibt.
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Bei einem Fahrgastschiff kann der Aufbau in eine Anzahl Decks aufgeteilt
werden, deren Unterteilung zusammen mit den senkrechten Hohlkörpern den Querverband
bilden.
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Das Fahrzeug ist mit Propellerantrieb versehen, wobei zweckmäßig je
ein Propeller an den Enden der horizontalen Schwimmkörper angebracht ist. jeder
dieser Schwimmkörper erhält auch ein Ruder. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Anwendung auf einen Flugzeugträger schematisch dargestellt.
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Es zeigt -Fig. i .eine Ausführungsform eines Flugzeugträgers in perspektivischer
Ansicht, Fig.2 den gleichen Flugzeugträger in Seitenansicht mit teilweise fortgelassener
äußerer Seitenwand, um die Lage der Querträger zu zeigen, «-elche teilweise zu Querschotten
ausgebildet sind, Fig.3 eine Draufsicht auf das obere Deck mit teilweise fortgelassener
Beplattung, um die Lage der Querträger, die auch zur Unterstützung des Flugdecks
dienen, im Aufbau zu zeigen, Fig. 4. eine Draufsicht auf das untere Deck mit teilweise
fortgelassenen Deckplatten, um die Lage der Spanten zu zeigen, welche den unteren
Teil des Querverbandes bilden und das untere Deck abstützen, Fig.5 eine Ansicht
von hinten auf den Träger und Fig.6 einen Querschnitt durch den Flugzeugträger nach
der Linie VI-VI der Fig. 3 und d. in einem größeren Maßstab, wobei auf der rechten
Seite die Versteifungen für die Wände der senkrechten Hohlkörper und die Längsträger,
welche für die Hohlkörper gleichzeitig Längsschotten bilden, und auf der linken
Seite einer von den Längsträgern mit seinen Versteifungen .des Portalverbandes gezeigt
werden, welche die senkrechten Hohlkörper verstärken und sie senkrecht in wasserdichte
Abteilungen teilen.
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Das schwimmende Fahrzeug nach Fig. i bis 6 hat einen Aufbau i, dessen
obere Fläche (s. Fig. 5) ein langes und breites klares Deck zum Landen und Starten
von Flugzeugen bildet. Der Aufbau i ist mit seiner Unterseite ausreichend hoch über
der wahrscheinlich größten Wellenhöhe angeordnet; er ,-uht auf zwei längs gerichteten,
im wesentlichen senkrechten Schwimmkörpern 2, 3, von denen jeder auf einem längs
gerichteten Auftriebskörper 5 aufgebaut ist und welche einen wesentlichen Teil des
Fahrzeuges bilden. -Normalerweise liegen diese gerade unter der Wasseroberfläche,
so daß sie nur wenig, wie später ausführlicher erklärt, von der Wellenbewegung berührt
werden.
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Bei dem dargestellten Schwimmkörper ist der Aufbau i mit zwei Decks
ausgerüstet (vgl. Fig. 6), von denen das obere das Flugdeck io und das untere das
Hangardeck 2o ist. Das Flugdeck io ist in regelmäßigen Abständen von einer Anzahl
Querträger 12 unterstützt, welche durch Winkelversteifungen 16, 17 und Unterzüge
16, die auch in regelmäßigen Abständen voneinander angeordnet sind (Fig. 3), verstärkt
werden. Das Hangardeck 2o ist in ähnlicher Weise durch in regelmäßigen Abständen
angeordnete Gurtungen 4. und verbindende Balken 22 unterstützt.
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Die Obergurte der Querträger d. sind mit den Untergurten 23 durch
vertikale Streben 24 und geneigte Streben 25 und entsprechende Verbindungsbleche
verbunden. Die vertikalen Endstützen 24. und 24" reichen bis zu dem Flugdeck io.
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An den beiden Seiten des Aufbaus sind Plattformen i i für Geschütze
18 vorgesehen. Die seitlichen Ränder des Flugdecks io überragen zumTeil die Geschützplattformen
i i, um die Geschützbedienung abzuschirmen, wobei jedoch Räume für die Geschütze
längs der Deckseiten (Fig. i, 2, 3) angeordnet sind.
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Oberes und unteres Deck des Aufbaus laufen an den Schiffseiden mit
Abrundungen zusammen (Fig. i und 2), um möglichst wenig Windwiderstand zu bilden.
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Zwei Aufzüge 55, 56 im Vorschiff und zwei weitere Aufzüge 57, 58 im
Hinterschiff -dienen dem Verkehr zwischen Flugdeck io und Hangardeck 2o. Das Flugdeck
io ist mit Halteleinen und anderen auf solchen Flugdecks gebräuchlichen Einrichtungen
versehen. Wie bei anderen Flugzeugträgern üblich, ist an Steuerbord eine Insel
59 mit Kommandobrücke, Artilleriezentrale, Schornstein usw. vorgesehen.
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Die Auftriebskammern :2, 3 sind über den größten Teil ihrer Länge
von gleichmäßigem Querschnitt und am vorderen und rückwärtigen Ende zugespitzt (Fig.
5). Sie sind flach ausgeführt und durch Querschotte oder Träger 35 verstärkt, die
vom Boden bis zum Deck reichen und deren Abstände voneinander gleich der Entfernung
der Querträger 12 voneinander für .das Oberdeck sind. Diese Querschotte 35 sind
durch waagerechte und senkrechte Steifen 27 versteift, die nahe der Wasseroberfläche
einen geringeren Abstand voneinander aufweisen, um größere Festigkeit zu erreichen
(vgl. linke Seite von Fig. 6). Die Außenhaut ist mit senkrechten und waagerechten
Versteifungen 32 und 34 versehen (vgl. Fig. 6 rechte Seite). Die Kammern 2, 3 sind
unten durch eine Plattform 28 wasserdicht über die ganze Länge abgeschlossen und
oben durch eine Plattform 29 zusätzlich verstärkt, die ebenfalls über die ganze
Länge in halber Höhe der Kammern 2 und 3 reicht. Die Kammern 2, 3 sind außerdem
querschiffs durch Schotte 36 in eine Anzahl wasserdichter Räume unterteilt.
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Die Querträger 23 bilden mit den senkrechten Trägern 35 in gleicher
Ebene portalartige Querverbände, welche durch die Glieder 2q.', 2q", 31 und 34 miteinander
verstrebt sind. Diese Verstrebungen ruhen auf den senkrechten Trägern 35 und erhöhen
beträchtlich die Festigkeit und Steifheit -des Portalverbandes. Die Seitenwandungen
der Kammern 2, 3 bilden die Stege des gesamten Längsverbandes.
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Die horizontalen getauchten Schwimmkörper 5 am unteren Teil jeder
Kammerz bzw. 3 sind von runder und an den Schiffseiden zugespitzter Form und setzen
sich aus gleichartigen, gekrümmten und durch Spanten verstärkten Platten zusammen.
Jeder Auftriebskörper 5 ist in der Längsrichtung und Querrichtung-' durch horizontale
und vertikale wasserdichte Schotte 41, 42, 43, 44 bis 47 unterteilt. Alle diese
Schotte -sind durch Profile 48 verstärkt.
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In den Auftriebskörpern 5 befinden sich die Antriebsanlagen mit Propellerwelle.
Im übrigen dienen sie als Ballastraum für den Schiffsbetrieb, z. B. wenn die Körper
5 bei schlechtem Wetter - tiefer abgesenkt werden sollen. Ebenso können sie als
Bunkerraum u. dgl. verwendet werden.
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Die Auftriebskörper 5 haben etwa 8,4 m Durchmesser und die Kammern
:2 und 3 etwa 3,6 m Breite, wobei ihre senkrechten Mittelebenen einen Abstand von
etwa 42 m voneinander aufweisen. Die Gesamthöhe vom Flugdeck io bis zum Boden der
Auftriebskörper 5 ist etwa 4o m und die Gesamtlänge des Aufbaus etwa 3oo m, während
die Breite des glatten Flugdecks etwa 42 m und die Breite .des -Geschützdecks ii
etwa 7,5 m beträgt, von denen 5 m nicht überdeckt sind. Diese Abmessungen verändern
sich mit .der Größe des Fahrzeugs, bleiben aber im gleichen Verhältnis zueinander.
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Infolge des großen Abstandes der Auftriebskörper 5 mit ihren Kammern
:2 und 3 voneinander ist der Aufbau sehr stabil und wird daher Rollbewegungen um
die gesamte Längsmittelachse Widerstand entgegensetzen. Die Wellenbewegungen beeinflussen
die getauchten horizontalen Auftriebskörper- 5 weniger als bei gewöhnlichen Schiffen:
Die beträchtliche Länge des Aufbaus reduziert die Stampfbewegungen auf ein Minimum,
was ebenfalls .durch die Welleneinwirkung auf .die Auftriebskörper 5 unterstützt
wird.
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Die schrägen Streben 51 zur Stützung der Träger 50 können zur
Anbringung von dreieckigen Tanks längs der Deckseiten benutzt werden, die auch als
Ballasttanks zum Dämpfen der Rollbewegungen Verwendung finden können, indem zweckmäßig
Wasser von einer Seite zur anderen gepumpt wird. Diese Möglichkeit kann auch zum
Trimmen ausgenutzt werden, falls das Fahrzeug durch Beflutung irgendeines Ballasttanks
des Auftriebskörpers 5, z. B. infolge eines Torpedo- oder Minentreffers, eine geneigte
Lage einnehmen sollte.
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Die schwimmende Struktur wird zweckmäßig mit einer Maschinenanlage
angetrieben, die eine Geschwindigkeit von 13 bis 2o Knoten bei gewöhnlichem Seewetter
ermöglicht, wenn die Oberkante der Auftriebskörper 5 gerade mit der Wasseroberfläche
abschneidet oder dicht darunterliegt, wie in Fig. 6 durch die Linie A-A angegeben
ist. Bei schlechtem Wetter wird der Auftriebskörper 5, um die verhältnismäßig ruhigeren,
tieferen Wasserschichten ausnutzen, so abgesenkt, daß die Oberkante sich einige
Meter unterhalb der Wasserlinie, entsprechend Linie B-B, befindet. Die Körper 5
sind dann nur von Unterwasserwellen beeinflußt, so daß des Aufbau ebenso stabil
bleiben wird wie bei wenigem schlechtem Wetter, wenn auch sein Fahrwiderstand durch
die vergrößerte Wasserverdrängung etwa-- erhöht ist.
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An einem oder an beiden Enden der horizontalen getauchten Schwimmkörper
sind die Propeller 6o und am Heck die Ruder 61 angebracht.
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Maschinen, Kessel, Brennstoff oder sonstige maschinelle Anlagen sind
im Aufbau untergebracht, wo sich auch die Einrichtungen für Besatzung und Personal,
Vorratsräume sowie sonstige mit dem Schiffsbetrieb zusammenhängende Einrichtungen
befinden. Da die Unterseite des Aufbaus hinreichend
über den Wellenspitzen
liegt, werden keinerlei Unzuträglichkeiten oder Schäden hinsichtlich Wassereinbruch
zu erwarten sein, so daß die Aufenthaltsbedingungen auf dem Fahrzeug besser und
sicherer sein werden als auf den gewöhnlichen Schiffen, zumal sich alle Personen
und wichtigen Einrichtungen über derWasseroberfläche befinden.
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Diese Konstruktion ermöglicht ein größeres Flugdeck als bei den gewöhnlichen
Flugzeugträgern, so daß größere und schnellere Flugzeuge mitgenominen werden können.
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Das Flugdeck io liegt höher über der Wasserlinie als bei den bekannten
Typen von Flugzeugträgern. wodurch das Landen und Starten erleichtert wird. Bei
der Bauart entsprechend der Erfindung ergeben sich auch Erleichterungen in bezug
auf schnelle Versorgung der Flugzeuge, «-elche mittels der Aufzüge 55 tuid 56 im
Vorschiff in das untere Deck geschafft und in gleicher Weise durch die Aufzüge ;;,
58 wieder auf das Flugdeck geschafft werden l..-ömren. Alle diese Aufzüge sind groß
genug, um die Flugzeuge mit ausgebreiteten Flügeln aufnehmen zu können. Während
des Transportes der FlugzeugC durch das Hangardeck können sie mit ßrennstoff, Bomben,
Munition versehen werden. ohne daß sie wenden müssen.
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Mittels natürlicher Drainage durch das Eigengewicht können Lecköl,
Petroleum und Wasser leicht abfließen, ohne, wie bei den bekannten Trägern, in den
Schiffskörper zu gelangen. Ebenso können unnötige Materialien durch Ejektoren leicht
abgegeben werden.
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Ventilation kann in natürlichem Zug von der Unterseite des Aufbau:
erfolgen, so daß komplizierte Lüftungsbedin"#ungen mit Ventilatoren in den oberen
Decks nicht erforderlich sind.
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Schließlich kann das gesamte Tragwerk wegen seiner Gestalt und seiner
Anordnung aus Standardteilen angefertigt werden, so daß seine Teile leicht und schnell
mit verhältnismäßig geringen Kosten angefertigt «-erden können, so dall die Bauzeit
kürzer und die Baukosten sicher niedriger als bei den bekannten Flugzeugträgern
sind.
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.Neben der vorstehend erläuterten Anwendung für Flugzeugträger ist
die Erfindung auch für den Passagiertransport wegen ihrer Standfestigkeit auf See
und der anderen erwähnten Vorteile besonders geeignet. In diesem Fall kann der Aufbau
ein,-_X nzahl Decks mit gut ventilierten Einrichtungen für eine große -Anzahl von
Personen enthalten. -