DE102012011949A1 - Seeschiff für den Transport von Personen und/oder von Waren - Google Patents
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Abstract
Bei einem Seeschiff für den Transport von Personen und/oder von Waren, mit zumindest einem Schiffsrumpf, ist vorgesehen, dass es zumindest einen Tauchkörper mit einer Verdrängung größer als die Verdrängung des Schiffsrumpfes hat, an dem der Schiffsrumpf höhenveränderbar angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Seeschiff für den Transport von Personen und/oder von Waren, mit zumindest einem Schiffsrumpf.
- Seeschiffe der vorbezeichneten Gattung werden für den Transport verschiedener Waren sowie verschiedener Personen eingesetzt. Der Einsatz kann auf Meeren, Meeresbuchten, Meeresarmen sowie auf Binnengewässern stattfinden.
- Auf Seeschiffen sind häufig sensible Waren zu transportieren, die möglichst keinen großen Lageveränderungen insbesondere durch Kränkung und Rollen ausgesetzt werden sollen. Lageveränderungen können aber bei starkem Seegang auch bei größeren Seeschiffen auftreten. Bei kleineren Seeschiffen sind diese Lageveränderungen umso stärker.
- Beispielsweise dienen Seeschiffe dem Transport von Personen, vorzugsweise Wartungspersonen, zu offshore angeordneten Bauwerken, wie Lichtanlagen oder Windkraftanlagen. Diese regelmäßig nicht als Seeleute ausgebildeten Wartungspersonen sind über eine Strecke von beispielsweise 20 km bis zum Einsatzort zu bringen, sollte ein stärkerer Seegang vorherrschen, kommen manche Personen in einem Zustand am Arbeitsort an, der ein Arbeiten vor Ort unmöglich macht.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Seeschiff der vorbezeichneten Gattung aufzuzeigen, das einen nahezu kränkungsfreien Transport von Gegenständen und Personen auch bei einem stärkeren Seegang ermöglicht.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Seeschiff zumindest einen Tauchkörper mit einer Verdrängung größer als die Verdrängung des Schiffsrumpfes hat, an dem der Schiffsrumpf höhenveränderbar angeordnet ist.
- Das erfindungsgemäße Seeschiff weist neben seinem Schiffsrumpf wenigstens einen Tauchkörper auf. Dieser Tauchkörper kann im Wasser, auf dem der Schiffskörper aufschwimmt, tauchen, er ist also unterhalb des Schiffskörpers angeordnet. Der Schiffsrumpf ist seinerseits an dem Tauchkörper höhenveränderbar angeordnet, d. h., dass der Abstand zwischen Schiffsrumpf und Tauchkörper vergrößert werden kann, in dem der Schiffsrumpf gegenüber dem Tauchkörper angehoben wird. Da erfindungsgemäß die Verdrängung des Tauchkörpers größer ist als die Verdrängung des Schiffsrumpfes erfolgt durch eine Anhebung des Schiffsrumpfes kein tieferes Eintauchen des Tauchkörpers in das Wasser, sondern ein Anheben des Schiffsrumpfes über die Wasseroberfläche. Vorzugsweise wird der Schiffsrumpf so hoch angeordnet, dass ihn Wellenberge nicht mehr erreichen. Der Tauchkörper kann dagegen so niedrig angeordnet sein, dass er sich unterhalb der Wellentäler befindet. In dieser Lage bilden Tauchkörper und Seeschiff ein relativ ruhiges Schwimmobjekt, das durch die an der Oberfläche stattfindenden Seebewegungen nur wenig beeinflusst wird. Gegenstände und Personen können ohne größere Kränkungen des Seeschiffes bzw. andere Lageänderungen des Schiffkörpers zu einem Einsatzort gebracht werden.
- Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Seeschiff eine Hebeeinrichtung für den Schiffsrumpf aufweist. Die Höhenveränderung des Schiffsrumpfes wird mit dieser Hebeeinrichtung vorgenommen, so auch das Absenken des Schiffsrumpfes auf den Tauchkörper hinab.
- Konstruktiv kann die Hebeeinrichtung derart ausgebildet sein, dass sie am Tauchkörper befestigte Trägerelemente aufweist und dass am Schiffsrumpf mit den Trägerelementen in Eingriff bringbare Anschlagmittel angeordnet sind. Die Trägerelemente bilden eine Tragkonstruktion für den Schiffsrumpf aus. Dessen Anschlagmittel stehen mit den Trägerelementen in Wirkverbindung, sie ermöglichen ein Anheben des Schiffsrumpfes. Dazu sind die Anschlagmittel am Schiffsrumpf angeordnet.
- Als Anschlagmittel können beispielsweise am Schiffsrumpf befestigte Seilwinden verwendet werden, deren Seile an den Trägerelementen, vorzugsweise am freien Ende der Trägerelemente angeschlagen sind.
- Die Trägerelemente sind nach einer Weiterbildung der Erfindung etwa vertikal auf dem Tauchkörper aufstehende Hohlsäulen, in denen zudem Verbindungswege zum Tauchkörper ausgebildet sind. Die Hohlsäulen bilden Tragmasten, an denen über Seile der Schiffskörper abhängen kann. Durch ein Aufwickeln der Seile auf Winden kann die Abhänghöhe des Schiffskörpers an diesen Hohlsäulen eingestellt werden. Die Verbindungswege in den Hohlsäulen zum Tauchkörper können beispielsweise als Treppen oder auch als Fahrstuhl ausgebildet sein.
- Eine nächste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Tauchkörper Flutkammern für Seewasser aufweist. Seewasser kann Salzwasser oder Süßwasser sein, es kann wie bei einem U-Boot in Flutkammern eingefüllt werden, um die Tauchtiefe des Tauchkörpers im Wasser abzusenken. Die Flutkammern werden vorzugsweise so weit geflutet, dass der Tauchkörper unter den Wellentälern angeordnet ist.
- Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Antriebsbauteile des Seeschiffes im Tauchkörper angeordnet sind. Als Antriebsbauteile werden die wesentlichen Aggregate, Getriebe, Wellen, Propeller und Düsen verstanden, welche beispielsweise eine Heckschraube umfassen können sowie auch Bug- und Heckstrahlruder. Die Steuerung dieser Antriebsbauteile kann dann durch einen Kommandostand im Schiffsrumpf erfolgen. Die Anordnung der Antriebsbauteile im Tauchkörper hat zur vorteilhaften Folge, dass der Schiffsrumpf diese schweren Bauteile nicht aufnehmen muss und damit entsprechend leicht ausgebildet ist. Der Schwerpunkt des Seeschiffes verlagert sich nach unten, so dass einerseits eine ruhige Lage auch bei bewegter See ermöglicht ist und zum anderen bei größerer Aufbauhöhe des nach oben gefahrenen Schiffsrumpfes keine Kentergefahr ausgebildet wird. Im Schiffsrumpf kann dagegen Platz geschaffen werden für eine große Anzahl von Personen oder auch für eine Aufstellfläche für einen Standardcontainer. Dieser Standardcontainer kann dann in bekannter Weise mit verschiedensten Materialien oder auch Arbeitsplätzen, Laboren und dergleichen gefüllt sein. Ein schneller Austausch der Container ist möglich.
- Zur weiteren konstruktiven Ausbildung sieht eine nächste Weiterbildung der Erfindung vor, dass zwei torpedoförmige Tauchkörper vorgesehen sind und das die Hebeeinrichtung zumindest vier Trägerelemente umfasst. Die beiden torpedoförmigen Tauchkörper sind vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtet und nebeneinander angeordnet. Die Torpedoform ermöglicht eine strömungsgünstige Bauform, um einen Fahrbetrieb mit möglichst wenig Kraftstoffeinsatz zu ermöglichen.
- Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass jedes Trägerelement im Horizontalschnitt etwa spindelförmig ausgebildet ist, wobei die Längsachse jeder Spindel parallel zur Fahrtrichtung ausgerichtet ist.
- Jeder Tauchkörper ist vorzugsweise in seinem Bugbereich abgerundet und in seinem Heckbereich sich konusförmig verengend ausgebildet, wobei jeder Tauchkörper zumindest zwei Trägerelemente der Hebeeinrichtung aufweist. Die Trägerelemente der Hebeeinrichtung sind vorzugsweise jeweils paarförmig einander in einer Höhe gesehen über die Längserstreckung des Schiffsrumpfes einander zugeordnet. Die Lasten des Schiffsrumpfes werden so gleichmäßig auf die beiden Tauchkörper verteilt. Die Abrundung des Tauchkörpers im Bugbereich sowie seine Ausbildung als Konus im Heckbereich ermöglichen wieder einen kraftstoffarmen Betrieb während der Seefahrt.
- Zur Erhöhung der Stabilität des Seeschiffes können die beiden Tauchkörper miteinander vorzugsweise starr verbunden sein.
- Zur weiteren Ausbildung der Erfindung kann noch vorgesehen sein, dass der Schiffsrumpf von dem Tauchkörper abnehmbar ist. Wenn die freien Enden der Trägerelemente ein Abnehmen des Schiffsrumpfes über diese freien Enden hinaus ermöglichen, kann ein vorhandener Schiffsrumpf von den Trägerelementen abgenommen werden und durch einen anderen Schiffsrumpf ersetzt werden. Dadurch können voneinander verschiedene Schiffsrümpfe für voneinander verschiedene Einsatzzwecke mit ein und demselben Tauchkörper eingesetzt werden.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
-
1 : eine Seitenansicht eines Seeschiffes, beispielsweise in einem Hafen liegend, -
2 : eine weitere Seitenansicht des Seeschiffes gemäß1 , -
3 : eine Seitenansicht des Seeschiffes gemäß1 bei einem Betrieb auf See, -
4 : eine weitere Seitenansicht des Seeschiffes gemäß3 , -
5 : eine Seitenansicht eines Bauteils des Seeschiffes gemäß1 und -
6 : eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Seeschiffes. - Das Seeschiff in
1 weist einen Schiffskörper1 auf, dieser ist mit einem Führerhaus2 als Kommandostand ausgerüstet. Der Schiffskörper1 hat ein freies Deck3 , darüber hinaus ist der Schiffskörper1 noch mit Kränen4 ausgerüstet. In der Wasserlinie5 befinden sich unterhalb des Schiffskörpers1 zwei Tauchkörper6 (2 ). Jeder Tauchkörper6 ist mit einer Heckschraube7 , einem Heckruder8 sowie Seitenrudern9 ausgerüstet. - Der Schiffskörper
1 ist an den Tauchkörpern6 höhenveränderbar angeordnet. Diese Anordnung erfolgt über Hohlsäulen10 , welche auf den Tauchkörpern6 aufstehen. -
2 zeigt, dass die Tauchkörper6 über Profile11 miteinander starr verbunden sind. Jeweils drei Hohlsäulen10 stehen auf einem Tauchkörper6 auf. Der Schiffsrumpf1 ist am oberen Ende der Hohlsäulen10 an diesen befestigt. Durch jeweils ein am oberen Ende der Hohlsäule10 angeordnetes Auge12 ist ein Seil13 hindurchgezogen, das mit einer nicht weiter dargestellten und auf dem Boden des Decks3 aufstehenden Winden aufwickelbar ist. Mit den am Schiffskörper1 befestigten Winde wird der Schiffskörper1 entlang der Hohlsäulen10 nach oben gezogen. - Diese obere Position des Schiffskörpers
1 ist in3 und4 dargestellt. Der Schiffskörper1 befindet sich oberhalb der Wasserlinie5 , auch oberhalb der Wellenberge. Die Tauchkörper6 sind dagegen unterhalb der Wellentäler der Wasserlinie5 angeordnet. -
2 und4 zeigen, dass in den Schiffskörpern Flutkammern14 angeordnet sind. Bei einer tieferen Position der Tauchkörper6 unterhalb der Wasserlinie5 sind die Flutkammern14 mit mehr Seewasser gefüllt als in der Hafenposition in1 und2 . -
5 zeigt noch einen Tauchkörper6 mit Hohlsäulen10 ohne Schiffsrumpf1 . Damit ist dargestellt, dass der Schiffsrumpf1 von den Hohlsäulen10 abgenommen werden kann und durch einen anderen Schiffsrumpf ersetzt werden kann. - Schiffsrumpf
1 und Tauchkörper6 können jeweils eine Länge von etwa 60 m aufweisen. Damit ist ein derartiges Schiff insbesondere zur Versorgung von küstennahen Offshore-Anlagen geeignet. - Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel sind die Hohlsäulen
10 im Schnitt elliptisch ausgebildet. Jede Hohlsäule10 erstreckt sich somit über einen längeren Abschnitt des Tauchkörpers6 , die Längsachse der Spindel ist dabei parallel zur Fahrtrichtung des Seeschiffs ausgerichtet. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel sind auf jedem Tauchkörper nur zwei Hohlsäulen10 vorgesehen.
Claims (12)
- Seeschiff für den Transport von Personen und/oder von Waren, mit zumindest einem Schiffsrumpf, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest einen Tauchkörper (
6 ) mit einer Verdrängung größer als die Verdrängung des Schiffsrumpfes (1 ) hat, an dem der Schiffsrumpf (1 ) höhenveränderbar angeordnet ist. - Seeschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Hebeeinrichtung für den Schiffsrumpf (
1 ) aufweist. - Seeschiff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeeinrichtung am Tauchkörper (
6 ) befestigte Trägerelemente aufweist und dass am Schiffsrumpf mit den Trägerelementen in Eingriff bringbare Anschlagmittel angeordnet sind. - Seeschiff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagmittel Seilwinden sind, deren Seile (
13 ) an den Trägerelementen befestigt sind. - Seeschiff nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerelemente etwa vertikal auf dem Tauchkörper (
6 ) aufstehende Hohlsäulen (10 ) sind, in denen Verbindungswege zum Tauchkörper (6 ) ausgebildet sind. - Seeschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tauchkörper (
6 ) Flutkammern (14 ) für Seewasser aufweist. - Seeschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass seine Antriebsbauteile im Tauchkörper (
6 ) angeordnet sind. - Seeschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiffsrumpf (
1 ) zumindest eine Aufstellfläche für einen Standard-Container hat. - Seeschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei torpedoförmige Tauchkörper (
6 ) vorgesehen sind und dass die Hebeeinrichtung zumindest vier Trägerelemente umfasst. - Seeschiff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Trägerelement im Horizontalschnitt etwa spindelförmig ausgebildet ist, wobei die Längsachse jeder Spindel parallel zur Fahrtrichtung ausgerichtet ist.
- Seeschiff nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Tauchkörper (
6 ) in seinem Bugbereich abgerundet und in seinem Heckbereich sich konusförmig verengend ausgebildet ist, wobei jeder Tauchkörper (6 ) drei Trägerelemente der Hebeeinrichtung aufweist. - Seeschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiffsrumpf (
1 ) von dem Tauchkörper (6 ) abnehmbar ist.
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