DE4444631A1 - Schiff mit einer Bootsaufschleppe - Google Patents
Schiff mit einer BootsaufschleppeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein für die
Rettung von Personen und Gerät aus Seenot geeignetes
Schiff.
Aus der DE 39 38 188 -A1- ist ein Einrumpfschiff mit einer
im Heck des Schiffes angeordneten Bootsaufschleppe bekannt,
die Führungsmittel zum horizontalen und vertikalen
Abstützen eines Bootes aufweist, um dieses Boot aus dem
Wasser heraus an Bord des Schiffes ziehen zu können. Die
Bootsaufschleppe besteht aus einer im Heck des Schiffes
etwa von der Schwimmwasserlinie oder einem
darunterliegenden Niveau schräg nach vorne und oben
ansteigenden Mulde, in der Führungsmittel aus drehbar
gelagerten Rollen und ein mit dem aufzuschleppenden Boot
verbindbares Fördermittel, zum Beispiel an Förderketten
befestigte Förderrollen, angeordnet sind. Die Sicherheit
eines für den zuvor genannten Einsatz bestimmten Schiffes,
insbesondere der von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger eingesetzten Seenotrettungskreuzer mit
Tochterboot, erfordert für Fahrten unter schlechten
Bedingungen eine bewegliche Klappe, mit der das hintere,
offene Ende der Mulde verschließbar ist, und die nur für
Zwecke des Aussetzens bzw. Einholens des Bootes geöffnet
wird, so daß das untere Ende der Aufschleppe unterhalb der
Schwimmwasserlinie angeordnet und der Tiefgang des
Tochterbootes berücksichtigt werden kann.
Bei Einrumpfschiffen mit fest im Mutterschiff installierter
Bootsaufschleppe wird das Aussetzen und Einholen des
Tochterbootes mit zunehmendem Seegang erschwert und
schließlich sogar unmöglich. Tauch- und Stampfbewegungen
des Mutterschiffes und des Tochterbootes weichen erheblich
voneinander ab. Das untere Ende der Bootsaufschleppe bzw.
die zum Öffnen nach hinten weggeschwenkte Klappe schlagen
unter den Kiel des Tochterbootes und hebeln dieses dadurch
wieder aus der Mulde der Bootsaufschleppe, wodurch
erhebliche Gefahren für die Besatzung, aber auch für das
Gerät, entstehen.
Der Ausbildung und Anordnung einer Bootsaufschleppe sind
bei Einrumpfschiffen durch das Ruder, durch den
Antriebspropeller und durch andere Anbauten am
Einrumpfschiff Grenzen gesetzt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zu finden, bei
der Relativbewegungen zwischen dem Mutterschiff und dem
Tochterboot während des Aussetzens und des Einholens
reduziert sind, wobei diese Vorgänge unter erleichterten
Bedingungen ungefährlicher, vor allem für die Besatzung,
durchzuführen sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß die Bootsaufschleppe zwischen den
Schwimmkörpern eines Doppelrumpfschiffes mit ihrem einen
Ende um eine quer zur Schiffslängsrichtung liegende Achse
schwenkbar am Schiffskörper angelenkt und mit ihrem
anderen, in das Seewasser eintauchenden Ende höhenbeweglich
geführt ist.
Bei Doppelrumpfschiffen entsteht zwischen den beiden
Schwimmkörpern ein Freiraum, der eine freizügige Gestaltung
einer beweglichen Bootsaufschleppe zuläßt und besonders in
der vertikalen Dimension die erforderliche große
Beweglichkeit der Bootsaufschleppe ermöglicht. Eine mit
ihrem vorderen Ende an das Mutterschiff angelenkte
Bootsaufschleppe macht zwar die Rollbewegungen des
Mutterschiffes mit, folgt jedoch im hinteren Teil den
Bewegungen des Seeganges, so daß die erste Phase des
Anbordnehmens eines Tochterbootes erleichtert wird. Der
hintere Teil der Bootsaufschleppe macht die Stampf- und
Tauchbewegungen des Mutterschiffes nicht mit. Die
Rollbewegungen und Kursabweichungen des Mutterschiffes und
auch des Tochterbootes können durch den Steuermann des
Tochterbootes ausgeglichen werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die an ihrem einen Ende gelenkig mit dem tragenden
Schiffsverband verbundene Bootsaufschleppe aus ihrer mit
dem anderen Ende bis in das Wasser geneigten Schräglage in
eine etwa horizontale Lage schwenkbar ist, so daß das auf
die Bootsaufschleppe eingeholte Tochterboot in eine
horizontale Position gebracht werden kann, die das
Aussteigen, das Einsteigen und auch das Be- und Entladen
des Tochterbootes erheblich erleichtert.
Vorzugsweise ist das bis in das Seewasser eintauchende Ende
der Bootsaufschleppe an einer Winde mit einer
Seegangsfolgesteuerung am Schiffskörper auf gehängt, so daß
die Seegangsfolgesteuerung das untere Ende der
Bootsaufschleppe selbsttätig an die Wasserspiegelhöhe der
sich bewegenden See anpaßt. Winden mit einer
Seegangsfolgesteuerung sind bekannt und nicht Gegenstand
der Erfindung.
Weitere Merkmale zur vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung sind in den Ansprüchen 4 bis 8 enthalten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch in der Mittellängsebene
das heckseitige Ende eines Doppelrumpf
schiffes mit ausgesetztem Tochterboot,
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1
mit eingeholtem Tochterboot,
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 2
mit in eine Horizontallage angehobenem
Tochterboot und
Fig. 4 einen schematischen Querschnitt durch
ein Doppelrumpfschiff mit Bootsaufschleppe
und aufgeschlepptem Tochterboot.
Die beiden den Auftrieb des Schiffes bewirkenden
Schiffsrumpfkörper 1 und 2 sind oberhalb des Wasserspiegels
3 durch eine Deckskonstruktion 4 mit einem oder mit
mehreren Decks miteinander verbunden (Fig. 4). Bei dem
Ausführungsbeispiel ist die Bootsaufschleppe 5 muldenförmig
ausgebildet und am heckseitigen Ende des
Doppelrumpfschiffes in einem dort vorgesehenen Freiraum
angeordnet. Innerhalb der muldenförmigen Bootsaufschleppe 5
sind vorzugsweise rollende Führungsmittel in an sich
bekannter Weise angeordnet und demzufolge in der Zeichnung
nicht dargestellt. Das vordere Ende der Bootsaufschleppe 5
ist um eine quer zur Längsrichtung des Doppelrumpfschiffes
liegende horizontale Achse 6 schwenkbar angelenkt und somit
an tragenden Verbänden des Schiffskörpers verankert. Das
andere, schräg nach unten in das Seewasser eintauchende
Ende der Bootsaufschleppe 5 ist höhenbeweglich geführt. An
diesem Ende der Bootsaufschleppe 5 sind Schwimmkörper 7
oder andere Auftriebskörper vorgesehen, die das
Eigengewicht der mit diesem Ende in das Seewasser
eintauchenden Bootsaufschleppe tragen. Andererseits ist
dieses untere Ende der Bootsaufschleppe höhenbeweglich an
seitlich aufgestellten Winden 8 und 9 aufgehängt, die
jeweils mit einer Seegangsfolgesteuerung an sich bekannter
Art ausgerüstet sind. In der Zeichnungsfigur 4 ist das
hintere, an den Winden 8 und 9 auf gehängte Ende der
muldenförmigen Bootsaufschleppe 5 mit gestrichelten Linien
5a dargestellt. Wenigstens im vorderen Bereich der
Bootsaufschleppe ist eine sich eventuell auch seitlich
erstreckende Schürze 10 vorgesehen, die als Wellenbrecher
wirksam ist und zusätzlichen Schutz, besonders in rauher
See, bietet.
Das Aussetzen und Einholen eines Tochterbootes 11 erfolgt
in der in den Fig. 1 und 2 wiedergegebenen Position der
Bootsaufschleppe 5, die dazu mit ihrem hinteren und unteren
Ende entsprechend dem Tiefgang des Tochterbootes 11 bis
unter den Wasserspiegel 3 in das Seewasser eintaucht. Das
Auf schleppen des von hinten in den Freiraum zwischen den
beiden Schiffsrumpfkörpern 1 und 2 einfahrenden
Tochterbootes 11 erfolgt in einer an sich bekannten Weise
durch eine Seilwinde, umlaufende Kettenförderer oder andere
bekannte Mittel. In der in Fig. 2 dargestellten,
auf geschleppten Position des Tochterbootes 11 kann die
Bootsaufschleppe 5 um die Gelenkachse 6 in eine horizontale
Schwenklage entsprechend der Darstellung in Fig. 3
angehoben werden. Der Ausstieg aus dem Tochterboot 11 bzw.
der Einstieg wird dadurch für Personen erheblich
erleichtert. Besonders behinderte und verletzte Personen
können dadurch gefahrfreier an Bord des Mutterschiffes
gebracht werden.
Die zeichnerischen Darstellungen verdeutlichen die durch
die Erfindungsmerkmale verbesserte Sicherheit beim
Aussetzen und Einholen eines Tochterbootes von bzw. an Bord
eines Doppelrumpfmutterschiffes. Die Ruder 12 und
Schiffsschrauben 13 hinter den Schiffsrumpfkörpern 1 und 2
befinden sich seitlich neben dem Freiraum für die Bewegung
der Bootsaufschleppe 5 und sind zusätzlich durch die
Schiffskonstruktion verdeckt, so daß eine Kollision des
Tochterbootes mit dem Ruder bzw. einer Schiffsschraube des
Doppelrumpfschiffes praktisch nicht vorkommen kann.
Bezugszeichenliste
1 Schiffsrumpfkörper
2 Schiffsrumpfkörper
3 Wasserlinie
4 Schiffskonstruktion
5 Bootsaufschleppe
6 Gelenkachse
7 Schwimmkörper
8 Seilwinde
9 Seilwinde
10 Schürze
11 Tochterboot
12 Ruder
13 Schiffsschraube
2 Schiffsrumpfkörper
3 Wasserlinie
4 Schiffskonstruktion
5 Bootsaufschleppe
6 Gelenkachse
7 Schwimmkörper
8 Seilwinde
9 Seilwinde
10 Schürze
11 Tochterboot
12 Ruder
13 Schiffsschraube
Claims (8)
1. Schiff mit einer Bootsaufschleppe, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bootsaufschleppe (5) zwischen den
Schiffsrumpfkörpern (1, 2) eines Doppelrumpfschiffes mit
ihrem einen Ende um eine quer zur Schiffslängsrichtung
liegende Achse (6) schwenkbar am Schiffskörper angeordnet
und mit ihrem anderen, in das Seewasser eintauchenden Ende
höhenbeweglich geführt ist.
2. Schiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
an ihrem einen Ende gelenkig mit dem tragenden
Schiffsverband verbundene Bootsaufschleppe (5) aus ihrer
mit dem anderen Ende bis in das Seewasser geneigten
Schräglage bis in eine etwa horizontale Lage schwenkbar
angeordnet ist.
3. Schiff nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das hintere Ende der Bootsaufschleppe
(5) an einer oder an mehreren Winden (8, 9) mit einer
Seegangsfolgesteuerung am Schiffskörper (4) aufgehängt ist,
wobei die Seegangsfolgesteuerung dieses Ende der
Bootsaufschleppe (5) selbsttätig an die Wasserspiegelhöhe
anpaßt.
4. Schiff nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem nach unten ragenden Ende
der Bootsaufschleppe (5) Schwimmkörper (7) oder dergleichen
Auftriebskörper angeordnet sind.
5. Schiff nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bootsaufschleppe (5) in
Längsrichtung des Schiffes von hinten nach vorn ansteigend
angeordnet ist.
6. Schiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das in Fahrtrichtung des Schiffes
vordere Ende der Bootsaufschleppe (5) durch eine als
Wellenbrecher wirksame Schürze (10) umkleidet ist.
7. Schiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bootsaufschleppe (5) wannenförmig
ausgebildet ist.
8. Schiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das zum Bug des Schiffes gerichtete
Ende der Bootsaufschleppe (5) im Bereich des Hauptdecks
gelenkig mit dem Schiffskörper (4) verbunden ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944444631 DE4444631A1 (de) | 1994-12-15 | 1994-12-15 | Schiff mit einer Bootsaufschleppe |
DE9421944U DE9421944U1 (de) | 1994-12-15 | 1994-12-15 | Schiff mit einer Bootsaufschleppe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944444631 DE4444631A1 (de) | 1994-12-15 | 1994-12-15 | Schiff mit einer Bootsaufschleppe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4444631A1 true DE4444631A1 (de) | 1996-06-20 |
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Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE9421944U Expired - Lifetime DE9421944U1 (de) | 1994-12-15 | 1994-12-15 | Schiff mit einer Bootsaufschleppe |
DE19944444631 Withdrawn DE4444631A1 (de) | 1994-12-15 | 1994-12-15 | Schiff mit einer Bootsaufschleppe |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9421944U Expired - Lifetime DE9421944U1 (de) | 1994-12-15 | 1994-12-15 | Schiff mit einer Bootsaufschleppe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE9421944U1 (de) |
Cited By (2)
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1994
- 1994-12-15 DE DE9421944U patent/DE9421944U1/de not_active Expired - Lifetime
- 1994-12-15 DE DE19944444631 patent/DE4444631A1/de not_active Withdrawn
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CN110901841B (zh) * | 2019-12-30 | 2024-04-26 | 广东海洋大学 | 一种水下机器人投放回收装置 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE9421944U1 (de) | 1997-05-28 |
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