DE54134C - Presse zur Herstellung von Ornamentsteinen, Ziegeln u. s. w - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Gegenstand der Erfindung ist eine Neuerung an Maschinen zur Herstellung von Ornament- und Formziegeln, Pfannen und anderen Gegenständen aus Thon.

In der Zeichnung ist die neue Maschine veranschaulicht.

Fig. ι ist eine Vorderansicht der Maschine mit Schnitt durch den Formkasten F und Cylinder P,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Maschine.

Die Fig. 3, 4, 5, 6 und 7 sind- Detailansichten.

■ Die. Maschine ist fahrbar angeordnet zum Zweck leichteren Transportes an die jeweilige Gebrauchsstelle. Das Gestell der Maschine besteht aus der Grundplatte A, den Ständern Α^λ und einem oberen Querstücke A². C ist eine Preisschraube, welche im Querstücke A² mittelst eines Balanciere C² gedreht wird. Das untere Ende der Schraubenspindel ist mit einer Traverse D verbunden, derart, dafs sich beim Drehen 'der Preisschraube C die Traverse an den verticalen Führungsstangen C¹ auf- und niederbewegt.

E ist ein an der Unterseite der Traverse D angebrachter Stempel, der an der Unterseite mit einer Stahlplatte bekleidet ist und in den Formkasten F pafst. Der letztere ist im Innern mit Stahlplatten ausgekleidet und gleitet mit den Führungsansätzen"/ ebenso wie die Traverse D an den Führungsstangen C¹. Die Führungsansätze f und somit auch der Formkasten ruhen auf Schraubenfedern G, welche auf den Stellringen H aufliegen.

Die Bewegung des Formkastens an den Stangen C¹ wird durch Schlitze C^s begrenzt, in welche an den Stangen C¹ sitzende Zapfen C* eingreifen.

K sind verstellbare, an Traverse D befestigte Aufhängestangen, die lose durch Oeffnungen der Führungsansätze f des Formkastens hindurchgehen und an ihrem unteren Ende die federnden Π-förmigen Bügel L tragen. Diese Bügel L (s. Fig. 5) besitzen an ihren unteren frei stehenden Enden nach innen vorspringende Klauen /Z und oberhalb derselben gleichfalls auf der Innenseite vorspringende Backen m m, Fig. 5. m¹ sind birnenförmige, an Stangen C¹ auf- und abwärts verstellbare Vorsprünge, durch welche die beiden Arme der Bügel L aus einander gebogen werden, wenn die Backen m bei der Aufwärtsbewegung der Bügel gegen dieselben stofsen. Die Länge der Stangen K wird mittelst der Muttern η η, Fig. 1 und 5, regulirt.

O ist eine untere Traverse, die durch Schlitze O¹ des auf der Grundplatte A befestigten Cylinders P hindurchgeht und in denselben geführt wird. O² sind Vorsprünge an der Traverse O, welche von den Klauen / / der Arme der Bügel L erfafst werden.

Q ist der untere, mit der Traverse O verbundene Stengel, der in dem Cylinder P sich bewegt und geführt wird und auf der oberen Prefsfläche mit einer Stahlplatte bekleidet ist.

Die Wirkungsweise der Maschine ist wie folgt:

Der Ziegel oder der sonstige zu pressende Gegenstand wird von der an einem der Ständer A¹ angebrachten Console ρ¹ aus in den Formkasten gebracht und ruht auf der oberen Fläche des unteren Stempels Q, der den Boden

des Formkastens bildet. Alsdann wird durch Drehen des Balanciers an der Preisschraube C die Traverse D mit dem Oberstempel abwärts geprefst in den Formkasten hinein, wobei der Unterstempel Q auf dem Cylinder P aufsitzt.

Kurz nachdem der Oberstempel auf dem Ziegel aufliegt und einen Druck auf denselben ausübt, stofst die Traverse D auf die Führungsansätze f des Formkastens und bewegt denselben gleichfalls abwärts. Hierdurch werden die Ziegel an den Lang- und Schmalseiten geglättet, indem die Wandungen des Formkastens an dem auf dem Unterstempel liegenden Ziegel abwärts gleiten.

Diese Abwärtsbewegung des Formkastens wird durch die Zapfen C⁴, welche in die Schlitze C³ eingreifen, begrenzt.

Während der obere Stempel sich abwärts bewegt, sind auch die Bügelarme abwärts bewegt worden, und haben die Klauen Z / die untere Traverse O erfafst. Wird nun die Schraube C zurückgedreht, um den oberen Stempel zu heben, so wird auch der untere-Stempel gehoben, bis der Ziegel sich oberhalb des Formkastens befindet, worauf er entfernt wird.'

Die Backen m an den Armen der Bügel L kommen nun mit den Ansätzen m¹ an den Stangen C¹ in Berührung und werden aus einandergedrängt, wodurch die Klauen Il die' Traverse O loslassen und diese mit dem Unter-, stempel sich wieder senkt infolge ihres Eigengewichtes.

Wenn der Formkasten dem Drucke des Oberstempels nicht mehr unterworfen ist, wird er durch die Federn G, auf denen er ruht, in seine normale Lage unter den oberen Stempel zurückgebracht, wobei er die Seiten und Enden des Ziegels nochmals glättet.

Es ist somit ersichtlich, dafs das Formen des Ziegels sowie das Nachpressen desselben und das Ausheben aus der Form durch den Balancier bewirkt wird.

Offenbar kann die beschriebene Maschine auch zu anderen Zwecken als den angegebenen benutzt werden. „ -

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Eine' Presse zum Hersfellen von Ornamentsteinen, Ziegeln u. s. w., gekennzeichnet durch die Anordnung des Ober- und Unterstempels E bezw. Q in einem oben und unten offenen, beweglichen Formkasten F derart, dafs, nachdem der Formkasten gefüllt, der Oberstempel den Druck auf das zu pressende Material ausübt, wobei der Unterstempel auf seiner Unterlage fest aufliegt und vor der tiefsten Stellung des Oberstempels eine selbstthätige Kupplung mit dem Unterstempel durch die Klauen L und die Traverse O erfolgt, so dafs bei der nach beendigtem Druck erfolgenden Aufwärtsbewegung des Oberstempels der Unterstempel dieser Bewegung folgt und den geprefsten Gegenstand aus der Form aushebt, worauf wieder eine selbstthätige Entkupplung der beiden Stempel durch die verstellbaren Anschlagknaggen in¹ bewirkt wird.
2. 2. Bei der im Anspruch i. gekennzeichneten Presse die Verbindung des beweglichen Formkastens mit dem Oberstempel derart, dafs der Formkasten beim Niedergehen dieses Stempels die Bewegung desselben mitmacht und beim wiedererfolgenden Aufwärtsgehen' durch Federn G gehoben wird, zum Zweck, die Seitenflächen des geprefsten Gegenstandes zu glätten.