DE538483C - Verfahren zur Herstellung von hohlen kuenstlichen Textilfaeden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hohlen kuenstlichen Textilfaeden

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DE538483C
DE538483C DEE35766D DEE0035766D DE538483C DE 538483 C DE538483 C DE 538483C DE E35766 D DEE35766 D DE E35766D DE E0035766 D DEE0035766 D DE E0035766D DE 538483 C DE538483 C DE 538483C
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ERSTE BOEHMISCHE KUNSTSEIDEFAB
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D5/00Formation of filaments, threads, or the like
    • D01D5/24Formation of filaments, threads, or the like with a hollow structure; Spinnerette packs therefor
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
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    • D01D5/24Formation of filaments, threads, or the like with a hollow structure; Spinnerette packs therefor
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
13. NOVEMBER 1931
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVe 538483 KLASSE 29 b GRUPPE
Zusatz zum Patent 517
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Mai 1927 ab Das Hauptpatent hat angefangen am 5. September 1926.
ist in Anspruch genommen.
Durch Patent 517355 ist ein Verfahren zur Herstellung von hohlen künstlichen Textilfaden geschützt, demgemäß in der zu verspinnenden Lösung flüssige oder feste Stoffe, welche während des ganzen anschließenden Spinn- und Fertigstellungsprozesses der Fäden keine Blasen bildenden Dämpfe oder Gase entwickeln, in feiner und gleichmäßiger Verteilung, gegebenenfalls in kolloidalem Zerteilungszustande, einverleibt werden. Diese einverleibten Stoffe kann man vorteilhaft auch erst während des Spinnvorganges sich in feiner Verteilung ausscheiden lassen. Die einverleibten Stoffe werden nachträglich aus den Textilfaden durch geeignete Lösungsmittel wieder entfernt, so daß an Stelle der einverleibten Stoffe gleichmäßig und äußerst fein verteilte Bläschen treten und auf diese Weise Hohlfäden von hervorragender Weichheit und von geringem Wärmeleitvermögen gewonnen werden.
Es wurde nun gefunden, daß man zur Herstellung von hohlen künstlichen Textilfaden aus Viskose und Kupferoxydammoniak die nachträgliche Wiederentfernung der einverleibten Stoffe vorteilhaft auch durch Einwirkung von Vakuum erreichen kann und so durch ^Ersparnis der sonst nötigen Lösungsmittel das obengenannte Verfahren beträcht-Hch verbilligen kann.
Für die Herstellung von Kunstseidefäden hat man schon vorgeschlagen, in den Höhlungen derselben befindliche Gase, welche bereits beim Ausziehen, d. h. beim Verspinnen, vorhanden sind, mittels Vakuum zu entfernen und auf diese Weise die Wandungen der Höhlungen zur gegenseitigen Berührung zu bringen. Andererseits hat man zur Erzielung gasgefüllter Hohlräume in Künstseidefäden in die Spinnlösungen Körper eingebracht, die nur in der Wärme, wie z. B. Petroleum, Dämpfe entwickeln, und hat auf diese Weise mittels geeigneter Wärmeeinwirkung Gasblasen in den hohlen Fäden erzeugt.
Nach vorliegendem Verfahren werden zur Herstellung hohler künstlicher Textilfaden aus Viskose und Kupferoxydammoniak den Fäden erfindungsgemäß in fein verteilter Form Zusatzstoffe mit einer oberen Siedegrenze von 3500C einverleibt, welche während des Herstellüngsprozesses keine Gasblasen entwickeln, und nachträglich durch Vakuum, wobei durch Sublimation oder Verdampfung aus den festen oder flüssigen Stoffen in körnchen- oder tröpfchenartiger Ver-
teilung erst Gasblasen bzw. Hohlräume durch Einwirkung des Vakuums entstehen, entfernt.
Eingehende Versuche haben gezeigt, daß
man gegebenenfalls bei Einwirkung des Vakuums unter höherer Temperatur vorteilhaft arbeitet, wenn die einverleibten Stoffe einen hohen Siedepunkt haben. Bekanntlich ist die Erniedrigung der Siedetemperatur bei der Abnahme des äußeren Druckes um den gleichen Betrag bei höheren Drucken viel schwächer als bei dem niedrigen Drucke, woraus sich ergibt, daß die Wirkung einer Druckerniedrigung bei an sich schon «niedrigen Drucken ganz außerordentlich groß ist.
Ist z. B. eine Erdölfraktion oder ein anderer Kohlenwasserstoff vom Siedepunkt 200° C einverleibt worden, so wird von einem Druck von 600 mm Hg-Säule der Siedepunkt noch immer etwa 1300C betragen, hingegen bei einem Druck von 20 mm Hg-Säule nunmehr 80 bis 900 C, bei einem Druck von 10 mm Hg-Säule etwa 75 ° C. Mit Hilfe eines sehr guten Vakuums kann also die Destillationstemperatur auch von hochsiedenden Stoffen,
z. B. ölen, ganz außerordentlich herabgedrückt werden, und es können selbst'schwer flüchtige Stoffe wieder restlos aus den Textilfaden unter Bildung von Hohlräumen entfernt werden, während dies bei leichter flüchtigen Stoffen mit Hilfe von Vakuum auch ohne Erwärmung gelingt.
Nachstehend seien einige Beispiele für die Arbeitsweise zur Herstellung hohler Textilfaden aus Viskose und Kupferoxydammoniak gemäß Erfindung angeführt.
Beispiele
i. In eine Viskose, welche 7 bis 8°/o Cellulose und 6 bis 7 °/„ Ätznatron enthält und eine Hottenrothreife von 9 bis 10 ° hat, werden durch ein Mischwerk 0,2 bis 2 °/0 Nitrobenzol (Siedepunkt 20S bis 211°) eingerührt, bis eine gleichmäßige und feinteilige Emulsion entstanden ist. Diese Spinnlösung wird in einem Fällbade von 40 ° mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 40 in versponnen. Das Fällbad enthält 10 bis 12 Gewichtsprozente H2SO4, 12 bis 15 Gewichtsprozente Mg S O4 »7 H2 O und 18 bis 22 Gewichtsprozente Na2 S O4. Die Fäden werden von durchlochten Spulen aufgenommen und auf diesen gründlich gewaschen. Die Spulen mit der feuchten Seide werden hierauf in einem Vakuumschrank getrocknet, wobei allmählich die Temperatur bis auf 100 bis 1150 erhöht und gleichzeitig der Luftdruck in dem Trockenraum allmählich bis auf einen Enddruck von 10 bis 50 mm erniedrigt wird. Vor der Behandlung in Vakuum kann die Kunstseide auch einer Vortrocknung bei gewöhnlichem Druck, z. B. bei Temperaturen zwischen 40 bis 90°, unterworfen werden. Die Kunstseide wird schließlich in üblicher Weise fertiggestellt.
2. Es wird wie nach Beispiel 1 gearbeitet, aber statt Nitrobenzol werden in der Viskose 0,5 bis ι °/o Kienöl von einem Siedepunkt von 170 bis i8o° oder 0,2 bis 2°/o eines Terpentinöles mit einer oberen Siedegrenze von 1750 oder 0,2 bis 2 °/0 Nitrotoluol (Siedepunkt 230 bis 2380) oder 0,5 bis 2,5 °/0 eines Petroleums, von dem 90 °/0 der Anteile bei 150 bis 3000 und der Rest bei 300 bis 3500 siedet, emulgiert.
3. In einer Kupfer oxy dammoniakcelluloselösung mit einem Gehalt von 6 bis 8°/0 Cellulose werden 1,3 bis 2,5 °/0 Nitrobenzol fein und gleichmäßig emulgiert. Diese Spinnlösung'wird bei 50° in einem Fällbade, welches 12 °/o Ätznatron und 6°/0 Zucker enthält, in üblicher Weise gesponnen, die Fäden auf Glasspulen aufgenommen, mit Wasser gewaschen, hierauf mit 2- bis 50/oiger Schwefelsäure entkupfert und wieder gewaschen. Die Kunstseide wird nun, wie im Beispiel 1 angegeben, weiterbehandelt.
Die Anwendung des Vakuums dient also gemäß Erfindung dazu, die im Faden noch nach dem Spinnprozeß unverändert enthaltenen Tröpfchen oder Körnchen der einverleibten Stoffe zu vergasen und so im Gegensatz zu den bekannten Verfahren jetzt erst Gasblasen bzw. Hohlräume zu erzielen. Man erhält auf diese Weise Fäden von größter Weichheit, die sich vor allem auch durch ihr geringes Wärmeleitvermögen auszeichnen.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von höhlen künstlichen Textilfaden durch Verspinnen von unlöslich flüssige oder feste Stoffe enthaltenden Spinnlösungen gemäß Patent 517 355, jedoch unter Verwendung von Viskose und Kupferoxydammoniakcelluloselösungen und organischen Zusatzstoffen mit einer oberen Siedegrenze von 350 °, dadurch gekennzeichnet, daß die einverleibten Stoffe nachträglich aus den Textilfaden durch Anwendung von Vakuum wieder entfernt werden.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilfaden bei erhöhter Temperatur der Einwirkung eines Vakuums ausgesetzt werden.
DEE35766D 1925-09-17 1927-05-21 Verfahren zur Herstellung von hohlen kuenstlichen Textilfaeden Expired DE538483C (de)

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DE1195428B (de) * 1956-04-28 1965-06-24 Felix Schleuter Verfahren zur Herstellung von Fasern oder faserigem Gut, insbesondere fuer textile Zwecke
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