DE412850C - Verfahren zum Wiederbeleben von Reinigungs-, Filtrier- und Entfaerbungsmitteln - Google Patents

Verfahren zum Wiederbeleben von Reinigungs-, Filtrier- und Entfaerbungsmitteln

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DE412850C
DE412850C DES59915D DES0059915D DE412850C DE 412850 C DE412850 C DE 412850C DE S59915 D DES59915 D DE S59915D DE S0059915 D DES0059915 D DE S0059915D DE 412850 C DE412850 C DE 412850C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/354After-treatment
    • C01B32/36Reactivation or regeneration

Description

  • Verfahren zum Wiederbeleben von Reinigungs-, Filtrier- und Entfärbungsmitteln. Bei der Einwirkung von Reinigungs-, Filtrier- oder Entfärbungsmitteln, wie z. B. aktive Kohle oder mineralische Adsorbenzien, auf organische Flüssigkeiten oder Lösungen organischer Stoffe nimmt das Mittel nebst vorhandenen -@erunremigungen teilweise auch die zu reinigenden Stoffe in sich auf. Die -1hsorbierten Verunreinigungen können organischer oder anorganischer Natur sein.
  • Bei der Wiederbelebung dieser Mittel durch Glühen werden .die darin anwesenden organischen Stoffe bekanntlich verkohlt. Die beim Glühen sich bildende feine Kohle, die sogenannte sekundäre Kohle, setzt das Entfärhungs-, Filtrier- und Aufnahrnevermögen des Mittels herab, und das Volumen und Gewicht des wiederbelebten Mittels wird nachteilig erhöht.
  • Man hat versucht, diesen Übelstand dadurch zu beheben, daß man bestrebt zwar, vor dem Glühen die aufgenommenen organischen :rnd anorganischen Substanzen durch Chemikalien, z. B. Säure- oder Laugenbehandlung, durch Extraktionsmittel oder durch Gärung zu entfernen.
  • Bei Durchführung der bisherigen Wiederbelebungsverfahren gelingt es in den meisten Fällen durch chemische Vorreinigung und darauffolgendes Glühen nicht, das Mittel in umverminderter Beschaffenheit zurückzugewinnen, so daß das Adsorptionsvermögen nach jeder Wiederbelebung allmählich abnimmt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß weder durch eine mechanische Extraktion oder Auslaugung, noch durch eine chemische oder biologische V orbehandlung die aufgenommenen organischen und anorganischen Stoffe vollständig oder in ausreichendem Maße aus dem Adsorptionsmittel entfernt werden können. Aus diesen nicht entfernten organischen Substanzen bildet sich sodann beim Glühen feine sekundäre Kohle, welche umwirksam ist, und dadurch, daß diese sekundäre Kohle sich auf die wirksame Oberfläche des Mittels absetzt, wird die Aktivität des letzteren stark beeinträchtigt.
  • Gemäß der Erfindung wird nun die ursprüngliche Aktivität und physikalische Be-.;chaffenheit des Mittels dadurch aufrechterhalten, daß die im Glühvorgang sich bildenden Verkohlungsprodukte aus dem geglühten Mittel entfernt werden.
  • Es wurde gefunden, was bisher in der Wiederbelebungstechnik unbekannt war, daß das geglühte Mittel von dieser feinen sekundären Kohle dadurch befreit werden kann, daß rnan das Mittel bei verhältnismäßig niedriger Temperatur glüht bzw. erhitzt, wobei die aufgenommenen organischen Substanzen in Kohlenstoffverbindungen umgewandelt werden, welche durch eine darauffolgende Behandlung mit Chemikalien zerstört oder gelöst werden.
  • Solche Chemikalien sind: starke Laugen, Schwefelsäure, Salpetersäure, Fluorwasserstoffsäure, Hvpochlorite, Kaliumpermanganat usw., gegebenenfalls in -Verbindung miteinander.
  • Beispiel r. Entfärbungskohle, welche zum Entfärben von Zuckerlösungen angewandt worden ist, wird nach Gebrauch zwecks Entfernens des darin zurückgebliebenen Zuckers mit heißem Wasser ausgewaschen, wonach die Kohle geglüht wird. Die geglühte Kohle wird finit einer ioprozentigen Ätznatronlauge unter Druck und kräftigem Umrühren gekocht, das Gemisch wird darauf bis zu einer Natronkonzentration von 2 Prozent mit Wasser verdünnt, wonach die hohle durch Filterpressen von der Lauge getrennt wird: Man kann auch so verfahren, daß man nach der Behandlung mit der ioprozentigen Ätznatronlauge das Gemisch sich absetzen läßt, die Lauge abscheidet und das zurückbleibende Gemisch verdünnt und abfiltriert. Die Preßkuchen werden mit Wasser nachgewaschen, wodurch sie zur Wiederverwendung brauchbar sind.
  • Beispiele. . Entfä rbungskohle, welche auf (51e oder Fette eingewirkt und eine große Menge von Verunreinigungen aufgenommen hat, kann, l:evor sie der obenbeschriebenen Behandlung ausgesetzt wird, vor dein Glühen mit geeigneten Chemikalien bzw. Lösungsmitteln behandelt werden, um durch diese Vorbehandlung die aufgenommenen organischen und anorganischen Substanzen soweit als möglich aus dem Mittel zti entfernen. Hierdurch erzielt man den Vorteil, daß geringere Mengen von Verkohlungsproduktea gebildet werden und daß der Wiederbelebungsvorgang um so leichter und schneller durchgeführt werden kann.
  • Durch die Behandlung finit Chemikalien nach dem Glühen bz«-. Erhitzen werden nicht nur die beim Glühen oder Erhitzen gebildeten Kohlenstoffverbindungen, sondern auch viele organische Verunreinigungen beseitigt.
  • Die zum Entfernen der Verkohlungsprodukte verwendete Äiznatronlauge kann für denselben Zweck wiederholt verwendet werden. Die gebrauchte Lauge ka:.n auch noch benutzt werden, wenn man das wiederzubelebende Mittel vor dein Glühen mit Ätznatronlauge behandeln will.
  • Die Bedingungen, welche die Entfernung ler gebildeten feinen Kohle oder Kohlenstotfi 1 verbindungen aus dem Mittel beeinflussen, sind: Konzentration der verwendeten Chemikalien, Temperatur und Druck, bei welchen die Behandlung stattfindet, die Dauer dieser, der Grad der Verkohlung und die Art und Weise des Z-erkohlungsvorganges.
  • Bei der Wiederbelebung aktiver Kohle oder anderer Adsorbenzien gemäß der Erfindung ist dafür Sorge zu tragen, daß man die Glühtemperatur nur so weit steigert, wie die Wiederbelebung des betreffenden Mittels dies erfordert, und zwar so, daß die 'Verkohlttagsprudukte durch die daraufhin verwendeten Chemikalien entfernt werden können. Bei fortgesetzter Erhitzung, wobei die feine sekundäre Kohle einigermaßen einem Aktivierungsvorgang ausgesetzt wird, läßt diese sich fast nicht mehr aus dem Mittel entfernen.
  • Die anzuwendende Glüh- bzw. Erhitzungsteinperatur ist hinsichtlich der verschiedenen in Betracht kommenden Mittel verschieden. Für aktive Kohle ist dieselbe ungefähr 4oo bis 6oo° C.
  • Das Zerfahren eignet sich besonders für solche aktive Kohlen, welche an sich eine bestimmte Struktur, nämlich .die vom pflanzlichen Ausgangsmaterial herrührende Faserstruktur zeigen, und welche im Gegensatz zu vielen aus Lösungen oder Gasen abgeschiedenen aktiven Kohlen praktisch keine- in-Lauge löslichen Bestandteile enthalten.
  • Die Entfernung der unaktiven Kohle ka :n durch gewisse Stoffe, wie alkalische oder erdalkalische Hydroxyde oder Karbonate usw., oder durch gewisse wirksame Gase, wie z. B. überhitzten Wasserdampf, Kohlendioxyd, Chlor, Sauerstoff, Luft usw., gefördert werden, welche vor oder während des Glühvorganges zugesetzt oder durchgeleitet werden.
  • Eine bequeme Methode, um festzustellen, daß eine weitgehende Verkahlung der durch das Mittel aufgenommenen organischen Stoffe nicht stattgefunden hat, besteht darin, daß inan das geglühte Mittel mit Ätznatronlauge kocht und abfiltriert. Ein farbloses Filtrat zeigt, daß die Verkohlung zu weit durchgeführt worden ist.
  • Nach dem Entfernen des gebildeten Kohlenstoffes kann man glas wiederbelebte Mittel noch mit anderen Chemikalien zwecks weiterer Reinigung behandeln, z. B. mit Salzsäure, Salpetersäure usw.
  • Bei der Wiederbelebung von mineralischen Adsorbenzien, wie z. B. Kieselgur oder Bleicherde, ist die Erhitzung bei solchen niedrigen Temperaturen durchzuführen, daß keine Veränderung der physikalischen Beschaffenheit, Zusaintnensinterung oder Verpulverung eintritt. 1in allgemeinen liegen diese Temperaturen unterhalb 300° C.
  • Bei dieser Erhitzung kann man die organische Substanz vorzugsweise unter Zuleitung geringer Mengen von Luft oder anderen Gase t abschwelen. Nach dieser Behandlung empfiehlt es sich, das Mittel längere Zeit zu wässern und gegebenenfalls auch mit verdünnter Säure zu kochen. -

Claims (3)

  1. PATE N T'-ANsPRÜCHL': i- Verfahren zum Wiederbeleben von A.dsorptiönsmitteln; wie z.B. Entfär@nzngskohle, Kieselgur, Bleicherde usw., welcltL auf organische Flüssigkeiten oder orgawische Stoffe enthaltende Lösungen eingewirkt haben, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mittel bei verhältnismäßig niedriäer Temr-eratur glüht bzw. erhitzt, wobei aus den aufgenommenen organischen Stoffen Kohlenstoffverbindungen gebildet werden, «-elche man darauffolgend unter Anwendung von geeigneten Chemikaiien entfernt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Anwesenheit großer Mengen aufgenommener organischer Substanzen in dein Entfärbungsmittel letzteres vor dem Glühen einer Vorbehandlung mittels Chemikalien unterzieht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und :2 in Anwendung auf mineralische Adsorptionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben während oder nach dem Glühen oder Erhitzen, welches unterhalb der Sintertemperatur des betreffenden Mittels vorzunehmen ist, der Einwirkung von Luft oder anderer die sekundäre Kohle zersetzenden Mittel ausgesetzt werden.
DES59915D 1922-05-27 1922-05-27 Verfahren zum Wiederbeleben von Reinigungs-, Filtrier- und Entfaerbungsmitteln Expired DE412850C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0055786A1 (de) * 1980-12-30 1982-07-14 Kinneret Enterprises Limited Verfahren zum Behandeln verunreinigten aktivierten Kohlenstoffs
DE3616618A1 (de) * 1986-05-16 1987-11-19 Horst Dr Grochowski Verfahren zum behandeln von fluiden mittels adsorptionsmitteln

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0055786A1 (de) * 1980-12-30 1982-07-14 Kinneret Enterprises Limited Verfahren zum Behandeln verunreinigten aktivierten Kohlenstoffs
DE3616618A1 (de) * 1986-05-16 1987-11-19 Horst Dr Grochowski Verfahren zum behandeln von fluiden mittels adsorptionsmitteln

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