DE350805C - Verfahren zum Undurchlaessigmachen und zum Verstaerken von Garnen und Geweben - Google Patents
Verfahren zum Undurchlaessigmachen und zum Verstaerken von Garnen und GewebenInfo
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- D06M15/19—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
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- D06M15/39—Aldehyde resins; Ketone resins; Polyacetals
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Description
Bekanntlich nimmt die Zerreißfestigkeit
eines Fadens oder Garnes pflanzlichen Ursprunges stark ab, wenn der Faden benetzt
wird. Besonders schwerwiegend ist dieser Übelstand, wenn das als Garn oder Gewebe
verarbeitete Textilmaterial gewaschen und dabei, oder nach' dem Waschen Zugbeanspruchungen
unterworfen werden soll.
Vorliegende Erfindung bezweckt, nassem Textilgut seine Widerstandsfähigkeit zu erhalten
und ihm in dieser Weise eine der schätzbarsten Eigenschaften der Naturseide
zu verleihen.
Bei den auf diesem Gebiete bisher unternommenen Versuchen begegnete man dem Übelstand, daß es äußerst schwierig ist, die den Faden zusammensetzenden Fäserchen einzeln mit einer undurchlässigen Schicht zu überziehen, ohne daß diese Fäserchen zusammenkleben, d. h. ohne daß dem Faden die Fähigkeit sich auszuweiten entzogen- wird. Bei der Behandlung von Strähnen oder Strängen in geeigneten Bädern findet nicht nur ein Zusammenkleben' der Fasern, sondern auch ein Zusammenkleben der einzelnen Fäden statt, so daß sich dann der Faden vom Strang nicht abwickeln läßt. Die einzig mögliche Verfahrensweise ist daher die, daß man die Fäden einzeln für sich behandelt. Diese Behandlungsart ist aber auch nur in dem Falle geeignet, in welchem der Faden sich, nicht auszuweiten braucht; außerdem sind hier die Arbeitsvorrichtungen sehr kostspielig.
Bei den auf diesem Gebiete bisher unternommenen Versuchen begegnete man dem Übelstand, daß es äußerst schwierig ist, die den Faden zusammensetzenden Fäserchen einzeln mit einer undurchlässigen Schicht zu überziehen, ohne daß diese Fäserchen zusammenkleben, d. h. ohne daß dem Faden die Fähigkeit sich auszuweiten entzogen- wird. Bei der Behandlung von Strähnen oder Strängen in geeigneten Bädern findet nicht nur ein Zusammenkleben' der Fasern, sondern auch ein Zusammenkleben der einzelnen Fäden statt, so daß sich dann der Faden vom Strang nicht abwickeln läßt. Die einzig mögliche Verfahrensweise ist daher die, daß man die Fäden einzeln für sich behandelt. Diese Behandlungsart ist aber auch nur in dem Falle geeignet, in welchem der Faden sich, nicht auszuweiten braucht; außerdem sind hier die Arbeitsvorrichtungen sehr kostspielig.
Man hat wohl auch bereits vorgeschlagen,
Fasern zu verwenden, die aus wasserundurchlässigem Stoff, z. B. aus organischen Zelluloseestern bestehen; im Gegensatz zu
Fäden aus reiner Zellulose saugen jedoch diese Fäden die gewöhnlichen Farbstofflösungen
nicht auf, und sie erfordern die Anwendung besonderer, äußerst kostspieliger
Verfahren, deren Ergebnisse selten befriedigend sind.
Um diesen Mängeln abzuhelfen und gleichzeitig die Behandlungskosten auf ein Minimum
herabzusetzen, werden gemäß der Erfindung die Garne mittels im gasförmigen Zustande befindlicher Produkte behandelt,
welche so verdünnt sein müssen, daß sie leicht und vollständig in die undurchlässig zu
machende Substanz eindringen und sich an der Garnoberfläche nur in so "dünner Schicht
ablagern, daß die Garne nicht zusammenkleben. Nach ihrer Rückkehr in den festen
Zustand füllen diese Gase oder Dämpfe die im Innern der Garne vorhandenen Kapillar
hohlräume aus, so daß Wasser sich in das Garnmaterial nicht einlagern und demzufolge
ein gegenseitiges Aufeinandergleiten der Materialbestandteile
nich't stattfinden kann, wobei weder die Geschmeidigkeit des Garnes beeinträchtigt,
noch dessen Dichte wesentlich gesteigert wird. Die Menge der in das ίο Textilmaterial einzuführenden Substanz muß
sonach stets so klein wie nur möglich gehalten werden.
Da ein in der geschilderten Weise undurchlässig gemachter Faden nicht mehr in der übliehen
Weise ausgefärbt werden kann, so empfiehlt es sich, nur zuvor gefärbte Garne nach dem neuen Verfahren zu behandeln.
Zur Vornahme dieser Behandlung können alle Körper Verwendung finden, die bei einer
Temperatur, welche niedriger ist als die Zersetzungstemperatur der Zellulose, gegebenenfalls
unter Benutzung eines Teilvakuums, in den gas- oder dampfförmigen Zustand· übergeführt
werden können, und in diesem Zustände aufeinander einwirken.
Beispielsweise seien hier die Reaktion ozonisierter Luft auf Terpentinöl und die des
Formaldehyds auf Phenole u. dgl. hervorgehoben. In dem Falle, in welchem die Reaktion
die Gegenwart einer Säure erfordert, verwendet man vornehmlich organische Säuren, deren Dämpfe eine hohe Spannkraft
besitzen, z. B. Ameisensäure und Essigsäure. Die in Reaktion zu bringenden Körper können
gleichzeitig oder nacheinander eingeführt werden.
Als Beispiel einer Ausführungsform der Erfindung sei nachfolgend das Verfahren zur
Bildung von Kolophonium im Innern einer Faser näher erläutert.
In einem mit Heizmantel versehenen Gefäß werden Strähne gefärbter, bereits getrockneter
Kunstseide so aufgehängt, daß die Fäden an keinem Punkte zusammengedrückt sind,
und demzufolge an allen Stellen gleichmäßig ! von dem erzeugten Dampfe durchdrungen !
werden können. Unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von ungefähr 1000C, und
nachdem der Druck im Innern des Gefäßes bis auf 5 cm Quecksilbersäule heruntergebracht
worden ist, wird dieses mit einem Terpentinöl enthaltenden Behälter in Verbindung
gesetzt. Diesen Behälter erhitzt man nun ebenfalls, und sobald der Druck im ersten Behälter bis auf 15 cm Quecksilbersäule
gestiegen ist, wird die Verbindung mit dem Terpentilölbehälter unterbrochen. Nun
läßt man zwei Stunden hinduroh den Terpentinöldampf in die Garnmasse eindringen, wo- j
bei man allmählich die Temperatur bis auf j die der Außenluft herabgehen läßt. In diesem
Augenblick wird das Gefäß sehr langsam mit der Atmosphäre über ein Rohr in Verbindung"
; gesetzt, in welchem die einströmende Luft ! sich stark ozonisiert, z. B. indem sie an einer
! Quecksilberdampflampe entlanggeführt wird. i Nach zweistündigem^ Verweilen in dieser
; ozonisierten Luft ist die Reaktion beendet. j Das Gefäß wird nunmehr geöffnet und das
'■ herausgenommene Garn energisch, geschüttelt. i Die Kunstseidesträhnen werden dann während
ι 24 Stunden der Außenluft ausgesetzt und j können darauf verpackt werden. Die Be-.
Handlung könnte unter den gleichen Bedin-I gungen vorgenommen werden, indem man in
I das Gefäß gleichzeitig Terpentinöldämpfe I und Essigsäuredämpfe einführt.
; Das beschriebene \rerfahren ist in ähn-
! 1 icher Weise wie für Garne in Strangform ' auch zur Behandlung von Geweben benutzbar.
I Will man im Innern der Faser das aus der : Einwirkung des Formaldehyds auf Phenol
i resultierende Kunstharz erzeugen, so führt j man das Formaldehyd an erster Stelle in das
Gefäß ein. Es ist ja bekannt, daß die ZeIIu- ; lose sich zufolge ihrer alkoholischen Funktion
. unter Bildung einer wenig beständigen Ver-I bindung mit dem Formaldehyd vereinigt.
Das in dieser Verbindung fixierte Fonnaldehyd scheidet sich darauf leicht ab, um auf
das Phenol einzuwirken. Die Arbeitsweise ist die gleiche wie bei Benutzung von Terpentinöl.
Die Apparatur und die' Aufeinanderfolge der Operationen bleiben in allen Fällen genau
die gleichen.
Will man im Innern des Garnes beispielsj weise sehr kleine Mengen des von der Kondensation
der Aldehyde und der Phenole herrührenden Kunstharzes hervorbringen, so führt man nacheinander in das Gefäß in
dampfförmigem Zustande Formaldehyd, Phenol und Katalysatoren ein, z. B. organische
Säuren von hoher Dampfspannung oder Basen in gasförmigem Zustand, z. B. Ammoniak.
Soll das Garn oder Gewebe einen iohen Grad von Geschmeidigkeit besitzen, so wird
ohne Rücksicht auf die Beschaffenheit des zur Undurchlässigmachung benutzten Mittels,
das Gut nach erfolgter Behandlung noch in ein zu diesem Zwecke geeignetes, d. h. Öl
oder Seife oder Glyzerin u. dgl. enthaltendes Bad eingebracht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zum Undürchlässigmachen und Verstärken von Garnen und Ge- iaoweben, deren Festigkeit in benetztem Zustande abnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß der Substanz der Garne Produkte einverleibt werden, die in gas- oder dampfförmigem Zustande in die Garnmasse eingeführt werden, und unter sich so reagieren, daß wasserundurchlässige Verbindungen entstehen, wobei die Behandlung vor oder nach dem Weben der Garne erfolgen kann.Serum, gedruckt in der
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR509814T | 1920-02-11 | ||
US368775A US1377110A (en) | 1920-02-11 | 1920-03-25 | Process for waterproofing and strengthening threads and fabrics |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE350805C true DE350805C (de) | 1922-03-27 |
Family
ID=39967271
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1921350805D Expired DE350805C (de) | 1920-02-11 | 1921-01-05 | Verfahren zum Undurchlaessigmachen und zum Verstaerken von Garnen und Geweben |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1377110A (de) |
DE (1) | DE350805C (de) |
FR (1) | FR509814A (de) |
GB (1) | GB158851A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1016226B (de) * | 1953-06-29 | 1957-09-26 | Philippe Desire Fauveau | Verfahren zum Staerken od. dgl. von Waesche und Dampfbuegeleisen zur Ausuebung dieses Verfahrens |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3051543A (en) * | 1956-02-29 | 1962-08-28 | Jens Villadsen S Fabrikker As | Method of reacting felted cellulose, sulphate cellulose and sulphite cellulose with gseous ketenes |
US3027278A (en) * | 1957-04-22 | 1962-03-27 | Diversified Technology Inc | Carbon coating |
-
1920
- 1920-02-11 FR FR509814A patent/FR509814A/fr not_active Expired
- 1920-03-25 US US368775A patent/US1377110A/en not_active Expired - Lifetime
- 1920-03-27 GB GB905620A patent/GB158851A/en not_active Expired
-
1921
- 1921-01-05 DE DE1921350805D patent/DE350805C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1016226B (de) * | 1953-06-29 | 1957-09-26 | Philippe Desire Fauveau | Verfahren zum Staerken od. dgl. von Waesche und Dampfbuegeleisen zur Ausuebung dieses Verfahrens |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB158851A (de) | 1921-06-23 |
FR509814A (fr) | 1920-11-20 |
US1377110A (en) | 1921-05-03 |
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