DE3603909C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3603909C2 DE3603909C2 DE3603909A DE3603909A DE3603909C2 DE 3603909 C2 DE3603909 C2 DE 3603909C2 DE 3603909 A DE3603909 A DE 3603909A DE 3603909 A DE3603909 A DE 3603909A DE 3603909 C2 DE3603909 C2 DE 3603909C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- glass fiber
- fiber
- acid
- temperature
- glass
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C25/00—Surface treatment of fibres or filaments made from glass, minerals or slags
- C03C25/10—Coating
- C03C25/24—Coatings containing organic materials
- C03C25/26—Macromolecular compounds or prepolymers
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C25/00—Surface treatment of fibres or filaments made from glass, minerals or slags
- C03C25/10—Coating
- C03C25/465—Coatings containing composite materials
- C03C25/475—Coatings containing composite materials containing colouring agents
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C25/00—Surface treatment of fibres or filaments made from glass, minerals or slags
- C03C25/66—Chemical treatment, e.g. leaching, acid or alkali treatment
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C25/00—Surface treatment of fibres or filaments made from glass, minerals or slags
- C03C25/66—Chemical treatment, e.g. leaching, acid or alkali treatment
- C03C25/68—Chemical treatment, e.g. leaching, acid or alkali treatment by etching
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Geochemistry & Mineralogy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Composite Materials (AREA)
- Surface Treatment Of Glass Fibres Or Filaments (AREA)
- Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
Description
Es ist bekannt, Glasfaser zur Verbesserung der Temperatur
beständigkeit mit Säure zu behandeln. Dabei erfolgt ein
Gewichtsverlust, weil die dem Glas zur Schmelpunkts
erniedrigung zugesetzten Bestandteile teilweise extrahiert
werden.
Diese Säurebehandlung hat jedoch einen erheblichen Festig
keitsabfall zur Folge. Zum Beispiel bleiben nach Säure
behandlung der Glasfaser auf einen Gewichtsverlust von
ca. 20% des Ausgangsgewichtes nur etwa 10% der An
fangsfestigkeit übrig (Festigkeitsabfall von 300 N
auf ca. 30 N). Wenn auch die Temperaturfestigkeit dabei
auf ca 900°C steigt, ist dies doch eine zu geringe
Restfestigkeit, als das solche Glasfasern z. B. auf dem
Bandwebstuhl noch zu brauchbaren Produkten verarbeitet
oder als brauchbare Produkte eingesetzt werden könnten.
Daher werden anschließend an die Säureextraktion Temperun
gen zur Veredelung der Glasfaser durchgeführt oder
Chromverbindungen angelagert oder man setzt schon bei
der Säureextraktion der Säure hochreines Wasserglas zu
und behandelt dann mit Metallkomplexlösungen, deren
Komplexbilder organischer Natur sind und erhitzt dann
auf Temperaturen zwischen 600 und 1000°C (DE-AS 28 38 476).
Dies führt zwar zu einem geringen Festigkeitsverlust der
behandelten Glasfaser, jedoch reicht die so erzielte
Festigkeit für viele Anwendungszwecke ebenfalls noch nicht
aus.
Auch aus den DE-ASen 10 26 925 und 28 29 413 ist die
Extraktion von Glasfaser mit heißer Säure bekannt, wobei
alle extrahierbaren Bestandteile möglichst weitgehend
herausgelöst werden. Dies führt zwar zu Temperaturfestig
keiten von etwa oder über 1000°C, jedoch zu sehr sprödem
Material, das nicht weiter verarbeitet werden kann.
Ein Hauptnachteil der Säureextraktion von Glasfasern,
der auch bei den bekannten Nachveredelungen der so be
handelten Glasfaser verbleibt, ist eine sehr große
Staubungsgefahr, da kleine Glasfaserstücken abbrechen
und als Staub in die Luft gehen, was arbeitsmedizinisch
bedenklich ist.
Es besteht daher nach wie vor ein Bedürfnis, die Hitze
festigkeit von Glasfasern zu erhöhen, gleichzeitig jedoch
ihren Festigkeitsabfall wesentlich zu verringern und zu
sätzlich die Staubungsgefahr wesentlich herabzusetzen
oder weitgehend zu beseitigen.
Dies wird erreicht, indem eine Faser-Säuremischung
langsam innerhalb einer Zeitspanne von 1/2 bis 3 Stun
den auf Temperaturen im Bereich von 50°C bis dicht
unterhalb des Siedepunktes der Säure erhitzt,
bei dieser Temperatur gehalten und anschließend
langsam auf Umgebungstemperatur abgekühlt wird, wobei
Temperatursprünge im Bereich über 50°C sowohl beim
Aufheizen wie beim Abkühlen vermieden werden und zur
Erzielung eines Auslaugungsgrades von mindestens
10 Gew.-% bis höchstens 30 Gew.-% des ursprünglichen
Fasergewichtes die Behandlung ggfs. unter Druck
durchgeführt wird und die so extrahierte Glasfaser
nach dem Auswaschen der Säurereste, ggfs. unter Zusatz
von Basen und ggfs. nach Aufbringen einer Kennfärbung
mit einer zu einem wasserdampfdichten Film trocknenden
Schicht versehen wird. Die Glasfaser behält so einen
Restwassergehalt von 5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 5
bis 7 Gew.-%.
Bei einem Auslaugungsgrad bei 6 µm und 9 µm Fasern von 20%
wobei normalerweise 10% Restfestigkeit des Glases bleiben,
kann man durch diese Art der Säurebehandlung und das
Aufbringen eines solchen Kunststoffilmes, der das Aus
trocknen des ausgelaugten Glases verhindert, einen
Festigkeitszuwachs von 300 bis 400% des üblichen extra
hierten Glasfasermaterials erzielen, also eine Festigkeits
zunahme von ca. 30 N auf ca. 120 N bei gleichzeitiger
Staubbindung bei 9 µm-Fasern, während bei 6 µm-Fasern sogar
ca. 50% der ursprünglichen Festigkeit erhalten werden
können.
Für die Säureextraktion werden vorzugsweise anorganische
Säuren benutzt, die mit Glasbestandteilen keine schwerlös
lichen Salze bilden, also insbesonders Salpetersäure oder
Salzsäure, jedoch sind auch hinreichend starke organische
Säuren, wie Oxalsäure und Weinsäure brauchbar.
Der Auswaschgrad sollte wenigstens 10% des Anfangsge
wichtes der Glasfasern betragen, vorzugsweise ca. 20%,
kann jedoch auch bis ca. 30% gehen.
Die Temperaturfestigkeit normaler Glasfasern aus E-Glas
beträgt etwa 600°C. Bei dieser Temperatur verliert dann
die Glasfaser ihre Festigkeit. Bei einem Auswaschgrad
bei E-Glas von 10 bis 12% betragen die Anwendungstempe
raturgrenzen 750°C, bei ca. 20% ca. 900°C und bei 30%
über 1000°C, allerdings immer mit den eingangs erwähnten
starken Verarbeitungsproblemen auf Textilmaschinen.
Das erfindungsgemäße Verfahren, also die Versiegelung der
Faser nach dem Auswaschen verhindert diese Verarbeitungs
probleme, da immer eine ausreichende Festigkeitserhöhung
bei gleichzeitiger Staubbindung eintritt.
Die Dicke der verwendeten Glasfasern beträgt vorzugsweise
9 µm oder weniger, insbesondere 6 µm.
Bevorzugt ist E-Glas. C-Glas ist chemisch resistenter
und unter den Bedingungen, wo man mit E-Glas 20% Gewichts
verlust erzielt, erhält man bei C-Glas nur etwa 2 bis 3%
Gewichtsverlust. Daher sind hier schärfere Bedingungen
anzuwenden. Diese können aber durch einige Vorversuche
ermittelt werden.
Bei E-Glas ist die Behandlung vorzugsweise wie folgt:
Die Säure wird gewöhnlich in einer Konzentration von etwa
100 bis 200 g/l Extraktionsflotte im Falle von konzentrier
ter Salpetersäure (52 bis 53%) angewandt und die Behandlungs
temperatur beträgt 60°C bis dicht unter den Siedepunkt der
Flotte, vorzugsweise etwa 80°C. Die Behandlungsdauer be
trägt 1 bis 2 Stunden, je nach Temperatur und Säure
konzentration, vorzugsweise jedoch ca. 30 Minuten um von
Zimmertemperatur auf 80°C zu erwärmen, dann wird ca. 30
Minuten auf 80°C gehalten und dann innerhalb von 15 Minuten
auf ca. 50°C abgekühlt. Das weitere Abkühlen kann dann
schneller, gegebenenfalls durch Kaltwasserzulauf
erfolgen. Temperatursprünge beim Aufheizen und beim Ab
kühlen im Bereich über 50°C sollen vermieden werden, da sie sich
ungünstig auf die Festigkeit auswirken können.
Dem Spülbad (Wasser) ist ein Neutralisiermittel, vorzugs
weise Ammoniak, zugesetzt. Der pH-Wert beträgt nach ca. 10
Minuten Behandlung vorzugsweise 8, so daß alle Säurereste
gebunden werden.
Wie erwähnt werden bei Verwendung weniger schnell extra
hierender Säuren oder bei C-Glas die Temperaturen weiter
erhöht und/oder die Zeiten verlängert, um den gewünschten
Extraktionsgrad zu erzielen.
Die gespülte und neutralisierte Glasfaser kann dann ge
wünschtenfalls gefärbt werden, um ihr beispielsweise eine
Kennfarbe zu verleihen. Die Glasfaser hat gute Affinität
zu basischen Farbstoffen, so daß sie sich mit diesen gut
färben läßt.
Die noch feuchte Glasfaser wird dann mit einer Schlichte
versehen, vorzugsweise in wäßriger Dispersion. Diese
Schlichte muß dann auf der Glasfaser eine feuchtigkeits
dichte Hülle bilden und zwar derart, daß beim Vernetzen
des Schlichtemittels, das gewöhnlich unter Wärmeeinwirkung
erfolgt, die Glasfaser nicht vollständig trocknet, sondern
eine Restfeuchte von mindestens 5% behält und diese
Restfeuchte auch bei der späteren Lagerung größenordnungs
mäßig beibehalten bleibt.
Als Schlichtemittel eignen sich im Prinzip alle Materialien,
die einen praktisch wasserdichten bzw. wasserdampfdichten
Überzug auf die Glasfaser bilden. Bevorzugt sind hitzere
aktive, selbstvernetzende copolymere Kunststoffderivate,
insbesondere in Mischung mit Polysiloxanen und Polyalkyle
nen wie sie für die Hochveredelung von Geweben und Gewirken
aller Faserarten eingesetzt werden. Solche Copolymere sind
gewöhnlich bei Temperaturen ab 130°C unter Vernetzung hit
zereaktiv. Es sind aber auch Siliconelastomere, Polyvinyl
alkoholdispersion und andere elastische Lacksysteme, z. B.
Polyurethan, brauchbar, wenn sie die obengenannten Bedin
gungen erfüllen.
Bevorzugt sind jedenfalls Verbindungen, die aus wäßrigen
Systemen aushärten und eine gewisse Dauerelastizität bei
behalten.
Bevorzugt wird die Auslaugung unter Anwendung des in der
Textilfärberei üblichen Ausziehverfahrens, kurz AZ-Verfahren
genannt, durchgeführt. Dabei kann die Glasfaser in Form
von Färbespulen eingesetzt werden, wie dies auch bei der
Hochtemperaturfärbung (HT-Färberei) üblich ist, und die
Säure wird (wie sonst die Färbeflotte) von innen nach außen
oder alternativ auch umgekehrt oder wechselseitig durch die
Spulen zirkuliert. Das Garn kann anschließend direkt von
der Färbespule weiterverarbeitet werden.
Die HT-Apparatur (siehe Ullmann, 4. Aufl., Band 7, S. 10)
wird mit geringem Druck betrieben, das heißt
der bei den üblichen Ausführungen dieser Färbeappa
ratur vorhandene Bypass bleibt offen. Sollte es sich z. B.
bei C-Glas herausstellen, daß damit keine genügende Extrak
tion, also kein genügender Gewichtsverlust erzielt wird,
kann auch unter hohem Druck mit geschlossenem Bypass gearbeitet
werden.
Das Trocknen der Glasfaser, das schon mit aufgebrachter
Schlichte erfolgen muß, die dabei vernetzt, kann auf jede
übliche Weise erfolgen. Bevorzugt ist aber auch hier die
für die HT-Apparatur übliche Trockeneinheit, weil auf die
se Weise die Kapazität beider Apparatureinheiten aufeinan
der abgestimmt ist und die Trocknung besonders schnell
durchzuführen ist.
Wichtig beim Trocknen ist nur, daß die Faser nicht austrock
net, bevor der feuchtigkeitsdichte Überzug gebildet ist
und somit die Glasfaser vor dem völligen Austrocknen
schützt, also die Vernetzung oder allgemein die Bildung ei
ner wasserdampfdichten Schicht auf der Glasfaser beendet
ist, bevor die Glasfaser auf weniger als 5-7% Feuch
tigkeit (unter der wasserdampfdichten Schicht) getrocknet
ist.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Eine HT-Färmeapparatur üblicher Bauart (Säurefest) von
2000 Liter Flotteninhalt wurde mit 2000 Liter einer etwa
10 gew.-%igen Salpetersäure (300 l Salpetersäure 52/53% und
1700 l Wasser) gefüllt. Dann wurden Glasseidefilamentspulen
(Faserdicke 9 µm) wie für das HT-Färben üblich eingesetzt.
Die beschickte Flotte wurde dann innerhalb von 30 Minuten
von 25°C (Ausgangstemperatur) auf 80°C gebracht und dann
30 Minuten bei 80°C gehalten. Dann wurde durch indirektes
Abkühlen die Temperatur innerhalb von 15 Minuten auf 50°C
gebracht und dann durch Kaltwasserzulauf weiter abgekühlt.
Der Bypass war dabei und auch in den folgenden Arbeitsgän
gen immer offen. Der Kaltwasserzulauf erfolgte durch Spülen
im Überlauf und danach Ablassen des Bades.
Dann wurde der Inhalt einmal kalt gespült und das Bad wie
der abgelassen und schließlich wurde mit einem Spülbad,
das Ammoniak enthielt, der gesamte Inhalt auf pH 8 ge
bracht und das Spülbad dann abgelassen.
Um der behandelten Glasfaser eine Kennfärbung zu verleihen,
wurde dann mit Basic Blue 5, C. I. 42 140 (30 g/Flotteninhalt) 10 Mi
nuten lang kalt gefärbt und die Spulen wurden dann durch
einmaliges Füllen der Apparatur mit Wasser und Ablassen
des Wassers gespült.
Die Nachbehandlung erfolgte in der gleichen Apparatur di
rekt an den Spulen mit einer Dispersion von 10 g/l eines
hitzereaktiven, selbstvernetzenden copolymeren Kunststoff
derivats (z. B.
in Form einer handelsüblichen anionenaktiven weißen dünnflüssigen
Dispersion mit 27% Aktivsubstanz vom pH 4, die in kaltem
Wasser in jedem Verhältnis unter Rühren löslich ist. Sie
vernetzt bei Temperaturen ab 130°C). Als Dispergiermittel
war der Flotte 1 g/l eines handelsüblichen Waschmittels
zugesetzt. Die Glasseidenspulen wurden 30 Minuten bei 25°C in der HT-Färbe
apparatur mit der Schlichte behandelt. Dann wurden die Ma
terialträger aus dem Nachbehandlungsbad gezogen und in dem
der HT-Apparatur nachfolgenden Schnelltrockner getrocknet,
indem 1 Minute bei 130°C abgedrückt und dann 45 Minuten bei
130°C getrocknet und gleichzeitig kondensiert wurde. Wie bei der Färbung war
auch beim Trocknen der Luftverlauf von innen nach außen.
Diese Behandlung ergab einen Gewichtsverlust der Glasfaser
von ca. 20% und eine Überzugsmenge von ca. 1 Gew.-% bezo
gen auf Glasfaser.
Die Festigkeit der getrockneten Glasfaser betrug 111 N ge
genüber einer Ausgangsfestigkeit der eingesetzten Glasfa
ser von 300 N und einer Restfestigkeit der säurebehandelten
Glasfaser, die vor Aufbringung des Überzugs getrocknet
wurde, von 28 N.
Der Versuch wurde in einer kleineren HT-Färbeapparatur mit
97,5 Liter Salpetersäure von 52/53% in einer HT-Apparatur
von 635 l Fassungsvermögen (netto) wiederholt. Das Flotten
verhältnis betrug wiederum 1 : 5. Verwendet wurden 128 kg
EC-Glasseide 9/720 tex x 3. Die Zirkulation der Behand
lungssäure erfolgte von innen nach außen bei geöffnetem
Bypass. Es wurde wieder innerhalb von 30 Minuten von Raum
temperatur auf 80°C aufgeheizt. Der Druck, der sich dabei
selbst einstellte, betrug dabei 2 bar. Die Ware wurde
30 Minuten auf 80°C gehalten, dann wurde innerhalb von 15
Minuten durch indirekte Kühlung auf 60°C gekühlt und dann
durch lansamen Kaltwasserzulauf über das Ansatzgefäß in
nerhalb weiterer 15 Minuten auf ca. 30°C.
Das erste Spülbad enthielt 4 g/l 25%ige Ammoniaklösung.
Das Spülen erfolgte für 10 Minuten mit dem kalten Ammoniak
wasser. Dann wurde nochmals gespült mit einer Lösung von
7 g Basic Blue zur Er
zielung einer Kennfärbung, und zwar für 10 Minuten ebenfalls
in der Kälte. Zur Entwässerung wurde dann 30 Minuten abge
schleudert, was eine Restfeuchte von ca. 18% ergab.
Die Ware wurde dann wiederum mit 10 g/l der im Beispiel 1 beschriebenen Dispersion
und 1 g/l eines handelsüblichen Waschmittels 30 min lang bei 25°C nachbehandelt
und die Materialträger (Glasseidenspulen) aus dem Nachbe
handlungsbad gezogen und im Schnelltrockner wie in Beispiel
1 getrocknet und der Überzug kondensiert.
Die Festigkeit dieser Ware betrug vor der Behandlung eben
falls ca. 300 N, schleuderfeucht betrug die Reißfestigkeit
noch 113,7 N und nach Nachbehandeln und Trocknen mit Kon
densation betrug die Festigkeit 97,0 N.
Das ofengetrocknete, nicht mit Schlichte nachbehandelte
Produkt zeigt nach dem vollständigen Austrocknen nur noch
eine Reißfestigkeit von 28,75 N.
Für den Vergleichsversuch, bei dem wie in Beispiel 2 gear
beitet wurde, jedoch nicht bis zur Vernetzungstemperatur
von 130°C, sondern nur bis 100°C beim Trocknen erwärmt
wurde, betrug die Festigkeit nach dem Trocknen nur 28,75 N.
Sowohl die Produkte von Beispiel 1 als auch von Beispiel 2
zeigten bei der Weiterverarbeitung des Garnes auf der Band
weberei praktisch keinen Staubanfall, während das Produkt
des Vergleichsversuches, bei dem keine feuchtigkeitsdichte,
voll vernetzte Schlichte entstanden war, starkes Stauben
zeigte und die Reißfestigkeit mit 28 N so tief war, daß
der Versuch, das Garn in der Bandweberei einzusetzen, ab
gebrochen werden mußte.
Zur Kontrolle wurde Beispiel 1 wiederholt und in der glei
chen Weise wie in Beispiel 1 angegeben mit Säure gebeizt,
gespült, neutralisiert und gefärbt.
Die gefärbte Ware wurde dann in drei Ansätzen aufgeteilt,
die wie folgt weiterbehandelt wurden:
Die Spulen wurden bei 100°C getrocknet und die Spulen mit
den trockenen Glasseidensträngen dann, wie im Beispiel 1
angegeben, in einer Flotte aus einer Dispersion wie in Beispiel 1 von 10 g/l
mit 1 g/l eines handelsüblichen Waschmittels als Disper
giermittel 30 min bei 25°C nachbehandelt und dann im HT-
Schnelltrockner getrocknet, wie in Beispiel 1 angegeben.
Die Endfestigkeit betrug 87 N.
Die Spulen wurden schleuderfeucht verarbeitet, also ohne
Zwischentrocknung vor dem Schlichten, jedoch sonst iden
tisch mit Ansatz 1. Die Endfestigkeit betrug hier 113 N.
In beiden Fällen war die Festigkeit der unge
schlichteten Faser nach Lagerung und Austrocknung 30 N.
Dieser wurde, wie in Beispiel 1 angegeben, nachbehandelt,
in der Zentrifuge entwässert und dann im HT-Schnelltrock
ner, wie in Beispiel 1 angegeben, getrocknet, wobei jedoch
nur eine Temperatur von 100°C angewandt wurde (statt
130°C). Hier erfolgte offensichtlich keine Kondensation
des Schlichtemittels. Die Endfestigkeit betrug nur 28 N
wie bei der ungeschlichteten getrockneten Faser.
Der Versuch zeigt, daß es wichtig ist, einen feuchtig
keits- und wasserdampfdichten Überzug auf der Faser herzu
stellen und einen Restwassergehalt von mindestens 5%,
insbesondere 5 bis 7%, in der Glasfaser auf Dauer auf
recht zu erhalten.
Durch Abschleudern besteht die Gefahr, daß das Nachbehand
lungsmittel (die feuchtigkeitsdichte Schlichte) unregel
mäßig auf der Faser verteilt wird, was bei diesen Ver
suchen für das schlechtere Ergebnis verantwortlich sein
dürfte.
Beispiel 1 wurde identisch wiederholt, wobei jedoch Glas
filamentspulen einer Fadendicke von 6 µm verwendet wurden.
Die Anfangsfestigkeit dieser Fäden betrug 450 N und die
Endfestigkeit nach Kondensation der Schlichte betrug 241 N,
was zeigt, daß bei Anwendung des Verfahrens auf dünnere
Fasern ein besserer Erhalt der Festigkeit erzielt werden
kann. Die Anwendung auf Glasfasern von 6 µm Dicke ist daher
bevorzugt.
Claims (8)
1. Glasfaser mit verbesserter Temperaturbeständigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu 10 bis 30 Gew.-%
von säurelöslichen Bestandteilen befreite Faser neben
ggfs. einem färbenden Überzug einen beständigen,
feuchtigkeits- und wasserdampfdichten dünnen, elastischen
Überzug sowie einen Restwassergehalt von 5 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 7 Gew.-% aufweist.
2. Verfahren zur Herstellung einer Glasfaser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Faser-Säuremischung
langsam innerhalb einer Zeitspanne von 1/2 bis 3 Stun
den auf Temperaturen im Bereich von 50°C bis dicht
unterhalb des Siedepunktes der Säure erhitzt,
bei dieser Temperatur gehalten und anschließend
langsam auf Umgebungstemperatur abgekühlt wird, wobei
Temperatursprünge im Bereich über 50°C sowohl beim
Aufheizen wie beim Abkühlen vermieden werden und zur
Erzielung eines Auslaugungsgrades von mindestens
10 Gew.-% bis höchstens 30 Gew.-% des ursprünglichen
Fasergewichtes die Behandlung ggfs. unter Druck
durchgeführt wird und die so extrahierte Glasfaser
nach dem Auswaschen der Säurereste, ggfs. unter Zusatz
von Basen und ggfs. nach Aufbringen einer Kennfärbung
mit einer zu einem wasserdampfdichten Film trocknenden
Schicht versehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
für den wasserdampfdichten Oberflächenfilm in der
Hitze vernetzbare Kunststoffderivate verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß Säurebehandlung, Waschen und Trocknen in
einer HT-Färbeapparatur unter den für Auszieh-
Färbeverfahren üblichen Bedingungen durchgeführt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufbringen des wasserdampfdichten Überzuges auf die
Glasfaser in der HT-Färbeapparatur in wäßriger Disper
sion erfolgt und die so behandelte Faser aus der
Apparatur genommen und ggfs. nach Entwässern, in
die HT-Trockenapparatur überführt und dort das
Nachbehandlungsmittel bei hinreichend hoher Temperatur,
insbesondere bei mindestens 130°C, kondensiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine E-Glasfaser verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Glasfaser mit einem Durchmesser
von höchstens 9 µm, bevorzugt von 6 µm verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2-7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasfaser in Form der handels
üblichen Färbespulen direkt in die HT-Färbeapparatur
eingesetzt wird.
Priority Applications (8)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE19863603909 DE3603909A1 (de) | 1986-02-07 | 1986-02-07 | Glasfaser mit verbesserter temperaturbestaendigkeit und verfahren zu deren herstellung |
| AT87101516T ATE43566T1 (de) | 1986-02-07 | 1987-02-04 | Umgewandelte glasfaser mit verbesserter temperaturbestaendigkeit. |
| PCT/EP1987/000054 WO1987004697A1 (fr) | 1986-02-07 | 1987-02-04 | Fibre de verre transformee a resistance thermique amelioree |
| DE8787101516T DE3760200D1 (en) | 1986-02-07 | 1987-02-04 | Transformed glass fibre with a modified heat resistance |
| EP87101516A EP0236735B1 (de) | 1986-02-07 | 1987-02-04 | Umgewandelte Glasfaser mit verbesserter Temperaturbeständigkeit |
| ES87101516T ES2008862B3 (es) | 1986-02-07 | 1987-02-04 | Fibra de vidrio transformada con resistencia mejorada al calor. |
| DK421487A DK421487A (da) | 1986-02-07 | 1987-08-12 | Aendrede glasfibre med forbedret temperaturbestandighed |
| FI873771A FI87452C (fi) | 1986-02-07 | 1987-08-31 | Glasfiber med foerbaettrad vaermebestaendighet och foerfarande foer dess framstaellnig |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE19863603909 DE3603909A1 (de) | 1986-02-07 | 1986-02-07 | Glasfaser mit verbesserter temperaturbestaendigkeit und verfahren zu deren herstellung |
Publications (2)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE3603909A1 DE3603909A1 (de) | 1987-08-13 |
| DE3603909C2 true DE3603909C2 (de) | 1987-11-05 |
Family
ID=6293656
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE19863603909 Granted DE3603909A1 (de) | 1986-02-07 | 1986-02-07 | Glasfaser mit verbesserter temperaturbestaendigkeit und verfahren zu deren herstellung |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE3603909A1 (de) |
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE19724874A1 (de) * | 1997-05-13 | 1998-11-19 | Richter Robin Dr | Glaszusammensetzung und Verfahren zur Herstellung hochtemperaturbeständiger Glasfasern |
| CN102877243A (zh) * | 2012-09-25 | 2013-01-16 | 江苏恒州特种玻璃纤维材料有限公司 | 一种耐高温玻璃纤维布连续式生产工艺 |
Family Cites Families (4)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| US2718461A (en) * | 1954-08-02 | 1955-09-20 | H I Thompson Fiber Glass Co | Method of leaching and felting glass fiber |
| DD81191A3 (de) * | 1969-07-14 | 1971-04-12 | ||
| DD127353A1 (de) * | 1976-08-30 | 1977-09-21 | ||
| DE2829413B1 (de) * | 1978-07-05 | 1979-06-07 | Heinz Ing Hoelter | Verfahren zum Behandeln von Fasern aus Kieselsaeure-Glaesern |
-
1986
- 1986-02-07 DE DE19863603909 patent/DE3603909A1/de active Granted
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE19724874A1 (de) * | 1997-05-13 | 1998-11-19 | Richter Robin Dr | Glaszusammensetzung und Verfahren zur Herstellung hochtemperaturbeständiger Glasfasern |
| CN102877243A (zh) * | 2012-09-25 | 2013-01-16 | 江苏恒州特种玻璃纤维材料有限公司 | 一种耐高温玻璃纤维布连续式生产工艺 |
Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| DE3603909A1 (de) | 1987-08-13 |
Similar Documents
| Publication | Publication Date | Title |
|---|---|---|
| DE646529C (de) | Verfahren zum Faerben von pflanzlichen Faserstoffen | |
| EP0904444B1 (de) | Verfahren zur behandlung von cellulosefasern und von gebilden aus diesen fasern | |
| DE2907986C2 (de) | ||
| DE3603909C2 (de) | ||
| EP0236735B1 (de) | Umgewandelte Glasfaser mit verbesserter Temperaturbeständigkeit | |
| DE2317132C3 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Färben von trockengesponnenem Fasergut aus Acrylnitrilpolymerisaten | |
| DE2837851A1 (de) | Verfahren zur behandlung von textilien und damit behandelte textilien | |
| DE3129990A1 (de) | Verfahren zur vorbehandlung von cellulose enthaltenden textilmaterialien | |
| DE1012583B (de) | Verfahren zur Erhoehung der Anfaerbbarkeit von Faeden, Fasern oder Erzeugnissen hieraus aus Polyacrylnitril oder dieses enthaltenden Mischpolymerisaten | |
| CH658474A5 (de) | Luntensperrvorrichtung an spinnmaschinen-streckwerken. | |
| DE1115406B (de) | Verfahren zur Herstellung von gut faerbbaren Polyacrylnitrilfaeden und -fasern | |
| DE1918340A1 (de) | Faerbeverfahren | |
| DE742994C (de) | Verfahren zum Veredeln von Textilgut aus Cellulose- oder Cellulosehydratfasern oder solche Fasern enthaltendem Mischgut | |
| DE2108477A1 (de) | Verfahren zum Schrumpffest-Ausrüsten von Wolle | |
| DE2320825C2 (de) | Verfahren zum Carbonisieren von Cellulosematerialien | |
| DE1292309B (de) | Verfahren zum Nachbehandeln von nassgesponnenen Faeden aus Acrylnitrilpolymerisaten | |
| DE3702815C2 (de) | ||
| WO1989000981A1 (fr) | Procede de teinture de fibres de verre en acide silicique et produits ainsi obtenus | |
| DE545323C (de) | Verfahren zur Herstellung von Effektfaeden aus Baumwolle und anderen pflanzlichen Faserstoffen | |
| DE930746C (de) | Verfahren zur Behandlung von Textilstoffen, insbesondere aus regenerierter Cellulose | |
| DE958466C (de) | Verfahren zum Faerben von Textilien aus Acetylcellulose oder aus vollsynthetischen Faeden | |
| DE1669577B2 (de) | Verfahren zum veredeln von glasfasern und formgebilden aus ihnen | |
| DE2214997A1 (de) | Verfahren zur Erzeugung antistatischer Effekte in Textilien | |
| AT101295B (de) | Verfahren zur Behandlung von Seide. | |
| DE1469241A1 (de) | Verfahren zum Behandeln von synthetische Fasern enthaltenden Geweben oder Gewirken |
Legal Events
| Date | Code | Title | Description |
|---|---|---|---|
| OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
| D2 | Grant after examination | ||
| 8363 | Opposition against the patent | ||
| AG | Has addition no. |
Ref country code: DE Ref document number: 3702815 Format of ref document f/p: P |
|
| 8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
| AG | Has addition no. |
Ref country code: DE Ref document number: 3702815 Format of ref document f/p: P |
|
| 8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |