DE545323C - Verfahren zur Herstellung von Effektfaeden aus Baumwolle und anderen pflanzlichen Faserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Effektfaeden aus Baumwolle und anderen pflanzlichen Faserstoffen

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DE545323C
DE545323C DEC42660D DEC0042660D DE545323C DE 545323 C DE545323 C DE 545323C DE C42660 D DEC42660 D DE C42660D DE C0042660 D DEC0042660 D DE C0042660D DE 545323 C DE545323 C DE 545323C
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  • Verfahren zur Herstellung von Effektfäden aus Baumwolle und anderen pflanzlichen Faserstoffen In den Patentschriften 396 9a6, 346 883, q51641 und der britischen Patentschrift 192 173 sind Verfahren zur Änderung des färberischen Verhaltens von baumwollenen und anderen pflanzlichen Faserstoffen beschrieben, die darin bestehen, daß man das Fasermaterial zuerst mit Alkalien und hierauf mit Lösungen von aromatischen Sulfonsäurechloriden, aromatischen Carbonsäurechloriden oder von Halogenverbindungen des Phosphors behandelt. Die Behandlung mit Alkalien erfolgt nach dem Beispiel der Patentschrift 346883 durch Tränken mit einer warmen, 1o 01" Ätznatron und 15 °J" Soda enthaltenden Lösung, nach dem Beispiel der Patentschrift 451641 durch kurzes Einlegen bei 5o bis 6o0 in wässerige 17,6°f"ige Kalilauge, welcher Seife oder Salze sulfonierter Fettsäuren zugesetzt sind und nach den Angaben der britischen Patentschrift 19.2 173 durch Einwirkung von wässerigen Alkalien in bekannter Weise. Hierauf werden die so alkalisierten Materialien abgeschleudert und mit den Säurechloridlösungen umgesetzt.
  • Nach keinem dieser Verfahren gelingt es, gleichmäßig reservierende Fasern herzustellen, weil die mit wässeriger Alkalilösung imprägnierte Faser der Benetzung mit der wasserabstoßenden Säurechloridlösung naturgemäß großen Widerstand entgegensetzt, so daß eine gleichmäßige Einwirkung nicht zustande kommen kann. Überdies tritt stets eine mehr oder weniger große Schrumpfung ein, so daß sich diese Verfahren in der Praxis nicht bewährt haben. Darauf ist es wohl auch zurückzuführen, daß das Patent 346 883 bereits erloschen ist. Verwendet man statt wässeriger Alkalien alkoholische, wie dies im Beispiel der Patentschrift 396 926 erstmalig vorgeschlagen wird, so erhält man in ihrem färberischen Verhalten veränderte Fasern, die in bezug auf Gleichmäßigkeit des Reservierungsvermögens den Anforderungen der Praxis entsprechen und durch die Behandlung nicht geschrumpft sind. Dieses Verfahren erfordert aber infolge der Verwendung von Alkoholen eine komplizierte Apparatur und ist auch teuer, weil, abgesehen von den Verlusten durch Verdunsten, namhafte weitere Verluste an Alkoholen und insbesondere an Säurechloriden deshalb stattfinden, weil diese Verbindungen miteinander in Reaktion treten, wobei hauptsächlich die entsprechenden Ester und ferner die Alkalisalze der Spaltungsprodukte der betreffenden Säurehalogenide entstehen.
  • Es wurde nun gefunden, daß es trotzdem möglich ist, auch mittels wässeriger Alkalien und Säurechloriden in ihrem färberischen Verhalten gleichmäßig veränderte Faserstoffe zu erhalten, wenn man die Alkalisierung nicht bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Teinperatur, sondern kochend, also bei wenigstens ioo°, vornimmt, möglichst heiß abschleudert oder ausquetscht, sö daß'` die alkalisierten Fasern etwa q.o bis 8.o°[" ihres ursprünglichen Gewichts äh Flüssigkeit zurückbehalten und hierauf mit Lösungen von Säurechloriden in indifferenten, wasserfreien Lösungsmitteln bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur behandelt.
  • Aus der Beuch- und Mercerisationspraxis ist das Behandeln von pflanzlichen Fasern mit heißen Alkalilaugen bekannt. Dagegen ist die Behandlung von baumwollenen oder anderen pflanzlichen Fasern mit kochenden Alkalilaugen noch nie bei der Esterifizierung mittels Säurechloriden angewendet worden. Im Hinblick auf die unbefriedigenden Resultate bei der Alkalisierung mit wässerigen Alkalen bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur konnte nicht erwartet werden, daß durch die Anwendung kochender Laugen wesentlich bessere Resultate erzielt würden. Dies ist aber der Fall und beruht darauf, daß in kochenden Alkalisierungsflüssigkeiten die Fasern viel besser und gleichmäßiger imprägniert werden, weniger schrumpfen, sich leichter vom Überschuß der Laugen befreien lassen und gegenüber den kalt oder bei 5o bis 6o° alkalisierten eine größere Reaktionsfähigkeit aufweisen, wodurch die Umsetzung mit Säurechloridlösungen in überraschend glatter und gleichmäßiger Weise und schon bei Temperaturen von 15 bis 25° ermöglicht wird.
  • Für manche Fasermaterialien ist es empfehlenswert, den Alkalisierungslaugen kleine Mengen von Oxyverbindungen der aromatischen oder alicyclischen Reihe, z. B. Rohkresol, Cyclohexanol usw., oder Mischungen dieser zuzusetzen, wodurch noch gleichmäßigere Resultate erzielt werden können. Von Bedeutung ist ferner, daß die Säurechloridlösungen bzw. die zu deren Herstellung benutzten indifferenten Lösungsmittel kein Wasser enthalten. Die gebrauchten Säurechloridlösungen sind im Gegensatz zu solchen, welche nach Alkalisierung mit alkoholischen Laugen entstehen, haltbar und weder durch Alkohole noch durch die Produkte der Nebenreaktionen verunreinigt und können nach Verstärkung ohne weiteres wieder verwendet werden.
  • Das neue Verfahren ist anwendbar für ungefärbte lose Baumwolle, Vorgespinst, Strang" baumwolle, Kettbäume, Bobinen, Copse üsw. sowie mit besonderem Vorteil für mercerisierte Garne, außerdem für andere vegetabilische Fasern. Man erhält Fasern, welche sich mit substantiven Farbstoffen nicht mehr anfärben und für Effektfäden geeignet sind. In manchen Fällen zeichnen sie sich gegenüber den nach den bisherigen Verfahren gewonnenen aus durch bessere Erhaltung des Weiß, bessere Anfärbbarkeit mit geeigneten Farbstoffen, z. B. sogenannten Acetatseidefarbstoffen, und durch stärkeren Glanz, wenn mercerisierte Garne behandelt werden. Beispiel i Gebleichte Baumwolle wird mit i2°/Qiger Natronlauge 15 Minuten lang im Flottenverhältnis i :30 gekocht, gut abgequetscht, so daß die Belastung etwa 5o °/o beträgt, und mit einer trockenen 22 °1Q p-Toluolsulfochlorid enthaltenden Toluollösung bei i8° % Stunde lang behandelt. Beispiel ?- Die Alkalisierung wird unter sonst gleichen Bedingungen mit iq.°1oiger Kalilauge, enthaltend 5 °/"a Rohkresol, vorgenommen und die Esterifizierung wie im Beispiel i durchgeführt. Beispiel 3 Gebleichte Baumwolle wird wie im Beispiel i mit kochender 12 °/oiger Natronlauge alkalisiert und in 2,5 °1Qiger Lösung von Benzoylchlorid in Toluol bei 30° 30 Minuten lang im Flottenverhältnis i : 2o esterifiziert. Beispiel q. Gebleichte mercerisierte Baumwolle wird wie im Beispiel i 3o Minuten lang kochend alkalisiert, heiß auf etwa 6o °1o Belastung abgeschleudert und mit i °/oiger Lösung von Phosphoroxychlorid in Xylol im Flottenverhältnis i :4o bei 20° 3o Minuten lang behandelt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Effektfäden aus Baumwolle und anderen pflanzlichen Faserstoffen durch Behandeln der Fasern mit wässerigen Lösungen von Alkalien und mit Lösungen von aromatischen Carbonsäurechloriden, Sulfonsäurechloriden oder Halogenverbindungen des Phosphors in indifferenten organischen Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der pflanzlichen Faser mit den wässerigen Alkalilösungen bei Kochtemperatur erfolgt.
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