DE1236125C2 - Verfahren zur nachbehandlung von faeden, fadenbuendeln, fasern, filmen oder baendern aus acrylnitrilpolymerisaten bzw. -mischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur nachbehandlung von faeden, fadenbuendeln, fasern, filmen oder baendern aus acrylnitrilpolymerisaten bzw. -mischpolymerisatenInfo
- Publication number
- DE1236125C2 DE1236125C2 DE1956C0014134 DEC0014134A DE1236125C2 DE 1236125 C2 DE1236125 C2 DE 1236125C2 DE 1956C0014134 DE1956C0014134 DE 1956C0014134 DE C0014134 A DEC0014134 A DE C0014134A DE 1236125 C2 DE1236125 C2 DE 1236125C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- fibers
- threads
- steam
- chamber
- treatment
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/02—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D01F6/18—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds from polymers of unsaturated nitriles, e.g. polyacrylonitrile, polyvinylidene cyanide
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/28—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from copolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D01F6/38—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from copolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds comprising unsaturated nitriles as the major constituent
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/28—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from copolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D01F6/40—Modacrylic fibres, i.e. containing 35 to 85% acrylonitrile
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/44—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from mixtures of polymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds as major constituent with other polymers or low-molecular-weight compounds
- D01F6/54—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from mixtures of polymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds as major constituent with other polymers or low-molecular-weight compounds of polymers of unsaturated nitriles
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S264/00—Plastic and nonmetallic article shaping or treating: processes
- Y10S264/47—Processes of splitting film, webs or sheets
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Toxicology (AREA)
- Artificial Filaments (AREA)
- Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Nachbehandlung von Fäden, Fadenbündeln, Fasern,
Filmen od. dgl., aus Acrylnitrilpolymerisaten bzw. as
-mischpolymerisaten oder diese enthaltenden Polymerisatmischungen.
Die Erfindung wird insbesondere in der Anwendung auf die Herstellung von Fäden einschließlich
von Fadenbündeln und Fasern erläutert.
Polymerisate von Acrylnitril mit einem Gehalt von wenigstens 70 Gewichtsprozent an polymerisiertem
Acrylnitril und Mischungen davon sind in der Technik der synthetischen Faden- und Faserherstellung
bekannt.
Fäden, die aus Acrylnitrilpolymerisaten nach dem Naßspinnverfahren erzeugt sind, haben gute physikalische
Eigenschaften. Sie weisen jedoch den Nachteil auf, daß Fäden oder Fasern, wenn sie zu Garnen und
diese wiederum zu Geweben verarbeitet werden, FIusen oder Fäserchen abspalten, wenn sie z. B. durch
Reibung beansprucht werden.
Der Neigung zur Fäserchenabspaltung oder Flusenbildung
unterliegt gewöhnlich jedes der vorstehend bezeichneten Gebilde aus Polyacrylnitril, Acrylnitrilmischpolymerisaten
bzw. Mischungen aus Acrylnitrilpolymerisaten bzw. -mischpolymerisaten mit anderen Polymerisaten aus polymerisierbaren, monoolefinischen
Monomeren.
Die Bildung der Flusen, welche durch Abrieb eingeleitet wird, erfolgt in der Weise, daß beispielsweise
vom Faden- bzw. Faserschaft Längsabschnitte des Materials abgespalten werden. Die abstehenden
Fäserchen oder Flusen sind im Vergleich zu den Abmessungen des Fadens bzw. der Faser klein. Das
Abspalten der Fäserchen oder Flusen kann leicht unter dem Mikroskop beobachtet werden.
Gefärbte Gewebe, die aus Fäden oder Garnen aus Acrylnitrilpolymerisaten hergestellt sind, insbesondere
solche Gewebe, die aus oberflächengefärbten Fäden oder Fasern zusammengesetzt sind, zeigen
leicht die Wirkung der Flusenbildung. Bei zur Flusenbildung führendem Abrieb, wie z. B. an den Abnutzungsstellen
von Kleidung, werden Tönungsänderungen in der Abriebfläche infolge des Freilegens
von ungefärbten, inneren Teilen der Fäden und Fasern erzeugt. Eine solche Farbänderung soll vermieden
werden; Fäden und Fasern, die eine Neigung zum Flusenbilden besitzen, sind bei den meisten
technischen Anwendungen praktisch unbrauchbar.
Die Acrylnitrilpolymerisaifäden werden gestreckt, um dis Moleküle zu orientieren. Der Zweck dieser
Arbeitsweise ist die Erhöhung der Festigkeit der Fäden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine Flusenbildung
in hoch orientierten, kristallinen Fäden auftritt, die eine morphologische Struktur mit hoher
longitudinal Festigkeit und niedriger Querfestigkeit besitzen. Es wurde zunächst angenommen, daß eine
solche Flusenbildung durch Herabsetzung der Orientierung, d. h. durch geringere Streckung überwunden
werden könnte. Durch eine solche Herabsetzung der Streckung ließen sich jedoch keine Fäden herstellen,
welche die notwendige, geringe Flusenbildung zeigen. Außerdem führte die Herabsetzung der Streckung zu
einer nachteiligen Wirkung auf andere erwünschte und wesentliche Eigenschaften der Fäden und Fasern,
wie z. B. einer Herabsetzung der Festigkeit und Dehnung od. dgl.
Die Erfindung bezweckt insbesondere die Schaffung von Acrylpolymerisatfäden u. dgl., bei welcher
die Neigung zur Flusenbildung praktisch beseitigt ist und die erwünschten Eigenschaften des Materials
aufrechterhalten bleiben.
Erfindungsgemäß wird in der Weise verfahren, daß die Fäden od. dgl. in eine geschlossene Kammer gebracht
werden, die Kammer evakuiert, gesättigter oder nasser Wasserdampf mit einem Druck von 2,1
bis 4,2 atü und einer Temperatur von 135 bis 155° C
in die Kammer eingeführt, unmittelbar danach der Wasserdampfdruck plötzlich aufgehoben wird und
gegebenenfalls die Wasserdampfbehandlung und Druckaufhebung bis zur erwünschten Verminderung
der Fibrillenbildung wiederholt wird.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird die Kammer nach Aufhebung des
Wasserdampfdruckes erneut evakuiert.
Es war bereits bekannt, Fasern auf der Basis von Vinylchlorid-Acrylnitril-Mischpolymerisaten, insbesondere
zur Verbesserung der Zugfertigkeit und Verminderung der Schrumpfung, mit nasser bzw. trockener
Hitze zwischen 100 und 150 bzw. 1600C 1 bis
1'/2 Stunden zu behandeln (US-PS 24 20 565). Daraus läßt sich aber das beanspruchte Verfahren mit
den ganz speziellen Verfahrensbedingungen zur Verringerung der Fibrillenbildung nicht ableiten.
Durch Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden Acrylnitrilpolymerisatfäden od. dgl.
erhalten, welche keine Flusenbildung zeigen oder nur in einem außerordentlich geringen Ausmaß Flusen
bilden. Nachdem man die entsprechende Behandlung beispielsweise in einer geschlossenen Kammer, in
einem Autoklav oder in einem ähnlichen Druckapparat durchgeführt hat, kann ein behandeltes
Fadenbündel gewünschtenfalls zu Stapelfasern geschnitten werden.
In vielen Fällen, wenn eine große Menge von Fäden gleichzeitig behandelt wird, ist es zweckmäßig,
den Arbeitskreislauf mehrere Male zu wiederholen, um ein genügendes und vollständiges Durchdringen
des Dampfes durch die ganze Masse zu gewährleisten. Wenn man mehr als ein Arbeitskreislauf
anwendet oder die Dampfbehandlung wiederholt, wird zweckmäßig der Dampfdruck auf etwa 0,14 atü
herabgesetzt, bevor weiterer Dampf eingeführt wird. Die Zeit, welche erforderlich ist, um einen Einzelfaden
mit Dampf zu behandeln, beträgt nur einen
Bruchteil einer Sekunde. Die Anzahl von Arbeitskreisläufen, welche bei verschiedenen Fadenmengen
notwendig ist, hängt von der Größe der Kammer oder des Autoklavs und dem angewendeten Druck
ab. Beispielsweise ist bei einem Autoklav, in welehern
68 kg Fäden behandelt werden können, keine Anwendung von mehreren Arbeitskreisläufen notwendig
gewesen, wenn 4,5 kg Faden darin mit Dampf bei 2,8 atü behandelt worden sind, während fünf
Arbeitskreisläufe zur Behandlung von 68 kg Faden notwendig waren.
Fäden und Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten sind nicht richtig weiß; es sind schon viele Vorschlage
gemacht worden, um die Farbe der Fäden und Fasern zu verbessern bzw. die Färbung herabzusetzen.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird die Färbung herabgesetzt, wenn die Kammer
oder der Autoklav oder eine ähnliche Anlage vor der Einführung von nassem Dampf evakuiert wird. Es ist
gefunden worden, daß ein anfängliches Vakuum von annähernd 630 mm die Färbung herabsetzt und auch
die richtige Dampfdurchdringung gewährleistet oder unterstützt.
Der Dampfdruck ist ein wesentlicher Faktor bei dem Verfahren gemäß der Erfindung zur Erzielung
der erwünschten Ergebnisse, d. h. um die optimalen Garneigenschaften hinsichtlich der Festigkeit, der
Dehnung, der Flusenbildung und der Farbe zu erhalten. Es ist gefunden worden, daß bei Anwendung
von Dampfdrücken unter 1,75 atü die sich ergebenden Fäden und Fasern eine Flusenbildung zeigen, die
zu hoch liegt, wie nachstehend näher erläutert wird. Wenn Dampfdrücke über 4,2 atü angewendet werden,
ist im allgemeinen die sich ergebende Fadenfestigkeit zu gering, und es wird zu viel Farbe in den
Fäden, Fasern od. dgl. entwickelt. Optimale Ergebnisse hinsichtlich der Fadeneigenschaften werden erhalten,
wenn Dampfdrücke in dem Bereich von etwa 2,4 bis 3,2 atü zur Anwendung gelangen.
Bei der praktischen Ausführung der Erfindung ist es zweckmäßig, daß die Temperatur des Dampfes,
wenn er in die geschlossene Kammer eingeführt wird, in dem Bereich von 135 bis 1550C liegt, d.h., wenn
der Dampf unter einem Druck von 2,1 bis 4,2 atü steht. Ferner soll der Dampf naß sein, damit die
Acrylnitrilpolymerisatgebilde während der Behändlung
mit dem Dampf benetzt oder befeuchtet werden. Gewöhnlich würden sehr hohe Temperaturen notwendig
sein, um die inneren Spannungen innerhalb des Gebildes zu beseitigen, welche vermutlich die
Flusenbildung verursachen. Die Gegenwart eines Weichmachers, wie Wasser in Form von nassem oder
gesättigtem Dampf, gestattet jedoch die Anwendung niedrigerer Temperaturen, als dies sonst möglich
wäre. Dies ist ein ausgesprochener Vorteil, insbesondere vom Standpunkt unerwünschter Farbbildung, in
dem Gebilde während der Behandlung.
Bei Evakuierung am Ende der Behandlung werden die Fäden oder Fasern in der Kammer oder dem
Autoklav gekühlt, wodurch die Farbentwicklung in den Fäden herabgesetzt wird, und es wird überschüssiges
Wasser aus dem Kabel oder Bündel von Fäden entfernt.
Die Erfindung ist auf die Behandlung auch von Fäden od. dgl., die nach dem Trockenspinnverfahren
hergestellt sind, anwendbar. Das Problem der Flusenbildung tritt bei Fäden, die nach dem Naßspinnverfahren
hergestellt sind, stärker in Erscheinung.
Die Flusenbildung eines Fadens oder einer Faser kann durch Vergleich z. B. an einem Gewebe oder
Wirkstoff, welcher aus den betreffenden Fäden oder Fasern hergestellt ist, gemessen werden. Der Grad
der Flusenbildung eines Fadens oder einer Faser wird an einem gewirkten Trikotband bestimmt, und
der erhaltene Wert wird als Trikot-Meßwert TR bezeichnet.
In allen nachfolgend wiedergegebenen Beispielen wurde zur Erzeugung der Trikotbänder zunächst
etwa 170 g Fasern zu einem Garn von 36,9 tex verspönnen.
Das gesponnene Garn hatte einen Draht von 550 Drehungen/m. Das Garn wurde zu einem
61 cm langen und etwa 2,5 cm breiten Band auf einer
Wirkmaschine verarbeitet. Diese arbeitete mit insgesamt 24 Kettenfäden/Zoll Breite des Bandes. Sämtliehe
Bänder wurden mit 2%>igem Acetatfarbstoff (Eastman Blue GLT) 1 Stunde unter Sieden gefärbt.
Nach, dem Auswaschen und Zentrifugieren oder Abtupfen wurde das Band gebügelt und weiter bei 60
bis 70° C getrocknet. Danach wurde das Band einem Biegunp.sabriebtest mit 150 Wechseln unterworfen,
wobei die Biegestange mit 0,91 kg Spannung und 0,23 kg Gewicht am Kopf benutzt wurde. Zwei
»5 solche Abriebteste wurden an jedem Band vorgenommen.
Die Messung des Verlustes in der Tiefe der Farbtönung wurde mit einem photoelektrischen Reflexionsmesser
ausgeführt. Die Werte für das abgeriebene Band werden dadurch bestimmt, daß man zwei Reflexionsmessungen an dem nicht abgegebenen
Teil und eine Messung an jedem der abgeriebenen Teile vornimmt. Das Mittel aus den
erstgenannten Messungen wird von dem Mittel aus den letztgenannten Messungen abgezogen und ergibt
die Flusenbildungswerte bzw. Trikot-Meßwert TR. Daher isv dieser Trikot-Meßwert TR die Differenz
der prozentualen Reflexion der abgeriebenen und der nicht abgeriebenen Teile des Bandes.
Der Grenzwert von TR ist Null. In technischer Hinsicht und für alle praktischen Zwecke bezeichnet
jedoch ein 77?-Wert von 1,0 bis 2,0 ein Faden- oder Fasermaterial, das im wesentlichen keine Flusen
bildet. Bisher besaßen Acrylnitrilpolymerisatgebilde einen TR-Wert in dem Bereich von etwa 3,0 bis 10,0.
Fäden und Fasern für gewisse spezielle Anwendungen, bei denen eine Flusenbildung nicht von wesentlicher
Bedeutung ist, sind annehmbar mit einem ΓΑ-Wert von 5 bis 6. Die technische Anwendung
solcher Fäden und Fasern ist jedoch sehr begrenzt, und es wurden in der Technik Fäden und Fasern benötigt,
die im wesentlichen keine Flusen bilden oder einen 77?-Wert haben, der mindestens so niedrig wie
2.0 und vorzugsweise noch kleiner ist. Dies wird gemaß der Erfindung gewährleistet.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand zweier Beispiele näher erläutert. In den Beispielen bezeichnen
alle Teile und Prozentsätze, soweit nichts anderes angegeben ist, Gewichtsprozentsätze.
Es wurde eine Polymerisatmischung verwendet. Dazu wurde ein erstes Mischpolymerisat A hergestellt,
das 94 Gewichtsprozent Acrylnitril in dem
Poiymerisalmolekül und 6 Gewichtsprozent Vinylacetat
enthielt. Ferner wurde ein zweites Mischpolymerisat B hergestellt, das 50 Gewichtsprozent
Acrylnitril in dem Poiymerisatmolekül und 50 Ge-
wichtsprozent 2-Methyl-5-vinylpyridin enthielt. Danach
wurde eine genügende Menge des Mischpolymerisats B mit dem Mischpolymerisat A gemischt,
um in der Mischung 6 Gewichtsprozent (bezogen auf das Gewicht der Mischung) 2-Methyl-5-vinylpyndin
zu erhalten. Die Polymerisatmischung wurde dann in Ν,Ν-Dimethylacetamid gelöst, um eine Spinnlösung
mit einem Gehalt von 18 °/o Feststoff en zu bilden. Die
Spinnlösung wurde durch eine Spinndüse in ein Koagulierbad ausgespritzt, das 50 0Zo Ν,Ν-Dimethylacetamid
und 50%> Wasser enthielt. Die Öffnungen der Spinndüse hatten eine solche Größe, daß sich ein
Faden mit einer endgültigen Stärke von 3 den ergab. Die Fäden wurden aus dem Koagulierbad abgezogen
und kontinuierlich mit Wasser bei einer Temperatur von etwa 1000C gewaschen. Danach wurden die
Fäden getrocknet, indem sie über beheizte Walzen geführt wurden. Die getrockneten Fäden wurden mittels
einer Schneidvorrichtung zu Stapelfasern geschnitten. Ein Anteil von 45,4 kg der Stapelfasern ao
wurde in einen gelochten Metallbehälter gebracht, der wiederum in einen Autoklav gesetzt wurde. Der
Autoklav wurde evakuiert, und es wurde gesättigter Wasserdampf mit annähernd 2,8 kg/cm2 in den Autoklav
eingeführt, bis der Druck darin 2,8 kg/cm2 er- as
reichte. Unmittelbar nach Erreichen dieses Druckes in dem Autoklav wurde die Einführung von gesättigtem
Dampf unterbrochen und der Autoklav gegenüber der Atmosphäre freigegeben, so daß darin der
Druck so rasch wie möglich auf Atmosphärendruck herabgesetzt wurde. Danach wurde der vorstehend
beschriebene Arbeitskreislauf viermal wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Evakuierung des
Autoklavs zwischen den Arbeitskreisläufen fortgelassen wurde. Die Stapelfasern wurden dann auf dem
Autoklav herausgenommen, getrocknet, auf einer Standard-Baumwollkrempelmaschine gekrempelt und
in üblicher Weise zu Garn versponnen. Das Garn wurde dann zur Herstellung eines gewirkten Trikotbandes,
wie vorstehend beschrieben, verwendet; das Band wird als Muster B bezeichnet.
Aus den Fäden dieses Beispiels wurde auch ein Kontrollmuster A hergestellt, indem die Fäden zu
Stapelfasern geschnitten, gekrempelt, zu Garn versponnen wurden und aus diesem Garn ein gewirktes
Trikotband auf die gleiche Weise wie beim Muster B hergestellt wurde. Das Muster A wurde nicht so wie
Muster B behandelt. Es wurden die in der nachstehenden Tabelle I angegebenen Vergleichswerte
erhalten.
und die Dehnung unter Benutzung eines Garnes von etwa 50 Nm bestimmt, während TR mit einem Garn
von etwa 27 Nm erhalten wurde, wie vorstehend erläutert Es ist aus den vorstehenden Werten ersichtlich
daß die gemäß der Erfindung hergestellten Fasern nicht nur im wesentlichen keine Flusen bilden,
sondern auch erhöhte Festigkeit und Elastizität aufweisen und ein stark veibessertes Verhalten auf der
Krempel zeigen. Das Verhalten während des Krempeins ist sehr wesentlich, da eine Faser, die nicht zufriedenstellend
krempelbar ist, nicht zu einem technisch brauchbaren Garn verarbeitet oder versponnen
werden kann. Der prozentuale Faserbruch ist ein Kennzeichen dafür, ob eine besondere Faser sich zu
einem zufriedenstellenden Garn verspinnen läßt.
Es wurde die Verfahrensweise gemäß Beispiel 1 unter Anwendung eines Mischpolymerisats mit einem
Gehalt von 94 Gewichtsprozent Acrylnitril in dem Polymerisatmolekül und 6 Gewichtsprozent Vinylacetat
benutzt. Nach dem Schneiden der getrockneten Fäden zu Stapelfasern wurden 45,4 kg der
Fasern in einem gelochten Metallbehälter gebracht, der seinerseits in einen Autoklav gesetzt wurde. Der
Autoklav wurde evakuiert, und es wurde gesättigter Wasserdampf mit annähernd 2,8 kg/cm2 darin eingeleitet,
bis der Druck in dem Autoklav 2,8 kg/cm2 erreicht hatte. Danach wurde die Dampfeinleitung
unterbrochen und der Autoklav gegenüber der Atmosphäre geöffnet. Es wurde die vorstehend genannte
Arbeitsweise dreimal wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Evakuierung des Autoklavs zwischen
den Arbeitskreisläufen fortgelassen wurde. Danach wurde die Stapelfaser gemäß Beispiel 1 behandelt;
das erhaltene Band wird als Muster D bezeichnet. Es wurde außerdem ein Kontrollmuster C hergestellt,
jedoch mit der Ausnahme, daß es nicht wie Muster D wärmebehandelt wurde.
Die erhaltenen Vergleichswcrte sind in der nachstehenden
Tabelle!! angegeben.
Muster A
(Konirolle)
(Konirolle)
Muster B
(behandelt)
(behandelt)
55
60
Tabelle II | Muster C | Muster D |
(Kontrolle) | (behandelt) | |
3 | 3 | |
Denier | 65 | 25 |
Faserbruch, n/o | unbrauchbar | 1,55 |
Bruchfestigkeit, g/den | zum Spinnen | |
unbrauchbar | 18,4 | |
Dehnung, %> | zum Spinnen | |
2,6 | 1,4 | |
TR | ||
Denier 3 3
Faserbruch, %> 36 4
Bruchfestigkeit, g/den 1,27 1,546
Dehnung, Vn 12,7 24,5
TR 3,5 1,3
Prozent Faserbruch bezeichnet den Prozentsatz der gesamten gekrempelten Fasern, die nach dem
Krempeln eine kürzere Faserlänge haben als vor dem Krempeln.
In der Tabelle 1 wurden der Bruehfcstiekcitswcrt
In der Tabelle II wurden der Bruchfestigkeitswert und die Dehnung dadurch bestimmt, daß ein Garn
von etwa 50 Nm benutzt wurde, während der TR-Wert mit einem Garn von etwa 27 Nm erhalten
wurde. Es ist die Feststellung wesentlich, daß es bei dem unbehandelten Muster C nicht möglich war, ein
Garn von etwa 50 Nm zu spinnen; es waren demgemäß keine Bruchfestigkeits- und Dehnungswerte
crzielbar. Wegen der gebrochenen oder kürzeren Fasern war es nicht möglich, das schwächere Garn von
etwa 50 Nm zu spinnen; dies ergab sich wiederum ;ius dem hohen Bruch während des Krcmpclns. Eine
solche Schwierigkeit trat bei der Verarbeitung des behandelten Musters D nicht in Erscheinung.
Es ist ersichtlich, daß gemäß der Erfindung das Problem der nachteiligen Flusenbildung gelöst und
überwunden wird. Außerdem ergeben sich auch noch andere erwünschte Ergebnisse und Vorteile aus der
praktischen Anwendung der Erfindung. Gefärbte Gewebe aus Fäden oder Garnen, hergestellt unter Anwendung
des Verfahrens gemäß der Erfindung, zeigen keine Farbänderung beim Bügeln. Ferner ist
gefunden worden, daß Gebilde, die gemäß der Er-
findung behandelt sind, erhöhte Anfärbbarkeit im Vergleich mit solchen Gebilden zeigen, die aus
Acrylnitrilpolymerisaten nach anderen bekannten Arbeitsweisen hergestellt sind. Wenn man Fasern auf
Textilmaschinen zu Garn verspinnt, stellt der Faserflug ein schwieriges Problem dar. Es ist gefunden
worden, daß Fasern, die gemäß der Erfindung behandelt sind, weniger Faserflug in den Textilmaschinen
erzeugen, wenn sie zu Garn verarbeitet werden, als Garne aus Fasern, die nach bekannten Verfahren
erzeugt sind.
Claims (2)
1. Verfahren zur Nachbehandlung von Fäden, Fadenbündeln, Fasern, Filmen oder Bändern aus
Acrylnitrilpolymerisaten bzw. -mischpolymerisaten oder diese enthaltende Polymerisatmischungen
mit nasser Hitze unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden od. dgl. in
eine geschlossene Kammer gebracht werden, die Kammer evakuiert, gesättigter oder nasser Was- >o
serdampf mit einem Druck von 2,1 bis 4,2 atü und einer Temperatur von 135 bis 155° C in die
Kammer eingeführt, unmittelbar danach der Wasserdampfdruck plötzlich aufgehoben wird
und gegebenenfalls die Wasserdampfbehandlung und Druckaufhebung bis zur erwünschten Verminderung
der Fibrillenbildung wiederholt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer nach Aufhebung
des Wasserdampfdruckes erneut evakuiert wird, ao
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US553714A US2920934A (en) | 1955-12-19 | 1955-12-19 | Process of producing non-fibrillating acrylonitrile polymer filaments with wet steamtreatment and products produced thereby |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1236125B DE1236125B (de) | 1967-03-09 |
DE1236125C2 true DE1236125C2 (de) | 1975-12-04 |
Family
ID=24210443
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1956C0014134 Expired DE1236125C2 (de) | 1955-12-19 | 1956-12-18 | Verfahren zur nachbehandlung von faeden, fadenbuendeln, fasern, filmen oder baendern aus acrylnitrilpolymerisaten bzw. -mischpolymerisaten |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2920934A (de) |
BE (1) | BE553539A (de) |
CH (1) | CH371550A (de) |
DE (1) | DE1236125C2 (de) |
FR (1) | FR1170239A (de) |
GB (1) | GB848696A (de) |
Families Citing this family (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3081516A (en) * | 1958-12-05 | 1963-03-19 | Du Pont | Acrylonitrile polymer fabrics |
US3066006A (en) * | 1960-04-29 | 1962-11-27 | American Cyanamid Co | Method of processing a tow |
US3089748A (en) * | 1960-04-29 | 1963-05-14 | American Cyanamid Co | Method of producing polyacrylonitrile filamentary material |
US3083073A (en) * | 1960-06-23 | 1963-03-26 | American Cyanamid Co | Method for the fluid treatment of strands of elongated material |
US3101245A (en) * | 1960-08-18 | 1963-08-20 | American Cyanamid Co | Production of polyacrylonitrile fibers |
US3118154A (en) * | 1961-03-01 | 1964-01-21 | American Cyanamid Co | Method for the fluid treatment of strands of elongated material |
US3624196A (en) * | 1971-01-08 | 1971-11-30 | American Cyanamid Co | Stabilization of acrylonitrile fibers to hot-wet creep |
US3895908A (en) * | 1971-01-28 | 1975-07-22 | Dow Badische Co | Autoclaving procedure for textile fibers |
US4296059A (en) * | 1978-08-30 | 1981-10-20 | American Cyanamid Company | Pressure sealing process |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE667234C (de) * | 1936-07-01 | 1938-11-07 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Faeden und Fasern aus organischen thermoplastischen Massen |
US2373093A (en) * | 1943-04-22 | 1945-04-10 | Bell Telephone Labor Inc | Process for inhibiting cracking of polymeric bodies |
FR985234A (fr) * | 1949-04-26 | 1951-07-16 | American Viscose Corp | Procédé et appareil pour le traitement des fils textiles |
-
0
- BE BE553539D patent/BE553539A/xx unknown
-
1955
- 1955-12-19 US US553714A patent/US2920934A/en not_active Expired - Lifetime
-
1956
- 1956-11-22 GB GB35779/56A patent/GB848696A/en not_active Expired
- 1956-12-18 DE DE1956C0014134 patent/DE1236125C2/de not_active Expired
- 1956-12-19 CH CH4086256A patent/CH371550A/de unknown
- 1956-12-19 FR FR1170239D patent/FR1170239A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1236125B (de) | 1967-03-09 |
BE553539A (de) | |
FR1170239A (fr) | 1959-01-12 |
US2920934A (en) | 1960-01-12 |
CH371550A (de) | 1963-08-31 |
GB848696A (en) | 1960-09-21 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2534234A1 (de) | Herstellen texturierten polyestergarns | |
DE1435611C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Fäden o.dgl. aus einem Polymeren des Acrylnitril | |
DE3125254C2 (de) | ||
DE1236125C2 (de) | Verfahren zur nachbehandlung von faeden, fadenbuendeln, fasern, filmen oder baendern aus acrylnitrilpolymerisaten bzw. -mischpolymerisaten | |
DE1193198B (de) | Verfahren zum Verstrecken von starken Polyesterfadenkabeln | |
DE1132087B (de) | Verfahren zur Verringerung des Pilling-Effektes bei Polyaethylenterephthalatfasern enthaltenden Wirk- oder Webwaren | |
DE971618C (de) | Verfahren zur Herstellung von Viscosekunstseidenfaeden | |
DE1286684B (de) | Verfahren zur Herstellung von Faeden, Fasern oder Folien durch Nass- oder Trockenverspinnen einer Acrylnitrilpolymerisatmischung | |
DE1435335C3 (de) | Verfahren zur Erhöhung der Schrumpffähigkeit von Polyvinylchloridfasern | |
DE2251320C3 (de) | Verfahren zur Herstellung schwer entflammbarer Fasermaterialien | |
DE2149793A1 (de) | Verfahren zur verstreckung eines kabels aus polyesterfaeden | |
DE2430502A1 (de) | Baumwoll-faserverbindung mit gesteigerter saugfaehigkeit | |
DE3201350A1 (de) | Acrylfasern mit antipilling-eigenschaften und verfahren zu deren herstellung | |
DE2312124C3 (de) | Verfahren zur Verbesserung der textlien Eigenschaften von Polypeptidfasern | |
DE2009708A1 (de) | Naßspinnverfahren zur Herstellung von fadenartigem Material aus einer Spinnlösung von Acrylnitrilmischpolymerisaten | |
CH503817A (de) | Verfahren zur Herstellung eines in Schussrichtung elastischen Gewebes | |
DE2219218C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Faserbändern aus AcrylnitrilpoUmerisaten mit 7 - 15 Gew.-°/o Comonomeranteilen, aus denen sich Garne mit niedrigen Kochschriimpfen herstellen lassen | |
EP0407918A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Nähgarnes | |
DE1007943B (de) | Verfahren zur Herstellung von Festkunstseide | |
AT228920B (de) | Verfahren zum Recken von Elementarfäden | |
DE930278C (de) | Verfahren zur Herstellung von orientierten Faeden oder Stapelfasern aus polymerem ªŠ-Caprolactam | |
AT271709B (de) | Verfahren zur Herstellung von voluminösen Faser-Garnen | |
DE2742120A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines kohlenstoff-faserstoffes | |
EP0889978A1 (de) | Verfahren zur herstellung von cellulose-fasern und cellulosischen fasererzeugnissen | |
DE2207398B2 (de) | Verfahren zum aufbereiten von fasern, vorgespinsten oder kammzuegen aus baumwolle |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |