DE3125254C2 - - Google Patents
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- DE3125254C2 DE3125254C2 DE3125254A DE3125254A DE3125254C2 DE 3125254 C2 DE3125254 C2 DE 3125254C2 DE 3125254 A DE3125254 A DE 3125254A DE 3125254 A DE3125254 A DE 3125254A DE 3125254 C2 DE3125254 C2 DE 3125254C2
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01D—MECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
- D01D5/00—Formation of filaments, threads, or the like
- D01D5/08—Melt spinning methods
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/58—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products
- D01F6/62—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products from polyesters
Description
Die Erfindung betrifft Polyesterfasern und
ein Verfahren zu ihrer Herstellung
gemäß den Patentansprüchen.
Polyesterfasern werden seit vielen Jahren im großtechnischen
Maßstab hergestellt, und da sie anderen Synthesefasern in
ihren physikalischen Eigenschaften überlegen sind, können
sie bekanntlich auf zahlreichen Gebieten im breiten Maße
angewendet werden.
Als Rohgarne für Web- oder Wirkwaren werden gewöhnlich ver
streckte Garne verwendet, die dadurch erhalten worden sind,
daß man unverstreckte Garne bei einer Spinngeschwindigkeit
von 16,66 bis 25 m/s unter Verstrecken aufgewickelt und sie
wahlweise einer Wärmebehandlung unterzieht. Um nach dieser
Methode verstreckte Garne zu erhalten, sind jedoch viele Stu
fen notwendig, und die Herstellungskosten sind hoch. Da auf
die Garne außerdem zahlreiche äußere Störungen beim Spinnen,
Verstrecken und Wärmebehandeln synergistisch einwirken, müssen
viele Probleme gelöst werden, um einheitliche Rohgarne zu
erhalten, die für die Erzeugung von Web- oder Wirkwaren geeig
net sind.
Da außerdem nach diesen Methoden erhaltene Rohgarne physikali
sche Eigenschaften mit hohen, für Polyester charakteristischen
Werten haben, wie einen hohen Youngmodul und eine hohe Reiß
länge, haben aus diesen Rohgarnen hergestellte Web- und Wirk
waren einen harten Griff und fühlen sich grob und steif an.
Außerdem fühlen sie sich, wie alle synthetischen Fasern,
wachsartig an. Deshalb haben diese Polyesterfasern den Nach
teil, daß sie sich in bezug auf Griff wesentlich von Natur
fasern unterscheiden.
Als weitere Rohgarne für Web- und Wirkwaren, die hauptsächlich
zur Senkung der Herstellungskosten entwickelt wurden, sind
verstreckte garnartige Produkte bekannt, die nur durch Spinnen
hergestellt sind. Zur Erzeugung solcher Garne sind verschiedene
Verfahren vorgeschlagen worden, beispielsweise 1) ein direktes
Spinn-Streck-Verfahren, bei dem ein gesponnenes Garn im An
schluß an die Spinnstufe und vor dem Aufwickeln verstreckt
wird, 2) ein Verfahren, bei dem die Spinngeschwindigkeit auf
ein Mehrfaches von 16,66 m/s erhöht wird, um ein Garn mit
einer Struktur zu erhalten, die der eines verstreckten Garnes
ähnlich ist, und 3) ein Verfahren, bei dem ein extrudiertes
Garn verfestigt und dann einer hochtemperaturigen Wärmebehand
lung unterzogen wird, um ein verstrecktes garnartiges Produkt
zu erhalten.
Bei dem direkten Spinn-Streck-Prozeß 1) ist, obwohl ein Roh
garn mit einer Struktur, die der von konventionellen verstreck
ten Garnen ähnlich ist, erhalten wird, wegen der hohen Ge
schwindigkeit bei der Streckstufe eine hochgradige Wärmebehand
lung notwendig, was eine Heizwalze oder eine Heizplatte von
hoher Effizienz bei der Vorrichtung erforderlich macht, so daß
die Garnerzeugung sich infolge der erhöhten Ausrüstungs- und
Energiekosten verteuert.
Das Verfahren 2) ist spezifisch in den US-PS 26 04 667
und 41 34 882 beschrieben. Um jedoch ein verstrecktes garn
artiges Produkt zu erhalten, das den praktischen Anforderungen
genügt, sollte bei diesem Verfahren die Aufwickelgeschwindig
keit auf ein so extrem hohes Maß von 100 bis 1333 m/s
erhöht werden. Da die Kohärenz des so gesponnenen Garnes infol
ge der hohen Spinngeschwindigkeit gering ist, sind Luftbestän
digkeit und der Einfluß des auftretenden Stromes zwischen
einzelner Fäden stark unterschiedlich, was Garnvibration und
somit eine große Fluktuation der Garnspannung verursacht. Des
halb haben die erhaltenen Garne den Nachteil, daß sie Bruch
fäden enthalten und Garnungleichmäßigkeiten aufweisen können
und daß sie ungleichmäßig eingefärbt werden. Da außerdem die
Schrumpfung eines Garnes in kochendem Wasser, das bei einer
derart hohen Geschwindigkeit gesponnen und aufgewickelt wurde,
mit 4% gering ist, ist die Elastizität des Garnes niedrig,
und bei diesem Garn fluktuiert die Aufwickelspannung des Garnes
erheblich, selbst bei geringer Änderung des Aufwickel-
Entspannungs-Verhältnisses, mit dem Ergebnis, daß solche
Nachteile, wie Fadenbruch und Garnungleichmäßigkeit, leicht
auftreten. Außerdem ist es schwierig, bei diesem Verfahren
den Betrieb stabil durchzuführen.
Das Verfahren 3) ist aus der japanischen Patentveröffentlichung
No. 13 156/60 und aus der neueren japanischen Auslegeschrift
1 18 030/70 bekannt. Da bei diesem Verfahren ein verfestigtes
Garn, das mit hoher Geschwindigkeit durchläuft, unerläßlich
einer Wärmebehandlung bei beträchtlich hoher Temperatur unter
zogen wird, treten während des Betriebs leicht Mängel, wie
Schmelzverkleben und Garnbruch, auf, insbesondere dann, wenn
die Garne als Fäden auf einer Wärmebehandlungsvorrichtung mit
hoher Temperatur laufen. Selbst wenn dieser Durchlaufvorgang
in bequemer Weise durchgeführt wird, wird außerdem die Wärme
behandlung leicht ungleichmäßig und die innere Struktur des
Garns uneben, da es sehr schwierig ist, die jeweiligen Einzel
fäden gleichmäßig wärmezubehandeln. Dies hat zur Folge, daß
Farbungleichmäßigkeiten und Kinks in der erhaltenen Web- oder
Wirkware auftreten. Da außerdem eine Wärmebehandlungsvorrich
tung mit hohem Wirkungsgrad erforderlich ist, verteuert sich
die Herstellung dieses Garns infolge erhöhter Ausrüstungs-
und Energiekosten.
Andererseits ist ein Verfahren, bei dem ein gesponnenes und
verfestigtes Garn durch eine Friktionsführung od. dgl. ge
rieben wird, um so einen Spannungsanstieg hervorzurufen,
wonach es bei einer Geschwindigkeit von 41,66 bis 66,66 m/s
aufgewickelt wird, in der japanischen Ausleseschrift No.
96 521/76 beschrieben. Bei diesem Verfahren kann ein Garn ähn
lich den konventionellen Steckgarnen ohne Anwendung einer
Wärmebehandlung erzeugt werden. Jedoch ist der Unterschied
zwischen den Einzelfäden groß, weil der Spannungsanstieg durch
Reiben hervorgerufen wird, und somit wird die Garnstruktur
ungleichmäßig mit dem Ergebnis, daß Farbungleichmäßigkeiten
und Kinks in der erhaltenen Ware erscheinen. Außerdem können
infolge der Reibekräfte oft Garnbruch und Einzelfadenbruch
auftreten, und das erhaltene Garn hat eine schlechte Verarbeit
barkeit.
Ausgehend von den physikalischen Eigenschaften der auf bekannte
Weise hergestellten Rohgarne wurde die Forschung intensiv
auf die Entwicklung von Rohgarnen aus Polyesterfasern gerich
tet, aus denen Web- oder Wirkwaren mit hoher Wärmefixierungs
effizienz bei den nachfolgenden Behandlungsstufen und einheit
lichem und wünschenswertem Griff hergestellt werden können, und
auf die Entwicklung eines Verfahrens, mit dem solche Rohgarne
stabil und wirtschaftlich hergestellt werden können. Die vor
liegende Erfindung ist das Ergebnis dieser Forschungen.
Hauptaufgabe der Erfindung ist deshalb die Schaffung eines
Rohgarns mit neuartiger Struktur, das in stabiler und einheit
licher Packung als Rohgarn für Web- oder Wirkware aufgewickelt
werden kann und das eine sehr gute Wärmefixierungseffizienz
bei den nachfolgenden Behandlungsstufen aufweist und den daraus
hergestellten Web- oder Wirkwaren einen wünschenswerten Griff
vermittelt, sowie die Schaffung eines Verfahrens zur Herstel
lung eines solchen Rohgarns.
Erfindungsgemäß ist eine Polyesterfaser vorgesehen mit einer
Restdehnbarkeit von höchstens 60%, einem Youngmodul von 530
bis 880 cN/tex, einer Schrumpfung in kochendem Wasser von 4
bis 10% und einer Trockenhitzeschrumpfung von 5 bis 12%,
wobei die Spitzenbeanspruchungstemperatur in einer Trocken
hitzeschrumpfungs-Beanspruchungs-Kurve der Faser unterhalb
von 100°C liegt. Die Polyesterfasern nach der Erfindung
zeigen vorzugsweise ein spezifischen diagonales Vierpunkt
interferenzbild in dem Kleinwinkelröntgenstreubild. Außerdem
beträgt bei den Polyesterfasern nach der Erfindung die Diffe
renz Δν zwischen der maximalen Halbbandbreite und der minimalen
Halbbandbreite bei den Ramanspektren bei 1730 cm-1, gestreut
an radialen Einzelpunkten des Faserquerschnitts durch auf die
Punkte gerichtete Laserstrahlen, vorzugsweise nicht mehr
als 3 cm-1.
Die Erfindung wird nachstehend im einzelnen erläutert.
Der erfindungsgemäß geeignete Polyester enthält vorzugsweise
mindestens 80 Mol-%, noch besser 90 Mol-%, Ethylenterephthalat
einheiten. Er kann eine Copolymerisat sein, jedoch sollte dies
mindestens 80 Mol-%, vorzugsweise mindestens 90 Mol-%,
Äthylenterephthalateinheiten enthalten.
Damit die Faser physikalisch Eigenschaften aufweist, die den
praktischen Anforderungen genügt, ist es notwendig, daß die
Restdehnbarkeit der Faser unterhalb 60% und vorzugsweise
oberhalb 30% liegen sollte. Wenn die Restdehnbarkeit oberhalb
60% liegt, ist die Struktur des Rohgarns instabil und wird
mit der Zeit deutlich verändert, und bei Anwendung einer gerin
gen äußeren Kraft wird sie leicht deformiert. Deshalb ist ein
solches Garn als Rohgarn für Web- oder Wirkware praktisch
nicht mehr verwendbar. Der Youngmodul sollte innerhalb eines
Bereiches von 530 bis 880 cN/tex vorzugsweise innerhalb eines
Bereiches von 618 bis 794 cN/tex, liegen. Bei gewöhnlichen Poly
esterfasern beträgt der Youngmodul etwa 1058 cN/tex. Wenn der
Youngmodul, wie vorstehend ausgeführt, auf ein relativ niedriges
Maß eingestellt wird, kann ein grober und steifer Griff bei
der hergestellten Web- oder Wirkware vermieden werden, und
diese wird bauschig und weich. Wenn der Youngmodul weniger als
530 cN/tex beträgt, wird die erhaltene Web- oder Wirkware zu weich
und sehr schlaff, und das Erzeugnis ist in unerwünschter Weise
papierartig.
Bei der Erfindung ist es wichtig, daß die Schrumpfung in
kochendem Wasser auf 4 bis 10%, vorzugsweise auf 5 bis 8%,
und die Trockenhitzeschrumpfung auf 5 bis 12%, vorzugsweise
auf 6 bis 10%, eingestellt werden. Ein Rohgarn mit einer
Schrumpfung in kochendem Wasser von weniger als 4% oder einer
Trockenhitzeschrumpfung von weniger als 5% hat den Nachteil
einer sehr niedrigen Elastizität und einer starken Änderung
der Spannung, die schon bei einer geringen Änderung des
Aufwickel-Entspannungs-Verhältnisses od. dgl. hervorgerufen
wird, und die Struktur des Garns wird in Längsrichtung des
Garns leicht ungleichmäßig. Im extremen Fall kann das Garn
überhaupt nicht in einheitlicher und stabiler Packung aufge
wickelt werden, sondern es treten Schwierigkeiten in Form von
Schlingen und Einzelfadenbruch auf, was den glatten Betrieb
praktisch unmöglich macht. Selbst wenn beispielsweise aus
solchem Rohgarn eine Packung gebildet wird, werden auf dem
Garn durch hohe Zug- oder Quetschkräfte, die bei verschiedenen
nachfolgenden Behandlungsstufen zur Herstellung von Web- oder
Wirkwaren auf das Garn ausgeübt werden, leicht Schlingen und
andere Defekte ausgebildet. Das Auftreten dieser Probleme
kann durch Steuerung der Schrumpfeigenschaften des Rohgarns
auf innerhalb der vorstehend genannten Bereiche verhindert
werden. Wenn die Schrumpfung in kochendem Wasser die obere
Grenze überschreitet, kann aus dem Garn keine praktisch anwend
bare Web- oder Wirkware hergestellt werden, weil das Spannen
auf einen Rahmen bei der Ausrüstung schwierig mit Erfolg durch
geführt werden kann, oder das Erzeugnis ist in unerwünschter
Weise papierartig, weil das Schrumpfverhältnis zu hoch ist.
Das hervorstechende charakteristische Merkmal der Fasern nach
der Erfindung als Rohgarn für Web- oder Wirkware ist, daß,
obwohl die Fasern die vorstehend genannte Restdehnbarkeit,
Youngmodul und Schrumpfeigenschaften hat, die Spitzen
beanspruchungstemperatur bei der Trockenhitzeschrumpfungs-
Beanspruchungs-Kurve unterhalb von 100°C liegt.
Falls diese Spitzenbeanspruchungstemperatur niedriger als
100°C ist, kann die Wärmefixierungseffizienz bei verschiede
nen nachfolgenden Wärmefixierungsbehandlungen im Laufe der
Herstellung von Web- oder Wirkwaren merklich erhöht werden.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht, kann, wenn
alle die vorstehend genannten für die Erfindung gleichzeitig
spezifischen Erfordernisse an Restdehnbarkeit, Youngmodul,
Schrumpfeigenschaften und Spitzenbeanspruchungstemperatur
erfüllt werden, eine Polyesterfaser in stabiler und einheit
licher Packung als Rohgarn für Web- oder Wirkwaren aufgewickelt
werden. Diese Polyesterfaser zeigt gute Wärmefixierungs
eigenschaften bei den nachfolgenden Behandlungsstufen und er
teilt der aus diesem Rohgarn hergestellten Web- oder Wirkware
einen wünschenswerten Griff.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeich
nung erläutert. In der Zeichnung ist
Fig. 1 ein diagonales Vierpunktinterferenzbild in dem
Kleinwinkelröntgenstreubild einer bevorzugten Aus
führungsform von erfindungsgemäßen Polyesterfasern,
Fig. 2 ein Kleinwinkelröntgenstreubild von konventionell
verstreckten Polyesterfasern,
Fig. 3 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zur
vorteilhaften Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung, und
Fig. 4 das Bild eines gestreuten Ramanspektrums.
Die Polyesterfasern nach der Erfindung zeigen vorzugsweise
ein spezifisches diagonales Vierpunktinterferenzbild in dem
Kleinwinkelröntgenstreubild, wie in Fig. 1 gezeigt ist. Das
in Fig. 2 dargestellte Kleinwinkelröntgenstreubild unterschei
det sich klar von dem Bild nach Fig. 1 und gehört zu einer
praktisch verwendbaren konventionell verstreckten Polyester
faser, die durch Aufwickeln eines Spinngarns bei einer Geschwin
digkeit von 16,66 bis 25 m/s und Heißverstrecken des Garnes
erhalten ist.
Es wird angenommen, daß das spezifische diagonale Vierpunkt
interferenzbild gemäß Fig. 1 die Tatsache repräsentiert, daß
die Kristallisation der Faser durch die Einwirkung von Wärme
nicht fortschreitet. Das heißt, während des Abkühlens des so
versponnenen Polymeren schreiten die Kristallisation des Poly
meren und somit die Orientierung durch die innere Beanspruchung
infolge der Dehnung während des Spinnens rapide fort, bei einem
Temperaturbereich, der einen hohen Kristallisationsgrad lie
fert, und gleichzeitig kann die Entspannung der Orientierung
in dem amorphen Bereich fortschreiten. Deshalb hat die erhal
tene Faser eine innere Struktur wie eine kristalline Faser,
was wünschenswerte physikalische Eigenschaften zeitigt, die
den praktischen Anforderungen genügen, während die Faser auch
eine ganz ausgezeichnete Wärmefixierbarkeit aufweist, da die
kristalline Struktur nicht durch Hitzekristallisation gebildet
ist.
Außerdem hat die Polyesterfaser nach der Erfindung vorzugsweise
eine Kristallinitätsverteilung in radialer Richtung, die auf
ein konstantes Maß eingestellt ist. Eine Methode zur genauen
Bestimmung der Kristallinitätsverteilung in radialer Richtung
der Faser ist die Messung der Halbbandbreite des Ramanspektrums
bei 1730 cm-1, gestreut an einem Punkt des Faserquerschnitts
durch auf diesen Punkt eingestellte Laserstrahlen, wie nach
stehend noch im einzelnen erläutert wird. Somit hat die Poly
esterfaser nach der Erfindung vorzugsweise eine Differenbz Δν
zwischen der maximalen Halbbandbreite und der minimalen Halb
bandbreite bei den Ramanspektren bei 1730 cm-1, gestreut an
radialen Einzelpunkten des Faserquerschnitts durch auf diese
Punkte gerichtete Laserstrahlen, von nicht mehr als 3 cm-1.
Wenn Δν mehr als 3 cm-1 beträgt, kann oft während des Spinnens
Einzelfadenbruch vor oder nach der Verfestigung auftreten, was
einen stabilen Spinnbetrieb erschwert. Vorzugsweise wird der
Unterschied zwischen der maximalen Halbbandbreite und der
minimalen Halbbandbreite bei den Ramanspektren bei 1730 cm-1,
gestreut durch Ausrichten von Laserstrahlen auf die Mitten
punkte der aus derselben Spinndüse gesponnenen Einzelfäden,
auf ein Niveau von höchstens 5 cm-1 eingestellt.
Die Polyesterfasern nach der Erfindung können durch Schmelz
spinnen eines thermoplastischen Polyesters durch eine Spinn
düse zu Einzelfäden und Aufwickeln der Einzelfäden nach dem
Verfestigen des Polymeren hergestellt werden. Das Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß es insgesamt vom Verspinnen
bis zum Aufwickeln ohne Anwendung von Wärme auf die Einzel
fäden durchgeführt wird, daß die Einzelfäden einer Streck
behandlung in einem Verhältnis von höchstens 20% nach dem
Verfestigen der Fäden, aber vor ihrem Aufwickeln, ausgesetzt
werden und daß bei einer Geschwindigkeit von mindestens
83,3 m/s aufgewickelt wird.
Ein wichtiges Merkmal des Verfahrens nach der Erfindung ist
darin zu sehen, daß das gesamte Verfahren vom Verspinnen bis
zum Aufwickeln ohne Anwendung von Wärme auf die Fäden, d. h.
bei Umgebungstemperatur, durchgeführt wird. Das heißt, die gespon
nenen Fäden werden während des gesamten Prozesses vom Verspin
nen bis zum Aufwickeln, insbesondere bei der Streckstufe,
die nach dem Verfestigen des gesponnenen Polymeren durchge
führt wird, nicht erhitzt. Bei den gebräuchlichen Verfahren
wird im allgemeinen unter gleichzeitiger Anwendung von Wärme
fixierung zum Zwecke der Verbesserung der physikalischen
Eigenschaften der erhaltenen Faser verstreckt. Erfindungsgemäß
jedoch kann die Streckbehandlung durch Steuern der Aufwickel
geschwindigkeit auf ein Maß von mindestens 83,3 m/s und
des Streckverhältnisses auf ein Maß von höchstens 20% effektiv
ohne Erhitzen durchgeführt werden.
Das Verstrecken bei einem Verhältnis von höchstens 20% ist
wichtig aus der Sicht des erfolgreichen Verfahrensablaufes
und der physikalischen Eigenschaften der erhaltenen Faser.
Durch diese Streckbehandlung wird die Kohärenz der gesponnenen
Fäden erheblich verbessert, und der auftretende Strom fließt
konstant, so daß keine Garnvibration auftritt und die Fluktua
tion der Garnspannung erheblich herabgesetzt wird. Da außerdem
die Elastizität des Garns infolge der erhöhten Schrumpfung in
kochendem Wasser und Trockenhitzeschrumpfung erhöht wird,
wird die Fluktuation der Aufwickelspannung durch die Änderung
des Aufwickel-Entspannungs-Verhältnisses vermindert.
Das Streckverhältnis liegt vorzugsweise innerhalb eines
Bereiches von 4 bis 20%. Die Verstreckung innerhalb dieses
Verhältnisbereiches führt zu einem äußerst wünschenswerten Roh
garn für Web- oder Wirkwaren ohne Ungleichmäßigkeit oder Farb
ungleichmäßigkeit. Wenn die Verstreckung bei einem Verhältnis
von mehr als 20% durchgeführt wird, hat das Garn eine hohe
Schrumpfung von mehr als 10%, was zu einer Web- oder Wirkware
von geringer Abmessungsstabilität führt. Außerdem hat das
erhaltene Erzeugnis einen schlechten Griff und Aussehen.
Das hier genannte Streckverhältnis wird durch die folgende
Gleichung definiert:
wobei S₁ die Garngeschwindigkeit vor dem Verstrecken und S₂
die Garngeschwindigkeit nach dem Verstrecken ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die verstreckten
Fäden bei einer Geschwindigkeit von mindestens 83,3 m/s auf
gewickelt. Wenn die Aufwickelgeschwindigkeit unter diesem Wert
liegt, haben die erhaltenen Fäden wegen der unzureichenden
Kristallisation schlechte physikalische Eigenschaften, und es
wird kein praktisch anwendbares Rohgarn für Web- oder Wirkware
erhalten. In einigen Fällen kann es schwierig sein, die Streck
behandlung ohne Erhitzen stabil auszuführen. Noch besser ist
es, wenn die Aufwickelgeschwindigkeit mindestens 91,66 m/s
beträgt.
Es ist möglich, durch geeignete Wahl der Bedingungen für Schmel
zen und Abkühlen des Polymeren nach dem Schmelzspinnen die
Kristallinitätsverteilung in radialer Richtung auf unterhalb
eines bestimmten Niveaus zu steuern. Beispielsweise können vor
teilhaft folgende Bedingungen ausgewählt werden:
- a) Es werden Polymerchips mit einer grundmolaren Viskositäts zahl eingegeben, die niedriger ist als für konventionelle Garne für Bekleidung, vorzugsweise mit einer grundmolaren Viskositätszahl von höchstens 0,63;
- b) es werden Polymerchips mit ziemlich hohem Feuchtigkeits gehalt, vorzugsweise einem solchen von mindestens 0,005%, eingegeben;
- c) es wird bei ziemlich hoher Temperatur, vorzugsweise bei mindestens 300°C, versponnen und in dem man das Polymere ziemlich lange in geschmolzenem Zustand hält, vorzugsweise länger als 15 Minuten, und indem man den Polymerisationsgrad des geschmol zenen Polymeren auf einem ziemlich niedrigen Niveau hält;
- d) es wird Kühlluft mit einer Temperatur eingesetzt, die so hoch wie möglich ist, jedoch unterhalb der Glaseinfriertempera tur des Polymeren liegt, und der Beginn der Kühlung wird auf einen Punkt festgelegt, der so weit wie möglich von der Spinn düse entfernt ist; und
- e) es wird verhindert, daß der auftretende Strom durch die Kühlluft Turbulenzen erhält.
Die Kristallinitätsverteilung in radialer Richtung hängt auch
in hohem Maße von der vorstehend erläuterten Streckbehandlung
ab.
Das Verfahren nach der Erfindung wird nachstehend unter Bezug
nahme auf Fig. 3 der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläu
tert. Ein Polyestergarn Y wird aus einer Spinndüse 1 ersponnen
und verfestigt, während es eine Kühlvorrichtung 2 durchläuft,
und das Garn Y wird in einer Ölauftragsvorrichtung 3 geölt und
dann in der Aufwickelvorrichtung 8 aufgewickelt, wobei Garnweg
und Garngeschwindigkeit durch erste und zweite Galetten 4
bzw. 5 reguliert werden. Die Umfangsgeschwindigkeit der zweiten
Galette 5 wird so eingestellt, daß sie höher ist als die
Umfangsgeschwindigkeit der ersten Galette 4, um zwischen der
ersten und der zweiten Galette eine Streckbehandlung zu bewir
ken. Die Umfangsgeschwindigkeiten beider Galetten werden unab
hängig voneinander eingestellt, so daß ein Streckverhältnis
bis zu 20% erhalten werden kann. Die Aufwickelgeschwindigkeit
der Aufwickelvorrichtung wird auf mehr als 83,3 m/s einge
stellt. Die Umfangsgeschwindigkeit der zweiten Galette 5 ist
weitgehend dieselbe wie die Geschwindigkeit der Aufwickel
vorrichtung, obwohl die Umfangsgeschwindigkeit der zweiten
Galette 5 entsprechend der Aufwickelspannung zwischen der
zweiten Galette und der Aufwickelvorrichtung in gewissem Maße
geändert wird. Aus der Sicht der Einheitlichkeit des aufge
wickelten Garns ist es angebracht, daß die Aufwickelspannung
im Bereich von 0,44 bis 4,41 cN/tex liegt.
Eine Schlingenvorrichtung 6 zur Schaffung von Verflechtungen
in dem Garn kann zwischen der zweiten Galette und der Auf
wickelvorrichtung notfalls zwischengeschaltet sein. In Fig. 3
ist mit 3 eine Queranlenkführung bezeichnet.
Zur Durchführung der Streckbehandlung kann auf unterschiedliche
Weise vorgegangen werden, beispielsweise wird das Garn stufen
weise durch eine Vielzahl von Rollenpaaren verstreckt, oder
die Streckbehandlung wird zwischen der zweiten Galette 5 und
der Aufwickelvorrichtung 8 durchgeführt (in diesem Fall kann
die Aufwickelspannung auf über 4,4 cN/tex eingestellt werden).
Erfindungsgemäß ist jede Streckbehandlungsmethode geeignet,
so lange das Garn in einem Streckverhältnis von höchstens 20%
nach Verfestigung des ersponnenen Polymeren und bevor es auf
die Aufwickelvorrichtung gewickelt wird, verstreckt wird. Es
ist jedoch wichtig, daß das Garn während des Verstreckens
keiner Reibewirkung unterliegt.
Die Polyesterfasern nach der Erfindung können einen kreisför
migen oder einen mehrlappigen Querschnitt, wie einen drei-
oder vierlappigen Querschnitt od. dgl., haben.
Ein auf die vorstehend beschriebene Weise hergestelltes Garn
kann stabil zu einer schönen Packung aufgewickelt werden, das
Rohgarn hat eine gute Verarbeitbarkeit, und wenn dieses Rohgarn
für die Erzeugung von Weg- oder Wirkware verwendet wird, hat
es eine sehr hohe Wärmefixierungseffizienz bei den nachfolgen
den Verarbeitungsstufen. Das Auftreten von Schlingen oder Garn
brüchen ist herabgesetzt, und eine einheitliche Web- oder Wirk
ware mit gleichmäßiger Einfärbbarkeit und gutem Griff kann
erhalten werden. Wenn ein Rohgarn mit einer Restdehnbarkeit
von mehr als 30% außerdem einer Falschzwirnbehandlung unter
zogen wird, werden Änderungen der Falschzwirnspannung infolge
von äußeren Störungen erheblich herabgesetzt, und das Rohgarn
zeigt eine sehr hohe Wärmefixierungseffizienz. Deshalb ist
dieses Rohgarn ideal, um falschgezwirnt zu werden.
Außerdem kann erfindungsgemäß ein Polyesterfasergarn mit aus
gezeichneten Wärmefixierungseigenschaften geschaffen werden,
und die Ausrüstungs- und Energiekosten können erheblich gesenkt
werden, weil eine Wärmebehandlung nach dem Spinnen überflüssig
wird. Außerdem wird die Produktivität der Polyestergarne für
Web- und Wirkwaren erheblich verbessert, weil die Garne bei
einer Geschwindigkeit von mindestens 83,3 m/s produziert
werden.
Um die im Rahmen der Erfindung spezifizierten physikalischen
Eigenschaften klarzustellen, werden nachstehend die Methoden
zur Messung dieser Größen erläutert.
Eine Spannungs-Dehnungs-Kurve wurde bei einer Ziehgeschwindigkeit
von 1,66 m/s und einer Streifengeschwindigkeit (chart
speed) von 3,33 m/s mit einer Probenlänge von 200 mm unter
Anwendung eines Tensilon-Spannungsprüfgerätes von Toyo Baldwin
Co. erhalten. Die Dehnbarkeit, bei der das Garn reißt, wird
als Restdehnbarkeit bezeichnet.
Eine Spannungs-Dehnungs-Kurve wurde bei einer Ziehgeschwin
digkeit von 3,33 m/s und einer Streifengeschwindigkeit (chart
speed) von 16,66 m/s mit einer Probenlänge von 200 mm unter
Anwendung eines Tensilon-Spannungsprüfgerätes von Toyo Bald
win Co. erhalten, und der Young-Modul wird nach der folgenden
Gleichung errechnet:
wobei A (cN) die Dehnbarkeit an dem Punkt ist, an dem die Spannungs-
Dehnungskurve beginnt kurvig zu werden, indem sie von der
geraden Linie abweicht. B ist die Last an diesem Punkt, L ist
die Streifengeschwindigkeit (chart speed), und D (tex) ist der
Fadentiter.
Eine Garnprobe wird 10mal um eine Haspel mit einer Umfangslänge
von 1 m gewickelt, und eine Last von 0,88 cN/tex wird angewandt
und die Ursprungslänge l₀ gemessen. Dann wird das Probengarn
15 Minuten lang in kochendem Wasser behandelt und luftgetrocknet.
Danach wird unter einer Last von 0,88 cN/tex die Probenlänge l₁
gemessen. Die Schrumpfung in kochendem Wasser wird nach der
folgenden Gleichung berechnet:
Eine Garnprobe wird 10mal um eine Haspel mit einer Umfangslänge
von 1 m gewickelt, und die Ursprungslänge l₀ wird unter einer
Last von 0,88 cN/tex gemessen. Dann wird die Garnprobe 5 Minuten
lang in einem auf 200°C gehaltenen Ofen behandelt. Danach wird
unter einer Last von 0,88 cN/tex die Länge l₁ gemessen, und die
Trockenhitzeschrumpfung wird nach der folgenden Gleichung
berechnet:
Eine anfängliche Last, die 0,56 cN/tex des Titers der Garnprobe ent
spricht, wird an eine Garnprobe in einer Wärmebeanspruchungs
meßvorrichtung, Modell KE-2 von Kanebo Engineering Co., ange
legt, und die Garnprobe, die eine Länge von 20 cm hat, wird zu
einer Schlinge gelegt, so daß die Schlingenlänge 10 cm beträgt.
Die Temperatur wird in einer Rate von 150°C erhöht, um eine
Trockenhitzeschrumpfungskurve zu erhalten. Die Temperatur, die
eine Beanspruchungsspitze in dieser Kurve ergibt, wird als
Spitzenbeanspruchungstemperatur definiert. Es wurde übrigens
ein Aufzeichnungsgerät Modell X-Y 3083 von Yokokawa Electric Co.
für diese Messung verwendet.
Das Bild wird gewöhnlich durch Kleinwinkel-Röntgenstreuphoto
graphie erhalten. Ein Röntgengenerator des Typs RU-3VX von
Rigaku Denki Co. wird verwendet, wobei 50 kV und 70 mA an die
mit CuK (Ni-Filter) versehene Röntgenstrahlenquelle angelegt
werden. Die Photographie wird bei einer Belichtungszeit von
30 Minuten unter vermindertem Druck erhalten.
Die Messung wird unter Verwendung einer üblichen Vorrichtung
des Typs Molecular Microprobe Optics Laser Examiner (MOLE) von
Yvon-Jobin Co. nach der folgenden Methode ausgeführt:
- a) ein Faden wird mit Paraffin gefüllt und zu einer Dicke von etwa 10 µm senkrecht zur Fadenachse zerschnitten, um eine Schnittprobe zu erhalten;
- b) einige Meßpunkte (gewöhnlich 7 oder 8) werden in radialer Richtung der Schnittprobe bestimmt;
- c) ein Argon-Ionen-Laserstrahl wird auf einen der Meßpunkte ausgerichtet;
- d) das Ramanspektrum (gestreut) wird zum Erhalten des Raman spektrumbildes bei 1618 cm-1 und bei 1730 cm-1, wie in Fig. 4 dargestellt, auf einen Streifen aufgezeichnet;
- e) die Halbbandbreite des Spektrums bei 1730 cm-1 wird abge lesen;
- f) das Verfahren nach den Punkten c) bis e) wird an den anderen Meßpunkten wiederholt; und
- g) der Unterschied zwischen den maximalen und den minimalen Werten der gemessenen Halbbandbreite wird durch Δν dargestellt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen im Detail
erläutert, die jedoch keinerlei Einschränkung des Erfindungs
bereiches bedeuten.
Rohgarne, die nach unterschiedlichen Verfahren hergestellt wor
den waren, wurden bei den nachstehend beschriebenen Webebedin
gungen getestet. Die Herstellungsverfahren und die physikalischen
Eigenschaften der Rohgarne sind in Tabelle zusammenge
stellt, und die Ergebnisse der Griffigkeitsprüfung der erhalte
nen Webwaren sind in Tabelle 2 angegeben.
Unter Verwendung von Polyethylenterephthalat mit einer grund
molaren Viskositätszahl von 0,62 wurde bei einer Extrusions
geschwindigkeit von 23,0 g/min und einer Spinntemperatur von
290°C durch eine Spinndüse mit 24 Spinnlöchern von jeweils
einem Extrusionsdurchmesser von 0,3 mm und einer Länge von
0,6 mm ein Garn gesponnen, das mit einer Geschwindigkeit von
22,5 m/s aufgewickelt wurde. Das erhaltene unverstreckte
Garn wurde bei einem Streckverhältnis von 3,06, einer Streck
geschwindigkeit von 8,33 m/s und einer Stifttemperatur von
100°C über Stifte verstreckt und dann mit einer heißen Platte
wärmebehandelt. Die Wärmebehandlungstemperatur betrug 0, 150
oder 200°C.
Polyethylenterephthalat mit einer grundmolaren Viskositätszahl
von 0,62 wurde bei einer Extrusionsgeschwindigkeit von
33,3 g/min und einer Spinntemperatur von 290°C unter Anwendung
der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung schmelzgesponnen, die
mit einer Spinndüse mit 24 Löchern von jeweils einem Extrusions
durchmesser von 0,3 mm und einer Länge von 0,6 mm versehen war.
Die Aufwickelgeschwindigkeit betrug 100 m/s, und die Streck
behandlung wurde zwischen der ersten und der zweiten Galette
bei den in Tabelle 1 angegebenen Streckverhältnissen durch
geführt.
Webebedingungen:
Kette: 56 tex/24 Fäden
Schuß: 56 tex/24 Fäden
Kettdichte: 41 Garnfäden pro cm
Schußdichte: 37 Garnfäden pro cm
Unbearbeitetes Gewebe: 96,0 cm (Breite) × 22 cm (Länge)
Kette: 56 tex/24 Fäden
Schuß: 56 tex/24 Fäden
Kettdichte: 41 Garnfäden pro cm
Schußdichte: 37 Garnfäden pro cm
Unbearbeitetes Gewebe: 96,0 cm (Breite) × 22 cm (Länge)
Die Garne der Durchläufe Nr. 1, 2 und 3 waren auf konventionelle
Weise erhalten, das Garn des Durchlaufes Nr. 4 war ein Super
hochgeschwindigkeitsspinngarn, und die Garne der Durchläufe
Nr. 5, 6 und 7 waren erfindungsgemäß hergestellte Garne, dabei
waren die Garne der Durchläufe Nr. 5 und 6 erfindungsgemäße
Rohgarne.
In Tabelle 1 bedeutet Δ Sw die Schrumpfung in kochendem Wasser,
Δ Sd bedeutet die Trockenhitzeschrumpfung, und T Spitze bedeutet
die Spitzenbeanspruchungstemperatur in der Trockenhitzeschrump
fungs-Beanspruchungs-Kurve.
Bei den Durchläufen Nr. 5 und 6 nach der Erfindung war der
Herstellungszustand der Rohgarne sehr gut, und es wurden auch
sehr gute Webetestergebnisse sowie ausgezeichnete Webwaren mit
vorzüglichem Griff erhalten.
Die in den Durchläufen Nr. 1 bis 7 des Beispiels 1 erhaltenen
Rohgarne wurden mit 3000 Drehungen pro Meter stark gezwirnt und
einer zwirnfixierenden Behandlung unterzogen. Die zwirnfixie
rende Temperatur, die zum Steuern des Verdrehungsmoments nach
dem Fixieren der Drehungen auf ein Maß erforderlich ist, bei
dem keine Probleme bei den nachfolgenden Behandlungsstufen auf
treten, wurde gemessen, wobei die in Tabelle 3 angegebenen
Ergebnisse erhalten wurden.
Durchlauf Nr. Zwirnfixierende Temperatur (°C) | |
1 | |
85 | |
2 | 90 |
3 | 94 |
4 | 45 |
5 | 50 |
6 | 50 |
7 | Messung unmöglich, da Δ Sw-Wert zu groß |
Bei den Rohgarnen, bei denen der T Spitzen-Wert kleiner als 100°C
in Tabelle 1 ist, ist die zum Fixieren der Drehungen erforder
liche Temperatur sehr niedrig, und es kann ersehen werden, daß
diese Rohgarne eine ausgezeichnete Wärmefixierungseffizienz
haben.
Polyethylenterephthalat mit einer grundmolaren Viskositätszahl
von 0,62 wurde bei einer Extrusionsgeschwindigkeit von 33,3 g/min
und einer Spinntemperatur von 290°C unter Anwendung der in
Fig. 3 dargestellten Vorrichtung, die mit einer 24 Spinnlöcher
mit einem Durchmesser von je 0,3 mm und einer Länge von 0,6 mm
versehen war, schmelzversponnen. Die Aufwickelgeschwindigkeit
wurde auf 100 m/s festgesetzt, und die Streckbehandlung
wurde zwischen der ersten und der zweiten Galette bei unter
schiedlichen Streckverhältnissen, wie in Tabelle 4 angegeben,
ausgeführt. Die Umfangsgeschwindigkeit der zweiten Galette
wurde auf 99,6 m/s gehalten, um die Aufwickelspannung auf
einem konstanten Maß von 2,65 cN/tex zu halten. Somit wurde das
Streckverhältnis durch Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der
ersten Galette variiert.
Die erhaltenen Garne wurden unter den folgenden Bedingungen
verwoben:
Kette: 56 tex/24 Fäden
Schuß: 56 tex/24 Fäden
Kettdichte: 41 Garnfäden pro cm
Schußdichte: 37 Garnfäden pro cm
Unbearbeitetes Gewebe: 96,0 cm (Breite) × 22 cm (Länge)
Schuß: 56 tex/24 Fäden
Kettdichte: 41 Garnfäden pro cm
Schußdichte: 37 Garnfäden pro cm
Unbearbeitetes Gewebe: 96,0 cm (Breite) × 22 cm (Länge)
Die Ergebnisse der Prüfung der Spinnzustände, der physikali
schen Eigenschaften der erhaltenen Garne und des organo
leptischen Griffigkeitstests sind in der folgenden Tabelle 4
zusammengestellt.
Durchlauf Nr. 8 ist ein Vergleichsbeispiel, bei dem das Streck
verhältnis 0 beträgt, d. h. das Garn wurde nicht verstreckt. In
diesem Fall waren die Garnvibration zwischen der ersten und der
zweiten Galette und damit die Spannungsfluktuation in diesem
Bereich groß, und die Fluktuation der Aufwickelspannung war sogar
zu groß. Bei den Durchläufen Nr. 15 bis 17 trat Einzelfadenbruch
auf, und da die Schrumpfung in kochendem Wasser zu hoch war,
kräuselte sich das Gewebe, und Griff und Aussehen wurden unzuläng
lich. Bei den Durchläufen 9 bis 14 nach der Erfindung war der
Spinnvorgang stabil, und das Gewebe hatte einen guten Griff.
Die Spannungsfluktuation wurde nach der folgenden Gleichung
berechnet:
Das Verfahren des Beispiels 3 wurde wiederholt mit der Ausnahme,
daß das Streckverhältnis 12% und die Aufwickelspannung 2,65 cN/tex
betrugen und daß die Aufwickelgeschwindigkeit innerhalb eines
Bereiches von 33,3 m/s bis 133,3 m/s variierte.
Die Spinnzustände und die Eigenschaften der Garne sind in
Tabelle 5 zusammengestellt.
Wie aus Tabelle 5 klar entnommen werden kann, waren die in den
Durchläufen 18 bis 20 erhaltenen Garne hinsichtlich ihrer
physikalischen Eigenschaften gänzlich unzulänglich, und ihre
Spinnzustände waren schlecht. Bei Durchlauf Nr. 21, bei dem
die Aufwickelgeschwindigkeit 83,3 m/s erreichte, wurde es
möglich, den Spinnvorgang ziemlich stabil zu halten. Bei den
Durchläufen Nr. 22 bis 25, bei denen die Aufwickelgeschwindig
keit nicht niedriger als 91,66 m/s war, konnte stabil gespon
nen werden, und die erhaltenen Garne hatten zufriedenstellende
physikalische Eigenschaften.
Das Verfahren des Durchlaufs Nr. 5 von Beispiel 1 wurde wieder
holt, nur mit der Ausnahme, daß die Spinntemperatur sowie die
grundmolare Viskositätszahl η und der Feuchtigkeitsgehalt der
eingegebenen Chips variiert wurden, wie es in Tabelle 6 ange
geben ist. Die gemessenen Kleinwinkel-Röntgenstreubilder und
Δν von jedem der erhaltenen Garne sowie die Spinnzustände sind
in Tabelle 7 zusammengestellt.
Bei den Durchläufen Nr. 26 bis 31 wurden Rohgarne erhalten,
die zur praktischen Verwendung für die Erzeugung von Web-
oder Wirkwaren ausreichend waren. Insbesondere waren bei den
Durchläufen 26 bis 29, bei denen Δν nicht größer als 3,0
war, kaum Garnbrüche zu beobachten, und der Spinnvorgang
konnte sehr stabil gehalten werden.
Claims (6)
1. Polyesterfaser mit einer Restdehnbarkeit von höchstens
60%, einem Youngmodul von 530 bis 880 cN/tex, einer Schrump
fung in kochendem Wasser von 4 bis 10% und einer Trocken
hitzeschrumpfung bei 200°C von 5 bis 12%, wobei die Spitzenbean
spruchungstemperatur in der Trockenhitzeschrumpfungs-
Beanspruchungs-Kurve der Faser unterhalb von 100°C liegt.
2. Polyesterfaser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der thermoplastische Polyester mindestens 80 Mol-%
Äthylenterephthalateinheiten enthält.
3. Polyesterfaser nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz Δν
zwischen der maximalen Halbbandbreite und der minimalen
Halbbandbreite bei den Ramanspektren bei 1730 cm-1, gestreut
an radialen Einzelpunkten des Faserquerschnitts durch auf
diese Punkte gerichtete Laserstrahlen, nicht mehr als
3 cm-1 beträgt.
4. Verfahren zum Herstellen der Polyesterfaser nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, bei dem ein thermo
plastischer Polyester durch Schmelzspinnen mittels einer Spinndüse zu Einzelfäden
gesponnen und diese nach Verfestigung des Polymeren auf
gewickelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte
Verfahren vom Spinnvorgang bis zum Aufwickeln ohne Anwen
dung von Wärme auf die Fasern ausgeführt wird, daß die
Fäden einer Streckbehandlung bei einem Streckverhältnis
von höchstens 20% nach dem Verfestigen der Fäden, aber
vor dem Aufwickeln unterzogen werden und daß das Aufwickeln
bei einer Geschwindigkeit von mindestens 83,3 m/s
durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmegeschwindigkeit mindestens 91,66 m/s beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Streckverhältnis 4 bis 20% beträgt.
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