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Heftkopf zum Umbiegen sämtlicher aus einem eingespannten Buchblock
herausragenden Klammerschenkel in einem Arbeitsgang Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Heftkopf zum Umbiegen sämtlicher aus einem eingespannten Buchblock
herausragenden Klammerschenkel in einem Arbeitsgang, und zwar kommen hierbei solche
Heftklammern zur Anwendung, deren Schenkel an ihren . Enden hakenförmig umgebogen
sind. Die bisher bekannten Heftmaschinen haben den Nachteil, daß bei ihnen die Endhaken
der Heftklammern beim Umbiegen so unsicher geführt sind, daß ein Ausweichen der
Klammerenden nicht mit Sicherheit vermieden wird.
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Die vorliegende Erfindung vermeidet diesen Nachteil und besteht darin,
daß in sämtliche Zwischenräume zwischen den Klammerschenkeln gesteuerte Führungsorgane
von beiden Seiten eingreifen und die Biegestempel in den Zwischenräumen zwischen
den Führungsorganen bewegt werden. Hierdurch ist erreicht, daß ein Ausweichen der
Endhaken beim Umbiegen nicht eintreten kann, weil die beiderseits eingreifenden
Führungsorgane dies verhindern. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Führungsorgane
beim Eingreifen zwischen die Klammerschenkel die letzteren parallel ausrichten.
Dies ist deswegen besonders vorteilhaft, weil für gewöhnlich die Endhaken der Klammern
von vornherein nicht genau parallel zueinander stehen.
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Zweckmäßig sind die Führungsorgane und die beiden Stempel in zwei
besonderen gegeneinander verschiebbaren Rahmen gelagert, wobei die Führungsorgane
durch die gegenseitige Verschiebung der Rahmen durch eine Kurvensteuerung gegeneinander
geschwungen werden.
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In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Fig. z ist ein Grundriß eines Heftkopfes; Fig. 2, 3 und 4 sind Schnitte
in den Ebenen 11-II, III-III und IV-IV der Fig. z und 2.
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Der rechteckige Rahmen 2o ist mittels eines Bügels 2z in senkrechter
Richtung verstellbar angeordnet, welcher um die die Maschinenrahmenteile 22 verbindende
Verbindungsstange 23 schwenkbar ist. An seinem Arm 24 ist eine Laufrolle 25 vorgesehen.
Diese Rolle 25 läuft auf einer unrunden Scheibe 26, welche auf der Welle 27 festsitzt,
die in den beiden Maschinenrahmenteilen 22 drehbar gelagert ist. Über dem Rahmen
2o ist ein zweiter rechteckigerRahmen28 angeordnet, in welchen der erstere von unten
her eingeführt werden kann. In dem Rahmen 2o ist eine Stoßplatte 29 in senkrechter
Richtung mittels einer Schraubenspindel 30 verschiebbar angeordnet, welche
zur Führung des Rahmens 2o dient. Der Rahmen 28 ist durch Rundstangen
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geführt und mittels eines Bügels 32, der um die die beiden Maschinenrahmenteile22
miteinander verbindende Verbindungsstange 33 schwenkbar ist, in seiner Höhe verstellbar.
Er ist mit einer Gabel 34 versehen, an deren freien Enden zwei Laufrollen 35 angeordnet
sind, welche auf den unrunden Scheiben 36 laufen, die -seitlich der
unrunden
Scheibe 26 auf der Welle 27 festsitzen. Die Welle 27 kann mittels einer Antreibscheibe
37 (Fig. z) von einer nicht gezeichneten Antriebwelle aus gedreht werden.
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Auf der Stoßplatte 29 ist eine der Anzahl der Heftklammernreihen entsprechende
Anzahl senkrechter Stoßschienen 38 aufgesetzt (Fig. 5 bis zo). Diese überqueren
die Stoßplatte und tragen auf ihrem Rücken Führungslineale 39, welche zum genauen
Aufsetzen von mit abgestuften Aussparungen versehenen Biegestempeln 40 dienen. Zwischen
den Biegestempeln 4o sind Distanzstücke 42 angeordnet. Die Biegestempel 4o entsprechen
in ihrer Dicke dem Durchmesser bzw. der Breite der Heftklammern, während die Dicke
der Distanzstücke dem Abstand der Heftklammern voneinander entspricht, der sich
je nach der Papierdicke und der Anzahl der einzelnen Bogen ändert. Die Biegestempel
4o und die Distanzstücke 42 sind auf Dorne 44 aufgereiht.
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48 sind zwischen die Biegestempel 40 greifende Führungsorgane. Ihre
unteren Enden sind unter Zwischenlegung von Distanzplättchen 52 in dem unteren Teil
eines Rahmens 49 (Fig. 4) eingesetzt. Im oberen Teil des Rahmens 49 sind die Führungsorgane
gleichfalls unter Zwischenlegen von Distanzplättchen, welche auch an den Führungsorganen
befestigt sein können, gelagert.
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Die Rahmen 49 sind mittels beiderseitiger Zapfen 57 in Bohrungen des
Rahmens 2o schwenkbar gelagert und mittels Zapfen 58 in Schlitzen 59 des Rahmens
'a8 geführt und paarweise so angeordnet, daß sich zu beiden Seiten der Stoßschienen
38 je ein Rahmen 49 befindet, dessen Führungsorgane 48 zwischen die Biegestempel
zum Eingreifen gebracht werden können. Die Köpfe 6o (Fig. 5) der Führungsorgane
48 sind an den gegeneinandergerichteten Enden jedes Rahmenpaares mit scharfen Kanten
61 versehen, damit die Führungsorgane ungehindert zwischen die Biegestempel eingeführt
werden können.
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Die Längsteile des Rahmens 28 sind durch diesen etwas überragende
Stege 62 verbunden, welche mit Querstiften 63 dem auf gemeinsamen Bundbändern zu
heftenden Buchblock 7o beim Einlegen zur Auflage dienen. Die Querstifte 63 liegen
parallel zu den Stegen 62 und sind in am oberen Rand der Längsteile des Rahmens
28 angeordneten Führungen 63' nach ihrer Längsrichtung verschiebbar gelagert (Fig.
z). Die Enden der Stifte stehen über die ihrer Führung dienenden Rahmenteile vor.
Auf der anderen Seite sind die Stifte hakenartig abgebogen und in eine Schiene 64
eingesetzt, welche auf am Rahmen 28 angeordneten Tragbolzen 65 verschiebbar ist
und nach dem Verschieben unter Wirkung von dabei gespannten Federn 66 in ihre Ausgangslage
zurückgeführt wird, wodurch auch ein Zurückbringen der verschobenen Stifte 63 in
ihre Ausgangslage bewirkt wird.
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67 ist ein verstellbarer und 68 ein verschiebbarer Preßbacken (Fig.3).
Diese Preßbacken sind dazu bestimmt, den Buchblock während des Heftvorganges festzuhalten.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführung können die Bogen
eines Buchblockes 7o gleichzeitig je an vier Stellen auf Heftbänder geheftet werden,
indem der Heftkopf vier Werkzeuggruppen zum Einpressen und Führen der in Reihen
liegenden, an den Bogenrücken angeordneten Heftklammern 71 zeigt, wobei eine Werkzeuggruppe
wenigstens je eine Stoßschiene 38 mit den auf ihr sitzenden Biegestempeln 40 und
Distanzstücken 42 und ein Paar Rahmen 49 mit Führungsorganen 48 und Distanzplättchen
umfaßt. Selbstverständlich könnten auch mehr als vier oder auch weniger Werkzeuggruppen
an einem Heftkopf vorgesehen sein, indem sich deren Zahl nach derjenigen der Heftklammerreihen
regelt, welche ihrerseits abhängig ist vom Buchformat, von welchem auch der Abstand
zwischen den einzelnen Werkzeuggruppen abhängig ist.
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Das Heften erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß erst ein zu einem
Buch zusammenzuheftender Buchblock 7o mit in den Rücken der einzelnen Bogen angeordneten
Heftklammern 74 deren Schenke172 von den Bogenrücken abstehen und zu Endhaken 73
ausgebildet sind, so zwischen die Preßbacken 67 und 68 gelegt wird, daß die durch
die Bruchfalze gebildeten Bogenrücken auf den Stegen 62 und den Querstiften 63 aufliegen
(Fig.5). Die Bogen bzw. die Heftklammern 71 sind dabei so anzuordnen, daß die Symmetrieebenen
der letzteren mit denjenigen der Biegestempel 40 zusammenfallen, was durch besondere
hier nicht näher beschriebene Maschinenteile bewirkt werden kann.
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Infolge Drehens der Welle 27 im Uhrzeigersinn (Fig. 3) wird zuerst
mittels der unrunden Scheibe 36 der Rahmen 28 so weit angehoben, daß die Stege 62
und die Querstifte 63 an den Preßbacken 67, 68 von unten her anliegen. Dadurch wird
der Buchblock in die richtige Arbeitshöhe gebracht (Fig. 6). Dieser Hub des Rahmens
28 ist so bemessen, daß die Zapfen 58 der Rahmen 49 nicht in die schräg gerichtete
Bahn der Schlitze 59 gelangen, so daß kein Verschwenken der Führungsorgane 48 stattfindet
und die Haken, ohne an den Köpfen 6o der Führungsorgane 48 anzustoßen, parallel
zu den Stegen 62 verschoben werden können. Im Anschluß an das Anheben des Rahmens
28 findet das Festklemmen des Buchblockes unter Zusammenpressen desselben durch
die Preßbacken 67 und 68 statt, welche Lage in Fig. 6 dargestellt ist. Das Zusammenpressen
des Buchblockes findet in der Weise statt, daß der Preßbacken 68 mittels nicht dargestellter
Vorrichtungen
gegen den Preßbacken 67 verschoben wird. Dabei werden
die Stifte 63 durch eine unter dem Preßbacken 68 angeordnete Leiste 68' (Fig. 3)
unter Spannen der Federn 66 gegen diese hin verschoben. Der Zweck der Stifte 63
ist, ein Hinunterfallen einzelner Bogen während des Einsetzens zwischen die Preßbacken
zu verhindern, z. B. wenn der Preßbacken 68 über die Stege 62 bzw. den Rahmen 28
hinausgezogen würde.
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Beim Weiterdrehen der Welle 27 hebt die unrunde Scheibe 26 in einer
ersten Stufe den Rahmen 2o so weit an, daß die Köpfe 6o der Führungsorgane 48 ganz
nahe an die Buchrücken gelangen. Während dieses Vorganges bleibt der Rahmen 28 in
der angehobenen Lage (Fig. 7). Alsdann senkt sich unter Wirkung der unrunden Scheiben
36 der Rahmen 28, während der Rahmen 2o noch in der angehobenen Lage verbleibt,
in seine Ausgangslage zurück, so daß die Zapfen 58 in die Schrägteile der Schlitze
59 gelangen und die Köpfe 6o der Führungsorgane 48 sich so weit nähern, daß ein
das Bundband 74 zwischen die Buchrücken und die Schenkel 72
der Heftklammern
71 einführender Maschinenteil 75 zwischen den Führungsorganen hindurchgeführt werden
kann (Fig. 8).
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Nach dem ohne Mitnahme des Bundbandes 74 erfolgten Zurückziehen des
Maschinenteiles 75 wird mittels der unrunden Scheiben 26 der Rahmen 2o nochmals
etwas angehoben, so daß die scharfen Kanten 61 der Köpfe 6o der Führungsorgane 48
paarweise einander ganz nahe gegenüberstehen. Gleichzeitig wird auch mittels der
Schraubenspindel 3o der Abstand zwischen den Biegestempeln 4o und dem Buchrücken
7o vergrößert, um eine größere Bahn der Stempel und damit ein wuchtigeres Einpressen
der Haken zu erreichen (Fig. 9). Nach Erreichen der tiefsten Lage werden die Biegestempel
40 mittels der Schraube 3o nach oben geführt und durch die Stoßplatte 29 und die
Stoßschienen 38 gegen die Bogenrücken 7o gepreßt, wobei die Heftklammerschenkel
72 gegen die Bogenrücken gepreßt und deren Endhaken 73 durch die Bundbänder 74 in
die Bogenrücken eingepreßt und in sich geschlossen werden (Fig. io).
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Bei diesem Preßvorgang gleiten die Biegestempel 4o zwischen den Führungsorganen
48 nach oben. Durch letztere werden die Klammerschenkel 72 mit den Haken 73 während
des Einpressens geführt, so daß ein Ausweichen derselben verhindert wird.