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Vorrichtung an Schaftwebstühlen zur Herstellung von Geweben mit wellen---oder
moireartiger Gewebemusterung Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der
durch Patent 529 zog geschützten Vorrichtung an Webstühlen zur Herstellung von Geweben
mit wechselnder Schußdichte durch besondere, allmählich gehobene und gesenkte Spannschäfte,
welche Kettfädengruppen überspannen und dann wieder entspannen.
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Gegenstand der Erfindung ist die Ausbildung einer solchen Einrichtung
derartig, daß die Schaltklinke, welche das mit den Exzentern für die Spannschäfte
verbundene Schaltrad weiterschaltet, durch eine zusätzliche Mustervorrichtung von
dem Schaltrade abgehoben werden kann. Hierdurch lassen sich dann insbesondere Querstreifen
und Karomusterbildungen in den moireartigen Geweben erzielen.
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Erfindungsgemäß kann ferner durch dieselbe Mustervorrichtung die Warenbaumschaltklinke
vom Warenbaumschaltrade zeitweise abgehoben werden. Hierdurch werden weitere Effektbildungen,
beispielsweise bei gleichzeitig verschieden dichter Einstellung der Kette im Webblatt,
Karobildung durch dichte Folge einiger Schüsse, erzielt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist in der Zeichnung im Aufriß
veranschaulicht. An das hintere Ende 7 des mittels Zapfens 4 im Gestell drehbar
gelagerten Webschaftsegmentes 2 ist in einer der Kerben 8 ein Verbindungszugmittel
9 angelenkt, dessen unteres Ende bei io an einem Arme ii befestigt ist, welcher
um Zapfen 12 an einem Gestellarm 13 drehbar. gelagert ist.
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Eine Klinke 16 am Hebel i i dreht bei jedem Aufwärtsgang des Zugmittels
9 das Klinkenrad 17 um einen Zahn, wodurch die zwei nebeneinanderliegende Gruppen
von Rollen i9 bis 23 tragende Rollenkette 18 absatzleise geschaltet wird. Die mit
den Rollen zusammenarbeitenden Hebel24 und 25 werden dann, falls sie mit einer Rolle
zusammenarbeiten, angehoben, oder sie bleiben in gesenkter Stellung, falls in der
Rollenkette keine Rolle vorhanden ist. Durch das Anheben des Hebels 24 wird die
mit ihm durch ein Zugmittel 28 verbundene Klinke v ausgehoben. ' Das Ende 27 des
Hebels 25 ist durch ein Zugmittel 29 mit dem rückwärtigen Ende 32 der um Zapfen
33 schwingbaren Klinke 34 verbunden, so daß durch Anheben des Hebels 25 die Klinke
34 außer Eingriff mit -dem Klinkenrad 35 kommt, welches durch Zahnradübersetzung-37,
38 mit dem Warenbaum
q0 in bekannter Weise in Verbindung steht.
Durch eine Klinke 36 wird Klinkenrad 37 am Rückwärtsdrehen verhindert.
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Um einen Zapfen 43 des Maschinengestells in ein den Klinkenhebelzapfen
33 tragender Hebel schwingbar gelagert, in dessen Führungsschlitz 44 der an der
Ladenstelze befestigte Bolzen 45 zur Veränderung. des Schalthubes der Klinke 34
höher oder tiefer eingestellt werden kann.
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Die Wirkung ist folgende: Wird Hebel 24 durch die Rollen r9 bis 23
angehoben, so wird die Schaltklinke v außer Einwirkung auf das Schaltrad t gebracht,
wodurch der Antrieb der Spannungsschäfte o unterbrochen wird und die Kettenfädenspannung
unverändert bleibt, bis Hebel 24-wieder mit Rad t zum Eingriff, kommt.
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Wird aber Hebel25 von der Musterkette angehoben, so wird die Schaltung
des Warenbaumes 40 unterbrochen.
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. Durch Anhebung der Klinke v lassen sich demnach O_uerstreifen durch
Aufheben der Moirewirkung erzielen, durch Anhebung der Klinke 34 dagegen vorübergehender
festerer Schußanschlag, insbesondere zur Unterstützung derartiger Moire1carofelder.
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Diese beiden Musterungsmöglichkeiten ergeben sich durch folgende Beeinflussung
der Webware mittels der Rollenhebel 24 und 25.
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Wird durch Hebel 24 die Klinke v angehoben, so dreht sich für die
Zeit dieser Anhebung das Schaltrad t mit den Exzentern s nicht weiter. Hierdurch
tritt kein Spannungswechsel bei den einzelnen Kettfadengruppen gegeneinander ein,
so daß ein Querstreifen. (also in der Schußrichtung) ohne- Moire= bildung entsteht.
Dieser kann nach Belieben ebenso breit oder auch weniger breit gehalten werden als
ein ebenfalls. moireloser Streifen in der Kettrichtung, dessen Kettfäden beständig
unbeeinflußt von den Spannschäften bleiben, indem sie durch deren Litzen (Mail-Ions)
gar nicht durchgezogen sind Sie bilden also gemeinsam mit den durch Anheben der
Klinke 2¢, wie beschrieben, erzeugten Querstreifen Karos ohne Moire. ` Das Anheben
der Klinke 25 dagegen bewirkt durch zeitweise Unterbrechung der Drehung des Warenbaums
4o eine plötzliche höhere Schußdichte. Diese kann auf nur wenige Schuß vorgesehen
werden, welchen einige ebenfalls dicht im Riet eingezogene Kettfäden entsprechen.
Sie bilden also gemeinsam mit den letzteren dann ebenfalls Karomusterung anderer
Art, welche gemeinsam- mit der moirelosen Karomusterung Verwendung finden kann zum
Zwecke der schärferen_ Abgrenzung der moirelosen Karofelder.
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Auf diese Beispiele ist naturgemäß die Musterungsmöglichkeit - nicht
beschränkt, welche durch abwechselnde gemeinsame oder voneinander unabhängige Hebung
und Senkung der Rollenhebel 2q. und 25.. erzielt werden kann: