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Exzenterschaftmaschine für Holzkarten Die Erfindung bezieht sich auf
eine Schaftmaschine für Holzkarten mit Exzenterantrieb, mit Zählkartenzylinder und
zwei auf Wechselplatinen mit je zwei gegeneinander um etwa 9o° versetzten Nocken
wirkenden Musterkartenzylindern mit rotierendem Antrieb.
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Erfindungsgemäß wird bei derartigen Maschinen jeder der Musterkartenzylinder
zwischen zwei schwenkbar angeordneten, miteinander gelenkig verbundenen Hebelpaaren
gelagert, die derart verschieden voneinander gestaltet und angeordnet sind, daß
bei Bewegung der Verbindung zwischen den Hebelpaaren durch die Umschalteeinrichtung
in einer oder der anderen Richtung jeweils nur einer der Musterkartenzylinder wirksam
wird, wobei die Umschaltung nach geraden und ungeraden Rapporten durch einen aus
einem Zughebel, einer Mittelplatine und zwei Zughaken bestehenden Hebelsatz erfolgt,
der von einem Zählkartenzylinder mit einer Zählkarte und zwei Umschalteplatinen
mit je zwei nebeneinanderliegenden, um die halbe Kartenteilung versetzten Nocken
gesteuert wird. Die Schaltung des Zählkartenzylinders erfolgt hierbei in bekannter
Weise durch einen aus Zughaken, Mittelplatine und Zughebel bestehenden Hebelsatz,
in dem die zu dem jeweils arbeitenden
Kartenzylinder gehörende Musterkarte
die Weiterschaltung des Zählkartenzylinders entsprechend dem zu wählenden Muster
einleitet.
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Die schwenkbar angeordneten Musterkarten-Zylinder, ein wesentliches
Merkmal des Erfindungsgegenstandes, ermöglichen, auf eine gemeinsame Wechselplatine
ohne Verwendung von zusätzlichen Hilfsplatinen einzuwirken, woraus sich eine bauliche
Vereinfachung der Maschine ergibt. Darüber hinaus wird durch die Verwendung eines
einzigen Hebelsatzes zur Steuerung beider Musterkartenzylinder auf baulich einfachste
Weise erreicht, die Musterkartenzylinder mustergemäß zur Wirkung zu bringen und
die Umschaltung nach geraden und ungeraden Rapporten von einem Kartenzylinder auf
den anderen ohne Einbau zusätzlicher Vorrichtungen durchzuführen, was bei bekannten
Bauarten, bei denen die Musterkartenzylinder mittels Schubstangen fortgeschaltet
werden, also nicht durch einen rotierenden, z. B. Kettenantrieb, nicht möglich ist.
Die Verwendung einer Zählkarte mit 4 Stiftreihen und zwei Umschalteplatinen gestattet
ferner, mit der halben Kartenzahl im Zählkartenzylinder auszukommen, auch ein Vorteil.
der die Maschine vereinfacht und verbilligt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Abb. i zeigt einen von z. B. 16 Hebelsätzen für
die fachbildenden Schaftzüge, Abb. 2 den 17. Hebelsatz, der von Stiften am Rande
der Musterkarten in Tätigkeit gesetzt wird und dadurch die Zählkarte weiterschaltet;
Abb. 3 zeigt den 18. Hebelsatz, der von Stiften der Zählkarte in Tätigkeit gesetzt
wird und gleichzeitig den in Abb.4 dargestellten Antrieb der Musterkartenzylinder
mit Umschalteeinrichtung steuert; Abb. 5 veranschaulicht zwei Ansichten der Zählkarte
mit 4 Stiftreihen und den Umschalteplatinen für die Umschaltung der Musterkartenzylinder.
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Ein Hebelsatz für die Schaftzüge (Abb. i) besteht aus einem Schafthebel
i, einer Mittelplatine 2, einem oberen Zughaken 3, einem unteren Zughaken 4, einer
Wechselplatine 5 für den oberen Zughaken 3, einer Wechselplatine 6 für den unteren
Zughaken 4 und einem Zughakenstift 7. Letzterer dient als Verbindungsglied zwischen
der Wechselplatine 5 und dem oberen Zughaken 3.
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Die Wellen 8, g, io, i i, 12, 13 und 14 sowie die Anschlagleisten
15, 16 und 17 sind in den nicht gezeichneten Seitenwänden ortsfest gelagert.
Auf der vom Webstuhl angetriebenen Welle 8 befinden sich an beiden Enden je ein
Exzenter i8 und ig. Die Exzenter 18 geben zwei Hebeln 2o, von denen ebenfalls je
einer an den beiden Seiten der Schaftmaschine liegt, eine um die Welle io pendelnde
Bewegung und bewegen dadurch das untere Messer 21. Die Exzenter ig geben den Hebeln
22 eine um die Welle i i pendelnde Bewegung und bewegen dadurch das obere Messer
23.
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Auf der Welle i2 sind die Wechselplatinen 5 und 6 gelagert, die während
der Ruhestellung auf der Anschlagleiste 17 aufliegen. Auf der Wechselplatine 5 ruht
der Zughakenstift 7 zur Betätigung des oberen Zughakens 3. Die Wechselplatine 6
betätigt den unteren Zughaken 4. Auf der Welle 13
sitzt ein Hebel 24 mit dem
Musterkartenzylinder 25 und der Musterkarte 26 mit den Stiften 27. Auf der Welle
14 sitzt ein Hebel 28 mit dem Musterkartenzylinder 29 und der Musterkarte
30 mit den Stiften 3i.
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Die Weiterschaltung der Zählkarte 40 (Abb. 3) erfolgt mit Hilfe des
in Abb.2 dargestellten i7. Hebelsatzes in folgender Weise: Nach jedem Rapport der
auf dem Musterkartenzylinder 25 befindlichen Musterkarte 26 hebt ein Stift 41 am
Rande derselben oder bei umgeschalteter Stellung ein Stift 42 am Rande der auf dem
Musterkartenzylinder 29 befindlichen Musterkarte 3o eine der Wechselplatinen 43
oder 49 in Pfeilrichtung 64 einmal an. Ist es die Wechselplatine 43, so senkt sich
der Zughakenstift 65, und der Zughaken 44 hängt sich in das obere Messer 23 ein.
Dieses zieht beim folgenden Hub den Zughaken 44 und bewegt somit die Mittelplatine
46 und den Schalthebel 5o. Dadurch macht die nur halb gezeichnete Klinke 47 einen
Hub in der Pfeilrichtung 66. Dasselbe wird erreicht, wenn ein Stift 41 oder 42 die
Wechselplatine 49 für den Zughaken 45 anhebt.
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Durch den Hub der Klinke 47, deren anderes Ende in Abb. 3 dargestellt
ist, wird erreicht, daß nach jedem Rapport einer Musterkarte 26 oder 30 ein Schaltrad
48 und der mit ihm verbundene Zählkartenzylinder 5 i um eine Teilung weitergeschaltet
wird. Hat die Zählkarte 4o auf dem Zählkartenzylinder 51 keine Stifte 52, so bleibt
der 18. Hebelsatz in Ruhestellung. Dabei haben die Musterkartenzylinder 25 und 29
die in Abb. i gezeigte Stellung.
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Es wird also nach der in Abb. i gezeichneten Stellung das Muster der
Musterkarte 26 auf dem Musterkärtenzylinder 25 gewebt. Wenn die Anzahl der Rapporte
dieser Musterkarte 26 gewebt ist, dann heben die nun folgenden Stifte 52 (Abb. 3)
der Zählkarte 4o auf dem Zählkartenzylinder 5 i die Umschaltplatinen 58 und
59 an, solange die Zählkarte 4o mit den Stiften 52 bestückt ist. Solange
haken auch die Zughaken 53 und 54 in die Messer 21 und 23 ein, wodurch der 18. Hebelsatz
in Tätigkeit tritt und mittels der Mittelplatine 56 den Schalthebel 57 und damit
die an diesem angelenkte Zugstange 6o in Pfeilrichtung 6i bewegt und ängezogen hält.
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Das andere Ende der Zugstange 6o (Abb. 4) ist mit einem um die Welle
13 schwenkbaren Hebel 34 und dieser mittels einer Stange 32 auch mit einem um die
Welle i4 schwenkbaren Winkelhebel 35 verbunden. Bei der Bewegung der Zugstange 6o
in Pfeillichtung 61 bewegt sich der auf der im Hebel 34 gelagerten Wellen
70 sitzende Musterkartenzylinder 25 (Abb. i) ebenfalls in Pfeilrichtung 61,
bis die Stifte 27 der Musterkarte 26 die Nocken am senkrechten Hebel der Wechselplatinen
5 und 6 nicht mehr berühren können. Die Stange 32 (Abb. 4) bewegt gleichzeitig auch
den um die Welle i4
schwenkbaren Winkelhebel 35 und somit
den auf der Welle 77 sitzenden Musterkartenzy linder 29 (Abb. 1) so weit nach oben,
daß nun die Stifte 31 der Musterkarte 3o die Wechselplatinen 5 und 6 anheben können.
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Dadurch erfolgt die Umschaltung vom Webmuster der Musterkarte 26 auf
das Webmuster der Musterkarte 30. Dieses wird nun so lange gewebt, solange die Zählkarte
40 (Abb. 3) beim Weiterschalten Stifte 52 hat.
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Gleichzeitig mit der Umschaltung der Musterkartenzylinder 25 und 29
erfolgt auch die Umschaltung des Antriebs für dieselben (Abb. 4). Bewegt sich die
Zugstange 6o in Pfeilrichtung 61, so wird auch das auf der Welle 7o des Musterkartenzylinders
25 sitzende Schaltrad 69 so weit vom Kettenrad 75 entfernt, bis dessen Bolzen 67
nicht mehr in das Schaltrad 69 eingreifen kann. Das Schaltrad 68 jedoch, das auf
der Welle 77 des Musterkartenzylinders 29 sitzt, wird durch den Winkelhebel 3 5
so weit nach oben in Pfeilrichtung 71 bewegt, bis der Bolzen 76 des Kettenrades
74 in das Schaltrad 68 eingreift. Die Kettenräder 74 und 75 laufen auf ortsfesten
Bolzen 72 und 73 und erhalten ihre Drehbewegung durch eine Kette 63, die von dem
auf der Antriebswelle 8 festsitzenden Kettenrad 62 angetrieben wird.
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Die Abb. 5 zeigt in größerem Maßstab die Umschaltplatinen 58 und 59
zur Steuerung des 18. Hebelsatzes, der zur Umschaltung der Musterkartenzylinder
25 und 29 dient, mit einem Teilstück des unteren Zughakens 54 und das untere Ende
des Zughakenstiftes 55 für den oberen Zughaken 53 sowie den Zählkartenzylinder 51
mit der Zählkarte 4o mit den Stiften 52.
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Es kommt die genormte Holzkarte für zwei Schuß zur Verwendung mit
einer Breite für zwei Schaftzüge, also für vier Stifte. Die Umschaltplatinen 58
und 59 (Abb. 5) haben je zwei Nocken 581, 582 und 591, 592, die wie bei einem Paar
normaler Wechselplatinen versetzt sind. Es ist somit möglich, mit nur einem Hebelsatz,
dem 18., die Umschaltung nach geraden, sowie nach ungeraden Rapportzahlen der Musterkartenzylinder
25 und 29 (Abb. 1) zu tätigen.