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Zeitanzeigevorrichtung Um die jeweilige Tageszeit, Zugankunfts-und
-abfahrtszeiten o. dgl. weithin gut sichtbar anzuzeigen, sind bereits Vorrichtungen
bekannt, bei denen die Zeit auf Plättchen, die um eine von einer Uhr angetriebene
Achse drehbar sind, angezeigt wird. Diese Plättchen sind dabei mit einer Längskante
an der Achse drehbar gelagert und werden bei einer Drehung der Achse nacheinander
umgeschlagen, ähnlich wie die Seiten eines Buches. Zwei solcher Plättchen stehen
immer gleichzeitig vor einer Schauöffnung und zeigen gemeinsam die jeweilige Stunden-
oder Minutenzahl an. Jedes Plättchen trägt auf der Vorder- und Rückseite eine Zahl.
Bei den bekannten Vorrichtungen sind für die Minutenanzeige im ganzen 6o Plättchen
und für die 24-Stunden-Anzeige 24 Plättchen an einer Achse erforderlich. Die große
Zahl der an einer Achse befestigten Plättchen bedingt erhebliche Fortschaltkräfte
und führt leicht zu Fehlern in der Anzeige, da infolge der dichten Aufeinanderfolge
der Plättchen leicht mehrere Plättchen gleichzeitig umgeschlagen werden können.
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Die Erfindung bezweckt, diese Mängel zu beseitigen. Erfindungsgemäß
werden, wie es bereits bei Zeitanzeigevorrichtungen mit bandförmigen Zifferträgern
bekannt ist, für die Stunden- und Minutenanzeige vier Systeme nebeneinander angeordnet,
die jeweils nur eine Ziffer anzeigen, die durch zwei benachbarte Plättchen gemeinsam
dargestellt wird. Einmal wird es dadurch möglich, die Zahl der für ein System erforderlichen
Plättchen erheblich zu vermindern (im Höchstfalle ;o), und ferner werden die Plättchen
bei gleich guter Sichtbarkeit in der Anzeige gegenüber den bekannten Anordnungen
nur halb so groß. Die Systeme werden also wesentlich leichter und einfacher.
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Soll die Einrichtung als Uhr benutzt werden, so erfolgt die elektromagnetische
Fortschaltung durch die Impulse einer elektrischen Hauptuhr. Es wird dabei stets
nur das Einerminutensystem fortgeschaltet; von diesem aus erfolgt dann in bekannter
Weise selbsttätig mittels Schalträder die Fortschaltung der höheren Werte. Bei den
-Stundenanzeigesystemen ist erfindungsgemäß eine selbsttätige elektromagnetische
Fortschalteinrichtung vorgesehen, durch die diese um Mitternacht in schneller Folge
auf Null weitergeschaltet werden.
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Zur Bekanntmachung von Zugabfahrts-bzw. -ankunftszeiten o. dgl. kann
die Fortschaltung der Zeichenträger in Verbindung mit sogenannten Zugabrufern elektromagnetisch
durch Handtastung vorgenommen werden.
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In den Abb. i und a ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Abb.. i
zeigt eine Ansicht und Abb. 2 einen Grundriß
einer Anzeigevorrichtung für eine Ziffer einer Zahlengruppe. .
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Die beiderseits beschrifteten Zifferplättchen i sind mittels Zapfen
2 zwischen -zwei auf der Achse 3 fest aufsitzenden Scheiben 4 an der inneren Längskante
drehbar gelagert: Durch - federnde Zwischenstück. 6 . (Abb. 2) werden die einzelnen
Plättchen in gleichen Abständen voneinander gehalten, derart, daß jeweils zwei eine
Ziffer darstellende Plättchen in einer Ebene vor der Schauöffnung liegen, während
die übrigen sich radial zur Achse 3 stellen. Die jeweils in die Schauebene eintretenden
Plättchen werden durch den, Sperranschlag 7 in dieser Lage gehalten. uf die. Achszapfen
2 der Plättchen sind kleine schraubenförmige Stahlfedern 8 (Abb. i) mit geringer
Vorspannung aufgesetzt, welche mit ihren Enden einerseits an der Scheibe 4 befestigt
sind, andererseits sich hinter die betreffenden Plättchen legen und versuchen, diese
im Uhrzeigersinn zu drehen, wobei die Spannung der Feder in dem Maße wächst, wie
das betreffende Plättchen der Schauebene genähert wird. Die Einstellung der Anzeigevorrichtung
geschieht mittels eines nicht dargestellten --Elektrdmagneten; ° - dessen Anker
eine Fortschalteklinke -beeinflußt, die in ein auf der Achse 3 sitzendes Zahnrad
-eingreift.
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Durch die zeitweilige Erregung des Elektromagneten wird die Achse
3 in schrittweise Umdrehung versetzt, so daß die Scheiben 4 das jeweils in der Schauöffnung
befindliche Plättchen i von dem Anschlag 7 tangential zu den Scheiben 4 wegziehen
und dieses unter Wirkung der Feder 8 eine Wendung von i8o° ausführt. Die unter Vermittlung
der Scheiben 4; der Federn 8 und der Zwischenstücke 6 fortgeschalteten übrigen Platten
i folgen der Schwenkung nur so weit, bis das in die Schauebene neben das umgeschwenkte
Plättchen sich einstellende neue Zifterplättchen durch den Anschlag 7 festgehalten
wird. Die Feder 8 der umgeschwenkten Platte hat sich entspannt und wird schrittweise
wieder auf die Vorspannung gebracht, die zur erreuten Wendung der Platte um i8o°
notwendig ist.
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In Abb.3 ist ein Schaltungsschema einer Einrichtung mit vier Systemen
dargestellt, wobei ein System mit einer selbsttätigen Fortschalteinrichtung versehen
ist. Die Teile 31, 32, 33, 34 seien Schaltscheiben, die auf den Achsen 3
der Anzeigevorrichtungen nach Abb. i und 2 befestigt sind. 35, 36, 37, 38 sind die
zu jedem System gehörigen FortschalteIektromagnete, denen Anker 9, i o, i i, 1.2
mit Hilfe eines nicht dargestellten Stoßklinkenrades die Achsen 3 schrittweise drehen.
Die Schaltscheiben 34 32, 33 sind als Kontaktgeber mit Kontakten 13, 14,
1.5 ausgebildet, die bei jeder Umdrehung einmal kurzzeitig geschlossen werden. Ferner
sind Kontakte 1 ,6, 17, 18 vorgesehen, die von den An-Icern g, io, ii bei jedem
Ankeranzug geschlossen werden, jedoch erst dann, wenn der Anker schon fast seine
Anzugsendstellung eingenommen hat. Die Schaltscheibe 33 treibt mit einer Übersetzung
von i : 3 eine weitere Schaltscheibe ig an, welche einen. Kontakt 22 steuert. Der
Anker i i steuert außer dem Kontakt i8'noch die Kontakte 2o und 2i. Mit diesen Kontakten
sowie mit Kontakt 22 stehen Relais U und E in Verbindung, von denen das Relais E
zwei getrennte Wicklungen 27 und 28 besitzt. Der Kontakt des Relais U ist als Quecksilberkontakt
ausgebildet, der in Schließstellung die Wicklung des Relais überbrückt.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Von einem von Hand
oder von einer Hauptuhr gesteuerten Kontakt I wird der Stromkreis des Elektromagneten
35 kurzzeitig geschlossen, und zwar vom Pluspol über Kontakt 1, Elektromagnet 35,
gemeinsame Leitung 24 nach dem Minusp ol. Hierdurch wird die Schaltscheibe
31 um einen Schritt weiter geschaltet. Bei jeden! zehnten Schritt dieser
Scheibe wird der von.. der Scheibe gesteuerte Kontakt 13 und kurz darauf
der bei jedem Ankeranzug betätigte Kontakt 16 durch den Anker g geschlossen. Hierdurch
wird der Elektromagnet 36 der nächsten Schaltscheibe 32 vom Pluspol über Kontakt
i6, Kontakt i3, Elektromagnet 36, Minuspol erregt. Der Elektromagnet 36 schältet
daher die Schaltscheibe 32 um einen Schritt weiter. Der Kontakt 13 ist nur kurz
nach Abfall von der Nase der Steuerscheibe geschlossen und öffnet sich bereits wieder
beim nächsten Schritt. Daher unterbleibt eine Fortschaltung der Schaltscheibe 32
beim nächsten Sehritt der Schaltscheibe 31. In dieser Weise werden der Reihe
nach die Schritte der Scheiben 31 und 32 auch auf die Scheiben 33 und 34 übertragen.
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Die in der Zeichnung dargestellte Stellung der Schaltscheiben gibt
den Ruhestand für die Zeit 235° wieder. Um nun bei den nächstfolgenden Schritten
die Schaltscheiben auf die Stellung 24°° und dann auf oo°1 zu bringen, ist an der
Schaltscheibe 33 eine selbsttätige Fortschalteinrichtung angebracht. Beim ersten
Impuls werden die Schaltscheiben 31 bis 33 in der normalen Weise um je einen Schritt
vorwärts geschaltet, so daß in der Schauöffnung die Zeit 24°° sichtbar wird. Die
Steuerscheibe ig, welche von der Steuerscheibe 33 mit einer Übersetzung von i :
3 angetrieben wird, ist so eingestellt worden, daß bei 24°° Uhr der Kontakt 22 geschlossen
wird.
Kommt nun der nächste Impuls, der die Anzeigevorrichtung auf 0o°1 Uhr bringen soll,
so spielt sich folgender Vorgang ab: Die Schaltscheibe 31 wird durch Erregung ihres
Elektromagneten 35 um einen Schritt weiter geschaltet, wonach sich sofort der Kontakt
13 wieder öffnet. Solange der Anker g angezogen ist, bleibt der Kontakt 16 geschlossen.
Es fließt daher ein Strom vom Pluspol über Kontakt 16, Kontakt 2o, geschlossenen
Kontakt 22 über die Wicklung 27 des Relais E zum Minuspol. Das Relais E legt seinen
Anker um und schließt seinen Kontakt 25, wodurch die Wicklung 26 des Relais U vom
Pluspol über Kontakt 25, Wicklung 26, über Elektromagnet 37, Minuspol erregt wird.
Das Relais U ist als Quecksilberrelais ausgebildet, und zwar derart, daß die Kontakte
der Quecksilberröhre die Wicklung 26 überbrükken. Bei Anziehen des Relais schließt
sich der Quecksilberkontakt, überbrückt die Wicklung 26 und läßt dadurch den Strom
im Magneten 37 so stark anschwellen, daß er erregt wird und die Schaltscheibe 33
vom Anker i i .einen Schritt weiter geschaltet wird. Durch das Überbrücken der Wicklung
26 fällt das Relais sofort wieder ab, hebt den Kurzschluß auf, und der Vorgang des
An- und Ausschaltens wiederholt sich nun so lange, bis die Schaltscheibe 33 den
Kontakt 15 schließt. Hierdurch wird der Elektromagnet 38 der Steuerscheibe 34 vom
Pluspol über Kontakt 18, Leitung 29, Wicklung 38, Kontakt 15, Minuspol erregt und
die Schaltscheibe 34 um einen Schritt weiter geschaltet. Mit Ausnahme der Anzeigevorrichtung
der Schaltscheibe 31, die auf der Zahl i steht, sind nun sämtliche anderen Anzeigevorrichtungen
auf o geschaltet worden, so daß die Einrichtung jetzt die Zeit 00°1 Uhr anzeigt.
Bei Abfall des Ankers i i wird schließlich die Wicklung 28 des Relais E unter Strom
gesetzt, und zwar vom Pluspol, Wicklung 28 des Relais E, Kontakt 21, Kontakt 15
zum Minuspol. Der Anker des Relais E wird daher umgelegt und der Stromkreis des
Relais U geöffnet. Hierdurch ist der normale Zustand wieder herbeigeführt und bleibt
infolge der Übersetzung i : 3 zwischen den Schalträdern 33 und 19 2q. Stunden
lang bestehen.