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Funkentelegraphische Richteinrichtung für selbständige Uhren. Die
Erfindung erstreckt sich auf solche funkentelegraphische Richteinrichtungen für
selbständige Uhren, deren Empfänger nur auf bestimmte Zeichen anspricht und deren
Zeigersteller mechanisch angetrieben und elektrisch freigegeben wird.
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Den bekannten Einrichtungen dieser Art gegenüber besteht die Erfindung
im wesentlichen darin, daß der Empfänger eine Unruhe aufweist, die sekundliche Schwingungen
ausführen kann und durch einen vom Empfangsmagneten bewegten Hebel nur bei in sekundlichen
Abständen eintretenden Stromstößen auf die volle Schwingungsweite gebracht wird,
wobei ein an der Unruhe vorgesehener Stift den Antriebskontakt für den Zeigersteller
schließt.
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Andere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
sowie den Ansprüchen.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Richteinrichtung
in Abb. i in einer hinteren, in der Pfeilrichtung A nach Abb. a gesehenen
Ansicht, in Abb. a im Grundriß und in Abb. 3 in einer Vorderansicht in Richtung
des Pfeiles B nach Abb. 2 gesehen.
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Im dargestellten Falle ist die Einrichtung so ausgestaltet worden,
daß sie die Richtigstellung der Ihr nach dem von .>kauen« gegebenen mitteleuropäischen
Zeitzeichen vornimmt. Dieses Zeichen wird bekanntlich mit einer bestimmten Wellenlänge
(i8 km) gesandt, mit der aber auch die sonstigen Funktelegramme übermittelt werden.
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Die zur unmittelbaren Einwirkung auf den Minutenzeiger der Uhr zwecks
Richtens derselben dienende Anordnung ist in das Uhrwerk eingebaut und besteht gemäß
der dargestellten Ausführungsform aus einem auf der Werkplatine drehbar- gelagerten
Hebelarm b, der mit einem Zahnsegment b1 versehen ist, das mit einem Windflügelgetriebe
b2 zusammenwirkt. An dem Hebelarm b befindet sich eine Rolle b3, die dazu bestimmt
ist, mit einer auf der Minutenzeigerwelle sitzenden Herzkurvenscheibe c zusammenzuwirken.
An dem Hebelarm b ist des weiteren eine unter Federwirkung stehende Stange e angelenkt,
die mit ihren unteren Enden an einen drehbaren Sperrhebel f beweglich festgelegt
ist. Dieser Sperrhebel steht mittels eines Triebrades mit einem Differentialgetriebe
a. in Eingriff, <las von dem Gehwerkfederhaus der Uhr Antrieb erhält. Das Getriebe
a ist durch den Sperrhebel f für gewöhnlich gesperrt, welcher dabei
seinerseits durch einen Hebel b gesperrt wird, dessen freier Arm den Anker eines
Elektromagneten oder Solenoids d bildet.
Die Wirkungsweise dieser
Einrichtung ist kurz die, daß bei Erregung des Solenoids d der Hebel g an seinem
Ankerende nach unten gezogen und dadurch der Sperrhebel f freigegeben wird, der
sich dann unter dem Einfluß des Differentialgetriebes a in der ein-,-c-zeichneten
Pfeilrichtung dreht und durch Vermittlung der Stange e den Hebel
b nach unten zieht, wodurch die Rolle b3 in die Herzkurve c gedrückt und
der Minutenzeiger richtiggestellt wird. Nach Vollendung einer Umdrehung wird der
Sperrhebel f durch den inzwischen von dem Solenoid d freigegebenen und durch eine
Feder nach oben gezogenen Hebel g wieder gesperrt. Um zu verhindern, daß sich der
Hebel f schneller dreht, als das Freiwerden und die Zurückbewegung des Hebels g
stattfindet, wird die zweite Hälfte dieser Umdrehung, also der Aufwärtsweg der Rolle
b3, durch das Windflügelgetriebe b= gehemmt.
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Die Erregung des Solenoids d wird durch eine vorgeschaltete Anordnung
bewirkt, «-elche nur auf Energiestöße bestimmter Wellenlänge und bestimmter Zeitfolge
anspricht.
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Bekanntlich wird das Zeitzeichen von _\auen von i°1 bis i°g Uhr, also
fünf Minuten lang, durch 5 # 6o - 300 Sekundenschläge gefunkt. Dementsprechend
ist nun gemäß der Erfindung in das Uhrwerk eine Unruhe :2 eingebaut «-orden, welche
sekundliche Schwingungen ausführen kann. Auf die Spiralfeder q. dieser Unruhe wirkt
ein Hebel 3, der rlurch den Elektromagneten i betätigt wird. Dieser Elektromagnet
ist der eigentliche Empfangsmagnet. Der Hebel 3 greift mit einem Stift an der Spiralfeder
4. an und ist durch eine Stange 6 wieder mit einem Schaltwerk j verbunden, (las
durch eine geeignete hbersetzung einen Windflügel nur in einer Richtung antreiben
kann. Der Elektroniagnet i wird, weiiii »\auen« irgendwelche Telegramme auf der
bestimmten Wellenlänge sendet und die Einrichtung empfangsbereit eingestellt ist,
erregt und dadurch dann auch der Hebel 3 in eine gewisse Bewegung gesetzt, jedoch
nicht in Zwischenräumen von Sekunden, so daß infolge Fehlens der Resonanz nur eine
geringe Schwingung der Unruhe eintritt. die keinen Einfluß auf (las Solenoid d und
damit auf die Zeigerstellung ausübt. Sobald dagegen das Zeitzeichen gegeben wird,
also sekundliche Stromstöße ankommen, wird auch der Arm 3sekundlich bewegt und dadurch
infolge der Resonanz die Schwingungsweite (leg Unruhe gesteigert. Der Umstand, daß
der Hebel 3 durch die Mange 6 mit der aus dein Windflügel bestehenden Dämpfungseinrichtung
in Verbindung gebracht ist, hat zur Folge, daß seine Rückbewegung und damit auch
der auf die Spiralfc(lerq. der Unruhe ausgeübte Zug verlangsamt wird, wodurch das
Anschwingen der Unruhe durch die außerordentlich kurzen Stromstöße ermöglicht wird.
Die Unruhe erreicht schon nach einigen Schwingungen ihre volle Schwingungsweite,
wobei sich dann der an der Unruhe sitzende Stift i9 über eine Kontaktfeder 18 hinaus
nach unten bewegt, so daß er beim Rückgang unter diese zu liegen kommt und sie mit
nach aufwärts 5gegen ein Kontaktstück bewegt. Hierdurch wird der Stromkreis des
Elektromagneten d geschlossen, der Hebel g angezogen und die Uhr in der vorher angegebenen
Weise richtiggestellt (Abb. i).
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Um nun die Zeit des Empfangs funkentelegraphischer Stromstöße durch
die Uhr auf (las geringste Maß zu beschränken, ist eine weitere Anordnung vorgesehen,
die so wirkt, (laß nur für die Zeit von 5 Minuten vor dem ,Nauener« Zeitsignal die
Möglichkeit der Erregung des Solenoids d und damit der Richtigstellung der Uhr gegeben
ist.
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Diese Anordnung besteht aus einem Hebelarm 9, der mit dem Minutenzeiger
fest verbunden ist und mit einem Sternrad io zusammenwirkt. Das Sternrad besitzt
im dargestellten Falle zwölf Zähne und ist mit einem Stift ii versehen. Nach jeder
vollen Umdi ehung des Minutenzeigers wird das Sternrad um einen Zahn gedreht, so
daß nach einer bestimmten Stundenzahl der Stift ii eine bestimmte Lage einnimmt
und in dieser gegen das schräge Ende eines in der Uhrwerksplatine drehbar angeordneten
Hebels 12 wirkt. Dies tritt bei dem Ausführungsbeispiel 4. Minuten vor i Uhr ein.
Der Hebel 12 schwingt dann aus (in Abb.3 nach links). wodurch der Arm 1.4 eines
Hebels 13 sein Auflager verliert. Dieser Hebel 13 ist auf der in den Uhrwerksplatinen
drehbar gelagerten Welle i 5 befestigt und dreht sich bei Freigabe seines Armes
14 durch die Wirkung einer nicht eingezeichneten Feder bis zu einem Anschlag nach
unten, wobei er gegen die obere Kontaktfeder eines Kontaktes 16 drückt und denselben
schließt. Durch diesen Kontaktschluß wird die Heizung (leg Versiärkerröhren eingeschaltet>
so (laß von diescm Augenblick an erst die Aufnahme funkentelegraphischer Stromstöße
ermöglicht ist bzw. das Solenoid d zur Wirkung kommen und die Zeigerstellung betätigen
kann.
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Wie vorher angegeben, gelangt der an der Unruhe sitzende Stift i9
bei einer gewissen Schwingungsweite der Spiralfeder .a. unter die Kontaktfeder 18
und schließt den Kontakt 18. Dieser Stift i9 muß natürlich, nach-(lem die Zeigerstellung
erfolgt ist, wieder in seine ursprüngliche Lage oberhalb der Kontaktfeder i8 zurückgebracht
werden, was gemäß
der Erfindung dadurch erreicht wird, dat3 man
die betreffende Kontaktfeder mit der Anordnung zum Einschalten der Heizröhren in
Wirkungsverbindung bringt, .derart, daß sie erst beim Einschalten der Heizröhren
in die Schwingungsbahn des Stiftes i9 gelangt, beirr Ausschalten der Röhren jedoch
wieder aus derselben entfernt wird. Zu diesem Zweck ist auf der Welle 15, auf der
auch der Hebel 13, 14 sitzt, ein Hebel 17 befestigt, der den Kontakt 18 trägt.
Wird infolge Freigabe des Hebels 13, 14 durch den Hebel R-und der damit verbundenen
Drehung desselben die Welle 15 gedreht, so dreht sich natürlich auch der
fest auf ihr sitzende Hebel 17 mit der Kontaktfeder 18, wodurch dieselbe in den
Schwingungsbereich des Stiftes r9 gelangt.
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Um die Heizröhren nach der Richtigstellung der Uhr wieder selbsttätig
auszuschalten bzw. die Empfangsbereitschaft der Einrichtung wieder aufzuheben, damit
die Unruhe nicht noch durch weitere Stromstöße beeinflußt «-erden kann, was bei
Fortdauer des "Zeitzeichens ein mehrmaliges Einstellen des Zeigers zur Folge haben
würde, ist gemäß der Erfindung an dem Zeigerhebel b ein Hebel b4 angeordnet (Abb.
i), der mit einem Querstift 2o versehen ist. Wie vorher angegeben, wird beim Richten
der Uhr der Hebel b finit seiner Rolle b3 nach unten bewegt. Hierbei schwingt der
Hebel b4 aus (in Abb. i nach rechts) und drückt gegen den auf der Welle 15
festsitzenden Hebel 2i, wodurch die ebenfalls auf der Welle 15 festsitzenden Hebel
17, 13, 14 wieder in die Hochlage gebracht werden, in der sie in der Zeichnung
dargestellt sind, wobei sich dann auch, wie vorher gesagt, die Kontaktfeder 18 aus
der Schwingungsbahn des Unruhstiftes i9 herausbewegt. Der an dem Sternrad io befestigte
Stift ii hat inzwischen infolge Weiterlaufens der Uhr den Hebel i2 verlassen, so
daß derselbe wieder in seine Stützlage für den Hebel 13, 14 eingestellt ist und
die Abstützung dieses übernimmt, so daß sich die 1;a nze Einrichtung wieder in der
dargestellten Ruhelage befindet.
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Die Erfindung sieht ebenfalls noch eine Sicherung vor. die einen dauernden
Schluß des Kontaktes 16 bei Versagen der eigentlichen Richtanordnung 1)-, b3 usw.,
d. h. also, wenn die Ausschaltung nicht durch den Arm b4 erfolgt ist. verhindert.
Diese Einrichtung l;estc#lit darin, daß der Hebel 13, 14 nach einer Drehung des
Minutenzeigers um io Minuten, von der Betätigung der Richtanordnung an. durch einen
Hebe122 wieder derart angehoben wird, daß er beim Zurückfallen des Hebels 12 auf
dessen Stützfläche zurückgleitet.