DE52584C - Eisenbahnschwelle - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 19: Eisenbahn-, Strassen- und Brückenbau.

Patentirt im Deutschen Reiche vom l. December 1889 ab.

In beiliegender Zeichnung stellen dar:

Fig. ι einen Aufrifs der Gesammteinrichtung, Fig. 2 den entsprechenden Grundrifs,

Fig. 3 einen Querschnitt nach A-B, Fig. 1;

Fig. 5 und 6 sind schaubildliche Darstellungen der Schwelle, dessen Bildung sie deutlich erkennen lassen.

Die Kastenschwelle besteht aus zwei von einander ganz verschiedenen Theilen: dem Kasten E und der Sohle F.

Der Kasten E besteht aus einem n-förmigen gewalzten Eisen oder Stahlblech, dessen obere Fläche die Sitzfläche der Schiene bildet und dessen senkrechte Flügel die Seiten der Schwelle bilden; die Sohle Fist ebenfalls aus gewalztem Eisen oder Stahlblech gebildet und mit zwei symmetrischen Längsnuthen GG¹ versehen ; in diese Nuthen legen sich die Seitenflügel des Kastens .E".ein.

Auf beiden Seiten der Nuthen GG¹ setzt sich diese Sohle F fort, und auf diese vorspringenden Ränder drückt das Bettungsmaterial auf, so dafs die Schwelle fest eingelagert und in senkrechter Richtung festgehalten wird, sobald sie eingelegt ist.

Es ist klar, dafs, da die Seitenflügel des Kastens E in den Nuthen G G¹ des Fufses F festgehalten sind, die Festigkeit dieses Körpers bedeutend vergröfsert wird, und dafs er dadurch in den Stand gesetzt wird, den grofsen Kräften, die in einer Bahn vorkommen, Widerstand zu leisten.

Der Kasten E der Schwelle ist mit dem Fufs F mittelst Niete' oder Bolzen H verbunden und diese dienen zur gleichen Zeit zur Befestigung der Schienen.

So zusammengesetzt, bietet die Schwelle grofse Festigkeit; wegen der seitlichen Kräfte, welchen die die beiden Theile Körper E und Fufs F verbindenden Niete oder Bolzen in den Bahnkrümmungen ausgesetzt sind, ist es vortheilhaft, diese Kräfte möglichst aufzuheben; zu diesem Zweck wird der Fufs F nach beiden Seiten des Körpers E verlängert, so wie es in Z, Fig. ι und 2, und in den Fig. 3, 4 und 6 angegeben ist; durch zwei eingesägte Längsschnitte wird der vorspringende Theil in drei Theile zerschnitten: zwei symmetrische jR -R, welche die Nuthen GG¹ enthalten, und einen mittleren S, zwischen diesen Nuthen liegend. Die. zwei Theile R R werden rechtwinklig nach oben umgebogen und gegen die Enden der Seitenflügel des Körpers E gebracht; diese letzteren dringen bis auf eine gewisse Höhe in die Nuthen G G¹ ein und werden so festgehalten; auf diese Weise trägt aufser den Nieten oder Bolzen H auch der Fufs F dazu bei, infolge der gegen den Körper E umgebogenen Enden R R diesen Körper in der Seitenrichtung festzuhalten, und die Niete oder Bolzen H werden um so viel entlastet.

Der Theil S wird rechtwinklig nach unten umgebogen, so dafs er in das Bettungsmaterial eindringt und hierdurch vollständige Sicherheit gegen seitliche Verschiebungen des ganzen Geleises bietet; die an den Seiten der Nuthen G G¹ umgebogenen Theile der vorstehenden Ränder tragen ebenfalls dazu bei, die ganze Schwelle in der Querrichtung festzuhalten, da diese Theile ebenfalls von dem Bettungsmaterial überdeckt sind.

Die Befestigung der Schienen erfolgt nach

Claims (1)

1. Fig. ι, 2 und 3 auf der Schwelle mittelst eines eisernen oder stählernen gewalzten oder anderen Schuhes /; dieser Schuh ist auf der Oberfläche der Schwelle mit Hülfe derselben Niete oder Bolzen H, welche den Körper E der Schwelle mit dem Fufs F vereinigen, befestigt. Der Schienenfufs M wird in den Schuh I gesetzt und mittelst eines Keiles L festgehalten, und dieser letztere kann auf seiner Auflagerfläche noch durch einen Vorstecker oder Splint N in seiner Lage gesichert werden.

   Wenn die Schiene mittelst Klammern oder Schraubenbolzen auf der Schwelle befestigt werden soll, wie es in Y, Fig. 1 und 2, angedeutet ist, so werden in den inneren Hohlraum der Schwelle in beiden Enden derselben Holzklötze P eingefügt, welche ebenfalls durch die Bolzen H, welche die zwei Sch wellen theile verbinden, befestigt werden; in die obere Fläche des Körpers E werden die Löcher Q gebohrt, durch welche die Klammern oder die Schraubenbolzen hindurchgehen; diese dringen fest in die Holzklötze P hinein, und die Schiene wird auf diese Weise ebenso leicht befestigt als auf hölzernen Schwellen.

   Patenτ-Anspruch:

   Eine Schwelle für Schienengeleise, gebildet durch die Verbindung eines π - förmigen Schwellenkastens E mit einer Sohle F, in deren zwei Längsnuthen GG¹ die unteren Ränder der Seitenflügel des Kastens E sich einlegen, zum Zwecke, durch dieses Einlegen dem Zusammendrücken oder der Gestaltänderung der Schwelle entgegenzuwirken, wobei die Befestigung des Kastens E auf der Sohle F mittelst Niete oder Bolzen H, welche gleichzeitig zur Befestigung des Schuhes / oder des Holzklotzes P dienen, geschieht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.