DE524964C - Verfahren zur Gewinnung von Opiumalkaloiden - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Opiumalkaloiden

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DE524964C
DE524964C DEK102430D DEK0102430D DE524964C DE 524964 C DE524964 C DE 524964C DE K102430 D DEK102430 D DE K102430D DE K0102430 D DEK0102430 D DE K0102430D DE 524964 C DE524964 C DE 524964C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G5/00Alkaloids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Opiumalkaloiden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Opiumalkaloiden durch Extraktion mit einer freie schweflige Säure enthaltenden Sulfitsalzlösung.
  • Die Opiumalkaloide werden im allgemeinen aus einer wäßrigen Lösung des aus dem Ausland eingeführten Opiums gewonnen. Die Gewinnung des Opiummilchsaftes seinerseits erfolgt bekanntlich so, daß man die Köpfe anschneidet und den ausquellenden Milchsaft sammelt. Darauf extrahiert man ihn nach einem bekannten Verfahren mittels freie schweflige Säure enthaltender Lösungen von Ammonium-, Alkali- oder Erdalkalisiilfit, wobei die Alkaloide in Lösung übergehen und wasserlösliche Alkaloidsalze entstehen, während die in dem Ausgangsmaterial enthaltenen Harze, Farbstoffe usw. ausgesalzen werden.
  • Abgesehen davon, daß eine derartige Gewinnung der Alkaloide recht umständlich und unwirtschaftlich ist, weil das Anschneiden des Kopfes besondere Geschicklichkeit erfordert und nur durch teure Arbeitskräfte vorgenommen werden kann, wird sie praktisch nicht immer durchführbar sein. wenn der Anschnitt unter den klimatischen Verhältnissen der nördlichen gemäßigten Zone erfolgt, in welcher der Ausfluß nur sehr gering ist, so daß der weitaus größere Teil der ol>iumhaltigen Pflanzensäfte in den Gefäßen der Pflanze verbleibt.
  • Durch die Erfindung werden diese. Mängel dadurch beseitigt, daß man die Opiumalkaloide unmittelbar aus den opiumhaltigen Pflanzen ohne Zwischenisolierung des Milchsaftes gewinnt.
  • Man hat zwar auch schon aus opiumhaltigen Pflanzen die Alkaloide unmittelbar dadurch gewonnen, daß man den aus den zerkleinerten Mohnpflanzen erhaltenen Preßsaft mit Fermenten oder Oxvdationsmitteln versetzt bzw. der natürlichen Gärung überläßt und die Alkaloide aus dem fermentierten Rohsaft nach den üblichen Methoden abscheidet.
  • Gegenüber diesem Verfahren stellt die beanspruchte Arbeitsweise eine wesentliche Vereinfachung dar, wobei unter Gewinnung reiner Produkte eine technisch gute Ausbeute erzielt wird.
  • Das vorliegende Verfahren besteht darin, daß man die Mohnpflanzen in der für den Opiumgehalt günstigsten Zeit, das ist unmittelbar nach dem Blühen, samt dem ganzen Stengel schneidet, mechanisch, z. B. durch Zerschneiden zu Häcksel aufschließt und die Masse mit einer freie schweflige Säure enthaltenden Lösung des Sulfitsalzes extrahiert. Diese die Opiumalkaloide in Form leicht löslicher Salze enthaltende wäßrige Lösung des Opiums wird sodann in an sich bekannter Weise weiterverarbeitet. Durch die Behandlung mit der freie schweflige Säure enthaltenden Sulfitsalzlösung entstehen sehr gut lösliche Salze der Alkaloide; gleichzeitig werden die aus den "Zellen des Pflanzenstoffes frei ,-erdenden schädlichen organischen Säuren abgeschieden, auch wird der größte Teil der kolloidal gelösten Stoffe der Pflanzenmilch ausgesalzen und zugleich die Gewinnung von Chlorophyll als reinem Nebenprodukt ermöglicht. Diese Extraktion findet bei normaler Temperatur, also kalt statt, so daß eine Oxedation der Alkaloide, die auch durch die freie schweflige Säure verhindert wird, nicht eintreten kann.
  • Zweckmäßig wird man wiederholt mit frischer Auszugsflüssigkeit extrahieren und die gewonnenen Lösungen nach Vereinigung durch Filtrieren von den Verunreinigungen befreien. Die so gesonnene dünne Lösung wird sodann bei Aufrechterhaltung eines stufenweise geringeren freien Säuregehaltes durch Zusatz von Lauge wiederholt eingedampft und geklärt. Die Anwesenheit freier Säure bezweckt die Erhaltung der Alkaloide in gelöstem Zustand. Das Eindampfen geschieht bei einer 6o° C nicht übersteigenden Temperatur, um das Koagulieren des Albumins und ähnlicher gefällter Stoffe zu verhindern. Dadurch, daß man die Pflanze nach der Erfindung fast vollständig extrahieren kann, erzielt man dreierlei: Erstens kommt man bei billigen Herstellungskosten zu einer wesentlich höheren Ausbeute der Alkaloide aus dem im Inland erzeugten Mohn, weil man jetzt davon unabhängig ist, wieviel Milchsaft die Pflanze absondert, was in dein nördlichen Teil der gemäßigten Zone, wie erwähnt, recht spärlich erfolgt, zweitens wird das Inland damit unabhängig vom Ausland gemacht, drittens wird in volkshygienischer Hinsicht der nicht zu unterschätzende Vorteil erzielt, daß eine Zwischenisolierung von Opium und zum größten Teil der daraus folgende Mißbrauch dieses Giftes entfällt. Bei der Gewinnung des Opiummilchsaftes unter freiem Himmel läßt sich ein. Umsichgreifen des Opiumgenusses gar nicht aufhalten, weil die L berwachung natürlich nur mangelhaft sein kann. Als Nebenprodukt wird dabei, wie schon erwähnt, das in den Pflanzen enthaltene Chlorophyll gewonnen, das bei dem Verfahren fixiert und so nicht nur in 'Wasser, sondern auch in absolutem Alkohol unlöslich gemacht wird.
  • Beispiel Es werden i oo kg Mohnpflanzen zu Häcksel zerschnitten und dieses in gleichen Teilen auf ffinf Auszugsgefäße verteilt. Das Häcksel des ersten Gefäßes wird mit der doppelten Menge, also 4.o kg, Auczugsfliissigkeit unter ständigem Umrühren i Stunde lang extraliiert. Die Auszugsflüssigkeit enthält bei o,5 : i°/" schwefliger Säure (SO..) o,5 : i";" eines sauren Sulfitsalzes, z. B. Calciumbisulfit Ca(HS03),.
  • Nach einer Stunde wird die Auszugsflüssigkeit auf den Inhalt des zweiten Gefälles übergeführt und das Häcksel des ersten Gefäßes mit frischer Auszugsflüssigkeit in derselben Menge und Zusammensetzung wie das erste 1;1a1 behandelt. Nachdem die 2 X .1o kg Auszugsflüssigkeiten nacheinander alle fünf Gefäße durchflossen haben, «-erden sie miteinander vereinigt. Dieser Lösung wird noch die aus den Häckselfüllungen in der Zentrifuge oder in der Presse gewonnene Flüssigkeit zugesetzt. Die den Auszug von i oo kg Mohnpflanze enthaltende Lösung von ungefähr So kg wird titriert, und es wird ihr so viel Lauge, z. B. Calciumhydroxyd Ca(OH)22 zugesetzt, daß die Acidität der Lösung o,2 : o,6 0`o Salzsäure entspricht. Die sodann in einer Filterpresse behandelte Lösung ist eine von den Salzen und dein größten Teil der Säuren befreite wäßrige Opiumlösung.
  • Diese Lösung wird hierauf im Vakuum unter 5o bis 6o min Druck und einer 6o° C nicht übersteigenden Temperatur auf ungefähr ein Viertel der ursprünglichen Menge eingedampft, noch in Vakuum abgekühlt und durch Zugabe von 1 °j" Calciumchlorid geklärt. Die auf Salzsäure bezogene Acidität der Lösung wird jetzt durch Zusatz von Natriunicarbonat bis auf o, i : 0,2 °%" verringert.
  • ach einer neuerlichen Behandlung auf der Filterpresse wird das Eindampfen fortgesetzt. Zweckmäßig wird man das Eindampfen noch einige Male zwecks Klärens, Verringerung der Acidität und Pressens unterbrechen, und zwar jeweils nach der Erreichung von einem Achtel und einem Sechszehntel der ursprünglichen Menge, Die Acidität der zum Schluß erhaltenen Lösung von 5 : 6 kg soll 0,02 : 0,05 °J" nicht überschreiten.
  • Die weitere Verarbeitung der wäßrigen Opiumlösung erfolgt in an sich bekannter Weise.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Geninnung von Opiumalkaloiden durch Eitraktion mit einer freie schweflige Säure enthaltenden Sulfitsalzlösung, dadurch gekennzeichnet, daß man die nveckmäßig nach dem Bliihen geschnittenen und mechanisch zerkleinerten Mohnpflanzen mit der Lösung extrahiert und den Extrakt dann wie üblich auf die Opiumalkaloide verarbeitet. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man das Häcksel wiederholt mit frischer Auszugsflüssigkeit extrahiert, die so gewonnenen, miteinander vereinigten Lösungen durch Filtrieren von den Verunreinigungen befreit und bei Aufrechterhaltung eines stufenweise geringeren freien Säuregehaltes durch Zusatz. von Lauge wiederholt eindampft und klärt.
DEK102430D 1927-01-13 1927-01-13 Verfahren zur Gewinnung von Opiumalkaloiden Expired DE524964C (de)

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