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Umlaufender Mischteller, besonders zum mischen von Ton und Sand, auf
dem das mischgut durch Leitschaufeln quer zur Drehrichtung verschoben wird Die Erfindung
betrifft einen umlaufenden Mischteller, besonders zum Mischen von Ton und Sand,
auf dem das Mischgut durch Leitschaufeln quer zur Drehrichtung verschoben wird.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zum Mischen verschiedener Stoffe
umlaufende Mischteller zu verwenden, bei denen das Mischgut der Scheibenmitte zugeführt
wird. Das Gut wird bei derartigen Vorrichtungen durch schräg gestellte Leitschaufeln,
durch Förderschnecken oder ähnliche Vorrichtungen allmählich zum Rande des Mischtellers
befördert. Zur Erzielung einer verbesserten Mischwirkung wird das Gut bei ähnlichen
Vorrichtungen auch bereits in der Weise behandelt, daß es abwechselnd von einer
Schaufelgruppe nach außen und darauf von einer anderen Schaufelgruppe nach innen
umgelegt wird. Durch verschiedene Stellung der Schaufeln wird das Mischgut auch
bei einer solchen Vorrichtung allmählich zum Rande des Mischtellers befördert.
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Die Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung, die sich dadurch grundsätzlich
von den bekannten Vorrichtungen unterscheidet, daß das Mischgut nicht in der Mitte,
sondern seitlich von der Scheibendrehachse auf einer die ganze Breite der Schaufelfelder
umfassenden Fläche fortlaufend aufgegeben wird. Die Vorrichtung ist dabei zweckmäßig
so ausgestaltet, daß die Leitschaufeln das zugeführte Mischgut nach je einer Scheibenumdrehung
von dem bisherigen Schaufelfeld dem nächstliegenden zuführen, so daß nach einer
der Schaufelzahl entsprechenden Umdrehungszahl der Scheibe das Gut an den Ablaufrand
der Scheibe gelangt.
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Erst durch diese Vorrichtung gelingt es, bei denkbar geringstem Arbeitsaufwand
eine innige Mischung des Gutes zu erzielen. Es ist auf diese Weise z. B. beim Mischen
von Sand und Ton möglich, ein vollkommen gleichmäßiges Gemenge herzustellen, aus
dem sich Tonformlinge gewinnen lassen, die sich durch gleichmäßige Trockendauer
und gleiche Schwindung beim Trocknen und Brennen auszeichnen.
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Durch das neue Verfahren wird dabei nicht nur eine örtliche Gleichmäßigkeit
des Gemisches erzielt, so daß nicht lediglich die Zusammensetzung des Materials
eines einzelnen Formlings gleichmäßig ist, vielmehr wird hierdurch eine auf größere
Gemischmengen sich erstreckende Vergleichmäßigung der Materialzusammensetzung herbeigeführt,
so daß Ungleichmäßigkeiten der Ausgangsmaterialien oder solche, die bei der Vorbehandlung
in Iiollergängen o. dgl. sowie bei der Vermischung mit Wasser herbeigeführt wurden,
weitgehendst ausgeglichen werden und so die gebildeten Tonformlinge auch unter sich
möglichst gleichmäßig ausfallen, wie es für die Weiterbehandlung in einem gemeinsamen
Trocken- und Brennraum wünschenswert ist.
Neben der guten Durchmischung
begünstigt das neue Verfahren die gleichmäßige Durchdringung des Gemenges mit dem
diesem zugeführten Wasser. Das Material wird daher, insbesondere wenn es infolge
der Durchfeuchtung eine genügende Klebfähigkeit erlangt hat, bei dem unter der Einwirkung
der Schaufeln erfolgenden mechanischen Durchmischen nach dem neuen Verfahren durch
gegenseitiges Zerreiben weitgehendst aufgelöst, so daß hierdurch die Vergleichmäßigung
der Materialzusammensetzung noch weiter erhöht wird. Die so erhaltene Masse erleichtert
wegen ihrer gleichmäßigen und guten Plastizität die Verarbeitung derselben vermittels
der bekannten Pressen zu Formlingen.
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In der Zeichnung sind zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtungen
beispielsweise veranschaulicht. Es ist Abb. i eine Einrichtung zur Durchmischung
von Tonmaterialien mit scheibenförmiger Bahn 'in Seitenansicht, Abb. 2 dieselbe
Einrichtung in Draufsicht, Abb. 3 eine Teilansicht, die eine der über der Bahn angeordneten
Schaufeln von der Seite zeigt, Abb. 4. eine andere Ausführung mit ringförmiger Bahn
in Seitenansicht, Abb. 5 diese in Draufsicht, Abb.6 eine Darstellung zur Veranschaulichung
der Anhäufung des Materials unter dem Einfluß der Schaufeln.
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Die verschiedenen Materialien, die gemischt werden sollen, werden
in die Abteile eines Kastenbeschickers i gegeben, von wo sie dem Kollergang 2 zugeführt
werden. Dieser zerkleinert und knetet unter Beigabe von Wasser das Material und
drückt es durch seinen Rost auf die Scheibe 3, die um eine senkrechte Achse 4 drehbar
ist und durch die Kegelräder 5 angetrieben wird. Über dem Rand der Scheibe 3 ist
ein feststehender Ring 6 angeordnet, der nur an der Stelle 6a unterbrochen ist und
verhindert, daß bei der Drehung der Scheibe 3 Material über deren Rand herunterfallen
kann. Die Welle 4 ist unten in einem Bodenlager 7 und oben in einem von Halteschienen
8, 9 und io getragenen Lager ii gelagert.
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Unmittelbar über der Scheibe 3 sind in verschiedenen Abständen vom
Mittelpunkt dieser Scheibe schräg zur Bewegungsrichtung der Bahn gestellte Schaufeln
12, 13, 14, 15, 16 und 17 angeordnet, die von Hebelarmen 18 gehalten werden,
welche an der Schiene 8 beweglich befestigt sind. Mit den Hebelarmen 18 sind Seile
ig verbunden, die über Rollen 2o geleitet sind. Die Seile ig der Schaufeln 12 bis
16 führen zu einem gemeinsamen Seil 21, an dessen Ende ein Betätigungsgriff 22 angebracht
ist, während das Seil 23 (Abb.3) der äußersten Schaufel 17 für sich allein
mit einem weiteren Betätigungsgriff 24 in Verbindung steht. Durch diese Einrichtung
lassen sich die Schaufeln hochziehen und von der Bahn 3 abheben.
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Fällt das Tongemenge aus dem Kollergang 2 auf die Scheibe 3, so wird
infolge der Umdrehbewegung derselben dasselbe gleichmäßig in Schichten aufeinandergeschüttet.
Die Leitbleche 12 bis =7 sind über der Scheibe 3 derart verteilt angeordnet und
nehmen eine solche Schrägstellung ein, daß sie den Ton unter Bildung von Furchen
anhäufen, hierbei wenden und von einem Feld nach dem nächsten verschieben. In der
Abb. 2 sind die den verschiedenen Schaufeln z2 bis 17 zugehörigen Felder r21 bis
17,1 der Scheibe 3 veranschaulicht. Aus der Abb. 2 ist leicht ersichtlich, wie das
Tongemisch mittels der Schaufeln nach dem Rande der Scheibe 3 zu verschoben wird,
um an einer bestimmten Stelle 6a desselben durch die Schaufel 17 über denselben
hinweggeschoben und nach unten abgegeben zu werden. Es fällt von dort unmittelbar
in den Einfülltrichter 25 der Strangpresse a6, in der die gleichmäßig durchgemischte
Masse weiterverarbeitet wird.
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Die gute Durchmischung des aus dem Kollergang kommenden feuchten Tongemenges,
wobei ein durchgehender :Mischungsausgleich selbst von größeren Rohstoffmengen erzielt
wird, wird durch die beschriebene Einrichtung auf folgende Weise herbeigeführt.
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Dadurch, daß die Scheibe 3 bei der Abgabe des Tones aus dem Kollergang
2 auf dieselbe sich dreht, wird bereits eine weitgehende Verteilung des Materials
und ein guter Ausgleich von Materialverschiedenheiten selbst innerhalb einer größeren
Menge durch Übereinanderschichten des zugeführten Materials erreicht. In Abb. 2
-stellt 27 den Streukreis dar, innerhalb dem das Tonmaterial aus dem Kollergang
auf die Scheibe3 fällt. Da dieser Kreis über sämtliche Schaufelfelder i2a bis z71
sich erstreckt, so wird hierdurch ein weiterer Mischungsausgleich herbeigeführt.
Es nimmi nämlich z. B. die Schaufel 12 den Ton, welcher in ihr Feld z21 gefallen
ist, auf und schiebt ihn in das Feld 13a, wo er eine Umdrehung bis zur Schaufel
13 machen muß, um von dieser zusammen mit dem Ton, welcher aus dem Kollergang unmittelbar
auf dieses Feld gefallen ist, aufgenommen und in das Feld 14" geschafft zu werden.
Dieser Vorgang wiederholt sich so oft, als Schaufeln vorhanden sind. Das Tonmaterial
häuft sich dabei, obwohl die außenliegenden Felder einen größeren Durchmesser haben,
immer mehr an, wie dies aus Abb. 6 hervorgeht. Der auf dem äußersten Feld 171 angehäufte
Ton wird durch die letzte Schaufel 17 über den Rand der Scheibe 3 abgegeben. Bis
der auf das innerste Feld 12a gefallene Ton zur Abgabestelle gelangt, muß er auf
der Scheibe so oft im Kreise herumgeführt werden, als Schaufeln vorhanden sind.
Es ist
leicht ersichtlich, daß durch dieses Verfahren, bei dem die
gleichzeitig auf den Streukreis 27 der Scheibe 3 gefallenen Tonteile zu verschiedenen
Zeiten an die Abgabeschaufel 17 gelangen, ein weiterer guter Mischungsausgleich
herbeigeführt wird. Dieser erstreckt sich über um so größere Materialmengen, je
größer der Durchmesser der Scheibe 3 genommen und je mehr Leitschaufeln über derselben
angeordnet werden.
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Da der Ton verhältnismäßig lange Zeit auf der Scheibe 3 verbleibt,
bis er diese verläßt, so hat das bereits im Kollergang zugemengte Wasser genügend
Zeit, um den Ton gleichmäßig zu durchdringen. Dadurch wird aber die Fähigkeit desselben,
sich gegenseitig zu zerreiben und aufzulösen, das unter dem Einfluß des durch die
Schaufeln herbeigeführten Verschiebens und Wendens des Tones geschieht, verbessert.
Die Folge davon ist, daß die örtliche Gleichmäßigkeit des erzeugten Tongemisches
weiter erhöht wird, so daß durch die neue Vorrichtung eine den praktischen Anforderungen
genügend gleichmäßige Masse für Tonformlinge erzielt wird.
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Die bewegliche Anordnung der Schaufeln 12 bis 17 an den Armen 18 hat
den Zweck, daß diese Schaufeln sich der Scheibenoberfläche immer gut anpassen können
und sich leicht von der Scheibe abheben lassen. Dies ist notwendig, wenn bei der
Weiterverarbeitung, z. B. an der Presse 26, irgendeine Störung eintritt und kein
Ton zugeführt werden darf. Ist eine solche Störung von kürzerer Zeitdauer eingetreten,
so werden die Schaufeln mittels der Betätigungsgriffe 22 und 24 abgehoben, und die.
Abgabe des Tones von der Scheibe 3 unterbleibt. Während dieser Zeit kann jedoch
der Kastenbeschicker i und der Kollergang 2 im Betrieb bleiben. Es sammelt sich
alsdann der der Scheibe 3 zugeführte Ton auf dieser an und wird durch allmähliches
Senken der Schaufeln langsam von der Scheibe 3 abgeführt, sobald die Betriebsstörung
behoben ist. Es braucht somit nicht bei jeder kleinen Störung auch der Kollergang
und der Kastenbeschicker außer Betrieb gesetzt zu werden.
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Die sich im Kreise drehende Bahn, die das vorgemischte Gemenge aufnimmt,
kann auch, wie dies Abb. 4 und 5 zeigt, als Flachring 27 von größerem Durchmesser
ausgebildet werden, der auf Rollen 28 leicht beweglich gelagert ist. Ein auf der
Unterseite des Ringes 27 angebrachter Zahnkranz 29, der in ein Zahnritzel 3o eingreift,
dient für den Antrieb des Ringes 27. Über dem Ring liegen die Schaufeln 31, die
das auf den Streukreis 32 des Ringes gefallene Material bearbeiten. Anstatt den
Ring 27 auf Rollen beweglich zu lagern, kann derselbe auch beweglich aufgehängt
sein.
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Bei schwer aufschließbarem Material sind derartige Ringbahnen größeren
Durchmessers zu bevorzugen, weil dem Material eine längere Zeit zum Aufschließen
gegeben wird, ehe es zwecks Weiterverarbeitung die Bahn verläßt.
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Die kreisförmig sich bewegende Bahn kann auch anders als wie dargestellt
ausgeführt werden, z. B. kann sie stufenförmig nach außen abgesetzt sein oder nach
der Entleerungsseite hin geneigt verlaufen. Auch ist es gegebenenfalls zweckmäßig,
die Bahn anzuwärmen, um den durch Anmengen mit warmem Wasser erzielten warmen Ton,
der verschiedene Vorzüge bei der Weiterverarbeitung gegenüber kaltem Ton hat, weiter
warm zu halten.
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Die Leitbleche für die Verschiebung des zu mischenden Gemenges auf
der sich drehenden Bahn werden zweckmäßig pflugschaufelartig geformt, um hierdurch
neben dem Verschieben des Mischgutes gleichzeitig ein Wenden und Durchmengen desselben
herbeizuführen.