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Einrichtung zum Schlämmen von Zementrohmaterial Die Erfindung bezieht
sich auf eine Einrichtung zum Schlämmen von Zementrohmaterial.
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Bei der Zementherstellung im Dickschlämmverfahren wird das Rohmaterial
in Schlämmmaschinen aufgeschlämmt. Eine bekannteSchlämmeinrichtung besteht aus zwei
hintereinander angeordneten Behältern, die je mit einem Rührwerk versehen und mit
Wasser gefüllt sind. Beide Behälter stehen am Boden durch zwei quadratische, mit
je einem Schieber versehene Öffnungen von etwa goo cm2 freiem Querschnitt miteinander
in Verbindung. Die Aufgabe des Rohgutes erfolgt in dem ersten Behälter. In ihm wird
es mittels des Rührwerkes allmählich zu einem Schlamm aufgelöst. Dabei sollen die
festen Rückstände, z. B. Kieselsteine, Kalksteine usw., die sich auf dem Boden absetzen,
von dem Rührwerk durch die Öffnungen hindurch dem zweiten Behälter, der mit einem
Becherwerk zum Austrag der stückigen Teile versehen ist, zugeleitet werden. In den
kleinen Öffnungen können sich jedoch leicht Gutsteile festsetzen und Verstopfungen
verursachen. Im Betrieb sind die Öffnungen aber wegen der umlaufendenRührwerke nichtzugänglich.
UmVerstopfungen zu beheben, muB man daher jedes Mal die Schlämmeinrichtung stillsetzen.
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Es sind auch Schlämmaschinen bekannt, bei denen der Übergang von einem
zum nächsten Schlämmbehälter durch einen offenen und mit einem Wehr verschließbaren
Kanal gebildet wird. Die Reinigung eines solchen Wehres ist dann von oben her möglich.
Wenn das zu schlämmende Gut, wie an sich bekannt, im Gegenstrom zum Schlämmwasser
durch die Behälter geführt werden soll, bietet die Regelung des Gutstromes Schwierigkeiten.
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Die Erfindung behebt diese Schwierigkeiten bei einer Schlämmeinrichtung
der vorbeschriebenen
Art mit zwei oder mehr Behältern dadurch, daß
zwischen je zwei benachbarten Behältern drei Pfosten, die zwei Öffnungen bilden
und zum Halten von Wehrbalken dienen, angeordnet sind, so daß jeweils eine von diesen
Öffnungen durch ein Wehr verschlossen werden kann, und daß die den Öffnungen anliegenden
Wände der benachbarten Behälter aufeinander zu laufen. Hierdurch erhält man einerseits
Öffnungen, die sich bis zum oberen Behälterrand erstrecken. Man kann daher, wenn
sich Gutsteile in den Öffnungen festgesetzt haben, diese leicht während des Betriebes
von oben her, z. B. mittels eines Stecheisens, aus der Öffnung entfernen. Vor allem
aber bietet die Erfindung andererseits den Vorteil, daß man durch Einsetzen von
Wehrbalken zwischen je zwei Pfosten wahlweise die eine oder andere Öffnung schließen
kann. Hierdurch ist es in Verbindung mit der Leitwirkung der den Öffnungen anliegenden
Behälterwände in sehr einfacher und wirksamer Weise möglich, die Durchgangsgeschwindigkeit
des stückigen Gutes durch die einzelnen Behälter zu regeln. .
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weisen die Rührarme verschiedene
Drehzahlen auf, welche vom ersten Behälter zum letzten hin jeweils etwas abnehmen.
Hierdurch wird die Regelung der Durchgangsgeschwindigkeit des stückigen Gutes von
Behälter zu Behälter noch verbessert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig.I die Schlämmeinrichtung im mittleren Längsschnitt, Fig. Il einen
Schnitt nach der Linie C-D, Fig. III einen Schnitt nach der Linie E-F.
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Wie in Fig.I zu erkennen, sind vier Behälter mit den Bezeichnungen
1, 2, 3 und 4 nebeneinander angeordnet. In jedem Behälter ist ein Rührwerk 5 vorgesehen,
welches von einem Getriebemotor 6 über einen Kegeltrieb 7 in Drehungen versetzt
wird. Das Rührwerk besteht aus einer Welle mit vier Armen, an welchen je ein rechenartiger
Rührflügel aufgehängt ist. Die Behälter sind achteckig ausgebildet und an einer
Seite jeweils miteinander verbunden. In jeder Verbindungsstelle sind drei Pfosten
vorgesehen, wodurch zwei Durchtrittsöffnungen A und B gebildet werden.
Durch Einschieben von Wehrbalken 22 zwischen die Pfosten kann jeweils eine der beiden
Öffnungen geschlossen werden, wodurch ein Wehr 8 entsteht. Die den Öffnungen anliegenden
Wände der benachbarten Behälter laufen aufeinander zu.
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Alle Behälter sind zu Beginn des Betriebes in gleicher Höhe mit Wasser
gefüllt. Von dem Förderband 9 wird das trockene Rohgut, z. B. ein solches, in welchem
Kalkstein und Ton miteinander vermischt sind, von oben her in den Behälter i aufgegeben.
Durch .die Drehungen der Rührwerke 5 in Pfeilrichtung wird die tonige Gangart im
Wasser aufgeschlämmt und das stückige Gut nach außen geschleudert. Durch den Kanal
2,3 fließt das Schlammwasser über den Überlauf 16 in den Absetzbehälter 17,
in welchem sich der Schlamm absetzt. Dieser wird von einer durch einen Elektromotor
angetriebenen Schlammpumpe 18 durch eine Rohrleitung i9 aus dem Absetzbehälter abgezogen.
Um zu verhindern, daß Steine oder ungelöste Stücke mit in -den Absetzbehälter gelangen,
ist vor dem Überlauf 16 ein Sieb oder Rost 2o vorgesehen.
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Jeweils die eine Hälfte eines Wehres 8 ist geöffnet, durch welche
das stückige Material in den nächsten Behälter gelangt. Durch Ändern des Drehsinnes
der Rührwerke in den einzelnen Behältern, oder indem statt der Öffnung
B die Öffnung A ge-
schlossen wird, läßt sich die Durchgangsgeschwindigkeit
des stückigen Gutes regeln. Wie in Fig. II zu erkennen, sind die Öffnungen B der
Wehre 8 geschlossen. Die Rührwerke drehen sich in Pfeilrichtung. Das stückige Gut
gelangt auf diese Weise von einem Behälter in den nächsten.
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Würde man z. B. den Drehsinn des Rührwerkes in dem Behälter :2 in
den Uhrzeigersinn ändern, so wird sich sehr wahrscheinlich eine geringere
Fördergeschwindigkeit des stückigen Gutes aus dem Behälter i in den Behälter 2 ergeben.
Ebenfalls wird es von Einfluß auf die Durchtrittsgeschwindigkeit des stückigen Gutes
sein, wenn man beispielsweise bei verschiedenem Drehsinn der Rührwerke in den Behältern
i und 2 die Öffnung A statt der Öffnung B durch ein Wehr verschließen würde. Man
kann also, allgemeiner gesprochen, die Durchtritt&geschwindigkeit durch wahlweise
Änderungen beeinflussen, die sich auf den Drehsinn der benachbarten Rührwerke oder
auf den Verschluß der Öffnungen A bzw. B beziehen.
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Eine Änderung der Transportgeschwindigkeit läßt sich auch dadurch
erreichen, daß die Rührwerke der einzelnen Behälter verschiedene Drehzahlen aufweisen,
welche vom ersten Behälter zum letzten hin jeweils etwas abnehmen. Je größer der
Unterschied der Drehzahlen voneinander ist, desto größer ist auch die Transportgeschwindigkeit.
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Am Ende des letzten Behälters 4 befindet sich ein Becherwerk i i,
durch welches das stückige Gut ausgetragen und auf ein Sieb 12 gegeben wird. Die
Gefäße des Becherwerkes sind zweckmäßig gelocht, damit in erster Linie stückiges
Material und nur wenig-Flüssigkeit gefördert -wird. Über dem Sieb sind Frischwasserbrausen
13 angebracht, welche das stückige Gut von a%'haftendem Sehlamm befreien. Unter
dem Sieb befindet sich ein Auffangtrichter 14, in ,welchem das Brausewasser aufgefangen-wird.
Durch eine Leitung 15 fließt dieses in den Behälter 4. Auf diese Weise wird dem
letzten Behälter laufend Flüssigkeit zugeführt, wodurch eine Strömung zu dem ersten
Behälterhin eintritt, in welchen, wie gesagt, die Aufgabe des Rohgutes erfolgt.
Das zu schlämmende Gut wird. also in an sich bekannter Weise im Gegenstrom zu dem
Schlammwasser durch die einzelnen Behälter hindurchgeführt. Durch die Gegenstromführung
kommen -die stückigen Teile von Behälter zu Behälter mit einer immer dünneren -Trübe
in Berührung. Hierdurch ist bei geringem Wasserverbrauch eine sehr gute Schlämmung
gewährleistet. -