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Vorrichtung zum Aufschließen und gleichzeitigen Schlämmen von Erzen
Vorrichtungen. zum Aufschließen und gleichzeitigen Schlämmen von tonigen und lettigen
Gesteinsverbindungen mit einem eine oder mehrere Rührflügelwellen enthaltenden Trog
sind bereits bekannt geworden. Sie kennzeichnen sich u. a. dadurch, daß das Gut
nach seiner Aufgabe in dem Trog von der Brechflügelwelle erfaßt, aufgeschlossen
und zum Auslaß transportiert wird, von wo es mittels eines Elevators ausgetragen
wird. Das Läuterwasser wird meist - im Gegenstrom zur Durchgangsrichtung des Schlammgutes
geführt und verläßt, mit den löslichen Bestandteilen des zu läuternden Gutes gesättigt,
an einer geeigneten Stelle den Läutertrog.
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Mit den bekannten Maschinen können aber nur verhältnismäßig weiche
Gesteinsverbindungen aufgeschlossen werden, bei denen das zu beseitigende Bindemittel
so auflösbar ist, daß es mit dem Läuterwasser abfließen kann. Handelt es sich aber
darum, härtere grobstückige Gesteinsverbindungen aufzuläutern, so ist @es erforderlich,
vor diese Maschinen einen Brecher zu schalten, der die Zerkleinerung des Aufgabegutes
vornimmt.
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Ist ferner in dem Aufgabegut das Bindemittel nicht bloß als im Wasser
lösbares Material, sondern auch in sandiger, körniger Form vorhanden, und ist es
notwendig, auch den sandigen, körnigen Teil, der nicht im Wasser lösbar ist, zu
beseitigen, so genügen ebenfalls die bekannten Maschinen nicht, denn die Sande,
insbesondere von größerem Korn, können nicht mit der Trübe zum Abschwimmen gebracht
werden, hauptsächlich dann nicht, wenn das zu gewinnende Endprodukt selbst -sandige,
körnige Bestandteile aufweist. In solchem Falle muß, wenn eine der bekannten Maschinen
zum Aufläutern verwendet wird, eine Nacharbeit zur Trennung des ausgeschlämmten
Gutes erfolgen.
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Mit der patentierten Maschine ist es möglich, sowohl das Brechen wie
das Läutern und das Trennen, in einem einzigen Arbeitsvorgang vorzunehmen. -Beispielsweise
verarbeitet die Maschine Brauneisenerze, die in einem Bindemittel von schmierig-kalkigem
Mergel und Quarzsanden eingebettet sind, in der Weise, daß sie die bis zu 6o cm
großen Roherzstücke zerkleinert, das Brauneisenerz aus dem Bindemittel herauslöst
und die körnigen Sandteile und die feinen mergeligen Schlämme, beide Arten von Bindemitteln,
jedes für sich, abzieh @ und das reine Eisenerzprodukt zum Austrag bringt.
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Das Wesen der Erfindung besteht der Hauptsache nach darin, daß der
in der Gutsförderrichtung geneigte Trog den unteren Teil eines sich über seine ganze
Länge erstreckenden Schlammbehälters bildet, dem Läuterwasser am Austragende des
Trogbodens zugeführt und aus dem die :schlammigen Bestandteile unter Abdämpfung
der Strömung durch bis nahe auf das in dem Trog wandernde
Erzbett
herabreichende Querwände am Aufgabeende in entsprechender Höhenlage abgezogen werden.
Hierbei schleudern die jeweils in besonderen Kammern arbeitenden Brechflügel das
Erz so hoch in das über dem Trog stehende Schlammbett, daß eine Trennung der Bestandteile
der Erzmassen nach dem spezifischen Gewicht erfolgt. Auf diese Weise werden sämtliche
für die vollständige Aufbereitung selbst mittelharten Gesteins erforderlichen Arbeitsvorgänge
innerhalb einer einzigen Maschine unbeschadet der vollständigen Aufschließung des
Erzes vereinigt.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht. Es sind Abb. i ein Längsschnitt durch die Maschine gemäß, der Erfindung,
Abb.2eine Vorderansicht gemäß Abb. i, wobei das die Antriebsmaschine für die Schlägerwelle
tragende Gestell fortgelassen ist.
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Das Brechen der groben Erzstücke und das Aufschließen des Erzes geschieht
dadurch, daß die mit Schlägern oder Flügelna versehene Welle b in Umdrehung versetzt
wird. Die Zähl und Form der Flügel a ist von untergeordneter Bedeutung und wird
von Fall zu Fall unter Anpassung an die besonderen Verhältnisse gewählt werdest
müssen. Vorzugsweise wird man aber die ersten. Flügel, also diejenigen, die dem
'Aufgabetrichter c zunächst liegen., auf Schneiden einrichten, während die weiter
zurückliegenden im, wesentlichen auf eine Rührwirkung eingestellt sind. Die Schläger
a kreisen. in Kammern, die seitlich durch Wände d begrenzt werden. Die Schläger
a sind in solcher Länge bzw. die Kammerwände d in solcher Höhe ausgebildet, daß
die Wände d dem jeweiligen Schläger in der Längsrichtung einen Gegenhalt bieten,
wobei eine dauernde Klemmung des Gesteins dadurch vermieden wird, daß die Öffnungen
der einzelnen Trennwände ei geg eneinander versetzt angeordnet sind. Das Brechen
und das Aufschließen, geschieht unter Zusatz von Wasser, wobei letzteres an der
entgegengesetzten Seite (r in Abb. i) wie das Roherz (c in Abb. i) eintritt und
die Maschine im Gegenstrom. zum Erz durchfließt. Das Läuterwa-sser wird also gleichzeitig
mit zur Trennung von Erz und Bindemitteln benutzt.
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Die Brech- und Aufschließarbeit erfolgt in, einem vorzugsweise halbzylindrischen
Trog, auf den Wände f von mehreren Metern Höhe aufgesetzt sind, so daß in der Gesamtheit
ein Behälter entsteht, der zur Aufnahme und Führung des Wassers dient.
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Der Antrieb der Schlägerwelle erfolgt zweckmäßig von einem auf einem
Gestell s befindlichen Motor g aus über entsprechend angeordnete Zahnräder h. (Das
Gestell nebst Motor g und Zahnrädern lt ist in. Abb. 2 fortgelassen.) Das
Austragen des geläuterten Erzes übernimmt das am unteren Ende der Maschine vorgesehene
Becherwerk i.
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Bei der Umdrehung der Schlägerwelle b wird das Roherz durch die Schläger
aufgewirbelt und in die über dem Erzbett.befindliche Wassernasse geschleudert. Da
die Wassierhöhesehr groß und das Volumen des Wassers im Vergleich zu dem Volumen
des Roherzes noch dadurch vermehrt ist, daß die Wasserb.ehälterwand f, wie aus Abb.
2 ersichtlich, sich trichterförmig nach oben öffnet, tritt in dem Wasser eine weitgehende
Lockerung, ein Verspritzen des Roherzes ein. Aus dem lose im Wasser verteilten Gemisch
von Erz und Bindemitteln sinken die schweren Teile, in der Hauptsache das Erz, rasch
wieder zu Boden, während die leichten Teile, in der Hauptsache das Bindemittel,
langsamer folgen. -Aus diesem Grunde und weil die gesunkenen Erzteile infolge der
Schräglage des Troges und der transportierenden. Wirkung der Schläger zur Austragöffnung
befördert werden, tritt in der oberen Schicht des Wassers eine Anreicherung der
leichten Teile ein. Das durch das Bindemittel angereicherte Wasser wird durch die
Öffnungen. k oder durch Saugheber L - in der Zeichnung ist nur ein 'Heber dargestellt
- abgesaugt. Das Erz geht - durch die Austragöffnung m, wie erwähnt, auf ein an
die Vorrichtung angeschlossenes Entwässerungsbecherwerki und von da aus in den Bunker.
-Das die leichten Bestandteile abführende Wasser wird in Becken geleitet, wo die
Feststoffe sich absetzen, während das Wasser abläuft. Durch die unteren Abzugsöffnungen
k und durch die tiefgesetzten Säugheberl werden gröbere Sande abgeführt, durch die
oberen Öffnungen k und höher- gesetzte Saugheher L dagegen feinere und feinste Sande
und die Schlämme abgezogen. Hierdurch wird nicht nur bei der Aufbereitung der erwähnten
Erze, sondern auch in vielen anderen Fällen ermöglicht, Sande und Schlämme gesondert
niederzuschlagen.
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Um die Trennung des von: der Schlägerwelle in das Wasser geschleuderten
Erzes und der Bindemittel zu fördern, sind in dem Wasserbehälter Trennwände o angebracht.
Durch diese Trennwände ward die Strömung des von dem Einlauf zu den verschiedenen
Ablaufstellen fließenden Wassers abgedämpft, und @es entstehen Kammern mit geringer
Geschwindigkeit der Wasserbewegung in der allgemeinen Dürchflußrichtung. Daraus
ergibt sich, daß durch diese Kammern eine gründlichere Trennung von. Erz. und Bindemitteln
bewirkt -wird. - Die Trennwände 0 und hauptsächlich
-die
dem Einlauf zunächst äegenden. haben den weiteren Vorteil, daß sie, weil sie bis
dicht auf das Erzbett hinunterreichen, an ihrer unteren Kante eine lebhafte Wasserströmung
verursachen. Durch diesen. Wasserstrom werden die Teile des Bindemittels, die mit
dem Erz zu Boden fallen, zum Austrag abgeführt.
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Die Neigung des Troges e kann von vornherein einen bestimmten, dem
Charakter des zu läuternden Erzes entsprecheriden Grad haben. Es können aber auch
an dem Fundamentrahmen der Maschine Einrichtungen getroffen werden, die eine Veränderung
der Neigung zulassen; allerdings wird man: sich mit Rücksicht auf die Größe der
Maschine und mit Rücksicht auf den offenen Wasserspiegel innerhalb .enger Grenzen
bewegen müssen.
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Zur Regulierung der Höhe des Erzbettes im Läutertrog e können an -Verschiedenen
Stellen des Läutertroges Stauwände p in beliebiger Weise angebracht werden. Eine
Stauwand ist in der Nähe des Austrages @eingezeichnet.
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Die Maschine entleert sich nach Einstellung der Aufgabe, -die infolge
der Wasserhöhe nur ganz sanft ;erfolgt, von selbst.
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Für die Entleerung der Maschine bei plötzlichem Stillstand durch Betriebsstörung
o. dgl. sind an dem Läutertrog2 Entleerungsöffnungen g angebracht, deren eine in
Abb. i wiedergegeben ist.