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Vorrichtung zum Aufbereiten keramischer Massen Es sind Vorrichtungen
zum Aufbereiten keramischer Massen, wie z. B. Ton, Lehm o. dgl., bekannt, bei denen
unter einem Kol--lergang ein Sammelteller "angeordnet ist, auf welchen die durch
den Rost des Kollergang:s hindurchtreibende Masse herabfällt. Der Sam melteller
hat bei diesen Vorrichtungen den Zweck, eine gute Durchmischung des geko> lerten
Gutes zu erreichen. Außerdem soll erreicht werden, daß das Gut einige Zeit eman;
ken kann, damit die Masseteilchen gleichmäßig durchfeuchten, bevor die Massc den
nachfolgenden Verarbeitungsmaschinen zugeführt wird.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art weist der Sammelteller
die gleiche oder eine etwas geringere Drehzahl wie der Kollergang auf. Eine Austragsvorrichtung
fördert das auf den Sammelteller herahgefallene- Gut an einer bestimmten Stelle
von dem Sammelteller ab. Das hat zur Folge, daß das Gut durch die feststehende Atustragsvorrichtiung
verhältnismäßig kurze Zeit, nachdem es den Kollergang verlassen hat, von dem Sammelteller
wieder abgefördert wird. Es bleibt den einzelnen Masseteilchen daher nur kurze Zeit
zum Mauken. Wie bei einer anderen bekannten Anordnung dient als Austragsvarrichtung
zum Abfördern der Masse von dem Sammelteller eine Schnecke. Es ist vorgeschlagen
worden, die Drehzahl. des Sammeltellers bei dieser Anordnung in bezug auf diejenige
des Kollergangs so einzustellen, daß der Sammelteller zu einem Umlauf mehrere (etwa
io bi's 15) Minuten braucht, während der Kollergang etwa 15 bis '2o Umläufe in der
Minute ausführt. Da die Austragsschnecke sämtliche auf dem Sammelteller übereinandergelage
rte Schichten gleichzeitig austrägt, entspricht die Zeit, -während der die unmittelbar
hinter der Austragsschnecke auf den Sammelteller fallenden Masseteilchen mauken
können, zwar nahezu einer vollen Umdrehung des Sammel: tellers, daäegen «-erden
diejenigen Teilchen, die unmittelbar vor der Au@stragsschnecke auf den Sammelteller
fallen, sofort ausgetragen. Die Zeiten, die den einzelnen Masseteilchen zum Mauken
zur Verfügung stehen, sind alsio, je nachdem, an welcher Stelle sie auf den Sammelteller
fallen, stark verschieden.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Vorrichtung zum Aufbereiten
keramischer Massen,
bei der unter einem Koll.ergang ein Sammelteller
angeordnet ist, dar das Gut eine das Mauken ermöglichende Zeit lang zurückhält.
Dafür die Weiterverarbeitung der Masse eine vollkommen gleichmäßige Durchfeucbtung
aller Masseteilchen von großer Wichtigkeit ist, hast sich die Erfindung zur Aufgabe
gestellt, die Anordnung so auszugestalten, daß für sämtliche Masseteilchen, gleichviel,
an -Welcher Stelle der Rostbahn und in welchem Zeitpunkt sie aus dem Kollergang
herausfallen, die gleiche genügend lange Zeitspanne zum Mauken zur Verfügung steht.
Dabei soll auch die Dauer, während der die Masseteilchen- zwecks gleichmäßiger Durchfeuichtung
ruhen, in weiten Grenzen einstellbar sein.
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Die Erfindung besteht darin, daß unterhalb des Kollergangs der Füllrumpf
eines Tonhobels angeordnet ist und daß der Abtrag durch Messer des Tonhobels so
eingestellt ist, daß eine der erforderlichen Lagerzeit entsprechende Schichthöhe
ermöglicht bleibt.
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Bei der Erfindung werden also zwei an sich bekannte Aufbereitungsvorrichtungen
in neuartiger Weise kombiniert. Die Erfindung benutzt hierbei einerseits einen Kollergang
und anderseits einen Tonhobel oder Rundbeschicker, bei dem in der Bodenfläche eines
Füllrumpfes Messer o. dgl. angeordnet sind. Durch diese Kombination zweier an sich
bekannter Vorrichtungen wird ein Maulmischer geschaffen, bei dem das aus dem Kollergang
herabfallende Guft in gleichmäßigen Schichten in dem darunter befindlichen Tonhobel
laufend angesammelt wird, in dem Füllrumpf dieses Tonhobels gleichmäßig lange lagert
und gleichmäßig lange durchfeuchtet, weil sämtliche Schichten bis zu dem Boden des
Füllrumpfes herabsinken müssen und dann erst von unten abgenommen werden.
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Bisher wurden To-nholiel. lediglich für sich allein verwendet, wobei
das Gut einfach durch Entleeren von Behältern in den Füllru#mpf eingeschüttet wurde.
Eine schichtenweise Lagerung des Gutes im Füllrumpf konnte dabei nicht eintreten
und war auch gar nicht beabsichtigt.
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Bei der Anordnung gemäß der Erfindung wird auch eine gute Durchfeuchtung
der in den verschiedenen Kreissegmenten liegenden und abgeschälten Masseschichten
erreicht, da diese Schichten auf dem unter dem Messerteller des Füllrumpfes angeordneten
Sammelteller durch den oder die Abstreicher gemischt werden. An Stelle des Sammeltellers
init Abstreicher kann auch eine entsprechende Austragsvorrichtung angeordnet werden.
Der Messerteller und der drehbare Sammelteuer bziv. der drehbare Abstreicher können
in gleicher Richtung und mit gleicher Geschwindigkeit oder aber in entgegengesetzter
,Richtung umlaufen. Der Füllrumpf wird, vorzugsweise ortsfest stehend ausgebildet,
kann aber auch drehbar angeordnet werden, wobei dann z. B. die Messer im Füllritmpfboden
feststehen können. An Stelle der Messer können auch sonstige Schäleinrichtungen
vorgesehen sein.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in verschiedenen Ausführungsforrpen
beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i im Längsschnitt eine Einrichtung
ge-
i m *iß der Erfindu ng mit Kollergang und darunter angeordnetem Füllrumpf
mit rotierendem Messerteller sowie darunter befindlichem rotierendem Sammelt, ler
mit Abstreicher.
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Abb. 2 zeigt in Aufsicht den Füllrumpf mit dem Messerteller und dem
drehbaren Sammelteller nach Fig. i für sich lierausgezeichnet.
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Abb.3 und ,l stellen im Längsschnitt bzw. in Aufsitlit einen Füllrumpf
mit :Messerteller und darunter angeordnetem feststehendem Sammelteller mit rotierendem
Abstreicher dar.
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Abb. 5 und 6 schließlich zeigen in vergrößertem Maßstab für sich herausgezeichnet
die Anordnung der verstellbaren Messer und Lippen in dem Messerteller.
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In Fig. i der Zeichnung ist eine vollständige, erfindungsgemäß ausgebildete
Vorrichtung dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus einem Kollergang i. dessen
Läufer 2 über eine Welle 3, ein Kegelradgetriebe .l und ein Vorgelege 5 angetrieben
werden. Die Läufer rotieren auf einer äußeren Vollbahn 6 bzw. auf einer inneren
Rostbahn -?, durch die die Masse hindurchfällt. , Das gekollerte Gut fällt in einen
unterhalb des Kollergangs angeordneten Füllrumpf 8, der ortsfest angeordnet und
von einem Gestell t gehalten ist. Im Innern des Füllrumpfes 8 sind Streben oder
Teilwände io befestigt, die das Gut gegen Mitnahme sichern.
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Der Boden des Füllrumpfes 8 wird von einem drehbaren Messerteller
i i gebildet, der mit Messern 12 und mit neben bzw. unterhalb der Messer angeordneten
Durchbrechungen 13
versehen ist. Die Anordnung der Messer und der Durchbrechungen
ist beispielsweise aus Abb. 5 und 6 genauer ersichtlich. Die Messer 12 sind schräg
nach ,oben gerichtet und können gegebenenfalls verstellbar sein. Zu diesem Zweck
können die Messer 12, wie Abb. 5 zeigt, mit Hilfe von Gelenken 14 an der einen Kante
der zugehörigen Durchb.rechungen 13 des Messertellers i i schwenkbar gelagert sein.
Ferner können in den Durchbrechungen 13
des Messertellers i r nach unten ragende
verstellbare Lippen 15 angebracht sein, die zur Regelung der Leistung dienen.
Die Lippen 15,
deren Anordnung ebenfalls aus Fig.5 näher ersichtlich ist,
können ähnlich wie die Messer 12 mit Hilfe von Gelenken 16 an der deal.
Messern
gegenüberliegenden Kante der Durchbrechungen 13 schwenkbar gelagert sein,
so daß sie von der waagerechten bis zur senkrechten Lage eingestellt werden- können,
wobei sie die Durchbrechung 13 mehr oder «eniger freigeben. An Stelle der verstellbaren
Messer 12 und Lippen 15 können ähnliche Ab,-schälorgane bzw. Einstellmittel
vorgesehen werden.
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Unterhalb des Messertellers i i ist bei der Ausführungsform nach Abb.
i und 2 ein drehbarer Sammelteller 17 angeordnet, über dem zweckmäßig ein niedriger
Schüttrumpf 18 ortsfest gehalten wird. Der Sammelteller 18 ist mit einem Kegelzahnkranz
i9 versehen, der mit einem Kegelrad 2o kämmt. Der Antrieb des Kegelrades und damit
auch des Sammeltellers geschieht über ein Zahnrädergetriebe 21, 22, Vorgelegewelle
23 und Scheiben 24.
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Der Antrieb des drehbaren Messertellers i i geschieht gemäß .dem Ausführungsbeispiel
zusammen mit dem Sammelteller 17. Zu diesem Zweck ist die um eine Achse 25 drehbare
Nabe 26 des Sammeltellers nach oben verlängert und fest mit dem Messerteller
i i verbunden.
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;Zum Austragen des Gutes dient ein Ab,-streicher 27, der iortsfest
über dem Sammelteller 17 angeordnet und spiralförmig von der Nabe bis über
den Rand des Sammeltellers verläuft. Der Schüttrumpf 18 des Sammeltellers ist in
Drehrichtung gesehen vor dem Abstreicher 27 zeit einer Unterbrechung 28 versehen,
durch die das Gut nach außen gelangt.
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Bei dem in Abb.3 und 4 veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist ebenfalls
unter einem ortsfesten Füllrumpf 8 ein drehbarer Messerteller i i angeordnet, der
mit seiner Nabe 29 um eine Achse 30 rotiert. Dieser Messerteller i i ist
ebenso wie bei der vorstehenden Ausführung mit Messern 12 und Durchbrechungen 13
vergehen, auch können in den Durchbrechungen -13 verstellbare Lippen 15 angeordnet
sein: Im Gegensatz zu der vorstehenden Ausführung ist aber der Sammelteller 17 ortsfest
unter dem drehbaren Messerteller i i angeordnet. Der Messerteller i i ist daher
selbst mit einem Kegelzahnkranz 31 versehen, der über ein Kegelrad 32 angetrieben
wird. Die Abförderung des Gutes von dem Sammelteller geschieht bei dieser Ausführung
mittels eines drehbaren Abstreichers 33, der zweckmäßig mittels eines Konsols, 34
an dem drehbaren Messerteller i i befestigt ist, so daß @er die Umdrehungen des
Messertellers i i mitmacht. Der Abstreicher 33 fördert das auf dem Sammelteller
befindliche Gut nach der Mitte des Sammeltellers 17, in der sich eine Durchbrechung
35 befindet, durch die das Gut herausfällt. .
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Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Einrichtung ist folgende:
Das von den Läufern 2 des Kollergangs i zermahlene Gut fällt durch die Rostbahn
7 in den Füllrumpf 8 herab. Der Kollergang wird beispielsweise mit 15 bis
22 Umdrehungen der Läufer in der Minute betrieben.
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Zunächst läßt man lediglich den Kollergang so lange laufen, bis der
Füllrumpf 8 mit Gut gefüllt ist. Sodann wird der Messerteller und der Sammelteller
bzw. der Abstreicher ebenfalls in Umdrehung versetzt. Die Messer 12 schälen nun
die jeweils zuunterst in dem Füllrumpf befindliche Masseschicht ab. Das abgeschälte
Gut fällt durch die Durchbrechun,-gen i3 des Messertellers ii nach unten auf den
Sammelteller 17, von dem es mit Hilfe der Abstreicher 27 bzw. 33 ausgetragen wird.
Der Messerteher i i und der Sammelteller 17 bzw. der Abstreicher 33 laufen beispielsweise
mit 3 bis 6 Umdrehungen pro Minute um. Die Arbeitsweise des Kollergangs und des
Messertellers i i wird derartig miteinander abgestim.iit, daß die Messer 12 fortlaufend
so viel Masse von unten abschälen, als von oben, aus dem Koller-an- in den Füllrumpf
8 nachfällt. Die nachfallende Masse sinkt dann allmählich in den Füllrumpf herab,
wobei sie sich gleichmäßig durchfeuchtet, bis sie in der Bodenebene des Füllrumpfes
8 von den Messern 12 erfaßt und abgenommen wird. Die Regulierung der Leistung kann
durch Verstellung der Messer i 2 bzw. der Lippen 15
geschehen, die nach ihrer
Einstellung unmittelbar festgestellt werden können.
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Um ein Festkleben oder Haften des Tones oder Lehms an den Wandungen
des Füll- oder Schüttrumpfes zu verhindern, können diese Wandungen aus Gips bestehen
bzw. mit Gips verkleidet sein. Dadurch wird das Kleben der Masse an den Wandungen
verhindert und ein leichtes Nachrutschen der Masse gewährleistet.