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Verladevorrichtung für landwirtsdhaftlidhe Betriebe
Gegenstand der
Erfindung ist eine Verladevorrichtung für landwirtschaftliche Betriebe, welche sich
insbesondere für die selbsttätige Ubertragung von Dungstapeln zwecks Beschickung
der zu düngenden Felder oder aber auch beispielsweise zum Einfüllen von Grünfutter
in Silos eignet und darüber hinaus den Vorteil hat, daß das zu verladende Gut in
einem hinreichend zerkleinerten und aufgelockerten Zustand übergeführt wird, so
daß es ohne weitere Verarbeitung für die Verwendung zur Verfügung steht.
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Bisher bildeten die in landwirtschaftlichen Betrieben anfallenden
Dungstapel infolge ihrer Durchsetzung mit Stroh eine nur schwer abtragbare Masse.
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Bisher mußte das Abtragen des Stapels mühselig von Hand vorgenommen
werden, wobei aber die mit der Forke aus dem Stapel herausgerissenen Dungklumpen
ihren Zusammenhalt bewahren. Es war daher erforderlich, die auf dem Felde abgeworfenen
Klumpen mit der Forke aufzulockern und zu zerkleinern, damit der Dung gleichmäßig
über die ganze Breite des Feldes verteilt werden konnte.
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Infolge der Zähigkeit des Dunges wurden zum Aufladen des Dunges und
zu seiner Verarbeitung auf dem Felde viele Arbeitskräfte erforderlich.
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In der Futterwirtschaft hingegen mußte das anfallende Grünfutter
vor dem Einfüllen in die Silos stark zerkleinert werden, was ebenfalls langwierig
und lästig ist.
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Alle diese Schwierigkeiten und Nachteile werden mit der Erfindung
dadurch beseiltigt, daß die Verladevorrichtung aus einem an einem ortsfesten oder
fahrbaren Gestell verschiebbar angeordneten und um einen festen Drehpunkt in senkrechter
und waagerechter Richtung verschwenkbaren Gestellarm besteht,,auf dem ein endloses
Transportband
angeordnet ist und dessen dem Aufhänge- und Drehpunkt
entgegengesetztes Ende des Gestellarmes eine Fräs- und Schneidevorrichtung aufweist.
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Mit dieser Vorrichtung gemäß der Erfindung wird es ermöglicht, durch
Anlegen der Schneid- und Fräsmaschine an den Dungstapel diesen streifen-Xteise abzutragen,
wobei der vom Stapel abgetrennte Dung in hinlänglich zerkleinertem und aufgelockertem
Zustand mittels Transportband in den Wagen oder Karreii geladen wird, wodurch bei
der Entleerung des Fahrzeugs eine gleichmäßige Verteilung des Dunges über das Feld
unter wesentlicher Einsparung von Arbeitskräften ermöglicht wird.
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Bei der Beschickung von Grünfutter in Silos wird auf die Schneid-
und Fräsmaschine des Transportbandes ein Einfülltrichter aufgesetzt, in welchem
das eingefüllte Gut mit den Schneidscheiben und -meißeln der Schneid- und Fräsmaschine
zwangsläufig zusammengebracht wird, worauf das Gut dann in dem gewünschten zerkleinerten
und aufgelockerten Zustand über das Transportband in den Silo o. dgl. Behältern
eingebracht wird.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigt Fig. I die Gesamtansicht einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Verladevorrichtung,
von der Seite gesehen, teilweise im Schnitt, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie A-A
der Fig. I, Fig. 3 die Steuervorrichtung im Punkt E der Fig. 1 in etwas vergrößertem
Maßstabe, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt nach Linie C-C der Fig. 3, Fig. 5 einen
waagerechten Schnitt nach Linie B-B der Fig. 3, Fig. 6 eine Draufsicht auf die .Antriebsvorrichtung
in Richtung des Pfeiles D der Fig. I, Fig. 7 eine Draufsicht auf die Schneid- und
Fräswalze in Richtung des Pfeiles F der Fig. I und Fig. 8 eine Seitenansicht auf
die Schneid- und Fräswalze der Fig. I mit aufgesetztem Fülltrichter.
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In der Zeichnung ist mit I ein Gestänge für das endlose Transportband
2 bezeichnet, welches über Rollen 3, 4 geführt wird. Die Achse 5 der Rolle 3 ist
an beiden Enden an je einer Aufhängelasche 6 befestigt, an deren oberen Enden Rollen
7 angeordnet sind, die in U-Eisen-Schienen 8 laufen. Die U-Eisen-Schien 8 können
in einem verdeckten Raum unmittelbar unterhalb der Decke dieses Raumes befestigt
sein oder von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Gerüst getragen werden.
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In der Mitte des Transportbandes ist auf dem Gestänge I eine Brücke
9 eingebaut, auf welcher der Antriebsmotor 10 und ein Getriebekasten 1 1 angeordnet
ist Auf der Motorachse 12 (Fig. 6) ist eine Festscheibe I3 aufgekeilt, die mit einem
Riemen I4 die Festscheibe 15 des Getriebekastens 1 1 antreibt.
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Über das Getriebe des Getriebekastens II wird ein kurvenförmiges,
fest angeordnetes Zahnstangenpaar I6 durch Zahnräder 17 angetrieben, derart, daß
das an der Achse 5 aufgehängte Transportgestänge nach oben verschwenkt werden kann.
Die Steuerung dieser Schwenkbewegung wird durch minen Hebel 18 bewerkstelligt, der
je nach Stellung die Auf- oder Abwärtsbewegung, letztere infolge IRerlauf, bewirkt.
Die Zahnstangenhogen I6, welche an i'hrem oberen Ende an einem Schlitten 19 starr
befestigt sind, werden seitlich am Gestänge I in je einem Führungsblock 20 geführt.
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Zur Verschwenkung des Transportgestelles in waagerechter Richtung
wird der Schlitten 19 mittels Rollen 21, 2I' an einer kurvenförmig gebogenen Doppel-T-Schiene
22 geführt (Fig. 3 und 6), die ihrerseits an den vorderen mittels Rollen 24 an der
U-Eisen-Schiene 8 aufgehängten Aufhängelaschen 23 befestigt ist. Die Laschen 6 und
23 sind durch Streben 25 miteinander starr verbunden.
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Die Rollen 21, 2I' sitzen mit dlen Zahnrädern 26 bzw. 26' (Fig. 4
und 5) auf je einer gemeinsamen Achse 27, 27'. Mit 28 ist ein Zahnsegment bezeichnet,
das verstellbar auf der Stange 29 angeordnet ist und durch Drehung mittels Handgriff
30 um I800 mit den Zahnrädern 26, 26' in Eingriff gebracht werden kann, wodurch
einle Verschwenkung des gesamten Transportgestänges in der einen oder anderen Richtung
bewirkt wird.
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In einer Mittelstellung. d. h. bei einer Drehung um go0 kommt das
Segment 2S mit einem dritten Zahnrad 3I in Eingriff, das mit seiner Achse 23 in
Böckehen 32 gelagert auf der Platte 34 des Schlittens 19 sitzt. Auf der Achse 33
des Zahnrades 3I sitzt am Ende ein Kegelrad 34, das mit einem Kegelrad 35 im Eingriff
steht. Das Kegelrad 35 sitzt auf der Achse 36, die in Böckchen 37 gelagert und durch
eine biegsame Welle 38 mittels Kupplung verbunden ist. Diese Einrichtung dient zum
Verschieben bzw.
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Rückwärtsbewegen des gesamten Transportgestelles an der Schiene 8.
Die biegsame Welle 3S überträgt mit Hilfe eines Kegelradpaares 40 41 ihre Umlaufbewegung
auf die Welle 42, auf welcher die Rollen 7 aufgekeilt sind (Fig. 2).
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Am freien Ende des Transportgestelles I ist eine Schneid- und Fräsvorrichtung
43 angeordnet. Diese besteht, wie aus Fig. 7 ersichtlich, aus einer Mehrzahl von
in gleichem Abstand voneinander auf einer gemeinsamen Welle 44 aufgekeilten, am
Umfang gezahnten Scheiben 45. Zwischen letzteren sind schwenkbar zwischen je zwei
Änschlägen (Stangen) 46 Meißelpaare 47 angeordnet, welche abwechselnd um 90° versetzt
zueinander sind. Die so ausgestaltete Schneid- und Fräswalze 43 ist von einer Blechhaube
48 teilweise abgedeckt, welche durch am Transportgestänge I angeordnete Arme 49
in Stellung gehalten wird. I!nterhalb der Schneid- und Fräswalze43 ist eine Führungswalze
50 angeordnet, hinter welcher ein Führungsblech 51 liegt. Diese Ausfü1Lrung hat
den Zweck, die mittels der Schneid-und Fräswalze vom Stapel o. dgl. abgerissenen
und abgeschnittenen Teile mit SicllePheit dem Transportband 2 zuzuführen, wobei
gleichzeitig die Rolle 50 verhindert, daß die Schneidscheiben mit dem Erdboden in
Berührung kommen.
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Die Achse 44, auf welcher die Frässcheiben 45 und Meißelpaare 47
sitzen, ist über ein Kegelradpaar 52, 53 über die Welle 54 mit den Kegelrädern 55,
56 an die Antriebswelle 12 des Motors IO an-
geschlossen (Fig. 6).
Der Antrieb des Transportbandes 2 wird durch Kegelräder 57, 58, Welle 59, Kegelräder
60, 6I und Stollen 4 von der Welle 54 abgeleitet.
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Die Wirkung der vorstehend beschriebenen Einrichtung ist folgende:
Zur Abtragung eines Dungstapels wird die Schneid- und Fräsvorrichtung an demselben
in Stellung gebracht. Durch Betätigung des Hebels I8 wird diese dann in Betrieb
gesetzt, wobei gleichzeitig das Transportband in Umlauf kommt und in senkrechter
Richtung, z. B. von unten nach oben, verschwenkt wird. Hierbei schneiden die Zahnscheiben
45 in den Dungstapel ein, während die Meißelpaare 47 das zwischen den Zahnscheiben
befindliche Gut abreißen und über diese Rolle 50 und Führungsblech 5I auf das Transportband
schleudern, an dessen oberem Ende das abgetrennte und gelockerte Stapelgut auf einem
Wagen abgeworfen wird, um auf das zu düngende Feld gefahren zu werden.
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Nachdem die Schneid- und Fräsmaschine einen senkrechten Streifen
aus dem Dungstapel herausgeschnitten hat, wird durch Steuerung mittels Handhebel
30 das Transportgestänge über dem Stapel um die Walzenlänge nach der Seite verschwenkt,
worauf dann der nächste Streifen von oben nach unten abgetrennt wird. Dieses Spiel
wird so lange wiederholt, bis die ganze Stapelbreite abgetragen ist. Darauf wird
durch Einstellen des Hebels 30 in die Mittelstellung der Vorschub der gesamten Transportvorrichtung
bewirkt, worauf neue Streifen nacheinander abgetrennt und zerkleinert werden, wobei
das Transportgestänge seitlich in entgegengesetzter Richtung absatzweise bewegt
wird.
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Für den Fall, daß an Stelle der Abtragung eines Dungstapels Frischfutter
in zerkleinerter und aufgelockerter Form mit dem Transportband befördert werden
soll, wird am Arm 49 vor der Haube 48 ein Fülltrichter 62 angeordnet (Fig. 8), der
das in ihm eingefüllte Gut den Zahnscheiben 45 und Meißelpaaren 47 zuführt.
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PATENTANSPROCHB: I. Verladevorrichtung für landwirtschaftliche Betriebe,
insbesondere zum Abtragen von Dungstapeln oder zum Befüllen eines Silos mit Grünfutter,
dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe aus einem an einem ortsfesten oder fahrbaren
Gestell verschiebbar angeordneten und um einen festen Drehpunkt (5) in senkrechter
und waagerechter Richtung verschwenkbaren Gestellarm (i) besteht, auf dem ein Transporthand
(2) angeordnet ist und dessen dem Aufhänge- und Drehpunkt entgegengesetztes Ende
eine Fräs- und Schneidevorrichtung (43) aufweist.
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2. Verladevorrichtung nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fräs- und Schneidevorrichtung (43) aus einer Vielzahl gezahnter Scheiben (45)
gebildet wird, die auf einer gemeinsamen Antriebswelle (44) verkeilt sind und mit
versetzt zueinander auf der Welle (44) angeordneten, zwischen Anschlagstangen (46)
frei schwingbaren MeiBelpaaren (47) abwechseln.
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3. Verladevorrichtung nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für das Transportband, die Fräswalze sowie deren Vorschub und das Verschwenken
des Transportbandes in waagerechter oder senkrechter Richtung ein einziger Antriebsmotor
und eine zentral angeordnete Steuer- und Schalteinrichtung vorgesehen ist.