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Entnahmevorrichtung in Viehfuttersilos Die Erfindung betrifft eine
Entnahmevorrichtung in Viehfuttersilos, bei denen in der Mitte des unteren Silostocks
ein schirm- oder kegelartiger Körper angeordnet ist.
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Es hat sich nun gezeigt, daß die üblicherweise als Entnahmevorrichtung
dienenden Förderschnecken nur bei trockenem Silagegut (z. B. Mais) einwandfrei funktionieren.
Bei feuchtem Silagegut, vor allem bei vollem Silo, reicht die Fräswirkung der Schnecken
nicht aus, um aus dem zu einem außerordentlich festen Block zusammengedrückten Silagegut
genügende Mengen herauszubringen.
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Es ist bekannt, bei derartigem Silagegut Kettenfräsen zu verwenden.
Diese Kettenfräsen haben jedoch eine sehr geringe Lebensdauer, was sich besonders
dann äußerst unangenehm auswirkt, wenn der Silo voll ist. Zum Auswechseln oder Reparieren
der Fräse muß der Silo - zumindest teilweise - geräumt werden. Andere bekannte Fräsen,
Schubstangen u. ä. haben alle den Nachteil, daß sie nicht genügend Silagegut zum
Boden des Silos fördern, sondern einen erheblichen Teil wieder mit zurücknehmen
und somit nur hin- und herzerren. Außerdem gilt auch hier der Nachteil der umständlichen
Siloräumung bei Reparaturen.
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Eine weitere bekannte Entnahmevorrichtung, die mit schwenkbaren Klappen
an der Spitze eines Stößels arbeitet, umgeht zwar die oben dargelegten Nachteile,
sie verlangt jedoch ein Spezialfundament für den Silo mit mehreren Öffnungen, da
diese Entnahmevorrichtung nicht stationär im Silo angebracht ist, sondern von außen
durch besondere Öffnungen das Silagegut heraustransportiert. Abgesehen von der Forderung
nach einem Spezialfundament ist diese Entnahmevorrichtung entweder ständig allen
Watte rungseinflüssen ausgesetzt oder verlangt eine besondere Unterbringung; dadurch
ist sie aber nicht jederzeit sofort einsatzbereit (Deutsches Gebrauchsmuster 1 871
981).
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Die Erfindung vermeidet die aufgezeigten Nachteile und schafft eine
einfache, stets einsatzbereite Entnahmevorrichtung; sie ist gekennzeichnet durch
eine mit Fräsmessern versehene Schubstange, die zweiseitig geführt ist und die kürzer
ist als der Durchmesser des unter dem schirm- oder kegelartigen Körper entstehenden
Hohlraums und deren Fräsmesser mit an sich bekannten rechen- oder fingerartigen
Klappen ausgerüstet sind.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert und in Prinzipzeichnung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die neue Fräsvorrichtung; F i g.
2 zeigt eine Draufsicht auf die Entnahmevorrichtung im Silo (ohne den schirm- oder
kegelartigen Körper); Fig. 3 zeigt im Schnitt die Entnahmevorrichtung im Silo.
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Gleiche Bauteile sind in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Die Schubstange 3 ist mit mehreren Rollen, Walzen oder Rädern 5 ausgerüstet,
die in einer Führung der vorzugsweise als Doppel-T-Träger ausgebildeten Führungsschiene
6 laufen (Fig. 1). Auf der Schubstange 3 sind Fräsmesser angebracht. Es hat sich
als vorteilhaft erwiesen, die Messer 8 nicht nur an einer Seite schneidend auszubilden,
sondern auch die Gegenseite zu etwa einem Drittel scharf vorzusehen.
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Diese Messer 8 sind für den waagerechten Schnitt im Silagegut gedacht.
Den senkrechten Schnitt besorgt« weitere Messer 11, die rechtwinklig nach unten
stehend an den Messern 8 angebracht sind und ebenfalls auf beiden Seiten schneidend
ausgebildet sein können.
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An den Messern 8 sind erfindungsgemäß Klappen angebracht, die vorzugsweise
- wie in Fig. 1 gezeigt - kamm-, rechen- oder fingerartig ausgebildet sind.
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Zur besseren Führung der Schubstange 3 in der Führungsschiene 6 ist
eine zusätzliche Halterung 14 vorgesehen, die von der Schubstange über die Führungsschiene
greift und dort auf der Gegenseite mittels eines Rades 15 in der Führungsschiene
mitläuft.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung ist nun
folgende: Ein von einem (nicht dargestellten) Motor angetriebener Exzenter 16 (F
i g. 3) am Pfeiler 4 treibt die Schubstange 3 in ihrer Führungsschiene 6 hin und
her. Die Entnahmevorrichtung ist dem Boden 19 in der Entnahmezone des Silos folgend
schräg nach oben angebracht. Bei der Aufwärtsbewegung und - wenn beidseitig
schneidend
auch bei der Abwärtsbewegung - schneiden die Messer 8 und 11 das Silagegut. Die
Klappen 12 sind um ein Scharnier od. dgl. so drehbar, daß sie bei der Aufwärtsbewegung
der Schubstange 3 leicht über das darunterliegende Gut hinweggleiten, bei Abwärtsbewegung
jedoch starr nach unten stehen und das Gut vor sich her auf den Siloboden 10 befördern.
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Die fingerartige Ausbildung der Klappen 12 ist deshalb der plattenartigen
vorzuziehen, weil durch die Finger gleichzeitig das Silagegut etwas gelockert und
Klumpenbildung vermieden wird.
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Um die Entnahmevorrichtung über den Boden 19 führen zu können, ist
ein Vorschub vorgesehen, auf dem das obere Ende der Führungsschiene 6 gelagert ist.
Dieser Vorschub besteht nach einem Vorschlag der Erfindung aus einem Zahnkranz 17,
der an der Silowand 1 im Silo unter dem konischen Teil 7 der Innenwand läuft. Dieser
Zahnkranz 17 wird von einem Motor 18 angetrieben. Mit dem Zahnkranz 17 bewegt sich
die Entnahmevorrichtung in Richtung des Pfeiles 20 (F i g. 2) durch den Silo.
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Es ist auch möglich, den Vorschub in dem Hohlraum 9 unter dem Kegel
2 vorzusehen oder auch an dem Pfeiler 4 anzubringen. In diesem Fall kann der Antrieb
durch denselben Motor erfolgen, der auch den Exzenter 16 treibt.
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Um im Bedarfsfall eine Reparatur an der Entnahmevorrichtung ohne
Ausräumen des Silos vornehmen zu können, ist die messertragende Schubstange 3 etwas
kürzer als der Durchmesser des Hohlraums 9. Die Schubstange 3 ist so in der Führungsschiene
6 befestigt, daß sie ausgerastet werden kann und an dem Pfeiler 4 vorbei in den
Hohlraum 9 ge zogen werden kann. Zur Erleichterung des Ausrastens empfiehlt es sich,
die Halterung 14 abschraubbar vorzusehen.
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Mit der erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung ist es möglich, sehr
festes Silagegut einwandfrei auf den Boden des Silos zu bringen, ohne daß eine besondere
Vorschrift über die Länge usw. des für die Silage vorgesehenen Gutes zu beachten
ist. Bei Verwendung der bekannten Kettenfräsen ist es beispielsweise zwingend, einzubringendes
Gras nicht länger als etwa 4 cm zu schneiden, weil sonst die Entnahme aus dem vollen
Silo nicht mehr möglich ist. Mit der neuen Vorrichtung dagegen können Halme von
beiiebiger Länge einwandfrei entnommen werden.
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Patentansprüche: 1. Entnahmevorrichtung in Viehfuttersilos, bei denen
in der Mitte des unteren Silostocks ein schirm- oder kegelartiger Körper angeordnet
ist, gekennzeichnet durch eine mitFräsmessern (8) versehene Schubstange (3), die
zweiseitig geführt ist und die kürzer ist als der Durchmesser des unter dem schirm-
oder kegelartigen Körper entstehenden Hohlraums und deren Fräsmesser (8) mit an
sich bekannten rechen- oder fingerartigen Klappen ausgerüstet sind.