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Einrichtung zur Abtrennung und Förderung abgemessener Mengen eines
Pulvers, einer Paste oder eines ähnlichen Stoffes Die Erfindung bezieht sich auf
eine Einrichtung zur Abtrennung und Förderung abgemessener Mengen eines Pulvers,
einer Paste oder eines ähnlichen Stoffes aus einem Vorratsbehälter mittels einer
um eine senkrechte Achse umlaufenden Scheibe, deren Durchbohrungen sich beim Durchgang
der Scheibe durch den Behälter mit dem Stoff füllen und aus denen der Stoff an der
Ablieferstelle durch ein Ausstoßmittel ausgestoßen wird. Die Erfindung ist insbesondere
zum Einbringen eines Schmiermittels in Poliertrommeln oder Kugelmühlen zur Herstellung
von Metallpulver bestimmt. Bei derartigen Einrichtungen ist es erforderlich, daß
öfter genau abgemessene geringe Mengen des Schmiermittels zusammen mit dem jeweils
eingebrachten, zu, zerkleinernden oder zu polierenden Metall in die Trommel gefördert
werden, da befriedigende Ergebnisse nicht erzielt werden, wenn die gleiche Gesamtmenge
für sich in die Trommel eingebracht und erst durch die Trommelwirkung mit dem Metall
vermischt wird.
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Die Abtrenn- und Fördereinrichtung gemäß der Erfindung dient in erster
Linie dem genannten Zweck, kann aber auch in Verbindung mit anderen Anlagen oder
Verfahren benutzt werden, wo es sich darum handelt, hintereinander geringe abgemessene
Mengen eines Pulvers, einer Paste oder eines ähnlichen Stoffes aufzugeben.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstoßmittel, die
an der außerhalb des Vorratsbehälters liegenden Ablieferstelle vorgesehen sind,
bis zu der die umlaufende
Scheibe zwischen dicht anliegenden Abschlußflächen
geführt ist, so angeordnet sind, daß sie wahlweise den Stoff nur aus einem Teil
der Öffnungen der Scheibe ausstoßen.
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Durch die Anordnung gemäß der Erfindung ist ein durchgehender Verschluß
zwischen dem Vorratsbehälter und der Ablieferstelle geschaffen, so daß nur der in
den jeweils ausgewählten Durchbohrungen der Scheibe enthaltene Stoff tatsächlich
abgeliefert wird; diese Menge ist nach Bedarf einstellbar: Es ist zwar bei Vorrichtungen
zur Abgabe einzelner Saatkörner bekannt, eine um eine senkrechte Achse umlaufende,
mit Durchbohrungen versehene Scheibe anzuordnen, die beim Durchgang der Scheibe
durch den Vorratsbehälter in jede Durchbohrung je ein Saatkorn aufnimmt, wobei an
der Ablieferstelle ein Ausstoßmittel zum Ausstoßen der Körner dient. Hierbei handelt
es sich aber um ein anderes Anwendungsgebiet. Infolgedessen fehlen die dichten Abschlußfiächen
beiderseits der umlaufenden Scheibe, und es fehlt die Einrichtung, mittels der man
das Ausstoßmittel wahlweise verändern kann: Die bekannten Vorrichtungen sind also
für die von der vorliegenden Erfindung zu lösende Aufgabe nicht verwendbar.
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Die Erfindung wird in zwei Ausführungsformen an Hand der Fig. i bis
3 bzw: ,. bis 7 der beiliegenden Zeichnungen beschrieben, worin Fig. i einen Schnitt
längs der Linie I-I der Fig. z,
Fig. z einen Schnitt längs der Linie II-II
der Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2, Fig. q: bis
6 eine weitere Ausführungsform in derselben Darstellung wie Fig. i bis 3 und Fig.
7 eine Teilansicht des unteren Teils der Fig. 6 darstellen.
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In jedem Fall ist das mit Öffnungen versehene Teil als drehbare Scheibe
ausgebildet und das mit ihr zusammenarbeitende, auswählend zu betätigende Mittel
an der Ausleerstelle besteht aus einem durch Verdrehen einstellbaren Block, welcher
an verschiedenen Teilen verschiedene Kombinationen von Ausleermitteln entsprechend
den gewünschten Kombinationen von Öffnungen, aus welchen nach Belieben der Stoff
zusammen ausgeleert wird, aufweist.
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Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, in welchen entsprechende Teile
durch dieselben Bezugsziffern bezeichnet sind, ist der betreffende Stoff in dem
Behälter i enthalten, welcher durch einen Deckel z verschlossen ist, der mittels
einer Mutter in Verschlußstellung gehalten werden kann. Am unteren Ende ist der
Behälter i mit einer Platte 5 verschlossen, welche einen kreisförmigen Absatz aufweist,
der auf eine kreisförmige Seheibe 6 von solcher Dicke angepaßt ist, daß ihre obere
Fläche mit der oberen Fläche der Platte 5 abschneidet. Die Scheibe 6 ist an einer
Welle 7 angebracht, welche ein Schneckenrad 8 trägt, -das mittels einer Schnecke
g von der Welle io angetrieben wird.
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Am Boden des Behälters i sind auf einer zentralen Welle 13 radiale
Arme 1q., 15 angeordnet. Diese Arme weisen die Form von flachen Schaufeln auf, welche
zur Lotrechten geneigt sind und sich bis nahe an die obere Fläche der Platte 5 und
der Scheibe 6 erstrecken. Sie sind in entgegengesetzten Richtungen geneigt, so daß
beispielsweise die Arme 1q: als Spatel oder Abstreichteile dienen, welche den Stoff
gegen den Böden des Gefäßes glattstreichen, während die Arme 15 als Rührwerk wirken,
welches den Stoff durchrührt und ihn von dem Boden abhebt, so daß kein Zusammenbacken
oder -ballen eintreten kann.
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Die Scheibe 6 ist mit einer Anzahl von Öffnungen versehen, welche
in Zonen eines verschiedenen Halbmessers liegen, ivi-- aufs den Fig. Z und 5 gut
ersehen werden kann. Während der Umdrehung der Scheibe 6 und der Arme 1q. und 1,5
werden die Lochreihen völlig gefüllt, wenn sie an dem Boden des Gefäßes r vorbeistreichen
und fördern so das Material. in den Öffnungen aus dem Gefäß nach der Ausbrngstelle
16. Hier sind Mittel vorgesehen; welche ein Ausleeren des in den Öffnungen enthaltenen
Stoffes in eine Lieferrinne z7 veranlassen, welche bei der dargestellten Ausführungsvorrichtung
zu der Hauptrinne 18 führt, durch welche der Stoff hindurchgeht, welchem genaue
Dösen eines Schmiermittels oder eines anderen Stoffs; welcher in dem Behälter i
enthalten ist, hinzugefügt werden sollen. Um das Ausbringen des Stoffs aus den Öffnungen
in der Scheibe 6 zu erleichtern, sind diese Öffnungen vorzugsweise so ausgebildet,
daß sie sich nach unten erweitern, wie dies in Fig. i angedeutet ist. Das Ausbringen
des Stoffs wird durch Kugeln unterstützt, welche einen etwas größeren Durchmesser
aufweisen als die Weite der Öffnungen; die Wirkung der Kugeln kann allein durch
Schwerkraft ausgelöst werden (Fig.5), oder die Kugeln können federbelastet sein
(Fg. i).
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Bei den Ausführungsformen, welche in den Fig. i bis 3 bzw. q. bis
7 dargestellt sind, wird das Leeren der Öffnungen in der Scheibe 6 durch einen dock
i9 bewirkt, welcher um die Welle zo- durch Drehen verstellt werden kann. Der Block
ist mit Lochreihen versehen, welche den verschiedenen möglichen Kombinationen der
Lochzonen auf der Scheibe 6 entsprechen. Eine feder- oder gewichtsbelastete
Kugel
oder ein gleichwertiges Ausleerm"ittel ist in jeder der einzelnen Öffnungen oder
Öffnungskombinationen vorgesehen, so daß im Einklang mit der Einstellung des Blocks
ig der Inhalt passender Öffnungen oder Öffnungskombinationen aus der Scheibe 6 am
Punkt 16 ausgebracht werden kann. Eine Sperrplatte i9', welche unter die Scheibe
6 reicht, ist mit dem Block ig fest verbunden, so daß sie sich mit demselben dreht,
und mit Öffnungen versehen, welche der Stellung der Kugel oder Kugeln am übereinstimmenden
Punkt im Block ig entsprechen. Es ist offensichtlich, daß nur der Inhalt der ausgewählten
Öffnungen oder Öffnungskombinationen ausgeleert wird und daß der Inhalt der übrigen
Öffnungen, deren Leerung durch die Sperrplatte verhindert wird, zurück in den Behälter
i gefördert wird. Der Block ig ist mit einer Plätte 21 versehen, wodurch er nach
Belieben gedreht werden kann. Wenn es gewünscht wird, kann der Block gedreht werden,
während die Aufgabevorrichtungbetätigt wird; so daß die ausgeleerte Menge entsprechend
den Erfordernissen geändert werden kann.
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Um das Ausbringen des Gutes aus den Öffnungen der Scheibe 6 zu unterstützen
und um zu gewährleisten, daß der ausgebrachte Stoff durch die Leitung 17 nach der
Hauptleitung 18 hindurchgeht, kann die Welle 2o hohl gemacht werden, wie dies bei
22 in Fig. i dargestellt ist, und kann mit einer L eitung 23 verbunden sein, durch
welche Preßgase hindurchgeschickt werden können. Am oberen Ende der Welle 2o ist
eine seitliche Öffnung 24 vorgesehen, welche mit einem Kanal 2s im Block ig in Verbindung
steht, von wo das Gas um dieAusstoßkugel oder -kugeln herumgehen und durch die Öffnungen
in der Scheibe 6 nach der Leitung 17 hindurchgehen kann. Um den Durchgang des Stoffs
zu beobachten, kann ein Schauglas zwischen die Ausbringstelle 16 und die Leitung
17 eingeschaltet werden.
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Nunmehr sei besonders auf die in Fig. i bis 3 dargestellte Bauweise
eingegangen. Der Deckel 2 wird durch eine Mutter in Stellung gehalten, welche in
das mit Gewinde versehene Ende 3 eines Bolzens 4 eingreift, der aus der Platte 5
herausragt und gemeinsam mit ähnlichen Bolzen dazu dient, den Behälter i in seiner
Stellung zu halten.
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Um es zu ermöglichen, daß die Welle io von beiden Seiten angetrieben
wird, sind an ihr Zahnräder i i und 12 vorgesehen, wodurch sie sowohl von dem Polierapparat
als auch von dem Zerkleinerungsapparat oder sonst irgendeiner anderen Vorrichtung,
zu welcher sie gehört, angetrieben werden kann.
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Die Öffnungen, welche in Zonen von verschiedenen Halbmessern in der
Scheibe 6 liegen, sind von verschiedenen Größen, jedoch in jeder Zone von derselben
Anzahl. Außerdem ,sind die Öffnungen in jeder einzelnen Zone von derselben Größe.
Mit drei verschiedenen Zonen, wie dies in Fig.2 dargestellt ist, ist es möglich,
sieben verschiedene Mengen bei jeder Umdrehung der Scheibe 6 auszubringen, indem
die Öffnungen von einer oder mehreren Zonen geleert werden. Der Block ig (Fig. 2)
ist mit sieben Lochreihen versehen, welche den sieben möglichen Kombinationen entsprechen.
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Im folgenden sei besonders auf die abgewandelte Bauweise gemäß Fig.4
bis 7 eingegangen. Wie die Zeichnung 5 am besten zeigt, ist diePlatte6, anstatt
daß sie mit einer gleichen Anzahl von Öffnungen von verschiedener Größe in konzentrischen
Zonen, welche in verschiedenen Abständen von dem Mittelpunkt (Fig. 2) liegen, versehen
ist, jetzt mit Öffnungen von gleicher Größe in den Zonen versehen, aber die Anzahl
der Öffnungen in den verschiedenen Zonen ist verschieden. Es sind vier Zonen vorgesehen;
in der äußeren Zone sind fünf Öffnungen vorhanden, und die Zahl der Öffnungen in
den folgenden Zonen verringert sich bis zur inneren Zone, welche nur zwei Öffnungen
enthält. Es ist offensichtlich, daß bei dieser Einrichtung jede Drehung der Scheibe
6 sich in einer Lieferung einerbestimmtenStoffmenge auswirkt, je nachdem, welche
Zone oder Öffnungszonen in den Kanal 17 ausgeleert werden.
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Der drehbare Block ig mit den Kugeln für die auswählende Leerung der
gewünschten, im Kreis angeordneten Öffnungen in der Scheibe 6 unterscheidet sich
gemäß Fig. 4 von der Bauweise gemäß Fig. i dadurch, daß die Belastung der Kugeln
durch Gewichte in Form von weiteren Kugeln und nicht durch Federn bewirkt wird,
während das Gehäuse, in welchem das Teil ig untergebracht ist, oben durch eine Platte
27 verschlossen ist, und die Spindel 2o, an welcher die Scheibe ig sich dreht, durch
die Platte 27 hindurchgeht und eine- Scheibe 2o trägt, welche mit einer Sperrvorrichtung
29 einschließlich eines federbelasteten Stifts 30 versehen ist, welcher in
einen von einer Anzahl abstandsweise angeordneten Vertiefungen oben an der Platte
27 eingreifen kann. Auf diese Weise wird der Block ig in der gewünschten Arbeitsstellung
gehalten. Die genaue Einstellung des Blocks ig kann an Hand einer Skala auf dem
Umfang der Scheibe 28 gemeinsam mit einem Zeiger 31 bestimmt werden. Der Block 1g
ist mit neun verschiedenenAnordnungen oder Kombinationen von Kugeln versehen, welche
neun der verschiedenen möglichen Kombinationen der vier Öffnungszonen entsprechen.
Die
Deckelplatte2 des Behälters i ist durch mit Gewinde versehenen Bolzen oder Schrauben,
wie bei der Bauweise nach Fig. i, befestigt, indessen ist die Deckelplatte in der
Mitte mit einer Einfüllöffnung mit einem gesonderten Deckel 32 versehen, welcher
in der Verschlußstellung durch eine artgelenkte Schiene 33 und eine Flügelmutter
34 (Fig. 6) festgeklemmt werden kann. Auf diese Weise wird ein bequemer Zugang nach
dem Inneren des Behälters i gewährt.
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Wie in der ersten Ausführungsform geht der aus der Scheibe 6 ausgebrachte
Stoff an dem Schauglas 26 vorbei in die Leitung 17, welche mit der Leitung 18 zusammenläuft,
durch welche das Metallpulver oder ein anderer Stoff hindhrchgeht, welchem die Dosis
des Schmiermittels o. dgl. aus dem Behälter z hinzugefügt wird. Die Leitung 17 erstreckt
sich, wie dies am besten aus Fig. 6 zu ersehen ist, bei der Ausführungsform gemäß
Fig: 4 bis 7 senkrecht nach unten, von dem Schauglas, aber anstatt daß sie sich
unmittelbar mit der Leitung 18 vereinigt; so laufen beide Leitungen zu einem Schleusenventil,
welches durch ein Flügelrad 35 gebildet wird, das sich in einem Gehäuse 36 dreht.
Durch' die Benutzung eines solchen Schleusenventils wird gewährleistet, daß jede
Dosis des Schmiermittels o. dgl. mit der passenden Menge Metallpulver o:. dgl.,
aus der Leitung 18 vermischt wird, bevor sie das Schleusenventil 35 verläßt und
in den Apparat eintritt, wo sie eine weitere Behandlung erfährt.
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Um die gewünschte relative Drehgeschwindigkeit des Schleusenventils
und der Scheibe 6 zu gewährleisten, greift ein auf der Welle io befindliches Zahnrad
37 in ein Zahnrad 38 auf der Welle 39 ein, welche ein weiteres Zahnrad 4o trägt;
das selbst wieder in ein Zahnrad 41 auf der Welle 42 des Schleusenventils 35 eingreift.
Der Antrieb für die ganze Vorrichtung kann entweder mittels der Welle io gemäß Fig.
i und 2 oder mittels der Welle 39 erfolgen.
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Damit Proben des durch die Leitung 18 hindurchgehenden Stoffs von
Zeit zu Zeit gezogen werden können, ist die Leitung i8 mit einer Abzweigung 43 versehen,
welche einen Hahn 44 aufweist, mit dessen Auslaß ein Behälter 45 mittels eines Bajonettverschlusses
verbunden werden kann, wobei ein Schlitz 46 in dem Behälter 45 mit dem Zapfen 47
auf demHahngehäuse zusammenwirkt. Indem ein hohler Hahn, wie in Fig.6 dargestellt
ist, verwendet wird, ist es möglich, von dem Gut Proben zu ziehen, welches durch
die Leitung 18 hindurchgeht, ohne daß irgendwann die Leitung 18 mit der Außenluft
in Verbindung gebracht wird.