DE505904C - Anordnung fuer gleichzeitige Telegraphie und Telephonie - Google Patents
Anordnung fuer gleichzeitige Telegraphie und TelephonieInfo
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- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04M—TELEPHONIC COMMUNICATION
- H04M11/00—Telephonic communication systems specially adapted for combination with other electrical systems
- H04M11/06—Simultaneous speech and data transmission, e.g. telegraphic transmission over the same conductors
- H04M11/062—Simultaneous speech and data transmission, e.g. telegraphic transmission over the same conductors using different frequency bands for speech and other data
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Description
Wird bei gleichzeitiger Telegraphie und Telephonie (Unterlagerungstelegraphie) auf
einer Verbindung abwechselnd in beiden Richtungen telegraphiert, so treten verschiedene
Schwierigkeiten auf.
Bei absatzweisem Telegraphieren werden abwechselnd Sendebatterie und Empfangsrelais an die Leitung gelegt. Die durch die
Senidebatterie aufgeladene Leitung läßt nun
ίο jedesmal beim Umlegen des Senderelais einen
Rückstrom über das Empfangsrelais fließen. Das würde das Empfangsrelais jedoch nicht
stören, da die Verhältnisse so gewählt werden können, daß der nach einer Exponentialfunktion
abklingende Entladestrom das Empfangsrelais so durchfließt, daß dessen Anker
an seinem Ruhekontakt angedrückt wird und an diesem liegenbleibt. Wird, wie es bei der
Unterlagerungstelephonie üblich ist, zwischen Senderelais und Leitung eine Spulenleitung
gelegt, so behält der Entladestrom im wesentlichen seine Form bei, aber es überlagern sich
ihm noch Schwingungen, deren Frequenzen durch die elektrischen Eigenschaften der Spulenleitung
bestimmt sind. Durch diesen Entladestrom wird die Spulenleitung zur Schwingung angeregt. Sind nun Momentanwerte
-dieser Schwingungen größer als und von entgegengesetzter Richtung wie der eigentliche Entladestrom, so hat die
Summe der beiden, d. h. der in diesem Augenblick durch das Empfangsrelais fließende
Strom die umgekehrte Richtung wie der Entladestrom und bringt das Empfangsrelais
zum Ansprechen.
Um das fälsche Ansprechen der Empfangsrelais zu verhindern, wird erfindungsgemäß
der Ohmsche Widerstand des Empfangsrelais so hoch bemessen, daß die überlagerten
Schwingungen stets kleiner sind als der Entladestrom. Es ist hierbei gleichgültig, ob
der Widerstand ganz in der Wicklung des Empfangsrelais selbst liegt oder dieser teilweise
vorgeschaltet ist.
Abb. ι zeigt die Schaltung. Hierbei bedeuten: 1 und 1' die beiden Anker des doppelankerigen
Senderelais 9, 2 und 2' dessen beide Ruhekontakte, 3 die Spulenkette, 4 die Kondensatorkette für die Fernsprecheinrichtung
5, 6 und 6' die Leitung, 7 das Empfangsrelais und 8 die Sendebatterie.
Wenn dem Empfangsrelais 7 Widerstand vorgeschaltet werden soll, so kann dieser entweder
zwischen den Senderelaisankern 1,1' und der Leitung 6, 6' oder zwischen den
Senderelaisruhekontakten 2, 2' und dem Emppfangsrelais 7 eingeschaltet werden. In
Abb. ι ist der Widerstand mit 16 bezeichnet.
Bei der Unterlagerungstelegraphie ist es ferner nötig, zwischen Anker und Kontakten
des Senderelais Funkenlöscher (bestehend aus Kondensator und Ohmschen Widerstand
in Reihenschaltung) einzuschalten, um Störungen der Fernsprecheinrichtung zu vermei-
den. Nach dem bisherigen Stand der Technik wurde der Scheinwiderstand dieser Funkenlöscher
sehr klein gemacht, um die erwähnten Störungen möglichst weitgehend zu \-erhindern.
Im Gegensatz hierzu wird bei der absatzweisen Telegraphie erfindungsgemäß der
Scheinwiderstand der Funkenlöscher derart groß gemacht, daß der über die Funken-
.o löscher fließende Strom im Empfangsrelais
keine Störungen verursachen kann.
In Abb. 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Schaltung dargestellt, bei der die Arbeitskontakte der Anker i, i' des Senderelais 9
durch einen Widerstand 17 und einen Kondensator 18 als Funkenlöscher überbrückt
sind. Der Scheinwiderstand dieser Funkenlöscher weist eine derartige Größe auf, daß
das Empfangsrelais 7 keine Störungen durch die über die Löcher verlaufenden Ströme
erfährt.
Es kann auch der Fall auftreten, daß die dem obenerwähnten, über das Empfangsrelais fließenden Rückstrom überlagerten
Frequenzen in ihrer Wirkung nicht ganz unschädlich gemacht werden können, z. B. weil
der Widerstand, der dem Empfangsrelais vorgeschaltet wird, mit Rücksicht auf die
Kurvenform der Empfangszeichen nicht genügend groß gemacht werden kann. Das würde zur Folge haben, daß der Anker des
Empfangsrelais, wenn auch nicht umgelegt, so doch manchmal abgehoben oder der Kontaktdruck
am Ruhekontakt geändert wird.
Es wird deshalb erfindungsgemäß die Schaltung der Ortskreise von Sende- und
Empfangsrelais so getroffen, daß der Ruhekontakt des Empfangsrelais nicht benutzt
werden muß, indem die beiden Ortskreise über einen gemeinsamen Widerstand mit der
Rückleitung bzw. Erde verbunden werden. In der Schaltung nach Abb. 2 ist die Ortsbatterie 11 für die Empfängeranordnung einseitig
an Erde gelegt. Der Anker 15 des Empfangsrelais 7 ist einerseits über das
Senderelais 9 mit der Gebertaste 12 verbunden und andererseits über einen Widerstand
10 ebenfalls geerdet. Beim Senden, das durch die Bewegung der Taste 12 erfolgt,
fließt ein Strom von der Batterie 14 über das Senderelais 9, den Widerstand 10 und Erde.
Beim Empfang wird das Relais 7 über die an den Ruhekontakten 2, 2' anliegenden Kontaktarme
i, 1' von dem entfernten Sender der Leitung 6, 6' gesteuert. Es fließt dann ein
Ortsstrom von der Batterie teils wirkungslos über den Widerstand 10 und Erde, teils über
das Senderelais 9, die Sendetaste 12, den Empfängerapparat 13 und Erde, wodurch der
Empfänger in Tätigkeit gesetzt wird. Das Senderelais 9 wird durch diesen Strom nicht
bewegt, da es einseitig eingestellt wird. Der Ruhekontakt des Empfangsrelais 7 wird also
bei dieser Schaltung nicht benutzt.
Die Erhöhung des Ohmschen Widerstandes im Kreise des Empfangsrelais oder die besondere
Bemessung der Funkenlöscher reicht zur Beseitigung der auf das Empfangsrelais einwirkenden Störungen für sich allein noch
nicht aus, wenn das Empfangsrelais, welches mit den Ruhekontakten des Senderelais verbunden
ist, durch einseitige Erdung eine Unsymmetrie der Leitung hervorruft. Eine solche Unsymmetrie entsteht beispielsweise
in Anlagen mit Doppelstrombetrieb, bei welchen die Stromumkehr nicht durch Umpolung
der Zeichenbatterie, sondern durch Gegenschalten einer im Empfangskreis liegenden
Trennbatterie erzeugt wird. Es treten dann nämlich infolge der u'nsymmetrisehen
Lage der Batterien Lade- bzw. Entladeströme auf, die über die beiden Leitungsadern in etwa gleicher Größe fließen und zur
Rückleitung die Erde oder benachbarte Leitungen benutzen. Solche Ströme können, *<,
namentlich bei Benutzung einer gemeinsamen Trennbatterie für mehrere gemeinsam verlegte
Leitungen, zur Störung der mit den einzelnen Leitungen verbundenen Empfangsrelais führen. Diese Störungen lassen sich
nun gemäß weiterer Erfindung dadurch vermeiden, daß die Wicklung des Empfangsrelais in zwei gleiche Hälften unterteilt und
der die Störung hervorrufende Erdungspunkt bzw. die Trennbatterie zwischen die beiden
Wicklungshälften des Empfangsrelais geschaltet ist.
Ein Ausführungsbeispiel zu dieser Schaltung zeigt Abb. 3. Die Doppelleitung 6, 6',
welche die beiden Stationen A und B miteinander verbindet, ist, wie in Abb. 1 dargestellt,
an ihren Enden über Siebketten 3 bzw. 4 mit der Telegraphiereinrichtung bzw.
dem Fernsprecher 5 verbunden. Die Anker 1 und 1' des Senderelais 9, die in ihrer Arbeitslage
die Zeichenbatterie 8 an die Leitung anschalten, sind in ihrer Ruhelage mit dem Empfangsrelais 7 verbunden, welches mit der
Trennbatterie 19 in Reihe liegt. Die Spannung dieser Trennbatterie beträgt etwa den
dritten Teil der Spannung der Zeichenbatterie 8, und die Batterien in den beiden Stationen
sind so geschaltet, daß sich in der Arbeitslage der Senderelaiskontakte die Spannung
der Trennbatterie des fernen Empfängers
von der Zeichenbatteriespannung des Senders subtrahiert, während sich in der Ruhelage der Senderelaiskontakte die Spannungen
der beiden Trennbatterien addieren, so daß der Zeichenstrom in seiner Stärke dem
Trennstrom gleichkommt.
Zur Verminderung der durch den Rück-
strom entstehenden Störungen kann der Ohmsche Widerstand im Kreise des Empfangsrelais
7 nach Abb. ι erhöht werden; auch eine besondere Bemessung der Funkenlöscher
17, 18 kann mit Rücksicht auf diese Störungen erforderlich sein. Zur weiteren
Störungsverminderung ist nun erfindungsgemäß die Trennbatterie 19 nicht wie bisher
vor das Empfangsrelais geschaltet, sondern in den elektrischen Mittelpunkt der Wicklung
des Empfangsrelais gelegt. Dadurch wird eine vollständige Symmetrie hergestellt, und
es ist möglich, die Trennbatterie gleichzeitig auch für andere auf benachbarten Leitungen
verkehrende Telegraphierstationen zu verwenden.
Claims (4)
- Patentanspruch ii:i. Anordnung für gleichzeitige TeIegraphie und Telephonie, wobei die TeIegraphie auf einer Verbindung abwechselnd in beiden Richtungen arbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß der Ohmsche Widerstand des Empfangsrelais (7) so hoch bemessen oder dem Empfangsrelais so viel Ohmscher Widerstand (16) vorgeschaltet ist, daß der nach dem Senden eines Stromstoßes aus dem Kabel (6, 6') über das Empfangsrelais fließende Entladungsstrom durch den Einfluß der Schwingungen, die über den das Kabel abschließenden Kettenleiter (3) entstehen, keine Änderung seiner Richtung erfährt und das Empfangsrelais nicht auf diese anspricht.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1 für Schaltungen mit Senderelais, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheinwiderstände der an den Kontakten des Senderelais (9') eingeschalteten Funkenlöscher derart bemessen sind, daß der beim Senden über sie fließende, sich den Schwingungsströmen und dem Kabelentladestrom überlagernde Unterbrechungsstrom der Batterie (8) im Empfangsrelais (7) keine Störungen hervorruft.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Wicklung des Senderelais (9) verbundene Anker des Empfangsrelais (7) über einen Widerstand (10) an Erde oder die Rückleitung angeschlossen ist, so daß der Ruhekontakt des Empfangsrelais unbenutzt bleiben kann.
- 4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anlagen für Doppelstromtelegraphie, die mit Zeichen- und Trennbatterie arbeiten, die Trennbatterie in den elektrischen Mittelpunkt der Wicklung des Empfangsrelais eingeschaltet ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW76122D DE505904C (de) | 1927-05-26 | 1927-05-26 | Anordnung fuer gleichzeitige Telegraphie und Telephonie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW76122D DE505904C (de) | 1927-05-26 | 1927-05-26 | Anordnung fuer gleichzeitige Telegraphie und Telephonie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE505904C true DE505904C (de) | 1930-08-27 |
Family
ID=7610069
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW76122D Expired DE505904C (de) | 1927-05-26 | 1927-05-26 | Anordnung fuer gleichzeitige Telegraphie und Telephonie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE505904C (de) |
-
1927
- 1927-05-26 DE DEW76122D patent/DE505904C/de not_active Expired
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