-
Maschine zur Erzeugung von. Briefumschlag-Formschnitten Es sind Einrichtungen
zur Erzeugung von Formschnitten für Briefumschläge, Beutel und ähnliche Werkstücke
bekannt geworden, bei denen eine oder zwei von verschiedenen Rollen kommende Einzelpapierbahnen
als Papierzuführungen angewandt werden, von denen einzelne Stücke durch absatzweise
arbeitende Scheren oder Stanzen abgetrennt werden, die dann unmittelbar in eine
Verarbeitungsmaschine gelangen. Als letztere kommen dabei jedoch lediglich solche
Briefumschlag- oder Beutelmaschinen in Betracht, die die einzelnen Formschnitte
mit hin und her gehenden oder mit um eine senkrechte Achse umlaufenden Zangen oder
Guminierern erfassen und an die mit Klappen arbeitenden Falt- und Klebewerkzeuge
heranführen. Für die Versorgung derartiger Maschinen mit der ihrer Leistung entsprechenden
Anzahl von Schnitten genügt die erwähnte Art der Papierzuführung in Form einfacher
Papierbahnen, weil die Zahl der . Bewegungen, welche die Werkzeuge zum Abtrennen
der einzelnen Formstücke von den Papierbahnen auszuführen haben, lediglich in Einklang
zu bringen ist mit der Bewegungszahl der in solchen Maschinen durchweg angewandten
hin und her schwingenden Werkzeuge zum Gummieren, hördern und Falten. Dabei ist
noch zu erwähnen daß die bisher bekannten Maschinen, bei denen zwei Einzelpapierbahnen
als Papierzuführungen angewandt werden, sogenannte Zwillingsmaschinen, also in Wzrklichkeit
zwei Maschinen sind, von denen jede mit einer der Papierzuführungen gespeist wird.
Dagegen bereitete es bislang Schwierigkeiten, bei Anwendunk von Verschlußklappengttmmiermaschinen,
die nach dein Ausstreichverfahren arbeiten, oder bei Walzenfaltmaschinen oder bei
einer Verbindung dieser beiden Maschinenarten, die eine wesentlich höhere Leistungsfähigkeit
als die erwähnten Klappenmaschinen haben, und bei denen schwingende Werkzeuge nach
Möglichkeit vermieden sind, von der Rolle zu arbeiten, weil dabei zum Abtrennen
der Stücke von der zusammenhängenden Papierbahn und zu deren endgültiger Formgebung
schwingende Werkzeuge nicht zu vermeiden sind, wenn diese entsprechend dem für solche
Maschinen in erster Linie geltenden Grundsatz ohne Auswechselung für alle Formate
brluchbar sein sollen. Die Zahl der Arbeitsbewegungen schwingender Werkzeuge darf
aber bestimmte Grenzen nicht überschreiten, wenn die Genauigkeit der Bewegungen
gewährleistet bleiben soll. Dies ist bei Walzenfaltmaschinen oder bei Ausstreichgurnmiermaschinen
bei
Anwendung einer Einzelpapierbalin als Papierzuführung und selbst bei zwei von verschiedenen
Rollen kommenden Einzelpapierbahnen nicht mehr möglich, weil schon dabei die Abtrennbewegung
der Werkzeuge infolge der hohen Leistung der genannten Maschinen zu rasch erfolgen
müßte.
-
Die vorliegende Erfindung kennzeichnet sich vor allem in der Anwendung
zweier Papierzuführungen, die aber nicht wie bei den bisher bekannten Einrichtungen
aus einzelnen, sondern aus mehreren dicht übereinander laufenden Papierbahnen bestehen,
von denen jeweils eine der Zahl der übereinanderliegenden Bahnen entsprechende Anzahl
von Formschnitten abwechselnd abgetrennt wird. Es ist ersichtlich, daß dadurch,
wenn innerhalb jeder der beiden Papierzuführungen nur je zwei übereinanderliegende
Papierbahnen angewandt «-erden, und wenn für jede der Papierzuführungen ein Abtrennwerkzeug
vorgesehen ist, schon eine Ermäßigung auf nur eine Abtrennbewegung für je vier erzeugte
Formschnitte eintritt.
-
Das Abtrennen der Formschnitte von den übereinanderliegenden Papierbahnen
kann entweder so erfolgen, daß die Schnitte sofort ihre endgültige Form oder aber
so, daß sie zunächst nur ihre Grundforen erhalten. In beiden Fällen kennzeichnet
sich die Erfindung weiterhin dadurch, daß die von den verschiedenen Papierzuführungen
abgetrennten Schnittlagen alle zu .einer gemeinsamen Sammelstelle gebracht werden.
Von dieser aus werden sie, falls sie bereits ihre endgültige Form haben, entweder
unmittelbar abgelegt oder. aber zu einer Ausrichte- und Staffelstelle befördert,
um von hier dann in -estaffelter Lage, d. h. mit bestimmten Randabständen über-
und hintereinanderliegend, wie es bei Ausstreichgummier- und Walzenfaltmascliinen
erforderlich ist, weiterer Verarbeitung zugeführt zu werden. Wenn dagegen von den
Papierzuführungen nur Blattlagen von der Grundform der Schnitte abgetrennt werden,
so gelangen die abgetrennten Lagen wohl ebenfalls zur Sammelstelle und auch von
dieser zunächst zur Ausrichtestelle, hier erhalten sie jedoch nach erfolgtem Ausrichten
zuerst noch ihre endgültige Form durch Ausschneiden der noch in Wegfall kommenden
Teile, beispielsweise der Falzecken. Erst dann werden sie entweder abgelegt oder
aber gestaffelt und unmittelbar zu weiteren Verarbeitungsmaschinen befördert.
-
Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung gemäß -der Erfindung ist darin
zu erblicken, daß diese ohne weiteres an eine Ausstreichgummier- oder Walzenfaltmaschine
angeschlossen werden kann. Während bei den eingangs beschriebenen Rollenpapierzuführungen
zu Klappenfaltmaschinen die Einrichtung so getroffen werden muß, daß, falls von
der Rolle gearbeitet werden soll, das den Stapel aufnehmende Gestell entfernt und
dafür die die Papierrollen und Trennwerkzeuge einschließende Vorrichtung angebaut
wird, ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung so ausgebildet, daß ohne Austausch
von Teilen lediglich ein Vorschalten der gesamten Vorrichtung vor einen sonst vom
Stapel arbeitenden Einzugapparat einer Ausstreichguminier-oder Walzenfaltinaschine
genügt, dessen Einzugwerkzeuge in der einfachsten Weise stillzusetzen sind und dessen
Fördereinrichtungen die bereits in der Vorrichtung aus übereinandergestaffelten
Schnitten gebildete Papierbahn ohne weiteres zu übernehmen vermögen.
-
In den beiliegenden Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise
dargestellt. Es ist dabei angenommen, daß es sich um die Herstellung von Briefumschlägen
des sogenannten Fünfsiegelformates handelt, bei denen die Grundform des Schnittes
ein Parallelogramm bildet. Es zeigt: Abb. i eine schematische Seitenansicht der
Vorrichtung, Abb. 2 die Draufsicht auf diese, Abb.3 die Seitenansicht der Vorrichtung,
vereinigt mit dein sonst vom Stapel arbeitenden Einzugapparat einer Ausstreichguininiermaschine,wie
er in Verbindung mit Walzenfaltmaschinen zur Anwendung kommt, Abb. 4. die Seitenansicht
einer der Vorrichtungen zum Abtrennen der Schnitte von den Papierzuführungen in
ihrer Grundform, Abb. 5 dasselbe in Draufsicht, Abb. 6 die Seitenansicht der die
abgetrennten Schnittlagen zur gemeinsamen Sammelstelle fördernden Vorrichtung, Abb.
7 dasselbe in Draufsicht, Abb. 8 eine Einzeldarstellung hierzu, Abb. 9 die Vorrichtung
zur Erzeugung der endgültigen Schnittforen und diejenige zur Staffelung der Schnitte,
in der Querrichtung zur Maschine gesehen, Abb. io dasselbe in der Längsrichtung
der Maschine gesehen, und Abb. ii die Draufsicht auf .diejenige Vorrichtung allein,
die der Erzeugung der endgültigen Schnittform dient.
-
In dem gezeichneten Beispiel sind die zwei Papierzuführungen P und
P' parallel zur Längsrichtung der gesamten Vorrichtung angeordnet. Jede von ihnen
besteht aus zwei von den Rollen i und a bzw. i' und a' kommenden Papierbahnen plp
bzw. p'lp', die zwischen den Walzen 5/6 bzw. 5'16' so vereinigt werden, daß sie
auf ihrem weiteren Weg in genauer Deckung übereinander verlaufen.
Die
beiden Seitenwangen A und 13 der v orrichtulg tragen sämtliche Walzen, Werkzeuge
und deren Antriebsmittel. Der Hauptantrieb erfolgt auf die Welle 13 entweder uninittelbar
von einer besonderen Kraftquelle oder von der Verarbeitungsmaschine aus, an die
die Vorrichtung angeschlossen ist. Einen Antrieb der letzterwähnteil Art zeigt die
Abb. 3, wo der Antrieb von der Hauptwelle 73 des mit der Vorrichtung verbundenen
Einzugapparates einer Ausstreichgummierinascliine durch eine Kette auf das Kettenrad
72 der Hauptantriebswelle 13 der Vorrichtung angedeutet ist.
-
Von der Hauptantriebswelle 13 aus wird zun:iclist über Schraubenräder
i i/11' die in den Lagern 9 laufende Welle io angetrieben, die an ihrem oberen Ende
ein in bekannter Weise axial verstellbares Reibrad 8 trägt, das an einer auf der
Welle der Unter walzen 5/5' befestigten Reibscheibe 7 angreift, so daß diese Unterwalzen
und damit auch ihre zugehörigen Oberwalen 6;6' mit regelbarer Geschwiildigkeit angetrieben
werden können. Zwischen den Walzen 5/6 und 5'/6' werden je zwei Papierbahilen pip
und p'/p' zu den Papierzuführungen P und P' vereinigt und in gleichmäßiger
Geschwindigkeit von den Rollen 1[2 bzw. i'/2' abgezogen. Im Gegensatz zu den unterbrochen
innlaufenden Walzen 516
und 5'j6' werden die nächstfolgenden Unterwalzen 15
und 15' sowie 17 und i7', die zusaininen mit ihren Gegenrollen 14 und 14' bzw. 16
und 16' die von den Walzen 5/6 und 5'/6' kommenden Papierbahnen aufnehmen, absatzweise
angetrieben, wozu folgende Einrichtung dient: Von der Welle 13 treibt eitle Kette
26 über die Kettenräder 27 und 25 die Welle 24 an. Diese trägt das Rollenrad 23
zum Antrieb eines auf dein Bolzen 22 sitzenden vierteiligeil Malteserkreuzes 21.
Ein Zahnrad 2o ist mit letzterem fest verbunden und treibt auf ein im Bolzen i9
gelagertes Zwischenrad 18, das gleichzeitig in Eingriff~ stejit mit zwei Zahnrädern
auf den Wellen der Walzen 15/15' und 17/i7'. Auf diese Weise bewirkt jede Umdrehung
der Welle 24 mit dein auf iihm sitzenden Schaltrad 23 eine Schaltung des Malteserkreuzes
21 und je nach dein Übersetzungsverhältnis der Zahnräder eine absatzweise Drehung
der Walzen 15/15' und i7/17' um einen bestimmten Betrag, so daß diese in Zusammenwirken
mit ihren Gegenrollen 14/1d.' und i6/16', -die zwischen ihnen befindlichen Papierzuführungen
um ein entsprechendes Stück vorwärtsfördern. Um diese ruckweise Förderung der Papierbahnen
nicht auf die Papierrollen i/2 und i'/2' zu übertragen, sind die ununterbrochen
umlaufenden Abzugswalzenpaare 5/6 und 5'/6' vorgesellen, es bildet sich dadurch
in an sich bereits bekannter Weise während des Stillstaiicies der Walzen 15/15'
und 17/r7' zwischen den ersteren und den Walzen 5i6 bzw. 5'j6' eine durchhängende
Papierfalte F, die bei jeder Bewegung der Walzen z5/15' und I7/17' wieder ausgeglichen
wird. Die erforderliche Größe dieser Falte F hängt naturgemäß von der jeweiligen
Länge der absatzweisen Vorwärtsbewegung der Papierzuführungen ab, sie muß deshalb
entsprechend verändert werden können. Diesem Zwecke dient das bereits beschriebene
Reibungsgetriebe 718.
-
Nach jedem erfolgten Vortrieb der Papierzuführungen und während deren
Stillstand gescliielit an deren vorderem Ende das Abtrennen eines Stückes, dessen
Länge demnach, wie ersichtlich,. von dem Betrag der absatzweisen Drehung der Walzen
15/z5' und 17/i7' abhängig ist. Das Abtrennen der Stücke von den übereinanderliegenden
Papierbalinen kann dabei auf zwei Weisen erfolgen. Es können Werkzeuge angewandt
werden, die den abgetrennten Stücken sofort die endgültige Umrißforin geben, oder
es können zunächst Stücke abgetrennt «-erden, die zunächst nur die Grundform des
fertigen Formschnittes haben und erst an einer- n<ti,hfolgenden Stelle der Vorrichtung
die endgültige Form erhalten. Dieser letztere Arbeitsgang ist in dem in .der Zeichnung
angenominellen Beispiel gewählt. Da es sich dabei uni die Herstellung von Formschnitten
handelt, deren Grundform ein Parallelogramm ist, werden zunächst von Scheren 36
Stücke mit geraden Schnittlinien abgetrennt. Für jede Papierzuführung P und P' ist
gesondert eine dieser Scheren angeordnet, deren Wirkungsweise aus den Abb.4 und
5 näher ersichtlich ist. Es ist hier jedoch nur die Schere der linken Papierzuführung
P gezeigt.
-
An der Seitenwange A der Vorrichtung ist ein Lagerarm 74 verschraubt,
der einen Holm .4o fest in ihm verschraubt trägt. Auf diesem. 1-1011n 40 ist der
Scherenkörper S mittels Klemmschrauben so aufgeschraubt, daß er in jeden Winkel
zur Papierzuführung P eingestellt werden kann. An einem Arm des Scherenkörpers S
ist das untere Scherenmesser fest verschraubt, während das obere gelenkig auf einer
durchgehenden Achse 75 an ihm gelagert ist. Die Achse 75 trägt eine Kurbel 37, an
der eine Schubstange 38 mit einem Kugelgelenk 37' angreift. Durch ein zweites Kugelgelenk
38' ist die Schubstange 38 unterteilt lind ihr Unterteil in einem an der Seitenwange
A verschraubten Arm 76 geführt. Die Schubstange, die in bekannter Weise mit einer
Gabelung über die Welle 13 greift, erhält über eine an ihr sit9ende Rolle 77 ihre
Bewegung von der auf der Welle 13 sitzet,-_
den Kurvenscheibe 39.
Eine an geeigneter Stelle angebrachte Feder 78 bewirkt das Öffnen der Schere nach
erfolgtem Schnitt und gleichzeitig das Anpressen der Rolle 77 an die Kurvenscheibe
39. Das Schließen der Scherc geschieht dagegen durch die. Kurvenscheibe 39 zwangsläufig.
Durch die Kugelgelenke 37' und 38' ist die einwandfreie Wirkung der Schere bei allen
Winkeleinstellungen zur Papierzuführung P gesichert, und es kann zu diesem Zweck
außerdem eine geeignete Einrichtung zur Längenänderung der Schubstange getroffen
werden.
-
Nachdem. von einer der Papierzuführungen P oder P', die wechselweise
vorgeschaltet werden, auf die beschriebene Weise ein in dem ;ezeichneten Beispiel
aus zwei übereinanderliegenden Schnitten bestehendes- Stück abgetrennt ist, wird
dieses in übereinanderliegendem Zustand zu der für beide Papierzuführungen gemeinsamen
.Sammelstelle C gebracht. Zu diesem Zweck sind die beiden Greiferpaare 28/28' und
2929' vorgesehen. Deren Wirkung ist aus den Abb. 6, 7 und 8 näher ersichtlich. Sie
sind an einer gemeinsamen senkrechten Welle 31 befestigt, die in einem an den beiden
Maschinenwangen A und B verschraubten Bügel 3o lagert. Eine von der auf Welle 24
sitzenden Kurvenscheibe 35 gesteuerte Schubstange 33 greift mit einer Zahnung 33'
in ein Zahnrad 34, das ebenfalls auf der Greiferwelle 31 befestigt ist. Auf diese
Weise wird eine hin und her gehende Teildrehung der Welle 31 und damit auch ein
wechselweises Verschwenken der Greiferpaare 28j28' und. 29j29' von der Niederlegestelle
der von den Papierzuführungen abgetrennten Stücke zur gemeinsamen Sammelstelle C
und- umgekehrt bewirkt.
-
Um zu erreichen, daß sich jedes der Greiferpaare 28j28' und 29/29'
im richtigen Augenblick schließt und öffnet, d. h. auf seinem Weg von der Niederlegestelle
zur Sammelstelle C geschlossen und auf seinem umgekehrten Weg geöffnet bleibt, sind
die beiden oberen Greifer 28 und 29 mit ihren Naben in je einem Keil 32 .axial
auf der Welle 31 verschiebbar und stehen unter dem nach oben wirkenden Druck von
Federn 79. Dadurch legen sie sich mit der oberen Stirnfläche ihrer Nabe gegen je
einen zwischen dieser und einer Lagernabe des Bügels 3o befindlichen, auf der Welle
31 lose drehbaren Zwischenring 8o. Die einander zugekehrten Stirnflächen dieser
Zwischenringe 8o und der Greifernaben besitzen kupplungsähnliche, radial begrenzte
und gegenseitig übereinstimmende Ausfräsungen, die an ihren radialen Begrenzungsflächen
mit mäßiger Schräge abfallen. Die Zwischenringe 8o besitzen Anschlagstifte 8i, mit
denen sie gegen Anschläge 82 stoßen, die an den Naben des Bügels 3o befestigt und
so eingestellt sind, daß die Ringe 8o nicht um den gleichen Betrag wie ihre zugehörigen
Greifer verdreht werden können. Der Unterschied dieser Verdrehung ist in Abb. 8
durch die Winkel a und /3 angedeutet. Wird beispielsweise angenommen, daß die Nabe
des Greifers 29, der in der gezeichneten Stellung (Abb.7) eben eine Schnittlage
an der Sammelstelle C abgegeben hat, in dieser Stellung voll in Eingriff mit ihrem
Zwischenring 8o steht (Abb. 6), so daß der Greifer durch die Feder 79 hochgedrückt,
also geöffnet ist, so wird er nach seiner Verschwenkung in die andere Grenzlage,
die in Abb.7 gestrichelt angedeutet ist, geschlossen sein, weil sein Zwischenring
8o bereits vor Erreichung dieser Endlage durch seinen linken Anschlag 81 an der
Weiterdrehung verhindert wurzle, so daß die Ausfräsungen der Greifernabe und des
Zwischenringes außer Eingriff kommen und sich beide mit ihren hohen Flächen aufeinandersetzen,
was durch die Schräge der radialen Begrenzungsflächen der Ausfräsungen möglich gemacht
ist. Bei dem Greifer 28 ist in Abb.6 diese auseinandergerückte Stellung von Greifernabe
und Zwischenring 8o gezeigt, da dieser Greifer in dieser Stellung gerade eine Schnittlage
gefaßt hat, um sie zur Sammelstelle C zu bringen. Am Ende dieses nun folgenden Rückweges
treten Nabe und Zwischenring wieder in Eingriff miteinander, weil der Zwischenring
wiederum nicht die volle Drehung des Greifers mitmachen kann. Die unteren Greifer
28' und 29' sind fest auf der Welle 31 verschraubt, da sie dauernd in derselben
Höhenlage verbleiben und lediglich die gleiche Teildrehung wie die oberen Greifer
auszuführen haben.
-
An Stelle der kupplungsähnlichen Ausfräsungen in den Stirnflächen
der Greifernaben und der Zwischenringe 8o können mit gleicher Wirkung auch nockenähnliche
Erhöhungen an diesen vorgesehen werden. Im übrigen ist auch die gezeigte Ausführungs
form der Greifer lediglich eine beispielsweise, sie kann verschiedene Änderungen
erfahren und ist vor allem für das Verfahren gemäß der Erfindung nicht von Belang.
-
Nachdem die abgetrennten Formschnittlagen an der gemeinsamen Sammelstelle
C niedergelegt sind, werden sie von hier unmittelbar weiterbefördert. Hierfür ist
der über die Walzen 41 und 42 geleitete Gurt 4..4 vorgesehen (s. a. Abb. i), der
seinen Antrieb erhält durch ein auf der Welle 24 befestigtes Zahnrad, das in Eingriff
steht mit einem solchen auf der Welle der Gurtwalze 41. Diese und ihre Gegenrollen
43 sind so angeordnet, daß eine an der Sammelstelle C ankommende
Schnittlage
mit ihrer Spitze von beiden erfaßt werden kann. Hierfür ist es erforderlich, daß
zum Zwecke eines ungehinderten Einlaufes der ankommenden Schnittlage zwischen beide
Rollen die oberen Gegenrollen 43 in dem Augenblick des Einlaufens um einen gewissen
Betrag angehoben werden. Hierfür dient die aus Abb. 7 ersichtliche Einrichtung:
Die Welle 83 der Rollen 43 ist mit zwei Hebeln 84 auf einer in beiden Maschinenwangen
A und B gelagerten Welle 85 befestigt. Auf der Welle 85 sitzt ein
weiterer Hebel 86 mit einer Rolle 87, die an der auf Welle 24 befestigten Kurvenscheibe
88 anliegt, die auf diese Weise das Heben und Senken der Rollen 43 bewirkt. Da auf
eine Umdrehung der Welle 24 jeweils zwei Schnittlagen zur Sammelstelle C gebracht
werden, ist die Kurvenscheibe 88 mit zwei diametral gegeneinander versetzten Nocken
ausgerüstet.
-
Über dem Gurt 44 sind in bekannter Weise lose in Führungen laufende
Kugeln 89 angeordnet, so daß jede von der Walze 41 und ihren Gegenrollen 43 zugebrachte
Schnittlage zwischen dem Gurt .a.. und den Kugeln 89 so lange «-eiterbefördert wird,
bis sich ihr ein Hindernis entgegenstellt, worauf der Gurt 44 unter der Schnittlage
weitergleitet. Diese Einrichtung ist getroffen, um auf dem Gurt 44 zunächst ein
Ausrichten der Schnittlage vornehmen zu können. Diesem Zweck dienen die Regulierfinger
46 und 47, deren Wirkungsweise an sich als bekannt vorausgesetzt werden kann. Sie
sind an Hebeln 52 bzw. 48 schwenkbar so gelagert, daß- sie im eingeschwenkten Zustand
mit ihren Enden in die Werkstückbahn ragen und in zurückgeschwenkter' Stellung aus
dieser zurücktreten. In (lern gezeichneten Beispiel (Abb. i) erfolgt die Steuerung
der in der Bewegungsrichtung des Werkstückes hinten liegenden Regulierfinger 46
unmittelbar durch eine mit Zahnung versehene und mit einem Zahnrad 51 auf der Regulierfingerwelle
52 in Eingriff stehende Schubstange 5o, die von einer, der besseren Übersichtlichkeit
halber nicht gezeichneten, auf der Welle 24 sitzenden Kurvenscheibe bewegt wird.
Die vorderen Regulierfinger 47 werden in dem Beispiel von derselben Schubstange
5o unter Zwischenschaltung der erforderlichen Verbindungsteile 48 und 49 gesteuert.
Im Bedarfsfalle können die vorderen und hinteren Regulierfinger auch von getrennten
Kurvenscheiben und Schubstangen bewegt werden. Die vorderen Regulierfinger legen
sich jeder auf dem Gurt 44 ankommenden Schnittlage in den Weg und halten sie zurück.
Die hinteren Regulierfinger 46, die genau auf die jeweilige Formatgröße einstellbar
sind, folgen beim Einlauf der Schnittlage deren hinterer Kante unmittelbar nach
und bringen dadurch im Falle einer.Verschiebung die Schnitte in die richtige Läge.
-
Nach der so vorgenommenen Ausrichtung erfolgt die endgültige Formgebung
der Schnitte. Die Einrichtung hierfür ist in den Abb. 9, io und i i ausführlich
dargestellt. Es sind hier jedoch der Einfachheit halber, nur die Werkzeugle der
einen Werkstückseite gezeigt. Unter dem Gurt 44, der in den letztgenannten Abbildungen
nicht gezeichnet ist, ist, diesen an beiden Seiten überragend, eine feststehende
Messerplatte 62 angeordnet, die entweder für jedes Format auswechselbar oder einstellbar
sein kann. Diese Messerplatte 62 trägt die unteren Messer für das Ausschneiden der
Teile, die von der ursprünglichen Grundform der Schnittlagen noch abgetrennt werden
müssen. Die oberen Messer 55 sind in dem gezeichneten Beispiel entsprechend der
hierbei angenommenen Schnittform zu je zweien an jeder Werkstückseite angeordnet
und in senkrechter Richtung schwenkbar an einer Achse 61 verschraubt, die sich in
Lagern 6o dreht. Auf der Achse 61 sitzt außerdem eine Kurbel 56, die durch entsprechende
Zwischenglieder 65 und 66 und einen an einer Welle 69 drehbaren Winkelhebel 58 von
der durch die Kurvenscheibe 63 gesteuerten Schubstange 59 bewegt wird. Um die oberen
Messer 55 .in einfacher Weise gegen die untere Messerplatte 62 einstellen zu können,
sind sie je an einem besonderen Holm 54 verschraubt, der sich in der Bohrung eines
Hebels 57 führt. Eine Druckfeder 9o im Innern der Bohrung des Hebels 57 wirkt auf
den Holm 54 und versucht, ihn nach außen zu drücken, während ein Keil 91, der am
Holm 54 befestigt ist und durch beiderseitige Schlitze des Hebels 57 ragt, einerseits
den Holm 54 gegen Verdrehung sichert und andererseits zur Einstellung des Holmes
in dessen Längsrichtung mittels zweier Stellmuttern 92 dient, gegen die er sich
unter der Wirkung der Feder 9o anlegt. Durch Einbringung von Langlöchern können
die Messer 55 auch quer zu ihren Holmen 54 eingestellt werden.
-
Nachdem die Schnittlagen durch die Messer 55 ihre endgültige Form
erhalten haben, tritt der Ausstr eicher 64 in Tätigkeit (s. a. Abb. 9 und io). Dieser
sitzt auf der in den Wangen A und B gelagerten Achse 93 und wird durch
einen auf dieser befestigten Hebel 94 unter Vermittlung der Schubstange 95 durch
die auf der Welle 24 befestigte Kurvenscheibe 96 in hin und her gehende Schwingungen
versetzt. Er ist an seinem unteren Ende mit Gummi bekleidet und kann so eingestellt
werden, daß er bei seiner rückwärts gerichteten Bewegung den zuoberst liegenden
Fonnschnitt
ersaßt und diesen, da die hinteren Regulierfinger 46 gleichzeitig und mit derselben
Geschwindigkeit zurücktreten, auf dem darunterliegenden Schnitt nach rückwärts verschiebt,
und zwar um einen ebenfalls einstellbaren Betrag. Ist diese Verschiebung beendet,
so schwingt der Ausstreicher 64 wieder nach vorn und mit ihm gleichzeitig auch die
vorderen Regulierfinger 47, so daß beide übereinander verschobenen Schnitte freigegeben
sind. Sie werden dadurch zusammen von dem Gurt 44 und den daraufliegenden Kugeln
89 weiterbefördert, so daß sie von den Rollen 67 und 68 (Abb. -;) erfaßt und rasch
vom Gurt 44 abgezogen werden können.
-
In den Abb. i und 2 ist angenommen, daß die in der beschriebenen Weise
fertiggestellten und gestaffelten Schnitte durch Gurte 70 und die Rollen 71, die
wiederum entsprechend langsam laufen, einer beliebigen angeschlossenen Verarbeitungsmaschine
zugeführt werden, während in der Abb. 3 die Übernahme durch einen sonst vom Stapel
arbeitenden Einzugapparat einer Ausstreichgtimrniermaschine erfolgt, wie solche
in Verbindung mit Walzenfaltmaschinen bekannter Art verwandt werden. Es ist ohne
weiteres ersichtlirh, daß hierbei lediglich die eigentlichen Einzugswerkzeuge stillgesetzt
zu werden brauchen, wodurch die gestaffelten Schnitte unmittelbar zwischen die Gummiergurte
G und G' gelangen.
-
Die beschriebene Vorrichtung ist auch derart verwendbar, daß die fertiggestellten
Schnitie durch Ausschaltung des Ausstreichers 64 unmittelbar zur Ablage gelangen,
zu welchem Zweck eine besondere Stapelvorrichtung an der Ablaufstelle der Schnitte
bei cler Gurtwalze 42 und deren Gegenrollen 68 vorgesehen werden kann.