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Vorrichtung zum Ausschneiden der Falzecken aus einem Zuschnitt in
einer Maschine zum Herstellen von Umschlagrohlingen, z. B. für Briefumschläge Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausschneiden der Falzecken aus einem Zuschnitt
in einer Maschine zum Herstellen von Umschlagrohlingen, z. B. für Briefumschläge,
die aus vier drehbaren Schneidmessern und damit zusammenarbeitenden, feststehenden
Gegenmesserblöcken besteht, die im Wege des Zuschnittes angeordnet sind und gleichzeitig
an allen vier Seiten desselben das Ausschneiden der Falzecken bewirken, wobei die
Schneidmesser um Achsen parallel zu der Ebene drehbar sind, in der die Zuschnitte
gefördert werden, so daß sich die Messer in einer zu dieser Ebene senkrechten Richtung
drehen.
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Bei bekannten Maschinen zum Herstellen von Umschlägen, insbesondere
solchen der sogenannten »Bankier«-Form, werden die Zuschnitte, die üblicherweise
Rhomboid- oder Parallelogrammform mit geraden Kanten aufweisen, zuerst einer Schneidstelle,
an der die Falzecken ausgeschnitten werden, und dann einer weiteren Stelle zugeführt,
an der eine oder beide dreieckigen Spitzen der Seitenklappen abgeschnitten werden.
Die gebräuchliche Einrichtung zum Ausschneiden der Falzecken besteht aus Ausklink-Schneidwerkzeugen,
die an einer drehbaren Trommel befestigt sind und mit einem Amboß zusammenarbeiten.
Dabei ergeben sich Schwierigkeiten beim Ableiten des Abfallmaterials, das durch
die Ausklink-Schneidwerkzeuge entsteht. Darüber hinaus ist die Arbeitsgeschwindigkeit
einer derartigen bekannten Vorrichtung begrenzt.
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Eine weitere bekannte Maschine zum Herstellen von Briefumschlägen
weist zum Ausschneiden der Falzecken ebenfalls rotierende Messer auf, die mit an
Blöcken befestigten Gegenmessern zusammenwirken. An jeder Seite der Bewegungsbahn,
in der die Zuschnitte zugeführt werden, sind getrennt voneinander je zwei dieser
rotierenden Messer vorgesehen, wobei ihre Drehachsen in Zuführrichtung liegen. Infolge
der Anordnung und Ausbildung ist kein kontinuierlicher Durchlauf der Zuschnitte
möglich; viehmehr müssen. diese zum Ausschneiden der Falzecken angehalten werden.
Die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine ist daher begrenzt.
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Ebenso verhält es sich bei einer weiteren bekannten Maschine, bei
der die Zuschnitte mittels Scheren von zwei in einer Ebene mit Abstand voneinander
zugeführten Papierbahnen abgetrennt werden. Durch einen Greifer werden abwechselnd
von der linken und von der rechten Papierbahn Zuschnitte zu der Falzecken-Schneidvorrichtung
gefördert. DieSchneidvorrichtung besteht aus einer Messerplatte, die sich unterhalb
des Zuschnittes befindet. Zu beiden Seiten der Bewegungsbahn sind je zwei Messer
schwenkbar derart gelagert, daß diese bei ihrer Verschwenkbewegung die Zuschnittebene
durchlaufen und dabei die Falzecken ausschneiden. Die Vorrichtung arbeitet intermittierend,
und die Zuschnitte werden so lange festgehalten, bis die schwenkbaren Messer wieder
ihre Ausgangslage eingenommen haben.
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Erwähnt sei noch eine bekannte Maschine, die eine Vorrichtung zum
Ausschneiden der Falzecken aufweist, bei welcher rotierende V-förmige Messer in
zwei Arbeitsgängen nacheinander je zwei Falzecken ausschneiden. Die Messer arbeiten
mit entsprechend ausgebildeten rotierenden Amboßwalzen zusammen, wobei die Drehachsen
der Schneidwerkzeuge quer zur Durchlaufrichtung der Zuschnitte angeordnet sind.
Die Erhaltung der Schneidfähigkeit rotierender Messer, die mit ebenfalls rotierenden
Amboßwalzen zusammenwirken, ist von vornherein fraglich. An einer derartigen Vorrichtung
dürften daher öfter Störungen auftreten, die ein Nachstellen oder Nachschleifen
der Messer erforderlich machen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, bei der
die geschilderten Nachteile ausgeschaltet sind. Die Vorrichtung soll einfach im
Aufbau und betriebssicher sein. sowie eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit ermöglichen.
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist daher Vorsorge getroffen, daß die Zuschnitte
während des Ausschneidens der Falzecken nicht angehalten zu werden brauchen, sondein
die Vorrichtung kontinuierlich durchlaufen können.
Bei der Vorrichtung
gemäß der Erfindung sind die Schneidmesser in Paaren an den entgegengesetzten Seiten
des Arbeitsweges der Zuschnitte angeordnet und die Drehachsen der Messerträger über
der Zuschnittförderebene angeordnet, wobei die Zuschnitte die Falzeckenschneidstelle
ohne Anhalten durchlaufen. -Durch die Anordnung der Schneidmesser in Paaren zu beiden
Seiten des Arbeitsweges und dadurch, daß die Drehachsen der Messerträger über der
Zuschnitt-Förderebene liegen, wird eine außerordentlich günstige Schneidwirkung
erreicht, die auch bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit saubere Schnittkanten zur Folge
hat.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
jedes Paar von Schneidmessern an der Endfläche eines einzigen drehbaren Blocks getragen
oder ausgebildet ist, wobei diese Endfläche gegabelt oder so geformt ist, daß die
Fläche zwischen den Messern nicht mit der Seite des Zuschnittes in Berührung kommt,
an der die Messer angreifen.
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Durch die Anordnung je eines Messerpaares an einem einzigen gegabelten
Block wird der Aufbau der Vorrichtung weiter vereinfacht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß zwei Sätze drehbare Schneidmesser und dazugehörige, feststehende Gegenmesserblöcke
angeordnet sind, wobei jeder Satz aus zwei Paaren von Schneidmessem und Gegenmesserblöcken
besteht, von denen ein Satz zum Formen der Verschluß- und/oder Bodenklappe und der
andere Satz zum Entfernen der dreieckigen Spitzen von den Seitenklappen angeordnet
ist.
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Der Aufbau der Vorrichtung kann so gehalten sein, daß die Falzecken
nur durch einen Satz Schneidmesser und Gegenmesserblöcke oder teilweise durch einen
Satz und teilweise durch den anderen Satz entfernt werden.
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Schließlich können die zwei mit jedem Paar der Schneidmesser zusammenarbeitendem,
feststehenden Gegenmesserblöcke an einem einzigen Block durch Ausschneiden geeignet
geformter und Platz lassender Teile an jeder Seite davon ausgebildet sein, oder
es kann wahlweise jeder Gegenmesserblock aus einem getrennten Block bestehen, wobei
die vier Gegenmesserblöcke in geeigneter Weise zueinander und zu den Schneidmessern
angeordnet sind.
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In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt,
das im folgenden näher beschrieben wird. Es zeigen Fig. 1 bis 4 in schematischer
Darstellung verschiedene Möglichkeiten zum Ausschneidere von Falzecken mittels einer
Vorrichtung gemäß Erfindung, Fig. 5 schematisch den Durchlauf der Zuschnitte durch
die Schneidstelle, an der die Falzecken ausgeschnitten werden, Fig. 6 feststehende
Gegenmesserblöcke in einer für das Zusammenwirken mit Schneidmessern nach den Fig.
1 bis 5 geeigneten Anordnung, Fig.7 bis 9 je eine Vorder-, Seiten- und Stirnansicht
einer anderen Anordnung derartiger Gegenmesserblöcke.
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Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist, werden die Zuschnitte
10 von einer fortlaufenden Bahn 11 abgeschnitten, die durch zusammenarbeitende Walzenpaare
12 und 14 (von denen nur die obere Walze gezeigt ist) von einer (nicht dargestellten)
Rolle abgezogen und durch abgesetzte Rollenpaare 15,17,18 (von denen nur die oberen
Rollen gezeigt sind) durch die schräg angeordnete, aus dem bekannten Schlagmesser-Schneidwerkzeug
bestehende Schneidstelle 16 gefördert wird, an welcher von der Bahn 11 entlang einer
schrägen Linie die Zuschnitte 10 abgetrennt werden. Jeder Zuschnitt 10 weist die
erforderliche Rhombus- oder rhomboidale Form auf, die zur Bildung der Verschluß-
und Bodenklappe 1 bzw. 2 und der Seitenklappen 3 und 4 notwendig ist. Die abgetrennten
Zuschnitte werden durch die Abnahmerollen 17 und die Förderrollen 18 zur
Schneidstelle 19 bewegt, an der von jedem Zuschnitt die Falzecken. ausgeschnitten
und/oder zwei oder mehr Klappen geformt werden. Die Schneidstelle 19 besteht aus
zwei Paaren von Schneidmessern 20, 20' und 21, 21', die jeweils mit den dazugehörigen,
feststehenden Gegenmesserblöcken zusammenarbeiten, um die Falzecken an den vier
Seiten des Zuschnittes auszuschneiden.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung werden die Zuschnitte 10 in
Richtung ihrer größten Länge zur Schneidstelle 19 gefördert, in der die Falzecken
ausgeschnitten und die Verschluß- und Bodenklappe geformt werden. Die Schneidmesserpaare
20, 20' und 21, 21' sind jeweils an den entgegengesetzten Seiten des Zuschnittes
angeordnet, und die Schneidmesser jedes Paares sind an den gegabelten Enden eines
einzelnen drehbaren Blockes 22 bzw. 23 befestigt, die so geformt sind, daß die Fläche
zwischen den Messern nicht mit der Seite des Zuschnittes in Berührung kommt, an
der die Messer in Eingriff kommen.
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Die gabelförmigen Blöcke 22, 23 sind unmittelbar neben der Bewegungsbahn
der Zuschnitte zu beiden Seiten derselben angeordnet und sind um Achsen drehbar,
die über und parallel zu der Ebene liegen, in der die Zuschnitte gefördert werden.
Die mit den zwei Schneidmesserpaaren zusammenarbeitenden Gegenmesserblöcke können
beliebig ausgebildet sein. Nach Fig. 6 bestehen sie aus zwei Blöcken 24, 25, die
unter dem Laufweg der Zuschnitte angeordnet sind. An den Seiten jedes Blocks sind
je zwei Aussparungen 26, 27 bzw. 26', 27' ausgenommen, wobei die beiden Aussparungen
jeder Seite jeweils zu einem Paar Schneidmesser 20, 20' bzw. 21, 21' ausgerichtet
sind. Wahlweise kann jeder Gegenmesserblock, wie es in den Fig. 7 bis 9 dargestellt
ist, aus Einzelblöcken 28, 29 bzw. 30, 31 bestehen. In beiden Fällen
sind die Blöcke durch Dübel 33 zueinander in Stellung gebracht, die in entsprechende
Bohrungen der angrenzenden Flächen eingreifen.
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Um die Spannung am Zuschnitt auszugleichen, sind die Blöcke 22, 23,
die die Schneidmesser tragen, derart angeordnet, daß sie das Ausschneiden der vier
Falzecken 32 zu beiden Seiten des Zuschnittes gleichzeitig bewirken.
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Bei der Bearbeitung werden die Zuschnitte 10 über die Gegenmesserblöcke
gefördert; die Blöcke 22, 23 drehen sich in zeitlicher Beziehung zu der Förderung
der Zuschnitte, so daß die Schneidmesserpaare gleichzeitig auf den Zuschnitt auftreffen
und die vier Falzecken ausschneiden. Es ist unnötig, die Bewegung des Zuschnittes
in der Schneidstellung zu unterbrechen, da das Ausschneiden am sich bewegenden Zuschnitt
erfolgt. Nach Verlassen der Schneidstelle 19 können die Zuschnitte zu einer Formstelle
gefördert werden, an der die eckigen Spitzen der einander gegenüberliegenden Seitenklappen
entfernt werden, wie es unter Bezugnahme auf Fig. 2 nachstehend beschrieben ist.
Bei
der in Fig.2 gezeigten Anordnung sind die Schneidmesser und Gegenmesserblöcke so
ausgebildet, daß zusätzlich zu dem Ausschneiden der vier Falzecken 32 auch gleichzeitig
eine Formgebung der Verschluß- und Bodenklappe 1 bzw. 2 und der Seitenklappen 3
und 4 erfolgt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, weisen die Schneidmesser
20, 20' konkav gekrümmte und gerade Kantenteile auf, die jeweils an den entsprechenden
Seiten des Zuschnittes angreifen, um konvex gekrümmte Kanten 35 an der Verschlußklappe
1 und gerade Kantenabschnitte 36 an den Seitenklappen 3 und 4 zu erzeugen, wobei
gleichzeitig die Eckabschnitte 32 zwischen diesen konvex gekrümmten und geradlinigen
Kanten ausgeführt werden. Nach Fig. 2 weisen die Schneidmesser 21, 21' ebenfalls
gerade Kantenabschnitte, die an den .entgegengesetzten Seiten der Seitenklappen
3 und 4 angreifen und die geraden Kantenabschnitte 37 erzeugen, und konkav gerundete
Abschnitte auf, welche die konvex gerundeten Abschnitte 5,5' an der Bodenklappe
2 erzeugen, die sich an die geraden Kantenabschnitte 37 anschließen. Nach Verlassen
der Schneidstelle 19 werden die Zuschnitte senkrecht zu ihrer vorhergehenden Bewegungsrichtung,
d. h. in Richtung ihrer geringsten Länge, zu einer Schneid stelle weiterbewegt,
an welcher die Ecken der Seitenklappen abgeschnitten werden. Diese besteht aus den
drehbeweglichen Schneidmessern 38, 39 oder anderen geeigneten Schneidmitteln. Der
fertige Zuschnitt 10' wird nach Verlassen der Klappenabschneidestelle zu Gummierungseinrichtungen
und danach zu einer Falteinrichtung gefördert, an der die Verschluß-, die Boden-
und die Seitenklappen in der üblichen Weise gefaltet werden.
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Fig. 3 stellt eine andere Anordnung dar, in der die Formgebung des
Zuschnittes an den beiden Stellen 40 bzw. 41 erfolgt. An der ersten Stelle 40 sind
die Schneidmesser, die an den Seiten der Verschlußklappe 1 angreifen, so geformt,
daß sie die Seiten dieser Klappe abschneiden und konvex gekrümmte Seitenkanten erzeugen,
gleichzeitig aber nur einen Teil der Falzecken ausschneiden. Die Schneidmesser für
die Bodenklappe schneiden nur die Falzecken aus. Beim Verlassen der ersten Schneidstelle
werden die teilweise geformten Zuschnitte im rechten Winkel zu ihrer vorherigen
Arbeitsbahn abgelenkt, d. h. in Richtung ihrer geringsten Länge. In dieser Richtung
werden sie durch die zweite Schneidstelle 41 gefördert, die aus Schneidmessern und
Gegenmesserblöcken besteht, welche ähnlich wie die vorher beschriebenen angeordnet,
aber so geformt sind, daß sie die Spitzen der Seitenklappen 3 und 4 entfernen und
gleichzeitig das Ausschneiden der Falzecken vollenden. Der aus der Schneidstelle
41 austretende, fertiggestellte Zuschnitt 102 wird dann, wie zuvor beschrieben,
zu den Gummierungseinrichtungen und zur Falteinrichtung zum Falten der geformten
Zuschnitte zu fertigen Umschlägen gefördert.
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Die in Fig. 3 gezeigte Vorrichtung kann durch entsprechende Anordnung
der Schneidwerkzeuge an der ersten Stelle 40 auch anders ausgebildet sein, und zwar
so, daß an der Stelle 40 das Ausschneiden der Falzecken vollständig erfolgt, so
daß in der zweiten Schneidstelle 41 von den Zuschnitten 103 (s. Fig. 4) nur noch
das Abschneiden der Spitzen der Seitenklappen 3 und 4 nötig ist.
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Bei allen Ausführungsformen der Erfindung sind die Förderrollen 15,
17, 18 (s. Fig. 5) zum Fördern des von der Bahn abgetrennten Zuschnittes so fein
eingestellt, daß die Zuschnitte von dem Schlagmesser-Schneidwerkzeug unmittelbar
nach dem Abtrennen ohne vorhergehendes Ausrichten abgenommen und mittels Förderrollen
? 8 durch die Falzeckenschneidstelle oder -stellen gefördert werden, ohne daß ein
Anhalten notwendig ist. In Fällen (wie nach Fig. 4), bei denen die Klappen geformt
werden, nachdem die Falzecken ausgeschnitten worden sind, können gewünschtenfalls
Mittel zum Anhalten des Zuschnittes in einer solchen Klappenformstelle vorgesehen
sein.
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Die beschriebenen Ausführungsformen lassen sich im Rahmen der Erfindung
abwandeln. Zum Beispiel kann die Anordnung so getroffen sein, daß jede Klappe während
des Durchganges des Zuschnittes durch die Maschine mittels Drehschneidmesser in
mehr als ein oder zwei Stufen geformt werden kann. Auch können an Stelle des Abschneidens
der Zuschnitte von einer fortlaufenden Bahn, wie beschrieben, vorgeschnittene Zuschnitte
von einem Stapel in die Eckenschneidstelle und/oder Klappenformstelle oder -stellen
gefördert werden.