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Beförderungsmittel mit schreitenden Beinen Es ist bereits vorgeschlagen
worden, Beförderungsmittel nicht durch auf Räder wirkenden Antrieb zu bewegen, sondern
durch stelzenartig schreitende Beine, um so sowohl für Belustigungszwecke als auch
gegebenenfalls als brauchbares Beförderungsmittel zu dienen. Diese bekannt-en Ausführungen
besitzen jedoch, gleichgültig, ob sie im Paß-oder im Wechselschritte schreiten,
den übelstand, daß sie infolge des Fehlens eines das Gleichgewicht haltenden Organs,
wie Kreisel o. dgl., eine Bewegungssicherheit nicht besitzen. Vielmehr tritt bei
diesen bekannten Ausführungen sofort nach Beginn eines Schrittes ein Kippen der
ganzen. Vorrichtung ein, welches schneller vor sich geht, als das zweite Beinpaar
wieder Boden finden kann. Es ist dies der Grund, weswegen derart angetriebene Beförderungsmittel
bisher keinen; Eintritt in die Praxis finden konnten.
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Durch die vorliegende Erfindung ist nun ein Beförderungsmittel mit
schreitenden Beinen geschaffen, dessen Beinen in an sich bekannter Weise durcheinander
entgegengesetzte Kröpfungen seine Bewegung (Schreitbewegung) erteilt wird. Das Wesentliche
der Erfindung besteht in der Anordnung von zwei Vorderbeinen und zwei Paar auf einer
einzigen Achse aufgebrachten Hinterbeinen, wobei die Kröpfungen der Vorder- bzw.
Hinterachse so angeordnet sind, daß gleichzeitig z. B. das linke Vorderbein und
die rechten Beine der rückwärtigen Beinpaare ausschreiten. Hierdurch wird der Vorteil
erreicht, .daß ein Kippen des Beförderungsmittels nicht mehr eintreten kann, da
in jedem Bewegungsmoment die Traggondel. des Beförderungsmittels an mindestens drei
Punkten gleichzeitig unterstützt wird.
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Die Traggondel des Beförderungsmittels, welche beliebig ausgestaltet
sein kann, ist gemäß der Erfindung auf Exzentern gelagert, die mit den die verlängerbaren
Beine verbindenden Achsen zugleich umlaufen und durch ihre in Abhängigkeit von der
Kurbelgestalt ausgebildete Form die der Gondel vermittelten Erschütterungen mildern
helfen.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes
der vorliegenden Erfindung dargestellt, und zwar zeigt: Abb. z das Beförderungsmittel
in Seitenansicht, Abb.2 dasselbe in Draufsicht, Abb.3 .einen Schnitt nach der Linie
A-B der Abb. 2, Abb. 4 einen Schnitt nach der Linie C-D der Abb. 2, diese Schnitte
in der in Abb. 2 durch Pfeile angedeuteten Richtung gesehen, und Abb.5 und 6 eine
beispielsweise Ausführung der Verlängerungseinrichtung für die Beine in Vorder-
und Seitenansicht.
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Die Gondel i wird von den Vorderbeinen 2, 3 und den Hinterbeinen 4,
5 bzw. 6,7 getragen. Im Innern der Gondel ist ein Sitz 8 angeordnet, welcher
für den Fahrer bestimmt ist, der durch Betätigung von Tretkurbeln g über ein Getriebe
i o die Hauptwelle i i des Fahrzeuges in Drehung versetzt. Die Hauptwelle i i besitzt
an ihren beiden Enden z. B. Kegelräder 12, 13, wobei das Kegelrad) 12 seine Bewegung
auf das Kegelrad 1 4. für den
Antrieb der Vorderbeine und das Kegelmd
i3 auf das Kegelrad 15 für die Bewegung der Hinterbeinpaare überträgt. Das Kegelrad
14, sitzt auf der mit gegeneinander versetzten Kröpfungen 17, 18 versehenen
Vorderachse 16, so daß bei Umdrehung dieser Achse i 6 die um Bolzen i 9 in Schlitzen
2 i gleitbaren Beine 2,3 schreitende -Se4wingbeRVegung vollführen. Diese
Schrittzapfen 19 sitzen zweckmäßig meinem Gehäuse 2o, weiches zugleich als
Lager für die Achsei 6 dient und die Vorderbeingetriebe enthält. Das Kegelrad
15 sitzt an der Hinterachse 23, welche mit Kröpfungen 24, 25 für das Beinpaar
6, 7 und mit Kröpfungen 26, 27 für das Beinpaar 4,5 ausgestattet ist. Hierdurch
werden bei Umlaufen der Hinterachse 23 die Beinpaare 4,5 bzw. 6,7 in der
Bewegung der Vorderbeine entsprechende Schreitbewegung versetzt: Die Hinterbeinpaare
sind hierbei mit ihren Schlitzen 32 an den Schwingbolzen 28 gleitbar gelagert. jedes
Beinpaar 4, 5 bzw. 6, 7 ist mit seinem Kurbelteil und den Schwingzapfen 28 von einem
Gehäuse 29 bzw. 3o umschloss..en, welches gleichzeitig der Welle 23 Lager bietet.
Die Kröpfungen 24, 25 bzw. 26, 27 sind derart angeordnet, daß z. B. beim Ausschreiten
des Vorderbeines 3 gleichzeilig das Hinterbeinpaar 6, 7 geschwungen wird, während
das Vorderbein 2 bzw. das Hinterbeinpaar 4 5 noch auf dem Boden gestützt bleibt.
Es wird also bei Vorwärtsschwingen des Vorderbeines 3 das Hinterbein 6 vor- und
das Hinterbein 7 rückschwingen, wobei die Zeitintervalle so gewählt sind, daß stets
gleichzeitig mindestens drei Beine mit dem Boden in Berührung sind, während die
Schrittweite der Beine 3, 6, 7 bzw. 2, 4, 5 die gleiche ist, um möglichst Erschütterungen
zu vermeiden. Zur weiteren Ermäßigung der sich auf die Gondel i auswirkenden Erschütterungen
ist die Gondel nicht unmittelbar auf den Achsen 16 bzw. 23 gelagert, sondern
sie sitzt mit ihrem Hinterende auf Exzentern 37, 38, welche auf der Achse 23 vorgesehen
sind und mit einem entsprechenden Lagerstück an ihrem Vorderende auf Exzentern 35,
36 gestützt, welche ihren Antrieb z. B. über ein Getriebe 34 erhalten. Die Exzenter
sind hierbei so angeordnet und bemessen, daß- sie die schütternden Bewegungen des
Sehreitens mehr oder weniger vollkommen aufheben. Zweckmäßig sind die Gehäuse
29, 3o durch einen Querträger 3 i Verbunden, welcher gleichzeitig dazu dient, mittels
geeigneter Schlitzführungen die Höhenverschiebung des Hinterteiles der Gondel zu
begrenzen. Wird an Stelle des Tretkurbelantriebes z. B. ein motorischer gewählt,
so wird zweckmäßig der Gondelboden versenkt ausgeführt, um dem zu verwendenden Motor
genügend Raum zu bieten, ohne die Bequemlichkeit des Fahrers einzuschränken. Die
Gehäuse 20, 29, 3o können in beliebiger Weise, z. B. durch Rahmenplatten 39, 4o,
verbunden sein. Um die Schrittweise in einfacher Weise regulieren zu können, können
die Beine zweckmäßig längsverstellbar ausgebildet werden. Die Beine selbst tragen
schwenkbar angeordnete Sohlenschuhe 4 1 von geeigneter Gestalt aus Hartgummi o.
dgl.
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. , Die beschriebene Vorrichtung kann selbstverständlich eine beliebige
äußere Verkleidung erhalten, so z. B. Schiffsform oder eine beliebige Tiergestalt.
Diese Hüllen werden dann in beliebiger Weise an der Gornd:el i und den Gehäusen
20, 29,3o befestigt, wobei im wesentlichen nur darauf zu achten ist, da!) in den
Hüllen Schlitze anZeordnet sind, welche die Beine in ihrer Sc'hreitbewegung nicht
behindern.
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Die Verlängerung bzw. Verkürzung der Beine kann durch' eine Einrichtung
vorgenommen werden, bei welcher die Beine 4, 5, 6, 7 je aus zwei längs aneinander
verstellbaren Teilen 42, 43 bestehen. Hierbei besitzt der Teil 42 einen Schlitz
44, in welchem ein Schraubenbolzen 45 gleitbar ist, welcher in einer Bohrung des
Teiles 43 Lagerung findet. Zur Knicksicherung des aus diesen Teilen 42, 43 bestehenden
Beines ist der Teil 4= mit :übergreifenden Gleitbacken 46 ausgestattet, welche dem
durch den Bolzen 45 gesicherten Teile 43 Führung geben.