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Aufrichte- und Feststellvorrichtung für Azimutkreisel Es sind Aufrichte-
und Feststellvorrichtungen an Azimutkreiseln bekannt, die dazu dienen, den Kreiselumlaufachsenträger
in gewissen Zeitabständen in die normale waagerechte Lage zurückzustellen, in welcher
der Kreisel seine größte Richtkraft besitzt. Mit der Aufrichte- und Feststellvorrichtung
ist gewöhnlich ein Getriebe für die Einstellung -des Kreisels in eine bestimmte
Azi.mutrichtung verbunden.
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Bei den bekannten Einrichtungen erfolgt die Feststellung des Kreiselumlaufachsenträgers
vom Vertikalrahmen aus. Diese Ausführung bedingt das Vorhandensein beweglicher Teile
am Vertikalrahmen, was die sehr empfindliche Auswuchtung des Gerätes um die vertikale
Achse. erschwert und zu Störungen führen kann. Es ist auch eine Feststellvorrichtung
mit einem in vertikaler Richtung beweglichen Feststellkörper bekannt, deren Hubstange
durch die hohl ausgebildete Vertikalachse hindurchgeführt ist, welche Maßnahme bauliche
Schwierigkeiten bereitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufrichte- und Feststellvorrichtung
zu schaffen, die den Azimutkreisel vom Gehäuse her aufrichtet und feststellt; dies
wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, .daB als Feststellkörper ein den Vertikalrahmen
umfassender Ring vorgesehen ist, der sich auf gehäusefesten Führungen bewegt.
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Besonders zweckmäßig ist es, den Rotorrahmen des Kreisels in an sich
bekannter Weise außerhalb des Vertikalrahmens anzuordnen, so daß er von dem Feststellring
gefaßt werden kann.
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Bei einem Azimutkreisel üblicher Bauart, bei dem der Rotorrahmen innerhalb
des Vertikalrahmens angeordnet ist, empfiehlt sich die Anbringung von Verlängerungsgliedern
am Rotorrahmen, die mit dem Feststellring zusammenarbeiten.
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Die Erfindung ist in den Abbildungen in zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Fig. i zeigt schaubildlich die Feststellvorrichtung an einem Azimutkreisel,
dessen- Rotorrahmen außerhalb des Vertikalrahmens verläuft.
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Fig.2 zeigt in Einzeldarstellung ein-Rahmensystem eines Azimutkreisels
üblicher Bauart, bei dem am Rotorrahmen Verlängerungsglieder angeordnet sind.
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In dem Gehäuse i ist. der Vertikalrahmen 2 um eine lotrechte Achse
3, q. leicht drehbar gelagert. Der Rotorrähmen 5 ist am Vertikalrahmen in waagerechten
Lagern um die Achse 6, 7 leicht drehbar gelagert und trägt den Kreiselrotor 8, der
um die waagerechte Achse 9, io u.mläuft. Der Kreiselrotor kann in üblicher Weise
.durch Luftstrahlen oder elektrisch angetrieben sein. Die Welle i i mit .dem Handgriff
12 ist im Gehäuse,- drehbar und axial verschiebbar. gelagert. Auf der Welle i i
ist ein Kegelrad 13 befestigt, welches durch axiale Verschiebung mit einem entsprechenden
Kegelrad 14 des Vertikalrahmens 2 .in Eingriff gebracht werden kann. Das als Balken
15 ausgebildete Zwischenglied ist auf den@Lagerzapfen
16, 17 verschiebbar
angeordnet und wird durch die Welle i i in Richtung des Pfeils f9 durch das an den
Balken 15 anschlagende Zahnrad £3 mitgenommen. In der entgegengesetzter!
Richtung wirkt die am Fortsatz 2o der Welle, I I befindliche Schraubenfeder 21,
die sich mit, dem einen Ende gegen den Stift 22, mit dem anderen Ende gegen den
Balken 15 legt. Der Balken 15 besitzt Gleitkurven 23, 24, die bei Bewegung des Balkens
15 in Richtung des Pfeils ig mit den an den Hubarmen a5, 26 befestigten Gleitstiften
27, 28 in Eingriff kommen. Die Hubarme sind in den Lagerböcken 29, 3o am Gehäuse
i schwenkbar gelagert. Unter der Wirkung der Gleitkurven 23, 24 bewegen sich die
Hubarme in Richtung des Pfeils 31 und bewegen den Feststellring 32 in die gezeichnete
Stellung. Der Feststellring 32 ist im Gehäuse auf Führungen 33, 34 35, 36 gleitbar
gelagert. In der dargestellten Lage stellt der Ring 32 den Rotorrahmen 5 in waagerechter
Lage fest. Es ist ersichtlich, d.aß .die Feststellvorrichtung bei jeder beliebigen
Stellung des Vertikalrahmens gleich wirksam ist.
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Am Gehäuse i ist fernerhin ein Lagerbock 37 befestigt, der die um
den Zapfen 38--drehbare Sperrung 39 trägt. Unter Wirkung der Feder 4o hat die Sperrung
39 das Bestreben, sich im Sinne des Pfeils 41 zu bewegen. Die Sperrung 39 trägt
fernerhin nachgiebige Haltestifte 42, die durch die Blattfeder 43 in der gezeichneten
Lage gehalten werden. Die Haltestifte 42 arbeiten mit einem Fortsatz 44
am
Balken 15 zusammen.- Der Fortsatz besitzt. zu diesem Zweck eine Abschrägung 45.
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Die Wirkung der Aufrichte- und Feststellvorrichtung ist folgende:
Soll der Rotorrahmen 5 in die waagerechte Stellung und außerdem der Vertikalrahmen
2 in eine neue Azimutrichtung gestellt werden, so wird der Handgriff 12 in Richtung
des Pfeils 46 bis in die innere Anschlagstellung bewegt. Bei dieser Bewegung. werden
die Hubarme 25,:26 mit Hilfe der Gleitkurven 23, 24 in Richtung des Pfeils 31 in
die gezeichnete Stellung gebracht und der Rotorrahmen durch den sich aufwärts bewegenden
Feststellring 32 in der waagerechten Stellung festgestellt.
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Kurz ehe die Welle i i in die innere Anschlagstellung gelangt, kommt
das Kegelrad 1.3 mit dem Kegelrad 14 des Vertikalrahmens 2 in Eingriff. Durch Drehen
des Handgriffs 12 kann nunmehr der Vertikalrahmen 2 in eine neue Azimutrichtung
eingestellt werden,; während der Rotorrahuren 5 am Präaedieren verhindert ist. -Während
der Arretierbewegung des HandgriffeS 12 gelangt das Ende des Fortsatzes 20 mit dem
Hebelende 47 der- Sperrung 39 in Eingriff und bewegt die Sperrung entgegen dem Pfeil
41 in die Sperrstellung. Der Ballcen 15 gelangt dabei mit seinem Fortsatz 44 vor
.die einschnappenden Haltestifte 42.
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Bei der Rückbewegung des Handgriffes 12 entgegen der Richtung des
Pfeils 46 in die äußere Anschlagstellung, in der das Kreiselgerät freigegeben ist,
sorgt die Sperrung 39 für eine zwangsläufige Betätigung der- einzelnen Organe derartig,
daß der Rotorrahmen 5 in der arretierten Stellung verbleibt, bis die Zahnräder 13,
14 außer Eingriff gekommen sind. Hierdurch wird verhindert, daß der Kreisel,durch
eine geringe Drehbewegung des- Handgriffes 12 nach der Einstellung in die neue Azimutrichtung
zu unerwünschter Präzession veranlaßt wird.
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Die Sperrung erfüllt ihre Aufgabe in folgender Weise. Bei der Rückbewegung
des Handgriffes r2 hält die Sperrung mit Hilfe der Stifte 42 .den Ballten 15 in
der Endstellung, in der die Hubarme 25,:26 gehoben und damit der Rotorrahmen 5 festgestellt
ist. Bei der Rückbewegung wird zuerst das Kegelrad 13 außer Eingriff des Kegelrades
14 gebracht, da das Kegelrad 13- unmittelbar auf der Welle i -befestigt ist. Infolge
der noch bestehenden Sperrung des Balkens 15 gleitet der Fortsatz 2o in der entsprechenden
Bohrung des Balkens 15 unter gleichzeitigem Spannen der Feder 21, bis die Stellung
erreicht ist, in der der Fortsatz 2o das Hebelende 47 der Sperrung 39 freigibt.
In diesem Augenblick bewegt sich die Sperrung 39 im Sinne des Pfeils 41 und gibt
den Balken 15 frei, worauf dieser unter Wirkung der Feder 21 in die Ruhelage gelangt.
Hierdurch wird die Arretierung des Rotorrahmens 5 aufgehoben. Die Ausbildung des
Getriebes zur Steuerung des Feststellringes 32 ist nicht Gegenstand der Erfindung.
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In Fig. 2 ist io2 der Vertikalrahmen, innerhalb dessen der Rotorrahmen
1o5 um die Achse io6, 107 drehbar ist. Der Rotorrahmen trägt, um vom Feststellring
erfaßt'zu werden, armartige Verlängerungsglieder 150, iSi., die sich auf den Feststellring
.auflegen. Die Bewegung des Feststellringes 132 erfolgt in gleicher-Weise wie in
Fig. i.
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Alle zum Verständnis nicht notwendigen Teile, beispielsweise das Gehäuse,
der Rotor und der Betätigungsmechanismus, sind in Fig. 2 nicht dargestellt.