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Schleppfahrzeugantrieb mit auf den Boden sich stützenden Druckgliedern.
Es sind bereits Antriebsvorrichtungen für Fahrzeuge bekannt, bei denen schraubenförmige
Organe auf die Fahrbahn einwirken. Derartige Anordnungen haben aber den Nachteil,
daß die in den Boden eingreifenden, das Fahrzeug gewissermaßen vorwärts schraubenden
Treibglieder diesen zerstören, so daß.die Anwendung auf den üblichen Fahrstraßen
ausgeschlossen ist. Dieser Übelstand wird nun gemäß der 'Erfindung dadurch beseitigt,
daß man die hinsichtlich der Zugkraftwirkung außerordentlich vorteilhafte Schraube
nicht unmittelbar auf dem Boden angreifen läßt, sondern an sich bekannte,-heb- und
senkbare Druckglieder dazwischenschaltet, die in eigenartiger Weise mit der Antriebswelle
gelenkig verbunden sind.
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Auf diesem Grundgedanken beruht die Erfindung, die eine Schleppvorrichtung
für Wagen, landwirtschaftliche Maschinen und insbesondere für Pflüge betrifft. Sie
bezweckt, die gewöhnlich zu mechanischer Fortbewegung verwendeten Räder abzuschaffen,
die bekanntlich leicht auf dem Boden gleiten oder darin versinken, und sie durch
Organe mit abwechselnd senkrechter Bewegung zu ersetzen, die eine Schubwirkung auf
den Boden ausüben; dadurch die Vorwärtsbewegung beispielsweise eines Wagens veranlassen
und gewissermaßen die Bewegung der Beine der Zugtiere nachahmen. Die Erfindung ist
in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel wiedergegeben, wobei die Fig. r eine
Seitenansicht der Schleppvorrichtung, die Fig.2 eine Ansicht von oben., und die
Fig. 3 eine Vorderansicht zeigt; die Fig. q., 5 und 6 sind Seiten-, Vorder- und
abermals Seitenansichten eines Schubbeines, teilweise im Schnitt; die Fig. 7 und
8 stellen in Vorder- und in Schrägansicht den Schuh eines Schubbeines dar.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Gestell a, das auf einer Plattform
einen Motor b
beliebiger Art, elektrisch oder mit Benzinbetrieb o. dgl., trägt.
Derselbe bewirkt durch ein entsprechendes Räderwerk oder irgendeine andere Übertragung
die gegeneinander gerichtete Drehung von zwei Wellen e, d, die in geeigneter Weise
in dem . Gestell gelagert sind.
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Auf jeder dieser Wellen sind mittels Verkeilung o. dgl. eine Anzahl
von Muffen f, f ... f', f' . . . befestigt, die etwa in der
Mitte -ihrer Länge eine kreisförmige, exzentrische Scheibe g aufweisen, die um einen
Winkel von ungefähr r2° zur Wellenachse geneigt steht. Diese Scheiben g werden lose
von ringförmigen Kränzen h umfaßt, die die Exzenter vervollständigen und deren Verlängerungen
nach unten die Beine l bilden. Die letzteren sind mit Schuhen in versehen, deren
Fläche eben, konkav, konvex oder mit
Spitzen o. dgl: ausgerüstet
ist. Vorzugs-,veise verwendet man aber flache Schuhe, an denen eine besondere Fußplatte
p in Form eines Winkeleisens angebracht ist, dessen freier Schenkel senkrecht zur
Marschrichtung steht. Die Verstellung der Exzenter jeder Welle unter sich beträgt
z. B. bei einer Anzahl von sechs 6o°, während sie 9o° betragen würde, wenn es sich
um vier handelte usw. Die Schrägstellung der beiden auf den zwei Wellen c, d montierten,
j edesmal ein Paar bildenden Exzenter ist- gleich und entgegengesetzt, wie aus der
Fig. 2 ersichtlich ist.
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Da die Kränze g sich lose auf den Kernen oder Scheiben der Exzenter
' befinden, so suchen die Beine infolge der Wirkung ihres Gewichts sich senkrecht,
mit den Schuhen nach unten gerichtet, zu halten und während jeder Wellenumdrehung
stützt sich jeder Schuh einmal auf und drückt auf den Boden, hebt sich in die Höhe
und so weiter. Während dieses Vorganges, und zwar während jeder Schuh-rra sich vom
Boden abhebt, beginnt. das zugehörige Bein zufolge der Schrägstellung des Exzenters
`zur Welle c bzw. d eine Drehung um die Längsachse, wodurch der Schuh selbst einen
gewissen Druck gegen den Boden ausübt. Ist der Schuh ganz vom Boden abgehoben, so
nimmt das Bein wieder seine senkrechte Stellung ein. Folglich führen die Beine beim
Umlauf der Wellen gleichmäßige, für je ein Paar nach deren Mitte gerichtete Stöße
aus, entgegengesetzt zur Marschrichtung, wodurch eine Vorwärtsbewegung bewirkt wird.
Die in der Ebene einer Scheibe g liegende Mittellinie der Arbeitsfläche jedes Schuhs
fällt im Augenblick des Abstützens mit der Tangente in dem dieser Stellung entsprechenden
Punkte einer um die Exzenter gelegt gedachten Schraubenlinie zusammen.- Auf der
Zeichnung sind diese um die Exzenter gelegt gedachten Schraubenlinien mit y, die
mit den Tangenten an die Schraubenlinien in den Druckpunkten zusammenfallenden Mittellinien
der Arbeitsflächen jedes Schuhs mit x bezeichnet.
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Um Abweichungen der Beine in seitlicher Richtung durch irgendeine
Ursache zu verhindern, sind Führungsriegel z (Fig. 3) angebracht, innerhalb deren
die Beine selbst nur einen beschränkten Spielraum haben. Für den Marsch in Bogenrichtung
sind auf der Seite des Gestells zwei Leiträder q vorgesehen, die beispielsweise
zwischen Bügeln o montiert sind, die in Lagern oder Büchsen r derart eingesetzt
sind, daß» Räder und Bügel um eine senkrechte Achse drehbar sind. Die Arme s, welche
von einer der Klauen der Bügel o vorspringen, stehen mit Schubstangen t in Verbindung,
deren andere Enden innen Zahnstangen bilden, in die ein Zahnrad zc eingreift, das
durch das Handrad v gedreht werden kann; so erreicht man die entsprechende Einstellung
der beiden Räder in Richtung der Tangenten an einem Kreis, dessen Mittelpunkt sich
auf der einen oder anderen Seite der Vorrichtung befindet, Die Leiträder können
auch in der mittleren Ebene des Wagens liegen und die Steuerorgane dann entsprechend
angeordnet sein.