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In einem Bottich stehender und mit ihm kommunizierender J-förmiger
Behandlungsbehälter Die Erfindung betrifft eine Verbesserung an den bekannten j-förmigen
Apparaten zur textilistischen Behandlung von Strangware, bei der die Strangware
dem absteigenden Schenkel zugeführt und nach geeignet langem Aufenthalt in dem Behandlungsgefäß
aus dem aufsteigenden Schenkel abgezogen wird. Die Schwierigkeit bei diesen Apparaten
und damit die Aufgabenstellung für die vorliegende Erfindung besteht darin, den
Warenstrang in geordnetem Durchzuge durch den Apparat zu führen und gleichzeitig
die Möglichkeit zu schaffen, der Ware einen genügend langen Aufenthalt in der Ablage
zu ermöglichen, der nach Bedarf reguliert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung mittels einer kombinierten
Anwendung an sich zum Teil bekannter Einrichtungen gelöst. Es wurde gefunden, daß
zwei Zustände der Strangware herbeigeführt werden müssen, um eine erfolgreiche Behandlung
der Ware zu sichern, nämlich r. eine feste und regelmäßige Packung im absteigenden
Schenkel bis etwa zu der Stelle, wo die durch den längeren abstetigenden Schenkel
des J-Apparates eingeführte Ware in den Flüssigkeitsspiegel des Bottichs eintaucht,
in dem .die Krümmung des Apparates steht.
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a. eine Lockerung und Ausbreitung des Warenstranges ohne eine Verwirrung
der Stränge an der Stelle zu ermöglichen, wo die Ware nach genügend langem Ablegen
aus ihrem Packungszustand sich löst und aus dem Apparat abgezogen wird.
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Von diesen Gesichtspunkten ausgehend, verlegt der Erfinder den Punkt
des Überganges der Strangware aus dem Packungszustand in den Lockerungszustand etwa
an den tiefsten Punkt der Krümmung sches J-fflrmigen Gefäßes, so daß die gepackte
Ware etwa an der tiefsten Stelle sich lockert und breitet und im Packungszustand
nur einen Bogen von 9o° und nicht wie in bekannten ähnlichen Einrichtungen von i8o°
zu durchwandern hat. Damit nun diese Schwenkung um 9o° ohne Verwirrung der Stränge
vor sich gehen kann und um gleichzeitig eine genügend lange, regulierbare Ablage
als Warenpack zu gewährleisten, ist es notwendig, für die Ware den längeren Weg
in dem Außenbogen der Krümmung zu erleichtern, den kürzeren Weg auf dem Innenbogen
zu hemmen. Zu diesem Zweck verengt der Erfinder den Durchtrittsquerschnitt an der
Krümmung dadurch, daß er z. B. die Innenwand des Gefäßes an dieser Stelle der Außenwand
nähert, also den Querschnitt des Behandlungsgefäßes verengert. Gleichzeitig vermindert
er den Reibungswiderstand für den Warenpfropfen an der gegenüberliegenden Außenwand
der Krümmung durch Einbau eines kurzen Rollensatzes. Dadurch wird erreicht, daß
an der Wendestelle die Teile des Warenpfropfens an der Außenseite der Krümmung gegenüber
der
Innenseite vorlaufen und damit der Warenpacken ohne Verwirrung
in einem Winkel von 9o° umschwenken kann, und zwar mit einer den Bedürfnissen entsprechenden,
in praktischen Grenzen beliebigen Geschwindigkeit. Bei dem nun folgenden Abziehen
der Ware lösen sich die einzelnen Packlagen, und zwar beginnend an der Außenwand
des Apparates entsprechend der dort herrschenden geringeren Reibung. Von dem unteren
Bogen des J-förmigen Gefäßes ab Ist der Querschnitt des aufsteigenden kürzeren,
zum Abzug des Gutes dienenden Schenkels nach beiden Seiten erweitert, so daß -den
vom Warenpfropfen .ich lösenden Strängen die Möglichkeit des Schwimmens in der Behandlungsflüssigkeit
gegeben ist und sie auch hier ohne Verwirrung abgezogen werden können.
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Für ein regulierbares Ablegen zur Bildung des Warenpfropfens oder
-packens im längeren Einführungsschenkel des J-förmigm Gefäßes ist es zweckmäßig,
die Ware in bekannter Weise mit Flüssigkeit beschwert in den Apparat einzuführen,
weil dann das Faltenlegen bei nasser Ware sich regelmäßiger abspielt als bei trockener
Ware. Zweckmäßig benutzt man hierzu die Flüssigkeit, mit der die Ware behandelt
werden soll und die man aus denn Bottich entnimmt, in dem der J-förmige Behandlungsapparat
steht. Steht letzterer durch Löcher mit dem Bottich in Verbindung, so findet eine
Zirkulation und Vergleichmäßigung der Behandlungsflüssigkeit auf dem Wege Über Ware,
J-Apparat, Bottich und wieder zurück zur Ware statt.
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Man führt zu diesem Zweck die Strangware dem absteigenden Schenkel
des Apparates durch einen Trichter zu, der dann gleichmäßig durch eine Pumpe mit
aus dem Bottich entnommener Behandlungsflüssigkeit versorgt wird.
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In der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform des Behandlungsbehälters
im senkrechten Schnitt (Abb. i) und in Draufsicht (Abb. a) dargestellt.
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Der Stoff S läuft durch einen Trichter T ein, in welchem er mittels
der aus B durch die PumpeP und durch dasRohr r zuströmenden Behandlungsflüssigkeit
benetzt wird. Er sinkt in den vertikalen Schenkel des Apparates A, dessen Querschnitt
viereckig, rund oder oval oder sonst-,vie gestaltet sein kann, z unz iichst bis
zur Oberfläche o der Bottichflüssigkeit und baut--sich dann durch Faltenbildung
zu einem Warenpack auf, das sich je nach der Höhe der Liefergeschwindigkeit und
des zugeführten Warengewichts mehr oder minder zusainmenpreßt und sich allmählich
in den unteren Teil des Warenbehälters vorschiebt. Um die Gefahr des Verstopfens
lind zu weitgehenden Zusammenpressens der Ware in .dem unteren, wieder nach oben
ansteigenden Teil des Behälters zu verhüten, ist dieser so gestaltet, daß die Wände
nach dem Ausgang hin nach beiden Richtungen divergieren, so daß dort etwa an der
tiefsten Stelle des Apparates der Warenpack sich zwanglos lockern, ausbreiten und
so ohne Verwirrung durch die Abzugsquetschwalze Qit abgezogen werdei kann. Die Wände
des Apparates sind mit CSffnungen in und Schlitzen n versehen, teils um die Vorgänge,
die sich darin abspielen, beobachten zu können, teils auch um in bekannter Weise
der Flüssigkeit das Zirkulieren in der Ware zu ermöglichen. Die Flüssigkeit fällt
mit dem Stoff aus r in den Apparat, tritt dann aus den Öffnungen in den Behälter
B, von wo sie mit der Pumpe P wieder nach T gelangt. Bei WI ist durch Verringerung
des Querschnittes ein Widerstand ' geschaffen, der einerseits die reguläre Ablage
des Warenpacks unterstützt, andererseits in Verbindung mit dem gegenüberliegenden
Rollensatz L, der den Reibungswiderstand der äußeren Gefäßwand vermindert, ein störungsfreies
Umschwenken des Warenpacks um 9o° sichert. Der Apparat arbeitet auch sehr gut, wenn
die Pumpe stillsteht, beim Seifen oder beim Behandeln mit Superoxydflotten und wenn
die Bewegung heißer Flüssigkeiten mittels des aus dem Dampfrohr D ausströmenden
Dampfes bewirkt wird.
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Diese Kombination der einzelnen Apparateteile wirkt mit dem Erfolg,
daß die Warenbehandlung kontinuierlich mit schnellem Durchzug und gleichwohl mit
gründlichem und gleichmäßigem Behandlungseffekt ermöglicht wird. An sich ist die
Verwendung von Rollen zum Transport der Ware in [J-oder J-#örmigen Behandl=gsgedäßea
bekannt. Es sind größere Rollenreihen und Rollensätze vorgeschlagen, um die Ware
zu transportieren und insbesondere auch das Wiederheben der Ware im aufsteigenden
Schenkel zu fördern. Im vorliegenden Fall dient der Rollensatz weniger zum Transport
der Ware als dazu, um bei der zur Schaffung des Warenpacks verwendeten Verengung
des Behandlungsgefäßes die notwendige Differenz in der Reibung zwischen der Ware
und Gefäßwandung zu dem Zweck zu schaffen, daß den äußeren Warenschichten ein Vorlauf
gegenüber den inneren gegeben wird, um den absteigenden Warenpacken ohne Verwirrung
um 9o° ausschwenken zu können. Die Wirkung des Rollensatzes ist im vorliegenden
Fall also bedingt und gebunden an das Vorhandensein der Ouerschnittsverengerung
im absteigenden Schenkel des Behandlungsgefäßes, und. diese wieder ist notwendig
zur Erzielung einer reg ilierbaren Ablage des Stranggutes. DieKombination
dieser
beiden Maßnahmen würde an sich noch nicht das reibungslose Auflösen des Warenpacks
beim Abziehen ermöglichen, wenn nicht durch Erweiterung des aufwärtsgerichteten
Abzugsschenkels des Gefäßes der Ware die Möglichkeit gegeben wäre, sich aus dem
Packzustand zu lösen und beim Abzug auszubreiten. Auch die stellenweise Erweiterung
derartiger Behandlungsgefäße ist an sich bekannt, aber nicht für die Stelle, an
der das Warenpack gelöst und die Ware abgezogen wird. Eine Erweiterung z. B. an
der tiefsten Stelle ohne Erweiterung des Abzugsschenkels würde die Ware in Verwirrung
'bringen und ein reguläres Abziehen durch den wieder normalen Querschnitt des Abzugsschenkels
illusorisch machen, oder aber man müßte, wie dies geschehen ist, die Ware durch
den erweiterten Unterteil des Apparates mittels eines großen Rollensatzes hindurch-und
aufwärtstransportieren, was störungsfrei kaum möglich ist und im übrigen die Verwendung
sehr lange in der Flüssigkeit laufender Rollensätze bedingt, die an sich sehr empfindliche
Maschinenteile darstellen.