DE499661C - Schwinghebelsteuerung fuer Kolbendampfmaschinen - Google Patents

Description

Bei den bisherigen Schwinghebelsteuerungen von mehrzylindrigen Kolbendampfmaschine!!, insbesondere von mehrzylindrigen Ventilschiffs dampfmaschinen, benutzte man zur Bewegung der Steuerungsorgane eine oder mehrere Steuerwellen, die parallel oder quer zur Längsmittelebene der Maschine vor den Zylindern angebracht sind und in besonderen an dem Zylindergußstück angeschraubten Lagerböcken gelagert sind. Diese Bauart bedingt, daß das Anpassen der Steuerwellen und der sie tragenden Lagerböcke nur während des Zusammenbaues der Maschine vorgenommen werden kann, was zeitraubend und kostspielig ist. Es wird besonders schwierig, wenn wie bei mehrzylindrigen Schiffsdampfmaachdlnen 'die Steuerwelle in drei Lagerböcken gelagert sein muß. Auch ist bei der beschriebenen Lagerung der

ao Steuerwelle ein Verbiegen der Welle infolge ungleicher Wärmeausdehnung seitens der Zylinder zu befürchten.

Die Erfindung bezweckt, 'diese Nachteile durch Fortfall der Steuerwellen zu vermeiden und dadurch die ganze Steuerung einfach zu gestalten. Erreicht wird dies dadurch, daß an den Zylindern fest an ihnen sitzende Zapfen angebracht sind, auf denen unmittelbar die Steuerdaumen zusammen mit den in bekannter Weise an. ein Schwinge hebelgestänge angeschlossenen Schwinghebeln drehbar gelagert sind.

Liegen hierbei die Steuerdaumen auf verschiedenen Seiten der Längsmittelebene, so läßt sich auch für diesen Fall die obige Schwinghebelsteuerung anwenden, wenn der Erfindung gemäß die Bewegungsübertragung von der einen auf die andere Zylinderseite durch eine Querwelle erfolgt, auf der unmittelbar die Steuerdaumen, und Übertragungshebel sitzen.

Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung· dargestellt. Es zeigt

Abb. ι eine Seitenansicht der Steuerung für eine Doppelverbundmaschine Woolfscher Bauart,

Abb. 2 eine Seitenansicht mit Schnitt durch die Mitte der Ventilspindeln mit dem oben beschriebenen, fest am Zylinder angebrachten kurzen Zapfen und die auf ihm gelagerten Hebel und Steuerungsdaumen.

Abb. 3 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Abb. i.

Abb. 4 und 5 zeigen weitere Anordnungen der Steuerung für eine Verbundmaschine.

Bei der Ausfüihrungsform nach Abb. 1 bis 3 ist h der Hochdrackzylinder und η der Niederdruckzylinder einer Verbundmaschine Woolfscher Bauart, bei denen der Dampf in

*)Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

August Sünder in Berlin-Hohenschönhausen.

Claims (2)

1. bekannter Weise durch drei gesteuerte Ventilpaare oder sonstige Steuerorgane zu- und abgeführt wird. Die dargestellte Maschine ist mit Ventilsteuerung gedacht, wobei die Steuerung der Ventile durch Steuerdaumen i, 2, 3 erfolgt, die auf an den Zylindern befestigten Zapfen α drehbar gelagert sind und bei einer ihnen erteilten Schwingbewegung das entsprechend zugeordnete Ventilpaar ίο steuern. Die einzelnen Daumen sind durch ein nachstellbares Schwinghebelgestänge b, c unter sich verbunden. Einer der Daumen, z. B. der Einlaßdaumen i, trägt einen Arm d, der vom Hauptsteuerungsorgan der äußeren Steuerung, z. B. einem Exzenter, oder bei Schiffsmaschinen von dem umsteuerbaren Getriebe der äußeren Steuerung in bekannter Weise mittels der Stange/ angetrieben wird. Die Abbildungen zeigen, daß es sinngemäß ohne weiteres möglich ist, die Zapfen als kurze Wellenstücke in entsprechenden Augen am Zylindergehäuse drehbar zu lagern und die Steuerungsidiauimen und Hebel auf denselben fest anzubringen.

   Zur Lagerung der Steuerdaumen bedarf es nur eines verhältnismäßig kleinen Angusses g an dem Zylindergehäuse. Diese Angüsse oder Lageraugen können ganz nahe an den Zylinder herangerückt werden. Da hierbei die Steuerdaumen zwischen dem Antriebsgestänge und dem Lagerauge liegen, so werden die Ventilmitten nahe an den Zylinder herangerückt und dadurch, die Kanäle und mit ihnen die schädlichen Räume der Maschine gegenüber den bekannten Anordnungen mit gemeinsamer Steuerwelle für die drei Ventilpaare einer Woolf sehen Doppelverbundmaschine um ungefähr 50 v. H. verringert. Es ist auch möglich, zur Erreichung· dieses Vorteiles in besonderen Fällen die den Niederdruckzylinder überquerenden Verbindungsstangen gekröpft auszubilden.

   Bei einer solchen Anordnung der Steuerung können die einzelnen Zylinder mit den an ihnen fest angebrachten Zapfen und den auf ihnen gelagerten Hebeln und Daumen fertig bearbeitet werden, so daß beim Zusammenbau der Maschine nur die Verbindungsstangen c eingesetzt werden und Längendifferenzea der Stangen c durch. Nachstellen der zu diesem Zweck angebrachten Stellschlösser i genau ausgeglichen werden können.

   Abb. 4 zeigt eine Anordnung, bei der die Daumen 1 auf der Vorderseite, der Auslaßdaumen 3 auf der Rückseite der Maschine auf festsitzenden Zapfen angebracht sind. Ebenfalls auf der Vorderseite sitzt der Daumen 2 für das Überströmventil auf einer kurzen Welle k, die quer zwischen Hoch- und Niederdruckzylinder hindurchgeführt ist, von der aus dann der Daumen 3 durch ein Schwinghebelgestänge b, c angetrieben wird.

   Es kann aber auch, wie in Abb. 4 punktiert angedeutet, der Daumen 1 auf einer kurzen Quierwele k' sitzen und von dieser Welle aus die auf festsitzenden Zapfen angebrachten Daumen 2 und 3 angetrieben werden.

   In Abb. 5 ist eine Verbundmaschine gezeigt, bei der der Niederdruckauslaßstutzen auf der Rückseite der Maschine zwischen Hoch- und Niederdruckzylinder angeordnet ist.

   PatknτAnsprüche:

   I. Schwinghebelsteuerung für Kolbendampfmaschinen mit zwischen zwei Ventilspindeln gleichachsig zu diesen angeordneten Schwingdaumen, insbesondere für mehrzylindrigie S cMffsdampf maschinen, dadurch, gekennzeichnet, daß an den Zylindern senkrecht zu ihrer Längsachse fest an ihnen sitzende Zapfen (a) angebracht sind, auf denen, unmittelbar die Steuerdaumen (1,2,3) zusammen mit den in bekannter Weise an ein Schwinghebelgestänge angeschlossenen Schwinghebeln (b, c) drehbar gelagert sind.
2. 2. Schwinghebelsteuerung nach An- go spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei auf verschiedenen Seiten der Längsmittelebene liegenden Steuerdaumen die Bewegungsübertragung von der einen auf die andere Zylinderseite durch eine Querwelle (k) erfolgt, auf der unmittelbar die Steuerdaumen (1,2) und Übertragungshebel (b, c) sitzen.

   Hierzu t Blatt Zeichnungen

   SH ULlN. GKDRIlCKT IN DEH