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Ventilsteuerung für mehrzylindrige Brennkraftmaschinen mit Doppelventilen.
Die Erfindung betrifft eine Ventilsteuerung für mehrzylindrige Brennkraftmaschinen mit Doppelventilen, insbesondere für Maschinen mit einer parallel zur Motorlängsachse angeordneten, allen Doppelventilen gemeinsamen Hauptsteuerwelle und mit quer zur Motorlängsachse angeordneten Schwingachsen, von denen jede mit zur Steuerung der Doppelventile dienenden Hebeln und ausserdem mit einem von der Hauptsteuerwelle antreibbaren Hebel versehen ist.
Es ist bei mehrzylindrigen Motoren mit vier Ventilen zwischen zwei Zylindern, d. h. bei Reihenmotoren, gebräuchlich, je zwei quer zur Längsachse des Motors angeordnete Ventile an die Einlassoder Auslassleitung anzuschliessen. Die Bewegung dieser Doppelventile wurde bisher von der neben den Zylindern gelagerten Steuerwelle aus mit Hilfe von je zwei quer angeordneten Hebeln herbeigeführt, von denen der eine als Doppelhebel ausgebildet und um eine in der Längsrichtung des Motors gelagerte Achse schwingend von der Steuerwelle aus durch Stossstangen bewegt wurde und das eine Ventil antrieb, während das andere Ventil von einem zweiten, an der andern Seite des Motors gelagerten und von dem ersten Hebel an seinem in der Mitte des Motors liegenden Ende mitgenommenen Hebel bewegt wurde.
Diese Anordnung bedingt verhältnismässig viele Gelenkpunkte, die der Gefahr der Abnutzung unterworfen sind und bei eingetretenem Spiel den Betrieb des Motors geräuschvoll gestalten.
Es sind auch in diesem Fall die zu bewegenden Massen der Steuerung verhältnismässig gross, was für schnellaufende Motoren unerwünseht ist.
Die Erfindung besteht darin, dass zur Bewegung der Doppelventile jedes Zylinders einarmige Hebel vorgesehen sind, die auf getrennten, einerseits den Einlassventilen und anderseits den Auslassventilen zugeordneten Schwingachsen in der Nähe des einen Endes dieser Schwingachsen befestigt sind, und dass die auf den Schwingachsen angebrachten, von der Hauptsteuerwelle antreibbaren Hebel ebenfalls einarmig ausgebildet und am andern Ende der genannten Sehwingachsen angeordnet sind. Diese Einrichtung bietet den Vorteil, dass die Doppelventile mit Hilfe einer verhältnismässig geringen Anzahl von sehr einfachen und leichten Steuergliedern in Wirkung gesetzt werden können.
Jeder der vorgenannten Schwingaehsen kann eine solche Länge gegeben werden, dass sie sich unter der Kraft, die von dem auf dem einen Achsenende angeordneten Hebel unter der Vermittlung der Schwingachse auf das am andern Aehsenende angeordnete Hebelpaar übertragen wird, nachgiebig in geringem Masse verdreht. Hiedurch wird ein weiches Öffnen der Ventile unter Vermeidung eines Schlages erzielt, wie ein solcher leicht in den Fällen auftritt, in denen die gegen die Ventilspindeln wirkenden Hebel unmittelbar vom Steuerungsgestänge beeinflusst werden. Die beim Erfindungsgegenstand vorgesehene Anordnung trägt daher zur Verminderung des beim Arbeiten des Motors auftretenden Geräusches und zur Schonung der Übertragungsglieder der Steuerung bei.
Auf der Zeichnung ist eine nach der Erfindung ausgebildete Ventilsteuerung für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine in einer Ausführungsform dargestellt. Fig. 1 veranschaulicht die Ventilsteuerung in Draufsicht, Fig. 2 ist ein lotrechter Schnitt nach der Linie 4-B der Fig. 1, Fig. 3 stellt die Ventilsteuerung im Grundriss dar.
Im Rahmen 1 der Brennkraftmaschine ist eine Reihe stehender Zylinder 2 (Fig. 1 und 2) angeordnet. Die Längsachse der Brennkraftmaschine, d. h. die Achse der von den nicht dargestellten Kolben angetriebenen Welle ist durch die Linie 3 (Fig. 3) angedeutet. Oberhalb der Zylinder 2 sind Zylinderköpfe 4 vorgesehen, in denen die zu den Zylindern 2 gehörigen Einlassventile 5 und Auslass-
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ventile 6 gelagert sind. Die Spindeln 7 bzw. 8 der Ein-bzw. Auslassventile ragen oben aus den Zylinderköpfen 4 heraus. An den oberen Enden der Spindeln 7, 8 sind Scheiben 9 befestigt. Zwischen diesen Scheiben und den Zylinderköpfen 4 sind die gebräuchlichen Federn 10 angeordnet, welche die Ventile 5, 6 gegen ihre Sitze drücken.
An entgegengesetzten Stellen jedes Zylinders 2 sind oberhalb des Zylinderkopfes 4 waagrechte Schwingachsen 11 bzw. 12 gelagert, die quer zu der Längsachse 3 (Fig. 3) der Maschine gerichtet sind und zur Steuerung der Ventile 5 bzw. 6 dienen. Die Schwingachsen 11,12 sind in gemeinsamen Lagern 13,14 drehbar, die auf den Zylinderköpfen 4 angeordnet sind, d. h. jedes Lager 13 bzw. 14 dient zur Lagerung der zu einem Zylinder 2 gehörenden Schwingachse 11 und ausserdem zur Lagerung der zu einem benachbarten Zylinder 2 gehörenden Schwingachse 12. An dem einen Ende jeder Schwingachse 11 und 12 bzw. in der Nähe dieses Endes sind zwei Hebel 15 bzw. 16 derartig befestigt, dass das Lager zwise. hen jedem Hebelpaar 15 bzw. 16 liegt. An den freien Enden der Hebel 15, 16 sind Einstell- schrauben 17, 18 und Sichenmgsmuttern 19,20 angeordnet.
Beim Abwärtsschwenken der Hebel 15 oder 16 wirken die Einstellschrauben 17 oder 18 gegen die Ventilspindeln 7 oder 8, so dass die Einlassventile 5 oder die Auslassventile 6 geöffnet werden.
An dem andern Ende jeder Schwingachse 11 und 12 sind neben den Lagern 14 Hebel 21 bzw. 22
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Welle 11 vorbeigeführt ist.
Zum Antrieb der Schwingachsen 11,12 dient eine neben dem Zylinderrahmen 1 parallel zur Masehinenlängsaehse 3 gelagerte Steuerwelle 23. Auf dieser Steuerwelle sind die gebräuchlichen Nocken 24, 25 angebracht, welche gegen Stössel 26,27 wirken. Die Stössel 26,27 sind in Führungen 28 des Maschinenrahmens 1 lotrecht verschiebbar. An den oberen Enden der Stössel 26,27 sind Kugelpfannen 29, 30 vorgesehen, in denen das untere kugelige Ende von schwach geneigten Stossstangen 31,32 gelagert ist. Das obere kugelige Ende der Stossstangen 31,32 stützt sich gegen Kugelpfannen 33,34, die am freien Ende der oben beschriebenen Hebel 21, 22 vorgesehen sind. Bei der Drehung der Steuerwelle 23 wirkt abwechselnd die Gruppe der Nocken 24 und die Gruppe der Nocken 25 gegen die zugehörigen Stössel 26 bzw. 27.
Wirkt jeder Nocken 24 gegen den entsprechenden Stössel 26, so werden dieser Stössel und die zugehörige Stossstange 31 nach oben geschoben. Infolgedessen wird der betreffende Hebel 21 im Uhrzeigersinn (vgl. Fig. l) geschwenkt, so dass auch die den Hebel 21 tragende Schwingachse 11 und die auf ihr angeordneten Hebel 15 in entsprechender Weise geschwenkt und unter Vermittlung der gegen die Ventilspindeln 7 wirkenden Schrauben 17 die beiden Einlassventile 5 geöffnet werden. In ähnlicher Weise werden die beiden Auslassventile 6 jedes Zylinders gesteuert. In diesem Fall bewegt jeder Nocken 25 den Stössel 27 und die Stossstange 32 nach oben, so dass der Hebel 22, die Schwingachse 12 sowie die Hebel 16 geschwenkt und die Auslassventile 6 durch die Schrauben 18 geöffnet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Ventilsteuerung für mehrzylindrige Brennkraftmasehinen mit Doppelventilen, insbesondere für Maschinen mit einer parallel zur Motorlängsachse angeordneten, allen Doppelventilen gemeinsamen Hauptsteuerwelle und mit quer zur Motorlängsachse angeordneten Schwingachsen, von denen jede mit zur Steuerung der Doppelventile dienenden Hebeln und ausserdem mit einem von der Hauptsteuerwelle antreibbaren Hebel versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bewegung der Doppelventile (5 bzw. 6) jedes Zylinders einarmige Hebel (15 bzw. 16) vorgesehen sind, die auf getrennten, einerseits den Einlassventilen (5) und anderseits den Auslassventilen (6) zugeordneten Schwingachsen (11 bzw.
12) in der Nähe des einen Endes dieser Schwingachsen befestigt sind und dass die auf den Schwingachsen (11 bzw. 12) angebrachten, von der Hauptsteuerwelle (23) antreibbaren Hebel (21 bzw. 22) ebenfalls einarmig ausgebildet und am andern Ende der genannten Schwingachsen angeordnet sind.