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Bootsverdeck Die Erfindung bezieht sich auf ein zurÜckklappbares Bootsverdeck,
insbesondere für Motorboote. Die bekannten Bootsverdecke können nur zwei Stellungen
einnehmen, und zwar befinden sie sich entweder in vollkommen aufgestelltem Zustande,
oder sie sind vollkommen zurückgeschlagen. Zwischen diesen beiden Stellungen können
die bekannten Bootsverdecke keine Mittelstellung einnehmen. Hierdurch werden jedoch
eine Reihe von Nachteilen herbeigeführt. Einer der wesentlichsten Übelstände besteht
darin, daß bei den bekannten Konstruktionen das ganze Verdeck zusammengelegt werden
muß, wenn eine Person den von dem Verdeck überspannten Teil des Boots verlassen
will, um an Land zu steigen. Weiterhin ist es bei den bekannten Bootsverdeckkonstruktionen
höchst nachteilig, daß man schon beim Herannahen eines Unwetters das ganze Verdeck
aufstellen muß, da das Aufstellen des Verdecks ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt.
Würde man mit dem Aufspannen des Verdecks bei den bekannten Konstruktionen warten,
bis der Regen einsetzt, so würden in der Zeit, die verstreicht, bis das Verdeck
vollständig aufgestellt ist, die Bootsinsassen schon durchnäßt sein.
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Die genannten Nachteile werden durch den Erfindungsgegenstand vollkommen
vermieden. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Gesamtverdeck in mehrere Teile
unterteilt, die für sich zusammengelegt werden können, während der Rest des Verdecks
im aufgestellten Zustand stehenbleibt. Wenn ein Insasse das Boot verlassen will,
so braucht bei einem mit dem Erfindungsgegenstand ausgerüsteten Boot nicht das ganze
Verdeck zusammengelegt werden, sondern nur der vordere Teil, wodurch dem Aussteigenden
genügend Platz zum Aussteigen gegeben wird. Der Hauptteil des Verdecks bleibt dagegen
im aufgestellten Zustand stehen. Andererseits braucht beim Herannahen eines Unwetters
nicht das ganze Verdeck von vornherein aufgestellt zu werden, sondern bei Verwendung
des Erfindungsgegenstandes kann zuerst lediglich der hintere Verdeckteil aufgestellt
werden, so daß der größere Teil des von dem Gesamtverdeck zu überspannenden Raumes
noch frei bleibt. Erst in dem Moment des tatsächlichen Beginnens des Unwetters kann
der übrige Teil des Verdecks in wenigen Augenblicken völlig aufgespannt werden,
so daß sich nunmehr das gesamte Verdeck im aufgeklappten Zustand befindet.
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Eine besonders zweckmäßige Ausfübxungsform des Erfindungsgegenstandes
besteht darin, das gesamte Bootsverdeck in drei Teile zu unterteilen, und zwar besteht
das Bootsverdeck aus einem hinteren Teil, bei dem die Decke und die Rückseite bespannt
sind, sowie einem Mittei- und einem Vorderteil, die sich an den hinteren Teil anschließen.
Der hintere Teil -kann für sich aufgestellt werden, während der Mittel- und Vorderteil
noch im zusammengelegten Zustande verbleiben. Dann kann auch der Mittelteil aufgespannt
werden
und lediglich noch ider Vorderteil im zusammengelegten Zustande
verharren. Schließlich kann auch der letztgenannte Teil aufgespannt werden. Beim
Zusammenklappen des Verdecks kann absatzweise in der umgekehrten Reihenfolge vorgegangen
werden.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. i ein vollkommen aufgestelltes Bootsverdeck gemäß der Erfindung
im Längsschnitt.
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Abb.2 zeigt das Gestänge des Böotsververdecks in Ansicht von oben.
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Abb.3 veranschaulicht das Bootsverdeck, nachdem der Vorder- und Mittelteil
zusammengeklappt sind, während der hintere Teil sich noch im aufgestellten Zustande
befindet.
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Abb. q. zeigt das Gestänge des Bootsverdecks in vollkommen zusammengelegtem
Zustand, während Abb. 5 einen Schnitt durch das Bootsverdeck nach der Linie A-B
der Abb. i darstellt. In den Abbildungen bedeutet i den oberen Teil des Rumpfes
eines Motorbootes, auf dem eine Kajüte 2 vorgesehen ist. Der hintere Teil des Motorbootrumpfes
ist offen, über diesen hinteren Teil kann ein Klappverdeck gespannt werden. Der
hintere Teil des Klappverdecks wird an seiner Vorderseite durch einen rechteckigen
Gestängerahmen, der aus den beiden Seitenträgern 3 und dem kreisförmig gebogenen
Querbügel q. besteht, begrenzt. Die Seitenträger 3 sind an dem Bootsrumpf durch
Scharniere 5 gelenkig befestigt. Im aufgestellten Zustand wird der Rahmen 3, q.
durch eine einknickbare Sturm- , stange 6 gehalten. Zur Führung der Bespannung des
hinteren Verdeckteils dient ein Querholm 7, der von einer Diagonalstange 8 getragen
wird. Die Stange 8 ist an den Seitenträgern 3 durch zwei Hebel 9, io befestigt.
An jeder Seite des -Bootsverdecks sind die Hebel 9, io einerseits in zwei
übereinandergelegenen Punkten an der Stange 3 und andererseits in zwei hintereinandergelegenen
Punkten an der Stange 8 angelenkt. Durch diese Hebelverbindung wird bewirkt"daß
die Stange 8 bei senkrechter Lage der 'Seitenpfosten 3 in der in Ab-b. i dargestellten
Stellung gehalten wird. Bei aufgestelltem hinterem Verdeckbeil nimmt die Verdeckbespannung
i i die in Abb. i dargestellte rechtwinklige Lage ein.
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Der mittlere Verdeckteil erstreckt sich von dem Querbügel q. bis zu
dem Querbügel 12 und wird von den Längsholmen 13 getragen. Der Längsholm 13 seinerseits
wird durch die Lenker 1q. und 15 gehalten. Der Lenker 1q. greift an dem Längsholm
13 in einem Gelenk 16 an, welches zwischen den Enden des Längsholmes 13
gelegen ist. Das andere Ende des Lenkers 1q. ist durch, ein Scharnier mit dem Querhalm
q. verbunden. Der zweite Lenker 15 ist an dem hinteren Ende des Längsholmes
13 angelenkt, während das andere Ende des Lenkers 15 durch Idas Gelenk
17 mit der Seitenstange 3 in Verbindung steht.
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Der vordere Teil des Bootsverdecks schließlich erstreckt sich zwischen
den Querbügeln 12, und 18. Dieser vordere Verdeckteil wird durch zwei Längsholme
getragen, welche je aus zwei in einer horizontalen Ebene einknickbaren Teilen i9
und 2o bestehen. Die Teile i9 und 2o werden durch ein Gelenk 21 verbunden. Dieses
Gelenk kann durch eine Verriegelungsvorrichtung 22 versteift werden. Der vordere
Querbügel 18 legt sich gegen einen entsprechenden, am Dach der Kajüte 2 angeordneten
Ballten 23, mit welch letzterem der Bügel i8 durch an sich bekannte Befestigungseinrichtungen
24 verbunden wird. Das hintere Ende der Gelenkstange 2o ist mit dem Längsholm 13
des Verdeckmittelteils durch ein Scharnier 25, dessen Drehachse vertikal angeordnet
ist, verbunden. Ebenso steht auch die Gelenkstange i9 mit dem Querbügel 18 durch
ein vertikal angeordnetes Scharnier 26 in Verbindung.
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Die Wirkungsweise des vorstehend beschriebenen Verdecks ist die folgende:
Wenn sich das Versdeck im vollkommen aufgespannten Zustand (s. Abb. i) befindet
und es will jemand der Bootsinsassen das Boot durch den zwischen der Kajüte und
den Seitenträgern 3 befindlichen freien Raum verlassen, so braucht nicht das ganze
Verdeck zurückgeklappt zu werden, sondern es genügt, die Befestigungseinrichtungen
24 und die Versteifungsvorrichtung 22 zu lösen und den vorderen Teil i des Bootsverdecks
allein zurückzuklappen. Hierbei beschreibt das vordere Ende der Stange 2o bzw. das
Gelenk 2,1 einen Kreisbogen a (s. Abb. 2) um das Gelenk 25. Ebenso beschreibt das
an dem Gelenk 21 befestigte Ende der Stange i9 einen Kreisbogen b um das Scharnier
26. Hierdurch gelangen der Querbügel 18 und die Lenkerstangen i9, 2o in die in Abb.
2 gestrichelt dargestellte Stellung, so daß das Aussteigen einer Person durch das
Verdeck nicht mehr gehindert wird. Der Verdeckmittelteil behält die in Abb. i dargestellte
Stellung bei; denn durch die Lenker 1q., 15 wird er in der waagerechten Stellung
gehalten.
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Genügt jedoch der durch das Zurückklappen des vorderen Verdeckteils
freigegebene Raum nicht, so kann auch der mittlere Verdeckteil zusammen mit dem
vorderen Verdeckteil zurückgeklappt werden. Zu diesem Zweck wird zuerst der vordere
Verdeckteil in der oben beschriebenen Weise zurückgeklappt. Dann
wird
der Längsträger 13 dadurch aus der horizontalen in die vertikale Lage gebracht,
daß sein vorderes Ende aufgehoben wird. Die Folge davon ist, daß das Scharnier 15'
um den Gelenkpunkt 17 den Kreisbogen c beschreibt, während gleichzeitig das Scharnier
16 den Kreisbogen d beschreibt. Durch diese Bewegungen der beiden Lenker 14, 15
gelangt die Stange 13 in die in Abb. 3 dargestellte Stellung. In dieser Stellung
ist der vordere und mittlere Verdeckteil zurückgeklappt, während der hintere Verdeckteil
sich noch im aufgestellten Zustande befindet und diese Stellung beliebig lange beibehalten
kann. Um auch den hinteren Verdeckteil zusammenlegen zu können, müssen einerseits
die Trägerstangen 8, 1o um das Gelenk 8' und andererseits die Sturmstangen 6 um
das Scharnier 6' eingeknickt werden. Der Rahmen 3, 4 kann dann um die Scharniere
5 nach hinten umgelegt werden. Das ganze Verdeckgestänge kommt dann in die in Abb.
4 dargestellte Stellung. Die Länge der Stange 8 und des Hebels io sowie die Form
des Querholmes 7 ist so gewählt, daß der Querholm 7 im zusammengeklappten Zustand
des Verdecks in den zwischen den Querbügeln 4 und 12 befindlichen Zwischenraum hineinragt,
um auf diese Weise ein möglichst flaches Zusammenlegen des Verdecks zu ermöglichen.
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Beim Aufstellen des Verdecks wird in der umgekehrten Reihenfolge vorgegangen,
und zwar können nacheinander zuerst der hintere Verdeckteil, dann der mittlere Verdeckteil
und schließlich das gesamte Verdeck aufgespannt werden.