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Verfahren zur Darstellung von Oxyphenylglyoxalen
Es ist zu erwarten, daß bei der Behandlung |
von Oxyplreliyltrichdorinetliylcarbino@len mit |
Wasser in der Wärme Verseifung eintritt und |
die entsprechenden O-x_,#-carbon,säuren erhalten |
werden. Versuche mit solchen OxyphenyItri- |
clilorinethvlcarbiliolen haben nun zu .dem |
iib-rraselieil"len Ergebnis geführt, daß bei |
ilii er Behandlung mit Wasser in der Hitze |
nicht de zu erwartenden Oxvcarbonsäuren, |
sondern Oxyplieriylglyoxa,ie bzw. deren Hy- |
drate entstellen. Vorliegende Erfindung hat |
demgemäß die Darstellung von Oxyphenyl- |
gIyoxalen aus d..n -entsprechenden Trichlor- |
.n etliylcar#bbinolen cum Gegenstand. |
In der französischen Patentschrift 583 856 |
ist wohl schon die Erhitzung eines Oxyphenyl- |
trichlornietlivicarbinol,s mit Wasser erwähnt. |
Aus dieser die Darstellung von Vanillin aus |
Gtijacoltriclilornietlivlcarbinol durch Versei- |
fting und Oxv-dation betreffenden Patent- |
schrift war aber nieni-ls auf die Durchführ- |
barkeit des den Gegenstand vorliegender Er- |
findung bildenden Verfahrens zu schließen. |
Die zitierte Patentschrift nennt die ini übri- |
gc-rl gar nicht isolierten, im Verlauf der Reak- |
tion entstehenden Produkte »Säuren«, was ge- |
w-iß nicht auf die Möglichkeit einer Bindung |
von Glvoxalen aus den entsprechenden Oxy- |
lilieilvIti-iclilornietliylcarbinolen uns Wasser |
hinweist. Die Bildung von Glyoxalen war in |
der Tat .auch nicht vorauszusehen, sie wurde erst gelegentlich experimenteller Arbeiten
als überraschendes Ergebnis festgestellt.
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Darstellung und Eigenschaften der neuen Verbindungen, die als Zwischenprodukte
für die Herstellung von pharmazeutischen Präparaten und von künstlichen R,iec.listoff@en
Verwendung finden sollen, gehen aus den nachfolgend beschriebenen Beispielen .hervor.
Beispiele r. Eine Lösung von 271 g 3-Methaxy-.4-o xyphenvltriclilorniethv
lcarbinol (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Band 56, S. 979) in 15
1 Wasser wird 14 Stunden am Rückflußhühler zum Sieden erhitzt. Der erkalteten Lösung
wird mittels Äther das Hydrat des 3-Methoxy-4-oxyplienylglyoxals entzogen, das nach
Verdampfen .des Äthers als farblose Kristallmasse zurückbleibt, die mit einem gelbroten
ü1 durchsetzt .ist. Beim Anrühren mit Wasser er starrt ,diie ganze Masse zu einem
Kristallkuchen. Durch Umkristallisieren aus Wasser erhält man das 3-Methoxyd.-oxyphenyl4yoxal#hydrat
in farblosen 1 ädelchen, die bei io6° zu einer gelben Flüssigkeit schmelzen. Es
hat die Zusammensetzung C,,H@O,, -f- H=O uni ist leicht lös ich in heißem Wasser,
-in Äther, M ethyl- und Äthylalkohol, weniger leicht in kaltem Wasser,
sehr
schwer löslich in Benzol. Die Ausbeute beträgt 89 °/a der Theorie. Beim Erhitzen
über den Schmelzpunkt geht das Hydrat in das wasserfreie Glvox.al, den Vanilloylforma:ldelivd,
über, der in einem Vakuum von 2 mm Hg bei i4o bis 1d2° siedet und bei vorsichtigem
Erhitzen in Form von .intensiv gelb gefärbten Nädelchen sublimiert. In Berührung
mit Wasser geht der gelbgefärbte Ketonaldehyd schnell in das farblose Hydrat über.
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2. 271 g 3-Metlioxy-4-oxyphenyltrichlorniethylcarbinol werden
mit 271 Wasser während 16 Stunden am Rückflußkühler zum Sieden erhitzt. Die gebildete
Salzsäure wird mit 204 g ameisensaurem Natrium abgestumpft und .die gelbgefärbte
Lösung auf ungefähr den zehnten Teil ihres Volumens eingeengt. Aus der mit Kochsalz
gesättigten Lösung kristallisiert das Hydrat des .3-Methoxy-4-oxypüenylglvoxals
in Form von feinen Nadeln aus. Durch Extraktion der Lauge, zweckmäßig mit Äther,
wird der Rest des Glyoxalhydrates gewonnen. Die Ausbeute beträgt 93 °lo der Theorie.
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3. 271g 3-MethOxy-4-oxypheilyltrichlorlilethylcarbinal werden mit
271 Wasser während 16 Stunden am Rückfl.ußkühler zum Sieden erhitzt. Die das Reaktionisprodukt
und die gebildete Salzsäure :enthaltende Lösung wilId mit 2; g Ameisensäure und
300 ccm zehnfach normaler Natronlauge versetzt und auf ungefähr ,den zehnten
Teil ihres Voluniens eingeengt. lach dem Sättigen finit Natriumsulfat kristallisiert
das Hydrat des 3-Metlioxy-4-oxyplienylglyoxals aus. Der Rest wird durch Extraktion
der Lauge mit Äther erhalten. Die Ausbeute beträgt 97 bis 98 °/o der Theorie.
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4. 271 g 3-Methoxy-4-oxyphenyltricIllorinethyIcarbinol werden mit
der fünfzigfachen Menge Wasser i2 Stunden am Riicl:fltißlcüliler erhitzt, wobei
die entstehende Salzsäure von Zeit zu Zeit in:it Kalilauge, abgestumpft wird. Ein
Alkalischwer:den der Lösung ist hierbei zu vermeiden. Die neutralisierte Lösung
wird dann auf etwa den siebenten Teil ihres Gewichtes -eingeengt und nach Filtrieren
und Abkühlen mit gasförmiger schwefliger Säure gesättigt. Man erhält die Kalium-Bisulflt-Verbindung
der Zuswninensetzung (',1-1"0, ;- KHS03 in schön ausgeprägten Kristallen. Aus der
Mutterlauge kann der Rest durch Aussahen gewonnen werden. Die Ausbeute (3oo g) ist
quantitativ.
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5. 2d.2 g 4-Oxyplienyltriclilormethylcarbinol (Berichte der deutschen
chemischen Gesellschaft, Bd. 56, S. 979) werden mit 15 1 Was-Ger 21 Stunden am Rückflußkühler
zum Sieden erhitzt. Die erkaltete Lösung wird mit aiher ersch@pf(#nd ausgeschüttelt;
nach Veridampfen des Äthers und Anrühren des kristallinischen Rückstandes mit Wasser
erhält nian das 4-Oxyphenylglyoxal als Hydrat in :einer Rohausbeute von 940/". Aus
Wasser nunkristallisiert, schmilzt das Hydrat bei i i i bis 1i2° C. Es hat die Zusammensetzung
C" H" O, + i'/,H,0 und ist leicht löslich in Metyhl- und Äthylalkohol und ,in heißem
Wasser, mäßig löslich in kaltem Wasser und in Äther. Durch Erhitzen in einem Vakuum
voll 2 nim H- über .den Schmelzpunkt geht das Hydrant in das ivas-sierfreie Glyoxal
über, cias,i,n Form vonintensiv gelb gefärbten N ä-,d .eichen vom Schmelzpunkt 88
bis go° übersublimiert. Es entspricht der Zusammensetzung C, H,; 0, In Berührung
mit Wasser geht kler gelbe Ketonal;dehyd sofort in das farblose Hydrat Tiber.
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6. 2d.-2 g 4-Oxypjh@enyltrichlormethylcarbinol werden mit der sechzigfachen
Menge Wasser i i Stunden am Rückfluß'kühle r zum Sieden er-Ilitzt, während die entstehende
Salzsäure von Zeit zu Zeitunter gutem Umrühren :und unter V ermeitdung eines Alkaliüberschusses,
am Schlugee bis zur Neutralität, abgestumpft wird. Nach Einengen der Lösung auf
etwa :den fünften Teil kristallisiert aus ihr beim Erkalten das dein Verfahrensprodukt
von Beispie15 entsprechernde Hydrat Beis 4-Otyphenylglyoxals. Die Ausbeute beträgt
go °/o der Theorie.
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7. Zoo g 4-Oxyph.enyltrichlorinethylcarb,inol werden mit der sechzigfachen
Menge Wasser ig Stunden am Rüokflußkühler zum Sieden erhitzt. Die sch lwach rotbraun
gefärbte, stark kongosaure, klare Lösung wird nach dem Erkalten mit so viel Kaliumsulfit
versetzt (auf i Mol. Tr ichlorkörp.er 2 Mol. K, SO ;) , daß die Lösung auf gerade
noch schwach sauer reagiert. Nach kurzer Zeit beginnt die Kristallisation der Kaliuni-Bisulfit-Verbindung
des 4-Oxyplienyl.glyox.als (.io8 g), welche aus der zwölffachen Menge Wasser umkristallisiert
in gut ausgebildetenKristallen, die später in Blättchen von der Zusammensetzung
C,H,0@ + KHSO, ,zerfallen, rein erhalten wird.
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B. o-Kresyltrichlorinethylcaribinol wurde der Arbeitsweise von P au
1 y und S c h a n z (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 56, S.
979) entsprechend aus o-Kresol und Chlora.l dargestellt. Da das Kondeneationsprodukt
nicht in kristalliner Form erhalten werden konnte, wurde das flüssige Kondensationsgemisch
zur weiteren Verwen-,du:ng in Ansatz gebracht.
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Aus
45 g -dieses Roh-o-Kresyltrichlor-.niethylcar binols wird
überschüssiges Kresol Bruch Wasserdampfdestillation entfernt. Der Rückstand wird
auf ein Volumen von i ;i;., 1 mit Wasser aufgefüllt und nach N eutrallisa-
tion schon gcb:il(luter Salzsäure 2o Stunden |
am Rückflußkiiher zum Sieden erhitzt. |
lach Eindampfen auf den fünften Teil |
ihrer Menge und Erkalten wird die Reaktions- |
lösung erschöpfend ausgeäthert, der Äther |
vo rdampft und aus dem Rückstand durch Ver- |
setzen mit wenig Wasser das Hydrat des |
o-Isresvlglvoxals als Kristallbrei erhalten. |
Aus blasser umgelöst, schmilzt -das Hydrat |
b-,i ii0 bis ii-; es entspricht der Formel |
C,, 1-1,0. -@- H.,0 und ist leicht löslich in |
1Teth@-1- und :1thvlal@l:oliol und in heißem Was- |
ser, mäßig löslich in Äther und in kalteinWas- |
sei. |
Bei vorsichtigem Erhitzen verliert (las |
Ff@-dra t sein Wasser und geht in den wasser- |
freien gefärbten lsetonaldeh`-d über, :der sich |
weder leicht durch Was-seiaufnahtne in das |
Iqcdrat u:niwandeln läßt. |